Das Ergebnis des ersten Quartals 2009 wurde durch den witterungsbedingt sehr späten Start der Bautätigkeit mit Ende März und die extrem hohe Volatilität der CEE Wechselkurse geprägt. "Zu den schwierigen Marktbedingungen, mit denen wir vor allem in Ungarn konfrontiert sind, sind heuer noch ein sehr langer Winter mit resultierender eingeschränkter Bautätigkeit und die starke Volatilität der CEE Wechselkurse hinzugekommen." - so Vorstand Dr. Bernd Wolschner zu aktuellen Situation. Das erste Quartal ist saison- und witterungsbedingt traditionell negativ und besitzt nur wenig Aussagkraft über die weitere Entwicklung des Geschäftsjahres.
Erwartungsgemäß musste SW Umwelttechnik im ersten Quartal 2009 massive Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Rekordquartal 2008 hinnehmen. Der Umsatz lag mit 8,4 Mio. EUR (VJ: 18,4 Mio. EUR) um 54% unter dem Vorjahreswert und ist mit den Umsätzen der ähnlich strengen Winter 2005 und 2006 vergleichbar.
Im operativen Bereich entspricht das EBITDA mit - 2,3 Mio. EUR (VJ: -0,4 Mio. EUR) und das EBIT mit -3,7 Mio. EUR (VJ: -1,6 Mio. EUR), wie auch der Umsatz, etwa den Werten der Jahre 2005 / 2006.
Im Finanzergebnis wird ein nicht cash wirksamer Buchverlust von 4,4 Mio. EUR durch die weitere deutlichen Abwertung der Wechselkurse aller CEE Währungen ausgewiesen. Der HUF notierte mit 309 HUF/EUR und der RON mit 4,3 RON/EUR auf den jeweiligen historischen Niedrigstständen. Dadurch resultiert für das erste Quartal 2009 ein negatives EGT von - 8,9 Mio. EUR (VJ: - 3,8 Mio. EUR)
Die Wechselkurse haben sich, wie erwartet, durch die Stützungsmaßnahmen des IWF und der EZB per Mitte Mai bereits auf 278 HUF/EUR bzw. 4,15 RON/EUR verbessert. Für 2009 wird mit einem weiteres Andauern der Volatilität gerechnet, gegen Jahresende wird aber eine Stabilisierung auf einem Band mit den Mittelwerten des Ultimo 2008 von 265 HUF/EUR und 4,0 RON/EUR erwartet.
Segmententwicklung In den Geschäftsbereichen sind, wie erwartet, starke Verschiebungen der Umsätze zu beobachten.
Der Geschäftsbereich Wasserschutz erreicht einen Umsatzanteil von 48% (VJ: 27%), während der Bereich Infrastruktur
zurückfällt auf einen Anteil von 41% (VJ: 68%), was aus dem extremen Rückgang der Industrie- und Gewerbekunden sowie des schlechten Umfeldes im Wohnbau vor allem im Hauptmarkt Ungarn resultiert. Das Projektgeschäft liegt mit 11% (Vj.: 8%) anteilsmäßig auf dem Niveau des Vorjahres - der Auftragseingang in diesem Geschäftsbereich liegt aber deutlich über dem Vorjahr.
Die Geschäftstätigkeit in den einzelnen Ländern hat sich ebenfalls unterschiedlich entwickelt. Der Hauptmarkt Ungarn hält mit einem Umsatzrückgang von 66% nur mehr einen Anteil von 40% (VJ: 62%), während Österreich nun auf 30% (VJ: 17%) und Rumänien ebenfalls auf 21% (VJ: 17%) angehoben werden konnten.
Vermögens- und Finanzlage Das Anlagevermögen hat sich von 77,6 auf 69,7 Mio. EUR reduziert, wovon 7 Mio. EUR auf die Wechselkursentwicklung des ersten Quartals 2009 zurückzuführen sind. Das Umlaufvermögen hat sich ebenfalls deutlich von 39,7 Mio. EUR auf 28,7 Mio. EUR reduziert, wobei davon 4 Mio. EUR auf die FX Veränderung zurück zu führen sind und 6 Mio. EUR durch Mengenänderungen bei Vorräten und Forderungen erreicht wurden.
Durch das operativ negative Ergebnis von 4,5 Mio. EUR wird das Eigenkapital von 20,5 Mio. EUR auf 16 Mio. EUR reduziert. Die nicht cash wirksamen Abwertungen aus der Volatilität der Wechselkurse sind mit 9,8 Mio. EUR im Eigenkapital von 6,2 Mio. EUR entsprechend der IFRS Regulierungen berücksichtigt.
Unter Berücksichtigung der Wechselkurse vom 31.12.2007 angewandt nur auf das Anlagevermögen als "innerem Wert" sowie der Hinzurechnung von 10 Mio. EUR aus den stillen Reserven der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke, resultiert ein Konzern-Eigenkapital von 27,3 Mio. EUR und einer Bilanzsumme von 119,6 Mio. EUR damit eine EK Quote von 23%.
Die Kreditbelastung ist saisonbedingt im ersten Quartal um 2,3 Mio. EUR von 77,6 auf 79,9 Mio. EUR angestiegen, wobei der Anteil der langfristigen Kreditverbindlichkeiten nach wie vor über 60% liegt.
Auftragsstand Bei den Auftragsständen spiegeln sich ebenfalls die aktuelle Wirtschaftssituation und die Verschiebung in den einzelnen Regionen bzw. Geschäftbereiche wider. Unsere Strategie der Konzentration auf kommunale Investitionen im Bereich Infrastruktur und Wasserschutz sehen wir dadurch bestätigt. Der Auftragsstand per 31.3.09 liegt insgesamt mit 41 Mio. EUR nur um etwa 12% unter dem Vorjahr.
In Ungarn ist der Auftragsstand um 60% auf 12 Mio. EUR (VJ: 31 Mio. EUR) gesunken, in Österreich um 30% auf 4 Mio. EUR (VJ: 3 Mio. EUR) gestiegen und in Rumänien um über 100% auf 21 Mio. EUR (VJ: 10 Mio. EUR) stark gestiegen.
In den Geschäftsbereichen ist der Bereich Wasserschutz mit 7 Mio. EUR etwa gleich wie im Vorjahr, der Bereich Projektgeschäft mit 17 Mio. EUR um 45% über dem Vorjahr und der von Industrie- und Gewerbe dominierte Bereich Infrastruktur mit 17 Mio. EUR um 40% unter dem Vorjahr.
Ausblick Für das Gesamtjahr 2009 wird mit einer anhaltend schwierigen Marktsituation gerechnet - wobei sich der für SW Umwelttechnik wichtige Bereich der kommunalen Investitionen, nicht nur dank der angekündigten Konjunkturpakete sondern auch wegen der nun durch den IWF unterstützten Anpassung an die EU Richtlinien bereits ab 2009 wieder erhöhen wird.
Das Management der SW Umwelttechnik sieht die Verbesserung der Liquidität als eines der zentralen Ziele im laufenden Geschäftsjahr. Aus diesem Grund werden die geplanten Ausbauinvestitionen in Rumänien aufgeschoben und auf Ersatzinvestitionen im Ausmaß von 2 Mio. EUR beschränkt. Das Vorrats- und Forderungsmanagement wurde optimiert und ermöglicht dadurch eine Erhöhung der liquiden Mittel.
Mit den bereits vorgenommenen Restrukturierungsmaßnahmen ist das Unternehmen nun auf die veränderten Marktbedingungen eingestellt. Das erwartete Einsparpotential aus dem Restrukturierungsprogramm wird mit 5 Mio. EUR für die Fixkosten eingeschätzt und soll so erheblich zum Unternehmenserfolg beitragen.
Das Unternehmen rechnet für 2009 durch die stark reduzierten Projekte von Industrie
und Gewerbekunden mit rückläufigen Umsätzen, die jedoch durch ein Verstärken der Investitionen der öffentlichen Hand aus den angekündigten Konjunkturprogrammen teilweise kompensiert werden können. In diesem Bereich der kommunalen Investitionen ist SW Umwelttechnik ein anerkannter Anbieter, was durch den laufenden Auftragseingang bestätigt wird.
Veröffentlichungsdatum:
28.05.2009
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08:21
Redakteur:
rpu