Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals entstanden
Die ESCADA AG steht vor dem Abschluss des im Dezember 2008 begonnenen Verkaufsprozesses für das Segment PRIMERA. Der Aufsichtsrat der ESCADA AG stimmte in seiner heutigen Sitzung dem Abschluss von Vereinbarungen über die Veräußerung der Gruppe mit Sitz in Münster zu. Die PRIMERA GmbH&Co. KG ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der ESCADA AG und umfasst die Marken apriori, BiBA, cavita und Laurèl. Die Unterzeichnung der entsprechenden Verträge ist in den nächsten Tagen geplant. Die Einzelheiten werden nach Abschluss bekannt gegeben.
Aufgrund des erwarteten Verkaufspreises hat sich für die Beteiligung der ESCADA AG an der PRIMERA GmbH&Co. KG ein weiterer Wertberichtigungsbedarf ergeben. Als Konsequenz dieser Wertberichtigungen ist im Einzelabschluss der ESCADA AG unter Berücksichtigung des für das Geschäftsjahr 2007/2008 ausgewiesenen Bilanzverlusts ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals entstanden. Dieser ist darauf zurückzuführen, dass die von der ordentlichen Hauptversammlung am 28. April 2009 beschlossene Kapitalherabsetzung noch nicht in das Handelsregister eingetragen und daher noch nicht wirksam geworden ist.
Ungeachtet des eingeleiteten und in seinen Grundzügen am 23. April 2009 per Ad hoc-Mitteilung bekannt gemachten finanziellen Restrukturierungsprogramms wird der Vorstand der ESCADA AG gemäß § 92 Abs. 1 Aktiengesetz unverzüglich eine Hauptversammlung einberufen, um dieser den Verlust anzuzeigen. Der genaue Termin der Hauptversammlung wird in Kürze mitgeteilt.
Die Geschäftsentwicklung der ESCADA Gruppe blieb aufgrund des weiterhin negativen Marktumfelds in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwartungsgemäß unter dem Vorjahresniveau. Nach vorläufigen Zahlen lag der Halbjahresumsatz des ESCADA Konzerns und des aufgegebenen Geschäftsbereichs PRIMERA zusammen mit 248,2 Mio. Euro um 16,1 % unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (30. April 2008: 295,8 Mio. Euro) und damit im unteren Bereich der Erwartungen. Der ESCADA Konzern verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2008/2009 aufgrund der Trennung der ESCADA und PRIMERA Organisationen mit 151,0 Mio. Euro einen überproportionalen Umsatzrückgang von 23,9 % gegenüber Vorjahr. Der Umsatz der Marke ESCADA lag nach dem ersten Halbjahr 2008/2009 bei 146,5 Mio. Euro und damit um 18,1 % unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (30. April 2008: 178,8 Mio. Euro). Der ESCADA Konzern weist ein vorläufiges negatives Halbjahresergebnis nach Steuern von 17,8 Mio. Euro aus (1. Halbjahr 2007/2008: -6,0 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung des aufgegebenen Geschäftsbereichs PRIMERA und der vorgenommen Bewertungsanpassung liegt das vorläufige Ergebnis nach Steuern bei -91,7 Mio. Euro nach -8,0 Mio. im Vorjahreszeitraum.
In seiner Prognose für das Gesamtjahr geht der Vorstand bei der Marke ESCADA weiterhin von einer rückläufigen Umsatzentwicklung im niedrigen zweistelligen Prozentsatz aus. Die negativen Auswirkungen auf das Ergebnis werden teilweise durch Kosteneinsparungen kompensiert. Der Halbjahresbericht 2008/2009 wird im Juni veröffentlicht.