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HV-Bericht STRATEC Biomedical Systems AG - Gesellschaft kehrt zu alter Wachstumsstärke zurück
Am 20. Mai 2009 fand die elfte ordentliche Hauptversammlung der STRATEC Biomedical Systems AG statt. Rund 200 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im CongressCentrum Pforzheim eingefunden, um sich nach zwei Übergangsjahren über die nun wieder verbesserten Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Fred K. Brückner eröffnete die Hauptversammlung und wies auf den leicht geänderten Gewinnverwendungsvorschlag hin, da die Gesellschaft die Übernahme der Invitek Gesellschaft für Biotechnik & Biodesign mbH auch mit eigenen Aktien bezahlt und sich somit die Anzahl der dividendenberechtigten Aktien erhöht hat.

Zudem wurde das langjährige Aufsichtsratsmitglied Burkhard Wollny verabschiedet, da dieser nicht mehr für den Aufsichtsrat kandidierte. In diesem Zusammenhang stellte sich auch der neue Kandidat für den Aufsichtsrat, Prof. Dr. Hugo Hämmerle, den Anwesenden vor. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien übergab Herr Brückner dann das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Hermann Leistner.


Bericht des Vorstands

Nach Aussage von Herrn Leistner blickt man bei STRATEC auf eine turbulente Zeit zurück. Da die Markteinführung einiger Produkte bevorsteht, hat die Gesellschaft auch im vergangenen Jahr weiteres Personal eingestellt. Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist das Unternehmen wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und konnte bei den Kennzahlen deutlich zulegen. Das vergangene Jahr brachte die Eröffnung eines Softwareentwicklungsbüros in Rumänien mit acht Ingenieuren. Zudem gelang in den vergangenen Monaten der Abschluss eines Entwicklungsvertrags mit der Bio-Rad Laboratories Inc. und darüber hinaus von Entwicklungs- und Lieferverträgen mit der One Lambda Inc. und der QIAGEN N.V.

Vor kurzem erwarb STRATEC die Invitek Gesellschaft für Biotechnik & Biodesign mbH, berichtete Herr Leistner. Wie er weiter ausführte, erfolgte die 3.000-ste Auslieferung des 4-PS und des LIAISON. Ende 2008 hat sich die Gesellschaft von der Beteiligung an der CyBio AG getrennt. Dieser Schritt war zwar schmerzhaft, aber unvermeidlich. Mit der Übernahme der Invitek GmbH kann das Angebotsspektrum für OEM-Kunden erweitert werden. Auch schon vor der Übernahme hat STRATEC mit Invitek zusammengearbeitet, teilte der Vorstandsvorsitzende mit. Herr Leistner sah hier ein enormes Synergiepotenzial und erwartete auch die Erschließung neuer Kundenkreise.

Laut Herrn Leistner befinden sich derzeit vier große und mehrere kleine Projekte in der Entwicklung. Dadurch haben sich auch die Entwicklungsausgaben im letzten Jahr erhöht, wobei jedoch ein Teil von den Kunden bezahlt wird. Derzeit befindet sich der „Panther“ im Stadium der Produktion einiger Validierungsgeräte. Darüber hinaus befindet sich ein weiteres Großgerät für Bio-Rad in der Produktion. In den nächsten Wochen erfolgt dann die Markteinführung eines Automaten für One Lambda. Trotz dieser Vielzahl an Projekten befindet sich STRATEC permanent in Verhandlungen mit den großen Diagnostikfirmen über neue Aufträge.

An den Standorten Birkenfeld und Neuhausen produziert STRATEC derzeit an sieben Fertigungslinien, informierte Herr Leistner. Erfreulicherweise kann jetzt die Produktion des Centaur für Siemens wieder deutlich hochgefahren werden, nachdem es im vergangenen Jahr zu einer Verringerung der Abnahme kam. Aufgrund der großen Anzahl an Projekten und der zu produzierenden Geräte steht STRATEC erneut vor einem Platzproblem und wird deshalb die Produktionsfläche erweitern. Dies geschehe auch vor dem Hintergrund, dass für die Zukunft noch enormes Wachstumspotenzial gesehen wird, betonte Herr Leistner.

Da STRATEC über einen großen Technologievorsprung verfügt, könne auch der Wettbewerb gelassen gesehen werden. Derzeit hält die Gesellschaft 28 angemeldete oder erteilte Patente. Darüber hinaus werden auch noch rund zehn Patente durch Invitek eingebracht. Die Mitarbeiterzahl ist bereits auf 312 angewachsen, und hierin sah Herr Leistner den Schlüssel zum Erfolg, weshalb er zum Ende seiner Ausführungen allen Mitarbeitern seinen Dank aussprach.

Laut Finanzvorstand Marcus Wolfinger konnte STRATEC im abgelaufenen Jahr wichtige technische Fortschritte und Innovationen erzielen. Dagegen wurden bei Umsatz und Ergebnis die Ziele nicht vollständig erreicht. Bis zum dritten Quartal lief das Geschäft noch nach Plan, dann wurde aber von einem wichtigen Kunden mitgeteilt, dass der hohe Lagerbestand abgebaut werden muss und somit im vierten Quartal keine Geräte abgenommen werden. Dies stand im Gegensatz zur Prognose des Kunden einer hohen Abnahme. Durch diverse Übernahmen war es bei diesem zu Reibungsverlusten gekommen, berichtete Herr Wolfinger. Allerdings hat sich das Geschäft mit diesem Kunden in 2009 wieder deutlich belebt.

Im vergangenen Jahr sank der Umsatz um 9 Prozent auf 61 Mio. Euro, und das operative Ergebnis verringerte sich auf 11,2 Mio. Euro. Trotzdem wurde damit noch eine Marge von 18,4 Prozent erwirtschaftet. Dieser Rückgang des letzten Jahres hatte nichts mit der Konjunktur oder der Finanzkrise zu tun, sondern lag an der Fertigstellung und dem Abruf einzelner Projekte. Laut Herrn Wolfinger gehen die meisten Kunden von STRATEC davon aus, dass sie, wenn überhaupt, nur in geringem Ausmaß von der aktuellen Krise betroffen sein werden.

Eine zunehmende Bedeutung gewinnen nach Aussage des Finanzvorstands die wiederkehrenden Umsatzerlöse aus Wartung und Ersatzteilen, die schon rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Die Installationsbasis hat sich weiter deutlich erhöht, wobei der Vorstand die Anzahl der sich im Feld befindenden aktiven Geräte auf etwa 7.000 schätzte.

Das vergangene Jahr brachte deutliche Kostensteigerungen im Entwicklungsbereich mit sich. Dies wertete Herr Wolfinger aber positiv, da hier die Grundlagen für zukünftiges Wachstum geschaffen wurden. Das Ergebnis verringerte sich im abgelaufenen Jahr von 10,0 auf 8,2 Mio. Euro, bereinigt um eine Bewertungsanpassung in Höhe von 2,1 Mio. Euro. In 2008 sank die Steuerquote von 31 auf 28 Prozent, und der Finanzvorstand erwartete, dass diese Marke in den kommenden Jahren noch unterschritten wird.

So stellte sich das Ergebnis je Aktie auf 0,72 Euro, woraus die Zahlung einer Dividende von 0,35 Euro vorgeschlagen wird. Diese Ausschüttung entspricht einer Steigerung von 59 Prozent gegenüber dem Vorjahr, informierte Herr Wolfinger. Die Zahlung dieser Dividende erfolgt vor dem Hintergrund des guten ersten Quartals 2009 und des hohen Cashflows, den die Gesellschaft erwirtschaftet. Selbst nach der Zahlung von rund 4 Mio. Euro Dividende verbleibe genügend Geld im Unternehmen, um weiter extern oder rein organisch zu wachsen, betonte der Finanzvorstand.

Der Kursverlauf der Aktie war im vergangenen Jahr hauptsächlich durch externe Einflüsse geprägt. Die deutliche Kurssteigerung in 2009 stand dagegen im Zusammenhang mit der guten Ergebnisentwicklung. Laut Herrn Wolfinger hat nun auch die Commerzbank eine Studie zu STRATEC erstellt.

Insgesamt ist STRATEC in 2008 in vielen Bereichen deutlichen vorangekommen. So wurde das Innovationsmanagement deutlich verbessert, und es wurde eine Senkung der Herstellkosten erreicht. Zur Senkung der Kosten werden nun auch teilweise Komponenten in Asien beschafft, so der Finanzvorstand. Die Entwicklung des Dollarkurses hat auf die Gesellschaft kaum Auswirkungen, da fast alle Geschäfte in Euro fakturiert werden.

Herr Wolfinger sah STRATEC hervorragend aufgestellt, und so rechnete er mit einem Umsatzwachstum von 20 bis 30 Prozent entsprechend einer Bandbreite von 72 bis 79 Mio. Euro. Bei einer geschätzten EBIT-Marge von 18,5 bis 19,5 Prozent soll das EBIT in der Größenordnung von 13,5 bis 15,5 Mio. Euro liegen. Damit sei die Wachstumsstory von STRATEC weiterhin voll intakt, betonte Herr Wolfinger. Er erwartete für das Unternehmen ein sehr gutes Jahr 2009 und ein noch besseres Jahr 2010.

Seit 2000 konnte STRATEC bis 2007 den Umsatz von 11,2 auf gut 67 Mio. Euro steigern, berichtete Vorstand Bernd Steidle. Dagegen zeigte das letzte Jahr eine unbefriedigende Entwicklung. Allerdings wurde in 2008 die Basis für weiterhin überdurchschnittliches Wachstum in den kommenden Jahren gelegt. So wurden mehrere Entwicklungs- und Lieferverträge abgeschlossen. In 2008 arbeitete die Gesellschaft an sieben Fertigungslinien. Im Rahmen des Plattformkonzepts werden die Geräte für den jeweiligen Kunden modifiziert, so wurde der 4-PS beispielsweise an sieben Partnerfirmen ausgeliefert. Auch der 2-PS konnte an drei Partner ausgeliefert werden, so Herr Steidle.

Der Gemini wurde dagegen unter eigenem Namen vermarktet und entwickelte sich speziell in den USA sehr erfolgreich. Allerdings baut STRATEC hier keinen teuren Vertrieb auf, sondern wickelt den Vertrieb über Wiederverkäufer ab. In der zweiten Jahreshälfte soll dies auch mit PURE geschehen, einem Gerät, das schon in Zusammenarbeit mit Invitek entstanden ist. Hier biete man Gerät und Chemie aus einer Hand, betonte Herr Steidle.

Bei der Zusammenarbeit mit den Großen der Diagnostikbranche unterliegt STRATEC meist der Verschwiegenheit. Allerdings gestaltet sich die Zusammenarbeit so erfolgreich, dass mit einigen Partnern jetzt schon Nachfolgegeräte eingeführt werden. Ein Partner hat nun auch 900 Schlüsselkunden eingeladen, um den neuen LIAISON XL zu präsentieren. Auch Immunocore will die Validierung für den GALILEO Mark II starten, so der Vorstand. Daneben soll auch bei QIAGEN die Validierung der Systemfamilie erfolgen. QIAensemble soll noch in 2009 in den Markt eingeführt werden.

Derzeit befinden sich über 100 Systeme in der Validierung, also dem letzten Schritt vor der Einführung. Dies stellt laut Herrn Steidle einen neuen Rekord in der Unternehmensgeschichte dar. Trotzdem befindet sich das Management dauernd in Gesprächen mit potenziellen Partnern über eine Zusammenarbeit. STRATEC bietet alles aus einer Hand, und das mit einer sehr kurzen Entwicklungszeit, was Herr Steidle als Garanten für den Erfolg wertete.


Allgemeine Diskussion

Nach Meinung von Dieter Tassler als Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) spielte in den Ausführungen des Vorstands vor allem die Zukunft eine große Rolle. Der Aktienkurs habe im letzten Jahr nicht wirklich Freude bereitet, wobei Herr Tassler Kurse von unter 10 Euro eigentlich nicht für erklärbar hielt. Obwohl die Gesellschaft schon das zweite Jahr in Folge einen Umsatzrückgang hinnehmen musste, wurde immer noch eine gute EBIT-Marge erwirtschaftet. Auch die Umsatzrendite von 10 Prozent für 2008 fand der SdK-Sprecher noch sehr beachtlich.

Erläuterungsbedarf meldete Herr Tassler hinsichtlich der stark gestiegenen Bestände an, die im letzten Jahr um 6,2 Mio. Euro zugelegt und sich auch im ersten Quartal des laufenden Jahres weiter erhöht haben. Die Erhöhung des Bestands war nicht auf Verzögerungen in der Abnahme zurückzuführen, erklärte Herr Wolfinger. Einerseits wurden schon Teile für Serien beschafft, die jetzt anlaufen und deren Fertigung nun hochgefahren wird. Bei den unfertigen Leistungen ist die Gesellschaft gehalten, die Entwicklungskosten zu aktivieren. Dabei handelt es sich um die Kosten, die vom Kunden bezahlt werden, die Bilanzierung erfolgt aber nur zu den Herstellkosten.

Laut Herrn Tassler ist STRATEC mit einer kleinen Zahl an Kunden groß geworden. In diesem Zusammenhang interessierte ihn die Abhängigkeit von den Großkunden. Im vergangenen Jahr erzielte STRATEC nach Aussage von Herrn Wolfinger mit den Top 6-Kunden etwa 80 Prozent des Umsatzes und mit den Top 2 etwa 45 Prozent. Dieser Anteil soll in Zukunft noch weiter diversifiziert werden. Im Jahr 2000 lag der Umsatz mit den zwei größten Kunden noch bei 80 Prozent. Für 2010 erwartete der Vorstand, dass 80 Prozent des Umsatzes mit den Top 8 erzielt werden.

Der Aktionärsvertreter bat auch um eine Aussage, ob der Einbruch zum Jahresende nicht besser hätte kommuniziert werden können. Der Rückgang habe nicht besser eingeschätzt oder vorhergesehen werden können, hier sah Herr Wolfinger auch keinerlei Fehler in der Kommunikation. Für 2008 war man durchaus optimistisch, der besagte Kunde hatte aber einen hohen Lagerbestand, hat dies jedoch erst ganz kurzfristig mitgeteilt, woraufhin STRATEC auch gleich eine Meldung veröffentlicht hat.

Die ersten Aktienkursrückgänge beruhten wohl auf dem Ausstieg von institutionellen Investoren, weshalb sich Herr Tassler nach der Informationspolitik erkundigte. Viele Fonds hatten laut Herrn Wolfinger schon vor der Krise starke Abflüsse, weshalb sie häufig Aktien ungeachtet ihrer Entwicklung verkaufen mussten. Da sich ein Fonds auch von STRATEC-Aktien trennte, hat dies zu deutlich sinkenden Kursen geführt. Aber auf keinen Fall wurden Fonds bei etwaigen Informationen bevorzugt behandelt, stellte der Finanzvorstand klar.

Weitere Fragen von Herrn Tassler betrafen das Engagement bei CyBio, die gehaltenen Wertpapiere und den Einsatz der vorhandenen liquiden Mittel. Nachdem sich die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit CyBio nicht realisieren ließen, habe man sich bei STRATEC zum Verkauf der Anteile entschlossen, berichtete Herr Wolfinger. Unter den Wertpapieren hält die Gesellschaft derzeit sechs Titel aus dem Small- und Midcap-Bereich im Umfang von rund 0,3 Mio. Euro. Mit dem aktuellen Finanzpolster von rund 15 Mio. Euro sollen die Möglichkeiten für internes und externes Wachstum offen gehalten werden. Herr Wolfinger sah hier auch keinerlei Finanzierungsengpass aufgrund der Finanzkrise, zumal er für die Jahre 2009 und 2010 einen Free Cashflow von zusammen rund 25 Mio. Euro erwartete.

Wie der Finanzvorstand weiter ausführte, ist STRATEC ist ganz klar akquisitorisch tätig, und dafür benötigt die Gesellschaft auch kurzfristig verfügbare Mittel. Angesprochen auf die Projekte meinte Herr Leistner, dass die Anforderungen der Kunden beständig steigen. So hat sich auch die Software in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt und nimmt in den Projekten einen immer größeren Anteil ein.

Aktionär Beutin erbat nähere Informationen im Hinblick auf die Abnahmeverpflichtungen der Kunden. Nach den Worten von Herrn Wolfinger besteht mit den Kunden ein Forecast-System für die kommenden 12 bis 15 Monate. Dabei wird dann verhandelt, welcher Teil verbindlich abzunehmen ist und welcher Teil nicht. Normalerweise bestehen für die beiden nächsten Quartale verbindliche Vereinbarungen. Mit diesem Großkunden war die Abnahme aber jeweils nur für ein Quartal fest vereinbart, jetzt hat man sich auf eine 5-monatige Visibilität geeinigt. Parallel dazu werden auch Mindestabnahmemengen über eine Periode von meist fünf Jahren vereinbart. Sollte diese Vereinbarung nicht erfüllt werden, hätte STRATEC eine rechtliche Handhabe gegenüber den Kunden.

Danach verlangte Herr Beutin eine Auskunft zur Handhabung bei Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien. Laut Herrn Wolfinger werden rund 30 Prozent des Umsatzes mit Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien erzielt. Dabei werden die Teile direkt an die Kunden geliefert, die diese dann an die Endkunden weitergeben. Die Kunden schicken dann auch die Techniker, ein weltweites Servicenetz wäre für STRATEC aus Kostengründen gar nicht aufzubauen.

Anschließend bat Herr Beutin noch um Ausführungen zur Fertigungstiefe und zu Teilen, die aus Asien bezogen werden. Wie Herr Leistner erklärte, entwickelt STRATEC das Gerät und baut auch die Prototypen. In der zweiten Phase werden Lieferanten für diverse Module hinzugezogen, die dann von STRATEC zusammengebaut werden. Den Zeitaufwand pro Gerät bezifferte der Vorstandsvorsitzende dabei auf 20 bis 50 Mannstunden. In Asien lässt die Gesellschaft vor allem Gussteile produzieren. Auch wenn es manchmal zu Verzögerungen kommt, ist die Produktion doch deutlich günstiger.

Herr Beutin sprach dann die Auswirkungen an, falls man bei Siemens auf die Idee kommen sollte, das Gerät selbst zu produzieren. Da sämtliche Schutzrechte und Erfindungen auf der Seite von STRATEC verbleiben, können die Geräte von den Kunden nicht selbst nachgebaut werden, betonte Herr Wolfinger. Bezogen auf die Verzögerungen bei der Abnahme durch einen Kunden im letzten Jahr meinte der Vorstand, die Abnahme dürfte noch zum Teil erfolgen, jedoch habe der Kunde in den letzten zwei Jahren auch Marktanteile verloren. Über den Produktlebenszyklus dürfte man die gleiche Anzahl an Geräten verkaufen, allerdings verteilt auf eine längere Zeit als zunächst geplant. Eine Frage von Herrn Beutin betraf noch die Eigenkapitalrendite, die Herr Wolfinger auf 16,4 Prozent bezifferte.


Abstimmungen

Vor dem Eintritt in die Abstimmungsvorgänge gab der Aufsichtsratsvorsitzende die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 11.425.694 Euro waren demnach 7.530.430 Euro entsprechend 65,91 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden jeweils bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen im Sinne der Verwaltung gefasst, lediglich bei TOP 9 wurden gut 4 Prozent Gegenstimmen gezählt.

Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,35 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Wirtschafts Treuhand GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 (TOP 5) sowie über die Wahl der Herren Fred K. Brückner, Dr. Robert Siegle und Prof. Dr. Hugo Hämmerle in den Aufsichtsrat (TOP 6).

Weitere Punkte waren die Reduzierung des bedingten Kapitals I sowie die Ermächtigung zur Gewährung von Aktienoptionen und Schaffung eines neuen bedingten Kapitals V (TOP 7), die Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung eigener Aktien (TOP 8), eine Satzungsänderung hinsichtlich der Mitteilungspflichten von Inhabern wesentlicher Beteiligungen in Anpassung an das Risikobegrenzungsgesetz (TOP 9) und Satzungsänderungen in Anpassung an das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) (TOP 10).


Fazit und eigene Meinung

Hatte man bei der STRATEC Biomedical Systems AG zunächst mit einem Übergangsjahr gerechnet, so hat sich auch 2008 nicht wie geplant entwickelt. Fehlende Abnahmen eines Großkunden im letzten Quartal führten zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang. Trotzdem konnte die Gesellschaft noch einen stattlichen Überschuss ausweisen. Während die sinkende Abnahme nur von temporärer Natur war, konnte STRATEC auf anderen Ebenen bedeutende Fortschritte erzielen. Mehrere Entwicklungs- und Lieferverträge sichern das Wachstum für die kommenden Jahre.

So verzeichnete die Gesellschaft im ersten Quartal 2009 denn auch wieder die aus den Vorjahren gewohnten Wachstumsraten, sowohl Umsatz als auch Überschuss legten deutlich zweistellig zu. Auch für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand eine Fortsetzung des eingeschlagenen Kurses. Umsatz und Ergebnis sollen in 2009 um etwa 20 bis 30 Prozent zulegen. Zuversichtlich kann der Anleger auch in die weitere Zukunft blicken. Die Vielzahl neuer Verträge wird ab 2010 sogar noch zu einer Beschleunigung des Wachstums führen. Um das Wachstum überhaupt stemmen zu können, muss STRATEC schon wieder die Produktionsfläche erweitern.

Insgesamt sollte die Gesellschaft nach zwei verhalteneren Jahren nun wieder in eine neue Wachstumsphase eintreten, so dass der Aktienkurs trotz der guten Entwicklung der letzten Wochen noch ausreichend Steigerungspotenzial aufweisen sollte.


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Veröffentlichungsdatum: 25.05.2009 - 10:15
Redakteur: tre
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