WKN:
587876
ISIN:
DE0005878763
Straße, Haus-Nr.:
Augustaanlage 32,
D-68165 Mannheim, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 621 / 438430 - 0

Internet: http://www.leonardoventure.de

IR Ansprechpartner:
Herr Marc Langner
[email protected]
Eckdaten über die Geschäftsentwicklung
Am 19. Januar 2009 informierte die Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA über die Namensänderung ihrer mit Handelregistereintrag vom 13. Januar 2009 neu installierten Komplementärin. Die ELGE Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH firmiert seit diesem Zeitpunkt unter Leonardo Venture Verwaltungs GmbH. Des Weiteren wurde der Sitz der Gesellschaft von Heidelberg nach Mannheim verlegt.

Am 20. Januar 2009 teilte die Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA mit, dass das Beteiligungsunternehmen NanoCompound Holding AG und die NanoCompound GmbH beim Amtsgericht Aachen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt haben.

Am 22. Januar 2009 gab die Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung für den 6. März 2009 bekannt. Der formale Grund für die Einberufung war die Beschlussfassung über den Beitritt der Leonardo Venture Verwaltungs GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin der Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA, die entsprechende Satzungsänderung sowie weitere Anpassungen der Satzung.

Am 24. Februar 2009 informierte die Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA über Folgeinvestitionen bei zwei ihrer Beteiligungsunternehmen. Die ISIS sentronics GmbH und die MedicalCommunications Soft- und Hardware GmbH sollten insgesamt 1,9 Mio. Euro erhalten.

Am 6. März 2009 fand die außerordentliche Hauptversammlung der Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA in Mannheim statt. Allen Tagesordnungspunkten wurde mit großer Mehrheit zugestimmt. Neben einer Stellungnahme zu den internen Geschehnissen im Jahr 2008 erläuterten der Aufsichtsrat und der neue Geschäftsführer der Komplementärin, Steffen Paul, den veränderten Investitionsansatz und berichteten über den Status Quo der bestehenden Beteiligungen.

Am 24. März 2009 gab die Gesellschaft per Ad-hoc-Mitteilung bekannt, dass die bereits angekündigte Schadensersatzklage gegen die ehemalige Komplementärin Leonardo Venture Capital GmbH und deren frühere Geschäftsführer Prof. Dr. Köglmayr und Prof. Dr. Wupperfeld sowie den aktuellen Geschäftsführer Herrn Koop beim Landgericht Mannheim eingereicht wurde. Die Klage umfasst eine vorläufig festgestellte Schadenshöhe von ca. 5 Mio. Euro.

Am 1. April 2009 teilte die Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA mit, dass das Beteiligungsunternehmen Rösler miniDaT GmbH am 27. März 2009 beim Amtsgericht Syke Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat.

Am 29. April 2009 wurden der testierte Jahresabschluss 2008 und der geänderte Jahresabschluss 2007 (HGB) veröffentlicht. Beide Jahresabschlüsse waren von Wertberichtigungen bei einzelnen Portfolio-Gesellschaften gekennzeichnet. Wie die Überprüfung der Wertansätze ergab, waren die Fehlentwicklungen bei einigen Beteiligungen bereits Ende 2007 vorhanden und sind in den geänderten Jahresabschluss 2007 eingeflossen.

In einer Ad-hoc-Mitteilung vom 12. Mai 2009 wurde mitgeteilt, dass die Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA bei der Frankfurter Wertpapierbörse einen Antrag auf Widerruf der Zulassung ihrer Aktien zum Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) einreichen wird. Die Wertpapiere des Unternehmens werden danach im General Standard der Deutschen Börse gehandelt.

Rahmenbedingungen

Die Nachrichten aus Konjunktur und Wirtschaft zeichneten zum Jahresanfang 2009 vornehmlich düstere Bilder. Die weltweite Wirtschaftskrise wirkte sich auf die Beschäftigung in Deutschland aus: Kurzarbeit und die Zahl der Arbeitslosen nahmen drastisch zu. Die Wirtschaftsstimmung und das Geschäftsklima trübten sich ein. Der DAX gab bis Anfang März auf unter 3.700 Punkte nach.

Im Laufe des zweiten Quartals lockerte die Stimmung jedoch wieder auf. Der DAX holte einen Großteil seiner Verluste auf und die Wirtschaftsdaten zeigten eine positive Tendenz. Das Konjunkturbarometer des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung deutete eine wachsende Zuversicht an. Umfragen zum Wirtschafts- und Konsumklima fielen deutlich besser aus als noch in den Monaten zuvor. Die Aussichten für die Zukunft erscheinen somit wieder besser. Nichtsdestotrotz wird das Umfeld im Jahresverlauf herausfordernd bleiben: Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute schätzen in ihrem Frühjahrsgutachten, dass das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 6,0 Prozent sinken wird.

Entwicklung des Venture-Capital-Marktes

An den Beteiligungsgesellschaften ist die Wirtschaftslage im ersten Quartal nicht spurlos vorbeigegangen. Das FHP-Panel(1) zeigt, dass die Investitionsaktivitäten zurückgegangen sind. Die 34 befragten VC-Unternehmen investierten nur noch 62 Mio. Euro in insgesamt 86 Unternehmen. Die Finanzierungssumme ging damit um 56 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück. Die Exit-Seite stellte sich nicht besser dar: Insgesamt wurden 20 Exits vorgenommen - zwölf davon durch Abschreibungen.

Dennoch ist der deutsche VC-Markt weiter handlungsfähig und für die Finanzierung junger Unternehmen unabdingbar: Insgesamt 27 deutsche Unternehmen haben im ersten Quartal 2009 eine A-Runden-Finanzierung erhalten. Zudem ist das Umfeld für neue Beteiligungen weiterhin günstig. Das aktuelle Bewertungsniveau ist niedriger als der langjährige Durchschnitt. Ein Großteil der befragten Investoren erwartet sogar weiter fallende Einstiegsbewertungen. Die niedrigen Kaufpreise können in der Zukunft zu adäquaten Renditen führen.

(1) Das FHP-Panel wird quartalsweise von dem Beratungsunternehmen Fleischhauer, Hoyer&Partner (FHP) erstellt.

Aktienkursentwicklung

Im Jahr 2009 starteten die meisten deutschen Indizes so, wie sie im Jahr 2008 aufgehört hatten: Mit negativen Vorzeichen. Die Lage spitzte sich im Laufe des ersten Quartals weiter zu und fand ihren Tiefpunkt (vorerst) Anfang März. Von dort an verbesserte sich die Stimmung auf dem Parkett wieder, so dass die Verluste teilweise aufgeholt werden konnten.

Die Kursentwicklung der Leonardo-Venture-Aktie verlief ähnlich. Das Papier war mit einem Kurs von 0,95 Euro in das Jahr gestartet. Nach einer kurzen Aufwärtsbewegung rutschte die Aktie Anfang März auf zwischenzeitlich 0,68 Euro ab. Am Ende des Berichtszeitraums stand ein Kurs von 0,85 Euro zu Buche. Im Vergleich zu seiner Peer Group(2) und dem Prime Standard konnte sich das Papier jedoch etwas besser behaupten. Während diese Vergleichsindizes zum 31. März 2009 rund 17 % bzw. 15 % eingebüsst hatten, hatte die Leonardo-Venture-Aktie rund 11 % nachgegeben. Der durchschnittliche Tagesumsatz an allen deutschen Börsen lag im ersten Quartal bei kumuliert ca. 4.800 Stück.

(2) Der Peer-Group-Index besteht aus folgenden börsennotierten Beteiligungsgesellschaften mit verschiedenen Investmentstrategien: Arques Industries AG, bmp AG, Deutsche Beteiligungs AG, Heliad Equity Partners GmbH&Co. KGaA, mic AG, Nanostart AG, TFG Capital AG.

Portfolio

Am 24. Februar 2009 erklärte Leonardo Venture, dass zwei Beteiligungsunternehmen weitere finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Dafür baute sie ihren Anteil an der ISIS sentronics GmbH um 3,99 Prozent auf 49,99 Prozent aus und gewährte eine stille Beteiligung in Höhe von 1,3 Mio. Euro. Auch die MedicalCommunications Soft- und Hardware GmbH soll weitere Mittel in Höhe von 0,6 Mio. Euro erhalten. Im gleichen Zug erhöht sich der Anteil von Leonardo Venture um 14,84 Prozent auf 49,87 Prozent. Die Gelder sollen zur Auftragsvorfinanzierung und zum Ausbau des Vertriebs und der Produktionsanlagen eingesetzt werden.

Im November 2008 hatte Leonardo Venture seine Anteile an der NanoCompound Holding AG und der Rösler miniDaT GmbH bereits vollständig abgeschrieben. Im ersten Quartal 2009 meldeten nun beide Gesellschaften Insolvenz an. Bei NanoCompound Holding AG war dieser Schritt notwendig geworden, da das Unternehmen massive Probleme in der Unternehmens- und Geschäftsentwicklung hatte. Die Ursache für den Insolvenzantrag der Rösler miniDaT GmbH lag in der drohenden Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nach IFRS

Leonardo Venture erzielt Erlöse vornehmlich durch den Verkauf seiner Anteile an einem Beteiligungsunternehmen. In den ersten vier Monaten 2009 kam es zu keiner solchen Transaktion, so dass sich die Erlöse zum 31. März 2009 auf lediglich 34.131 Euro beliefen. Diese resultieren aus den Betreuungsgebühren für Portfolio-Unternehmen. Im Vorjahreszeitraum hatte Leonardo Venture keine Umsatzerlöse erzielt.

Das Ergebnis aus der Neubewertung von finanziellen Vermögenswerten lag im ersten Quartal bei 182.341 Euro, nach 100.242 Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen um 115.649 Euro auf 556.607 Euro zurück. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Leonardo Venture seit dem 1. Januar 2009 keine Geschäftsführungs- und Haftungsvergütungen mehr an seine Komplementärin zahlen muss. Das Betriebsergebnis für das erste Quartal beläuft sich damit auf -323.067 Euro (Vorjahr: -527.161 Euro).

Das Finanzergebnis lag bei 74.301 Euro, nach 188.859 Euro im Vorjahr. Dies erklärt sich durch die geringere Verzinsung auf die geringeren liquiden Mittel. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich auf -248.767 Euro (Vorjahr: -338.302 Euro). Da keine Ertragssteuern abgeführt werden mussten, entspricht diese Zahl auch dem Jahresfehlbetrag für den Zeitraum 1. Januar bis 31. März 2009. Das Ergebnis je Aktie lag damit bei -0,01 Euro.

Im Februar 2009 wurde eine weitere Finanzierungsrunde für ISIS sentronics und MedicalCommunications beschlossen. Die Gesamtinvestitionen liegen bei 1,9 Mio. Euro, wovon 500.000 Euro bis zum Stichtag ausgezahlt wurden. Damit beliefen sich die finanziellen Vermögenswerte zum 31. März 2009 auf 16.073.436 Euro (31. Dezember 2008: 15.390.097 Euro). Die liquiden Mittel lagen bei 10.721.749 Euro (31. Dezember 2008: 12.803.351 Euro). Unter Berücksichtigung der übrigen Positionen resultierte daraus eine Bilanzsumme von 29.217.719 Euro, gegenüber 29.534.743 Euro zum 31. Dezember 2008. Da Leonardo Venture keine langfristigen Verbindlichkeiten aufweist und sich das Eigenkapital zum 31. März 2009 auf 28.409.881 Euro belief, ergab sich zum Ende des Berichtszeitraums eine Eigenkapitalquote von ca. 97 Prozent.

Ausblick

Die Leonardo Venture GmbH&Co. KGaA hat im Jahr 2009 bereits weit über 100 Investmentoptionen geprüft. Viele entsprachen nicht den Kriterien, andere werden weiterverfolgt. Die potenziellen Beteiligungsunternehmen stammen aus den Bereichen Medizintechnik, Neue Materialien und Cleantech. Ob und wann eine dieser Möglichkeiten zu einer neuen Beteiligung führt, lässt sich momentan noch nicht zuverlässig vorhersagen. Darüber hinaus wurden erste Gespräche mit potenziellen Co-Investoren begonnen. Leonardo Venture ist so seinem Ziel einer besseren Risikostreuung einen weiteren Schritt näher gekommen.

Für die Exit-Seite lassen sich noch keine konkreten Termine nennen. Zwar sollen in den kommenden Monaten für zwei Unternehmen neue Investoren gefunden werden. Wann diese Suche erfolgreich sein wird, ist jedoch noch nicht absehbar.

Veröffentlichungsdatum: 19.05.2009 - 18:43
Redakteur: rpu
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz