WKN:
519990
ISIN:
DE0005199905
Straße, Haus-Nr.:
Marienplatz 11,
D-80331 München, Deutschland
Telefon:
+49 (0)89 / 23691 - 0

Internet: www.ludwigbeck.de

IR Ansprechpartner:
Herr Andre Deubel
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HV-Bericht Ludwig Beck AG - Übernahmeangebot durch die INTRO-Verwaltungs GmbH
Am 15. Mai 2009 fand in München die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG statt. Gut 500 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Hotel Hilton München Park eingefunden, um sich zu informieren, ob die Gesellschaft auch in Zeiten der Wirtschaftskrise den Erfolgsweg der vergangenen Jahre fortsetzen kann. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Joachim Hausser eröffnete die Hauptversammlung und informierte die Anwesenden, dass die INTRO-Verwaltungs GmbH beim Anteilsbesitz die Grenze von 30 Prozent überschritten hat und nun rund 40 Prozent hält.

Der nun größte Einzelaktionär hat angekündigt, ein Erwerbsangebot zu 11,90 Euro je Aktie zu unterbreiten. Bei der Abgabe werden dann auch Vorstand und Aufsichtsrat dazu Stellung nehmen, erklärte Dr. Hausser. Unter TOP 6 bis 8 werden diverse Kapitalmaßnahmen vorgeschlagen, im Hinblick auf die Veränderungen im Aktionärskreis haben sich Vorstand und Aufsichtsrat jedoch beraten, ob diese Beschlüsse noch opportun sind. Aufgrund der Beratung soll über diese Punkte nicht abgestimmt werden, weshalb Dr. Hausser einen Geschäftsordnungsantrag zur Absetzung der TOP 6 bis 8 stellte. Bei lediglich 200 Neinstimmen wurde diesem dann auch Antrag entsprochen. Nach dem Verlesen der übrigen Formalien übergab Dr. Hausser das Wort an den Vorstand Oliver Haller.


Bericht des Vorstands

Trotz der Turbulenzen an den Märkten könne der Vorstand wieder von guten Zahlen berichten, meinte Herr Haller. Am Dienstag vor der Hauptversammlung wurde im Kaufhaus eine neue Abteilung eröffnet, die nun auch Abend- und Eventgarderobe anbietet. Im vergangenen Jahr stemmte sich LUDWIG BECK gegen das negative Branchenumfeld. Die Weltwirtschaft war durch die Finanzkrise geprägt, und so sank das weltweite Wachstum von 3,7 auf 2,8 Prozent.

Auch in Deutschland legte das Bruttoinlandsprodukt mit 1,8 Prozent geringer zu als im Vorjahr. Der Textileinzelhandel musste sogar einen Rückgang von 4 Prozent hinnehmen. Dagegen erreichte LUDWIG BECK laut Herrn Haller ein flächenbereinigtes Umsatzplus von 1,8 Prozent. Bereits seit 2003 entwickelt sich die Gesellschaft somit deutlich besser als die Branche. Am Marienplatz verzeichnete das Unternehmen sogar einen Zuwachs von 3,1 Prozent. In diesem Rahmen dankte der Vorstand allen Mitarbeitern für die erbrachte Leistung.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte LUDWIG BECK die Erwartungen voll erfüllen. Die Säulen des Erfolgs basierten nach Angabe von Herrn Haller auf dem Stammhaus, das eine beeindruckende Markenauswahl im gehobenen Preissegment bietet. Mit dem Filialgeschäft wird das Geschäftsmodell in der Breite abgerundet, zudem können dadurch Zielgruppen erreicht werden, die mit dem Trading-up am Marienplatz nicht erfasst werden.

Sehr zufrieden zeigte sich der Vorstand auch mit der Entwicklung des Geschäfts in den FÜNF HÖFEN. Daneben betreibt LUDWIG BECK noch einige Fashion- und Monolabel-Stores. Im vergangenen Jahr wurde eine Filiale in Regensburg geschlossen, womit sich der Trend der letzten Jahre fortgesetzt hat. Nach Aussage von Herrn Haller entwickelt sich auch das Fashion-Lager in Parsdorf recht erfreulich.

Allerdings bleibt das Kaufhaus am Marienplatz das Haupt-Asset der Gesellschaft. Das Kaufhaus befindet sich in einer der begehrtesten Einzelhandelslagen in Europa und zieht täglich auf 11.000 Quadratmetern zwischen 20.000 und 40.000 Besucher an. Der dortige Umsatz stieg um 3,1 Prozent auf 89,1 Mio. Euro, was rund 90 Prozent des Gesamtumsatzes entsprach. Seit 1861 bietet das Traditionshaus ein außergewöhnliches Ambiente und einen kundenorientierten Service. Laut Herrn Haller umfasst das Angebot einen hochwertigen Produkt- und Markenmix.

Dabei sichere das permanente Trading-up den Erfolg, zeigte sich Herr Haller überzeugt. LUDWIG BECK hat höchste Anspruch an Warenpräsentation und Darstellung und hält die Führerschaft bezüglich neuer Marken- und Produkttrends. Wichtig für das Angebot sei auch die richtige Auswahl nationaler wie internationaler Top-Marken, meinte der Vorstand. Durch den Umbau im letzten Jahr hat sich die Verkaufsfläche auf 11.000 Quadratmeter erhöht. Äußerst gelungen ist laut Herrn Haller auch die neue Musikabteilung auf 1.000 Quadratmetern, in der bereits kurz nach der Eröffnung ein Umsatzplus von 10 Prozent erzielt werden konnte.

Im März des letzten Jahres hat LUDWIG BECK eine Aktion mit M.A.C, einem bekannten Kosmetiklabel, durchgeführt. Neben der Eröffnung der Musikabteilung im Mai wurde ab Juni für zwei Monate ein Pop-up-Store im vierten Stock eingerichtet, informierte Herr Haller. Etwas früher gestaltet wurde die Trachtenabteilung, in der man den Umsatz innerhalb von drei Monaten gegenüber dem Vorjahr verdoppeln konnte. Nach den Worten des Vorstands startete ab Mitte Oktober 2008 der Weihnachtsmarkt bei LUDWIG BECK, bei dem über 1 Mio. Euro Umsatz generiert werden konnte. Im November eröffnete Agent Provocateur seine erste Boutique in München. Zum Jahresende hat LUDWIG BECK das Logistikzentrum mit über 8.000 Quadratmetern erworben und dafür die LUDWIG BECK Grundbesitz Haar GmbH gegründet.

Der zweite Vorstand Dieter Münch übernahm dann die nähere Erläuterung der Zahlen des Berichtsjahres. Demnach erhöhte sich der Bruttoumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr flächenbereinigt um 1,8 Prozent auf 102,6 Mio. Euro. Laut Herrn Münch liegt der Touristenanteil am Umsatz bei etwa 15 Prozent. Allein mit Russen erzielt die Gesellschaft etwa 1 Prozent des Jahresumsatzes, und hier konnte LUDWIG BECK auch in 2008 wieder deutlich wachsen.

Das EBIT verbesserte sich um 13,5 Prozent auf 8,1 Mio. Euro, womit das eigentliche Ziel von 10 Prozent Wachstum sogar übertroffen wurde. In 2008 hat sich die Kosten- und Wareneinsatzquote erneut reduziert, und man versucht, hier weitere Optimierungen zu erreichen. Mit einer EBIT-Marge von 9,4 Prozent hat LUDWIG BECK ein national hohes Niveau erreicht, berichtete Herr Münch. Auch das Finanzergebnis hat sich von minus 4,1 auf minus 3,7 Mio. Euro verbessert. Die Fortschritte stammten dabei aus einer besseren Refinanzierung und durchschnittlich gesunkenen Verbindlichkeiten. So stieg das Ergebnis vor Steuern um über 40 Prozent auf 4,4 Mio. Euro. Seit 2005 hat sich das Ergebnis damit von 1,3 auf 4,4 Mio. Euro mehr als verdreifacht.

Als Ziel nannte Herr Münch eine weitere Verbesserung. Der Jahresüberschuss erhöhte sich im vergangenen Jahr lediglich um 4,9 Prozent auf 2,7 Mio. Euro, allerdings war das Ergebnis in 2007 durch einen steuerlichen Einmaleffekt von 0,8 Mio. Euro positiv beeinflusst. Aus dem Jahresüberschuss solle eine unveränderte Dividende von 0,30 Euro je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet werden, teilte der Vorstand mit.

Hauptsächlich aufgrund des Erwerbs des Logistikzentrums für 3,6 Mio. Euro kam es zu einem Anstieg der Bilanzsumme. Auf die Eigenkapitalquote von 37 Prozent könne man sehr stolz sein, betonte Herr Münch. Trotz des Grundstückserwerbs für 3,6 Mio. Euro stiegen die verzinslichen Verbindlichkeiten nur leicht auf 49,1 Mio. Euro an. Für 2009 kündigte Herr Münch eine deutliche Rückführung der Verbindlichkeiten an. Nach seiner Ansicht ist LUDWIG BECK sehr erfolgreich durch die Finanzkrise gekommen.

Auch wenn die Aktie im letzten Jahr an Wert verloren hat, so hat sich der Kurs doch deutlich besser als der DAX und die Branche entwickelt. Im laufenden Jahr stellt sich die Entwicklung noch besser dar, auch wenn der jüngste Anstieg auf das Übernahmeangebot zurückzuführen war. Derzeit hält die INTRO-Verwaltungs GmbH nach Aussage von Herrn Münch 40,2 Prozent der Aktien, 27 Prozent liegen bei der Rudolf Wöhrl AG, und die restlichen 32,8 Prozent befinden sich im Streubesitz.

Wegen des Überschreitens der Schwelle von 30 Prozent wird die INTRO-Verwaltungs GmbH allen Aktionären ein Übernahmeangebot zu 11,90 Euro je Aktie unterbreiten. Die bisherige Übernahme hat aber zur Konsequenz, dass eine Wertberichtigung steuerlicher Verlustvorträge vorgenommen werden muss. Laut Herrn Münch wird sich dies im Ergebnis mit 0,5 Mio. Euro niederschlagen. Sollte sich der Anteil noch deutlich erhöhen, droht insgesamt eine Wertberichtigung bis maximal 1,7 Mio. Euro.

Besonders wichtig ist aber, wie Herr Münch betonte, dass die Unternehmensstrategie durch den neuen Großaktionär weiterhin unterstützt wird. Denn Herr Wöhrl verfügt auch über Handelserfahrung und hat seine Wurzeln ebenfalls im Mittelstand. Wie der Vorstand weiter erklärte, wurde das Angebot deshalb auch freundlich aufgenommen. LUDWIG BECK ist ein Dividendentitel, der seine Aktionäre stets am Erfolg beteiligt. So sollen auch für das vergangene Jahr 0,30 Euro je Aktie an steuerfreier Dividende ausgeschüttet werden. Nach Aussage von Herrn Münch kann zumindest auch noch die Dividende für 2009 steuerfrei bleiben.

Derzeit gibt es düstere Prognosen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, und auch der deutsche Einzelhandel erwartet bestenfalls stagnierende Umsätze, so der Vorstand. Trotzdem ist man bei LUDWIG BECK zuversichtlich gestimmt, und zwar aufgrund des einzigartigen Konzepts an einem der besten Standorte in Europa. Herr Münch sah noch zusätzliches Umsatzpotenzial durch das Trading-up, zudem werden der Umbau und die Flächenerweiterung aus 2008 im laufenden Jahr erstmals greifen. Darüber hinaus machen auch die Mitarbeiter den Unterschied, weshalb Herr Münch allen Beschäftigten seinen Dank aussprach.

So konnte Herr Münch ebenfalls von einem gelungenen Start ins Geschäftsjahr 2009 berichten. Das EBIT stieg im ersten Quartal signifikant von 0,2 auf 0,5 Mio. Euro, womit der Ertrag über den Erwartungen lag. Auch der April lief mit einem Zuwachs von fast 10 Prozent sehr gut, so dass sich flächenbereinigt per 30. April ein Umsatzzuwachs von 2,5 Prozent zeigt. Damit werde das erste Tertial deutlich besser als im Vorjahr ausfallen, meinte Herr Münch. Eine langfristige Prognose sei allerdings schwierig, jedoch will LUDWIG BECK im laufenden Jahr mindestens eine Vorsteuerrendite von 4 Prozent ausweisen und sich erneut besser als die Branche entwickeln, betonte der Vorstand zum Ende seiner Ausführungen.


Allgemeine Diskussion

Als erster Redner zeigte sich Herr Schröder mit den vorgelegten Zahlen sehr zufrieden, er selbst habe nicht mit einem so guten Ergebnis gerechnet. Da die Vorstände nun kurze Haare hätten, scheine man im Kaufhaus wohl auch einen Friseur zu haben, meinte der Aktionär. Das Kaufhaus LUDWIG BECK am Rathauseck hat, wie Herr Schröder feststellte, einen hervorragenden Ruf, der nicht so einfach auf die Filialen übertragen werden kann. Deshalb interessierten ihn die Ergebnisse der Filialen und des Fashion-Lagers in Parsdorf.

Nach Aussage von Herrn Münch erzielt man in Parsdorf einen Umsatz von knapp 2 Mio. Euro und ist dabei auch noch ertragreich. In den Filialen wird insgesamt ein positives Segmentergebnis erwirtschaftet, auch wenn nicht alle Standorte so erfolgreich sind, dass sie auf Dauer weiter bestehen werden.

Des Weiteren erkundigte sich Herr Schröder nach den Erfahrungen mit Strenesse und Escada, speziell vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung. Strenesse bezeichnete Herr Haller als eine wichtige Marke bei LUDWIG BECK, zumal das Angebot auch noch preislich nach unten ergänzt wurde. Dagegen verkauft LUDWIG BECK keine Mode von Escada, da diese dem Luxussegment angehört, das man nicht abdeckt.

Angesprochen auf das Geschäft in den FÜNF HÖFEN erklärte Herr Haller, dass auf einer Fläche von 120 Quadratmetern ein Umsatz von fast 1 Mio. Euro erzielt werden konnte und dass dort auch definitiv profitabel gearbeitet wird. Herr Schröder bat dann um eine Aussage zur Marke M.A.C. Wie Herr Haller hierzu berichtete, wird diese Marke nicht exklusiv bei LUDWIG BECK vertrieben. Bei M.A.C handelt es sich um eine kanadische Firma, die jetzt zu Esteé Lauder gehört. Abschließend lobte Herr Schröder die neue Musikabteilung als „sensationell“.

Danach sprach Verena Brendel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) dem Unternehmen für das erzielte Ergebnis in 2008 Anerkennung und Lob aus. Das Konzept von LUDWIG BECK habe sich bewährt, auch wenn sie im letzten Jahr eine Änderung der Werbung festgestellt habe. Da LUDWIG BECK nur über ein kleines Werbebudget verfügt, wurde die Werbung nach Aussage von Herrn Haller schon in 2007 umgestellt. Anstelle eines Abverkaufskatalogs erstellt die Gesellschaft ein Magazin, das jedoch bei den Kunden sehr gut ankommt.

Interesse bekundete die DSW-Vertreterin an neuen Projekten im Kaufhaus und am Vorbesitzer des Grundstücks in Haar. Laut Herrn Haller war ursprünglich vorgesehen, die dritte Etage komplett umzubauen, nun werde aber erst eine Hälfte und im kommenden Jahr dann die restliche Fläche umgebaut. Vorbesitzer des Grundstücks in Haar war die Aurelis Asset GmbH, eine ehemalige Tochter der Deutschen Bahn. Die Finanzierung für den Kauf wurde aufgrund der extrem günstigen Zinsen kurzfristig gewählt, erklärte Herr Münch.

In diesem Zusammenhang erkundigte sich Frau Brendel allgemein nach geänderten Konditionen der Refinanzierung. Wie Herr Münch in seiner Antwort darlegte, ist das Rating der Gesellschaft sogar besser geworden, jedoch müssen die Banken aufgrund der erlittenen Verluste ihre Margen ausweiten, so dass LUDWIG BECK nun auch etwas höhere Zinsen zahlen muss. Trotzdem zeigte sich der Vorstand mit dem zu zahlenden Zinsniveau zufrieden.

Weitere Fragen von Frau Brendel betrafen die Gründe für den Verkauf der Anteile von der ATON GmbH und mögliche weitere Zukäufe der INTRO-Verwaltungs GmbH. Herr Münch konnte beide Fragen nicht beantworten, da ihm hierzu keinerlei Informationen vorlagen. Abschließend bat die DSW-Vertreterin noch um Aussagen zu etwaigen Interessenskonflikten im Aufsichtsrat und zu einer möglichen Erweiterung der Verkaufsfläche in der sechsten Etage. Nach Aussage von Dr. Hausser bestanden im Aufsichtsrat keinerlei Interessenskonflikte, auch weil die Firmen Wöhrl und LUDWIG BECK unterschiedliche Kundenkreise ansprechen und so auch unterschiedliche Lieferanten haben. Der Erweiterung in der sechsten Etage erteilte Herr Münch eine Absage, da nach den geltenden Vorschriften nur fünf Etagen für das Kaufhaus zulässig sind.

Nach Meinung von Nataliya Bidnova von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat sich LUDWIG BECK hervorragend behauptet. Sie sprach dann Abschreibungen auf den Lagerbestand und die Herkunft der latenten Steuern an. Wie Herr Münch informierte, werden an allen Standorten Teilwertberichtigungen auf den Lagerbestand vorgenommen. Die latenten Steuern stammen aus Verlustvorträgen, die sich LUDWIG BECK vor vielen Jahren bei Ausflügen bis nach Amerika „erarbeitet“ hatte.

Zudem verlangte Frau Bidnova Informationen zu möglichen Ergebnisverbesserungen. Ergebnissteigerungen hielt Herr Münch über steigende Umsätze, eine Verbesserung der Wareneinsatzquote und eine Optimierung der Kostenquote für möglich. Die Aktionärssprecherin wollte auch wissen, seit wann die BTU Treuhand Union die Gesellschaft prüft. Falls diese gewählt wird, dann wird sie erstmals überhaupt den Abschluss 2009 prüfen, so Herr Münch. Abschließend erkundigte sich Frau Bidnova nach etwaigen Plänen für einen Squeeze-out. Nach Meinung von Herrn Münch stellt sich diese Frage überhaupt noch nicht, da die INTRO-Verwaltungs GmbH aktuell erst 40,2 Prozent der Anteile hält.


Abstimmungen

Ehe der Aufsichtsratsvorsitzende zu den Abstimmungen überleitete, gab er die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 9.446.117,50 Euro, eingeteilt in 3.695.000 Aktien, waren demnach 2.920.227 Aktien entsprechend 79,03 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen im Sinne der Verwaltung gefasst.

Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,30 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der BTU Treuhand Union München GmbH zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 (TOP 5), eine Satzungsänderung im Vorgriff auf das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) (TOP 9) sowie über eine Satzungsänderung hinsichtlich der Mitteilungspflichten (TOP 10).


Fazit und eigene Meinung

Trotz der einsetzenden Wirtschaftskrise hat die LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG im vergangenen Jahr ein hervorragendes Ergebnis erwirtschaftet. Obwohl in 2008 der steuerliche Sondereffekt des Vorjahres nicht anfiel, konnte der Jahresüberschuss leicht gesteigert werden. Die Aktionäre werden in Form einer steuerfreien Dividende von 0,30 Euro je Aktie am Erfolg beteiligt.

Besonders erfolgreich gestaltete sich bei der Gesellschaft auch der Start ins neue Geschäftsjahr. So brachte das erste Quartal eine deutliche Verbesserung beim EBIT von 0,2 auf 0,5 Mio. Euro, obwohl Ostern in 2008 erst ins zweite Quartal fiel. Bedingt durch das wichtige Ostergeschäft hat sich der Umsatz im April gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Nach vier Monaten liegt die Gesellschaft beim Umsatz flächenbereinigt mit 2,9 Prozent im Plus. Damit dürfte sich auch die erfreuliche Ergebnisentwicklung im vierten Monat fortgesetzt haben.

Mit den bisher vorgelegten Zahlen befindet sich LUDWIG BECK auf einem guten Weg, das Vorjahresergebnis zu toppen, zumal die Umbaumaßnahmen des Vorjahres nun das gesamte Jahr über greifen können. Das Übernahmeangebot der INTRO-Verwaltungs GmbH hat den Aktienkurs allerdings deutlich ansteigen lassen, so dass momentan bei den Kurschancen etwas die Luft raus sein dürfte. Angesichts der operativen Entwicklung und einer interessanten Konstellation bei der Aktionärsstruktur sollten Anleger bei LUDWIG BECK wohl weiterhin engagiert bleiben.


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Veröffentlichungsdatum: 19.05.2009 - 21:19
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