WKN:
585303
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DE0005853030
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Elisabethstraße 70,
D-40217 Düsseldorf, Deutschland
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+49 (0) 211 / 3386 - 311

Internet: http://www.garantschuh.com

IR Ansprechpartner:
Frau Jenny Bleilefens
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Zwischenmitteilung zum 31. März 2009
Die schwierigen weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen trübten im ersten Quartal 2009 die Stimmung im selbständigen Einzelhandel europaweit ein. Profitieren konnte der Schuhfachhandel allerdings von den lang anhaltenden winterlichen Temperaturen, so dass die Lager für die nächste Herbst- /Wintersaison weitgehend geräumt sind.

Ein Umsatzplus bescherte die Lagerräumung dem Handel jedoch nicht durchgängig. Vielmehr zeigt sich die Umsatzentwicklung des Schuhfachhandels in den ersten drei Monaten 2009 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres uneinheitlich:

|Deutschland |-2,2 Prozent| |Niederlande |-2,9 Prozent| |Schweiz |-2,4 Prozent| |Belgien |6,8 Prozent | |Österreich |-3,4 Prozent| |Frankreich |4,6 Prozent |

In Deutschland verzeichnete auch der Lederwareneinzelhandel ein Minus von 6 Prozent, der Textileinzelhandel meldet einen Umsatzrückgang von 5 Prozent. Der Sporteinzelhandel legte hingegen um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

Stabilisierend auf die Geschäftsentwicklung der GARANT Gruppe und vor allem der Verbundgruppenleistungen wirkt sich der hohe Beratungsansatz aus. Gerade vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigt sich ein enger Schulterschluss der Fachhändler mit der Verbundgruppe. Die betriebswirtschaftliche Beratung wird verstärkt nachgefragt und sichert so nachhaltig die Position des selbständigen Fachhandels.

Segmente

Zentralregulierung und fachhandelsnahe Dienstleistungen sowie Handel Die Geschäftstätigkeit der GARANT Gruppe gliedert sich in die Segmente Zentralregulierung und fachhandelsnahe Dienstleistungen (kurz: Zentralregulierung) sowie Handel. Während die GARANT Schuh + Mode AG die operativen Leistungen der Zentralregulierung übernimmt, werden die Leistungen im Bereich Handel von Tochtergesellschaften wahrgenommen.

Fachhändler

Ende März 2009 arbeitete die GARANT Gruppe für 3.418 Fachhändler - zum Jahresbeginn waren es 3.406, Ende März 2008 3.378. Diese Fachhändler sind an 5.126 Standorten mit Fachgeschäften vertreten (31. März 2008: 5.041). Seit Jahresbeginn haben sich rund 2% bzw. 62 Fachhändler der Gruppe neu angeschlossen, während in 50 Fällen die Geschäftsbeziehungen beendet wurden.

Die größte Entwicklungsdynamik zeigt die Gruppe in Frankreich. Gegenüber März 2008 wuchs die Gruppe um 84 Fachhändler und 145 Fachgeschäfte auf nun 483 Fachhändler und 848 Fachgeschäfte - eine Entwicklung, die sich deutlich beim Zentralregulierungsvolumen widerspiegelt.

Insgesamt gehören Fachhändler in 20 Ländern Europas zur GARANT Gruppe. In zehn europäischen Ländern werden die Fachhändlergruppen von dortigen Mitarbeitern in der Regel über jeweils eigenständige Vertriebs- bzw. Servicegesellschaften betreut, in weiteren zehn Ländern werden die Händler teilweise von einem Nachbarland aus mitbetreut.

Zentralregulierung

Das Zentralregulierungsvolumen ging im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,8 Prozent auf 236,9 Mio. Euro zurück. Deutliche Zuwächse in Frankreich, Belgien und der Schweiz haben den Rückgang begrenzt, der z.B. in Deutschland bei -8,6 Prozent lag. Der internationale Anteil an der Zentralregulierung lag für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres bei 72 Prozent.

Wesentlich beeinflusst wurde der Rückgang bei der Zentralregulierung von einer zurückhaltenden Order des Handels für Frühjahr- und Sommer- sowie Aktuellware.
Während im Schuhbereich das Zentralregulierungsvolumen mit 182,1 Mio. EUR weitgehend stabil blieb, reduzierte sich die Zentralregulierung für den Lederwarenbereich um 14,2 Prozent auf 17,7 Mio. EUR. Im Sportbereich ging die Zentralregulierung um 9,2 Prozent auf 37,1 Mio. EUR zurück.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Zentralregulierung ergeben sich im Wesentlichen aus den Delkredere-provisionen für die Übernahme des Forderungsausfallrisikos, Skonti für die garantierte Regulierung innerhalb von zehn Tagen sowie übrigen Erträge aus Dienstleistungen im Rahmen der Zentralregulierung.

Entsprechend der Entwicklung des Zentralregulierungsvolumens sind die Umsatzerlöse in diesem Segment im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Im ersten Quartal 2009 wurden Umsatzerlöse (einschließlich Innenumsätze) in Höhe von 19,0 Mio. EUR erzielt, nach 19,4 Mio. EUR im Vorjahr. Der Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) lag bei 10,7 Mio. EUR (Vorjahr 11,1 Mio. EUR).

Handel

Innerhalb der GARANT Gruppe decken im Wesentlichen die Tochtergesellschaften Pasito-Fricker AG, Spreitenbach/Schweiz, und die GAREX Abrechnungs GmbH, Düsseldorf, das Geschäftsfeld Handel ab. Während Pasito-Fricker mit über 60 Filialen im Bereich des Einzelhandels vorwiegend im deutschsprachigen Teil der Schweiz aktiv ist, sorgt GAREX für die passgenaue Warenversorgung der GARANT- und REXOR-Fachhändler durch Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten, die für diese Lieferungen nicht an der Zentralregulierung der GARANT teilnehmen. Darüber hinaus werden die Eigenmarken FIRETTI und Franco Buzzato über diese Gesellschaft ausgeliefert.

Die für den Handel grundsätzlich schwierigen Rahmenbedingungen sowie ungünstige Witterungsverhältnisse führten bei der Tochtergesellschaft Pasito-Fricker AG in der Schweiz wechselkursbereinigt zu rückläufigen Umsatzerlösen. Auf Euro-Basis stiegen in den ersten drei Monaten 2009 die Umsatzerlöse auf 7,1 Mio. EUR nach 6,9 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Der Rohertrag beläuft sich auf 3,9 Mio. EUR nach 3,7 Mio. EUR im Vorjahr. Wechselkursbereinigt liegt der Rohertrag auf Vorjahresniveau. In der Umsatzentwicklung des Großhandels wirkten sich die schwierigen Rahmenbedingungen auf den Auftragseingang für die Frühjahr- und Sommerware 2009 aus.

Im Segment Handel wurden im ersten Quartal 2009 insgesamt Umsatzerlöse (einschließlich Innenumsätze) in Höhe von 9,8 Mio. EUR erzielt, nach 10,6 Mio. EUR im Vorjahr. Der Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) lag bei 4,2 Mio. EUR (Vorjahr 4,3 Mio. EUR).

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Vermögenslage ist im Vergleich zum 31. Dezember 2008 durch einen saisonal bedingten Anstieg der Forderungen aus dem Zentralregulierungsgeschäft gekennzeichnet. Der Anstieg der Forderungen wirkt sich entsprechend erhöhend auf das Fremdkapital sowie auf die Bilanzsumme aus. Während die Finanzierung des Sach- und Finanzanlagevermögens durch das Eigenkapital und langfristige Absprachen mit Kreditinstituten sichergestellt ist, erfolgt die Refinanzierung des Umlaufvermögens - insbesondere die Forderungen aus dem Zentralregulierungsgeschäft - über eine langfristige Tranche des Konsortialkreditvertrags mit einer Laufzeit bis 2012, über eine Working-Capital- Tranche, die im Februar 2009 bis zum Jahr 2011 verlängert wurde, sowie über Asset Backed Securities (ABS). Dadurch ist die Finanzierung des Zentralregulierungsvolumens auf Basis kurz-, mittel- und langfristiger Absprachen mit verschiedenen Finanzierungspartnern gesichert.

Die Umsatzerlöse der GARANT Gruppe entwickelten sich entsprechend des leicht rückläufigen Zentralregulierungsvolumens und der Umsatzrückgänge im Segment Handel. Im ersten Quartal 2009 erzielte die GARANT Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 24,6 Mio. EUR nach 25,2 Mio. EUR im ersten Quartal 2008. Trotz der geringeren Umsatzerlöse konnte der Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) von 13,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 13,4 Mio. EUR leicht gesteigert werden. Daraus ergibt sich eine Steigerung der Rohertragsquote um 1,7 Prozent auf 54,5 Prozent.

Das Zinsergebnis profitiert vom allgemein niedrigen Zinsniveau und der im ersten Quartal weiter rückläufigen Geldmarktsätze. Zusätzlich wirkt sich die im ersten Quartal 2009 im Rahmen der ABS-Transaktion genutzte Refinanzierung über den Kapitalmarkt positiv aus, während im Vorjahreszeitraum diese Möglichkeit erst ab Ende März 2008 bestand. Die einerseits tendenziell positive Ertragsentwicklung bei rückläufigen Geld- und Kapitalmarktzinsen hat andererseits eine belastende Wirkung auf die Zeitwerte von bereits abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäften. Die Behandlung dieser sogenannten fair values erfolgt im ersten Quartal 2009 entsprechend der Vorgehensweise im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008. Derivative Finanzinstrumente wie Zinsswaps werden zur Reduzierung des Zinsrisikos eingesetzt und zum Marktwert bilanziert. Die Instrumente, für die kein Hedge Accounting angewendet wird stuft das Unternehmen als zu Handelszwecken gehalten ein. Die Marktwertveränderungen dieser derivativen Finanzinstrumente werden periodengerecht in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Ausblick

Vor dem Hintergrund des weltweiten Konjunkturabschwungs ist davon auszugehen, dass auch der selbständige Schuh-, Sport- und Lederwareneinzelhandel im Jahr 2009 durch Umsatzrückgänge unter den Folgen der Wirtschaftkrise zu leiden hat. Dies kann sich auch auf die GARANT Gruppe und damit verbunden auf die Umsatzerlöse und das Jahresergebnis auswirken. Zum heutigen Zeitpunkt plant die GARANT Gruppe für das Geschäftsjahr 2009 eine Steigerung des Zentralregulierungsvolumens auf rund 800 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2009 werden moderat auf 95 Mio. EUR steigen. Dabei wird ein positives operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,5 Mio. EUR erwartet. Die GARANT Gruppe plant mit einem Ergebnis vor Steuern (EBT) in einer Größenordnung von cirka 1,0 Mio. EUR.

Das Erreichen der Planziele hängt im besonderen Maße von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab sowie von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf den Arbeitsmarkt und damit auf das Nachfrageverhalten der Verbraucher in den jeweiligen Märkten, in denen die GARANT Gruppe mit Fachhändlergruppen vertreten ist. GARANT wird sich verstärkt darauf konzentrieren, die Potentiale in den bestehenden Märkten auszuschöpfen. Dies geschieht in erster Linie durch die Gewinnung neuer Fachhändler sowie die Erhöhung der Bezugsquote, also des Bestellvolumens, das über die GARANT-Zentralregulierung abgerechnet wird.

Durch das deutsche Unternehmensteuerreformgesetz 2008 wurden mit Wirkung ab 1. Januar 2008 rechtsformübergreifend neue Vorschriften zur Beschränkung des Zinsabzugs (sogenannte "Zinsschranke") beschlossen. GARANT hatte einen Antrag auf Gleichstellung der im Rahmen der Zentralregulierung anfallenden Skontoerträge und Skontoaufwendungen mit den wirtschaftlich zusammenhängenden Zinserträgen und Zinsaufwendungen gestellt. Nachdem die Finanzverwaltung im Januar 2009 dem Antrag auf verbindliche Auskunft für das Jahr 2008 entsprochen hatte, wurde im Februar 2009 auch die verbindliche Zusage für das Jahr 2009 erteilt. Für das Jahr 2009 werden somit keine steuerlichen Nachteile aus der Zinsschrankenregelung für GARANT entstehen.

Veröffentlichungsdatum: 15.05.2009 - 15:14
Redakteur: rpu
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