Am 15. Mai 2009 fand in München die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der EquityStory AG statt. Rund 30 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Konferenzzentrum München eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftsaussichten des Spezialisten für Online-Unternehmenskommunikation zu informieren, nachdem die Gesellschaft in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Erfolgsstory hingelegt hat.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Rony Vogel eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Achim Weick.
Bericht des VorstandsZu Beginn seiner Ausführungen ging Herr Weick auf das Unternehmensprofil ein, um die EquityStory AG kurz vorzustellen. Nach der Gründung im Jahr 2000 beschäftigte sich die Gesellschaft demnach zunächst mit Online-Investor Relations-Arbeit. Im Zuge der Erweiterung deckt das Unternehmen nun das gesamte Feld der Online-Unternehmenskommunikation ab. Die Kundenzahl liegt bei über 2.500 Unternehmen und konnte im vergangenen Jahr durch die Einbeziehung auch nicht börsennotierter Unternehmen verdoppelt werden, so der Vorstandsvorsitzende. Dadurch wurde auch die Mitarbeiterzahl weiter erhöht, die nun schon bei über 50 liegt. Wie Herr Weick weiter berichtete, weist die EquityStory AG eine gefestigte Aktionärsstruktur mit langfristig engagierten Investoren auf. Vor kurzem hat auch die Effecten-Spiegel AG eine Beteiligung von 3,37 Prozent gemeldet.
Das Einzigartige an der Gesellschaft sei der ganzheitliche Ansatz, betonte der Vorstandsvorsitzende. Bei diesem Ansatz steht der Emittent ganz klar im Mittelpunkt, und diesem wird von den Meldepflichten über die Distribution bis hin zu Websites und Berichten ein breites Dienstleistungsspektrum geboten.
Im vergangenen Jahr gelang im März der erfolgreiche Markteintritt im Bereich Online Corporate Communications. Hierunter werden laut Herrn Weick die Angebote für nicht börsennotierte Gesellschaften zusammengefasst. Der April brachte eine Vertriebspartnerschaft mit der Schweizer Dynamics Group und damit verbunden den Umzug nach Zürich. Als wichtigen Schritt sah Herr Weick die im Juni 2008 erfolgte Zulassung als Ad-hoc-Dienstleister in Großbritannien an.
Im August 2008 wurde die Geschäftsstelle in Hamburg eröffnet, und im Oktober nahm die ungarische Gesellschaft ihren operativen Betrieb auf. Aufgrund der noch fehlenden Umsetzung der Vorschriften läuft das Geschäft dort jedoch nur schleppend an. Der Vorstandsvorsitzende zeigte sich aber überzeugt, dass sich dies bald ändern wird. Schließlich wurde im Dezember 2008 noch die EquityStory RS mit Sitz in Moskau gegründet. Darüber hinaus hält die EquityStory AG noch eine 25,44-prozentige Beteiligung an der ARIVA.DE AG und 100 Prozent an der financial.de AG. Seit dem IPO im Juni 2006 hat sich die Aktie deutlich besser als der Entry Standard oder auch der TecDAX entwickelt. In dieser Zeit gab es laut Herrn Weick aus dem Entry Standard überhaupt nur sieben Unternehmen, die sich positiv entwickelt haben.
Trotz eines rückläufigen Meldevolumens im zweiten Halbjahr erzielte die Gesellschaft auch in 2008 ein erneutes Wachstum. Zu Beginn des Jahres hatte das Management eine optimistische Prognose mit einem Wachstumsziel von 20 bis 30 Prozent abgegeben. Diese Prognose musste dann jedoch im Jahresverlauf korrigiert werden, zum Jahresende wies die EquityStory AG aber immer noch ein Umsatzwachstum von 12 Prozent auf 9,35 Mio. Euro aus.
Beim EBIT verzeichnete das Unternehmen einen Zuwachs von 4 Prozent auf 3,17 Mio. Euro, und der Jahresüberschuss legte um 15 Prozent auf 2,09 Mio. Euro zu. Dementsprechend erhöhte sich auch das Ergebnis je Aktie auf 1,76 Euro. Aus diesem Gewinn sollen die Aktionäre eine von 0,50 Euro auf 0,60 Euro angehobene Dividende erhalten. Wie Herr Weick weiter ausführte, liegt die Ausschüttungsquote damit bei etwa einem Drittel. Durch den positiven Cashflow konnten im letzten Jahr die Finanzverbindlichkeiten komplett abgebaut werden. Im Zusammenspiel mit dem Gewinn führte dies zu einem Anstieg der Eigenkapitalquote um 6 Prozentpunkte auf 79 Prozent.
Die vergangenen Jahre bescherten der EquityStory AG ein äußerst starkes Wachstum, gepaart mit einer hohen Profitabilität. Trotz eines höheren Marktanteils musste die Gesellschaft im Geschäftsfeld Regulatory Information & News einen Umsatzrückgang von 4 Prozent auf 5,06 Mio. Euro hinnehmen. Das EBIT sank dabei um 11 Prozent auf 1,86 Mio. Euro. Angesichts geringerer Börsenumsätze ergeben sich auch weniger Directors Dealings und auch weniger Überschreitungen von Meldeschwellen, so der Vorstandsvorsitzende.
Im Geschäftsfeld Products & Services verzeichnete die Gesellschaft im vergangenen Jahr ein starkes Wachstum vor allem durch die hohen Umsätze mit XML-Reports. Der Umsatz verbesserte sich so um 39 Prozent auf 4,29 Mio. Euro, und das EBIT kletterte um 36 Prozent auf 1,32 Mio. Euro. Im Bereich Regulatory Information & News erzielte die EquityStory AG eine Steigerung des Marktanteils bei Ad-hoc-Meldungen von 75,1 auf 75,6 Prozent. Aufgrund der niedrigen Zahl an IPO’s kam es auch zu einem geringen Anstieg der Neukunden. Als wichtig erachtete Herr Weick auch die Vertiefung der Kooperation mit NASDAQ OMX und die Zulassung als Dienstleister an der London Stock Exchange.
In Ungarn wurde mit dem Herausgeber des früheren Börsenpflichtblatts ein Joint Venture gegründet. Da die Durchführungsrichtlinie aber nach wie vor fehlt, agiere man dort noch mit „angezogener Handbremse“, erklärte Herr Weick. In diesem Segment strebt die Gesellschaft weitere internationale Kooperationen, die Zulassung als Dienstleister in weiteren Kapitalmärkten und die Gründung weiterer Tochtergesellschaften vor allem in Osteuropa an.
Im Bereich Products & Services fiel das stärkste Wachstum bei den Finanzberichten an. Hier konnte die Gesellschaft ihre führende Marktposition ausbauen. Wie der Vorstandsvorsitzende informierte, hat das Unternehmen für viele Kunden Online-Geschäftsberichte erstellt. Herr Weick zeigte sich überzeugt, dass deren Nutzung im Internet weiter wachsen wird. Beim neuen Bereich Online Corporate Communications konnten bereits 1.300 Neukunden generiert werden. Als Einstiegsprodukt bietet die EquityStory AG den Einreichungsservice von Finanzberichten an. Darüber hinaus wurde aber auch die Produktpalette auf Pressemitteilungen, Websites und Online-Berichte ausgebaut. Nach Aussage von Herrn Weick umfasst das gesamte Kundenpotenzial immerhin 35.000 Kapitalgesellschaften.
Die Gründung der russischen Tochtergesellschaft gestaltete sich sehr erfolgreich, schon nach kurzer Zeit konnte Gazprom Neft als Kunde gewonnen werden. Des Weiteren gelang es nun, auch die Sberbank als Kunden zu generieren. Laut Herrn Weick ist die Transparenz Voraussetzung für russische Unternehmen, um von internationalen Investoren Gelder zu bekommen. Zunächst konzentriert sich die Tochtergesellschaft darauf, große internationale Konzerne als Kunden zu gewinnen.
Zu den strategischen Zielen im Segment Products & Services zählte Herr Weick die konsequente Weiterentwicklung der Kundenbeziehungen, den Aufbau einer integrierten Online-Plattform für nicht börsennotierte Gesellschaften, die Weiterentwicklung von B2C Investor Relations bei financial.de, das Heben von Synergien bei ARIVA.DE und die geographische Expansion in die Schweiz und nach Russland.
Sein Vorstandskollege Robert Wirth gab dann einen Überblick über die neuesten Produktentwicklungen. Zunächst erläuterte er das IR.Cockpit, in dem die Unternehmen ihre Meldungen eingeben. Hier erfolgte jetzt ein Relaunch, um das Angebot noch übersichtlicher zu gestalten. Über Buttons können jeweils die entsprechenden Themen angeklickt und bearbeitet werden. Wenn der Gesetzgeber neue Vorschriften erlässt, dann werde einfach ein neuer Button hinzugefügt, so Herr Wirth. Im Gegensatz zu den meisten Gesellschaften freut man sich bei der EquityStory AG deshalb über neue Regelungen des Gesetzgebers.
Die Umstellung der Seite war nach Aussage von Herrn Wirth ein voller Erfolg. Insgesamt zeigen sich die Unternehmen mit dem Angebot der EquityStory AG sehr zufrieden, da die angebotenen Produkte zu Kosten- und Zeitersparnis führen. Dieses Angebot soll nun auch für nicht börsennotierte Gesellschaft geschaffen werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten bietet zudem das Analyst.Cockpit und das Media.Monitoring, informierte der Vorstand.
Insbesondere aufgrund des starken Rückgangs im Bereich Regulatory Information & News rechnete Herr Wirth noch mindestens mit zwei schwierigen Quartalen. Er war aber hoffnungsvoll, den Rückgang im Laufe des zweiten Halbjahres durch neue Aktivitäten ausgleichen zu können. Für die Zukunft erwartete er dann wieder eine Rückkehr auf den Wachstumspfad.
Für die EquityStory AG spricht nach Aussage des Vorstands die Marktführerschaft im margenträchtigen Bereich Online-Investor Relations und die geplante geographische Expansion in Zentral- und Osteuropa. Zudem soll der Transfer des erfolgreichen One-Stop-Shop-Ansatzes auf den Bereich Online Corporate Communications erfolgen, und mit dem Launch des PR.Cockpit’s versprach sich Herr Wirth eine Vertiefung der Kundenbeziehung zu den 1.300 Neukunden. All dies soll die EquityStory AG zum führenden Anbieter für Online-Unternehmenskommunikation mit internationaler Ausrichtung machen, betonte der Vorstand zum Ende seiner Ausführungen.
AbstimmungenDa keiner der Anwesenden das Wort wünschte, konnte Herr Vogel direkt zu den Abstimmungen überleiten. Zuvor gab er noch die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 1.189.980 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, waren demnach 916.577 Aktien entsprechend 77,02 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden fast alle einstimmig im Sinne der Verwaltung gefasst.
Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,60 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Geiser Friedlein Jourdan GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 (TOP 5), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 6) und über die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien (TOP 7).
Fazit und eigene MeinungDie EquityStory AG hat im vergangenen Jahr bei Umsatz und Ergebnis erneut Rekordwerte erwirtschaftet. Trotzdem machten sich in den letzten Monaten die Auswirkungen der Finanzkrise bemerkbar. Einerseits gestalten sich die Verkaufsprozesse für Produkte, die nicht direkt zu Kosteneinsparungen führen, schwieriger, und andererseits führen die rückläufigen Börsenumsätze auch zu einer geringeren Zahl an meldepflichtigen Nachrichten.
Wachstum verspricht dagegen weiterhin das Geschäft mit nicht börsennotierten Unternehmen, hier hat die Gesellschaft noch ein weites, unbestelltes Feld vor sich. Insgesamt verfügt die EquityStory AG über ein äußerst skalierbares Geschäftsmodell, das jetzt auch auf andere Länder ausgedehnt werden soll. In Russland konnten kurz nach der Gründung der Tochtergesellschaft schon erste Erfolge verzeichnet werden. In besseren Börsenzeiten wird die Gesellschaft noch stärker von der guten Marktstellung profitieren. Vor diesem Hintergrund bleibt die Aktie der EquityStory AG weiterhin interessant.
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Ansprechpartner Investor RelationsAchim Weick
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Veröffentlichungsdatum:
17.05.2009
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18:31
Redakteur:
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