Das strategische Ziel, den Anteil des Lösungs- und Servicesgeschäfts am Umsatz weiter zu steigern, hat die S&T Gruppe auch im ersten Quartal 2009 erfolgreich umgesetzt. Bereits 54% des Gesamtumsatzes wurden mit Beratungs- und Dienstleistungsprojekten erzielt. Im ersten Quartal 2008 hatte der Anteil noch 49% ausgemacht. Insgesamt erwirtschaftete S&T im Q1 2009 einen Umsatz von 98,6 Mio. Euro (Q1 2008: 116,6 Mio. Euro / -15,4%), ein EBIT von -1,6 Mio. Euro (Q1 2008: 2,2 Mio. Euro) und ein positives EBITDA. Die Gross Margin konnte prozentuell stabil gehalten werden. Für Q2 und Q3 2009 erwartet S&T eine Stabilisierung des Auftragseinganges und eine Verbesserung der Ergebnisse.
Die Umsätze der S&T Kerngeschäftsfelder im ersten Quartal 2009 spiegeln die Situation am IT-Markt wider. Während der Bereich Managed Services (MS), in dem zum größten Teil langfristige Serviceverträge abgewickelt werden, mit 23,5 Mio. Euro Umsatz ein Plus von 2,6% im Vergleich zu Q1 2008 erreichte, nahmen die Umsätze im Infrastrukturgeschäft (ES) um 23,4% auf 45,2 Mio. Euro ab. Das Beratungsgeschäft Business Solutions (BS) verzeichnete einen Umsatzrückgang von 13,8% auf 29,9 Mio. Euro.
"Die Verringerung unseres Gesamtumsatzes resultiert in erster Linie aus der momentanen Lage am gesamten Infrastrukturmarkt, die zudem traditionell im ersten Quartal immer schwierig ist. Wir haben zwar unsere Marktanteile im Infrastrukturgeschäft verteidigt und die Bruttomarge prozentuell stabil gehalten, sind aber natürlich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Das MS-Geschäft ist hingegen wirklich gut gelaufen. Im Business Solutions Geschäft beobachten wir derzeit extreme Spitzen - wir haben im Q1 einige Großaufträge gewonnen, gleichzeitig wurden andere, bereits laufende Projekte kurzfristig von Kundenseite gestoppt bzw. verschoben. Das macht unsere Ressourcen- und Kostenplanung sehr schwierig und belastet das Ergebnis", erklärt Christian Rosner, CEO S&T.
Adria-Länder und Rumänien mit guten Ergebnissen
In einer geographischen Betrachtung trugen speziell die adriatischen Länder und Rumänien mit guter Performance zum Gesamtergebnis im ersten Quartal bei. Den Ländern DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), Russland, der Türkei, Ungarn und der Ukraine dagegen ist es nicht gelungen, sich den Auswirkungen der Krise zu entziehen. Vor allem in den deutschsprachigen Ländern wurden zahlreiche Projekte gestoppt bzw. verschoben, auch solche, die kurz vor der oder in Umsetzung standen und für die bereits Personal- und Budgetressourcen bereitgehalten worden waren. Rosner: "Wir haben in den Geschäftseinheiten die notwendigen Maßnahmen zur Ressourcenanpassung bereits gesetzt. Unsere Präsenz in der Türkei überdenken wir derzeit, unsere Niederlassung in Bosnien wurde auf ein kleines operatives Kernteam reduziert und für Russland streben wir eine strategische Partnerschaft mit einem führenden lokalen Anbieter an."
Balanceakt Personalressourcen
S&T beschäftigte zum Ende des ersten Quartals 2009 3.048 Mitarbeiter (full time equivalent), 87 Mitarbeiter (2,8 %) weniger als noch zu Jahresbeginn. "Für uns als Dienstleister ist es ein Balanceakt, einerseits die wichtigen Personalressourcen zu halten, um die Qualität unserer Leistungen weiterhin zu gewährleisten, und andererseits die Kosten zu reduzieren. Nicht zuletzt auch, weil sich Maßnahmen auf der Personalseite nicht unmittelbar, sondern stets erst zwei bis drei Monate zeitversetzt auf die Kostenstruktur auswirken. Wir rechnen per Ende Juni mit einem Personalstand von ca. 2.850 Mitarbeitern und hoffen, damit den Boden bei den Personalressourcen gefunden zu haben", so Rosner.
Aktie im Aufwärtstrend
Der S&T Aktienkurs zeigt nach dem Entscheid der österreichischen Übernahmekommission in Sachen AvW wieder deutliche Aufwärtstendenz. Lag der Kurs zum Ende des ersten Quartals noch bei 8,53 Euro (31.03.2009), so hatte er bereits wenige Tage nach dem Entscheid ein Niveau von 13,50 Euro (17.04.2009) erreicht. Aktuell (29.04.2009) hat S&T eine Marktkapitalisierung von 42,98 Mio. Euro, der Aktienkurs liegt bei 11,99 Euro.
Q2 2009: Positives Ergebnis erwartet
"Für das zweite Quartal 2009 erwarten wir ein positives operatives Ergebnis", sagt Rosner. "Die Forecasts unserer Länder zeigen im Infrastrukturgeschäft wieder einen positiven Trend im Vergleich zum ersten Quartal, das Business Solutions Geschäft sollte sich jetzt auf einem Umsatzniveau eingependelt haben und im dritten Quartal wieder schwarze Zahlen schreiben. Aus heutiger Sicht rechnen wir auch für das dritte Quartal mit einem positiven Ergebnis und einem Umsatz, der nicht wesentlich unter dem des Vorjahres liegen sollte."
Veröffentlichungsdatum:
30.04.2009
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08:57
Redakteur:
rpu