WKN:
A2AA40
ISIN:
DE000A2AA402
Straße, Haus-Nr.:
Bergkirchener Straße 228,
D-32549 Bad Oeynhausen, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 5734 - 922-0

Internet: http://www.clere.de

IR Ansprechpartner:
Herr Michael Pfister
[email protected]
+49 5734 | 922 2555
Balda revidiert Jahresprognose - Gewinnerwartung von 46 bis 48 Mio. EUR auf rund 20 Mio. EUR reduziert


Die Balda AG nimmt ihre Prognose für den Umsatz im Gesamtjahr 2006 von bisher 450 bis 460 Mio. EUR zurück und reduziert die Erwartung für den Vorsteuer-Gewinn (EBT) von bislang geschätzten 46 bis 48 Mio. EUR auf rund 20 Mio. EUR. Das Kerngeschäft im Mobilfunkmarkt wird 2007 wieder wachsen und eine höhere Ertragsstärke ausweisen. Die Prognosen für die Beteiligung am Touchscreen-Geschäft von TPK für 2007 werden mit einem Umsatzziel von 300 bis 350 Mio. EUR bei einem EBT von 30 bis 35 Mio. EUR bestätigt.

Der Konzern hat auf seinem Global Sales Meeting letzte Woche (KW 38) in China intensiv die vorliegenden Kunden-Forecasts und mögliches Neugeschäft geprüft sowie sorgfältig bewertet. Die Entwicklungen der Ergebnisse aus den Monaten Juli und August haben sich im Rahmen der Prüfung bestätigt. Balda konstatiert, dass die ihrer Prognose von Mitte Juli zugrunde liegende Belebung der Kundenabrufe nicht planmäßig eingetreten ist. Überdies geht das Unternehmen davon aus, dass Neu-Projekte später als terminiert anlaufen werden.

Balda wurde zwar wie erwartet von Nokia auch in Asien als Lieferant gelistet und hat erste Projekte gewonnen. Diese Aufträge starten jedoch erst 2007 in die Massenproduktion. Der Konzern geht allerdings nicht mehr davon aus, dass Nokia Balda noch im vierten Quartal als Zweitlieferant zu laufenden Projekten hinzuzieht.

Die vorgenannten Effekte treffen vor allem in Asien zu. Die bereits im zweiten Quartal dort angefallenen Abweichungen zum Plan werden sich im Verlauf des Restjahres 2006 fortsetzen. Den erhöhten Fixkosten aus dem Aufbau des neuen Werks in Beijing steht somit eine geringere Auslastung durch rückläufige Umsätze gegenüber. Diese Situation wird sich 2007 durch den verbesserten Kundenmix allerdings zum Positiven verändern.

Die Region Europa befand sich bei Umsatz und Ertrag zum Halbjahresende 2006 im Plan. Diese Entwicklung wird sich für das Gesamtjahr aber nicht halten lassen. Das Unternehmen kann den Druck der Kunden aus dem Mobilfunkmarkt auf die Preise nicht vollständig auffangen. Dieser Druck ist so stark, dass der globale Markt für Mobiltelefone zwar im Volumen gewachsen ist, umsatzseitig aber eher schrumpft. Diese Entwicklung ist auf die scharfe Konkurrenzsituation der Balda-Kunden im weltweiten Mobilfunkmarkt, aber auch auf den zunehmend intensiveren Wettbewerb unter den Lieferanten der Handyhersteller zurückzuführen. Balda will dieser Situation mit einem über die bisherigen Maßnahmen hinausgehenden Kostensenkungs-Programm speziell für die Region Europa begegnen.

Die Region Amerika wird den Plan 2006 verfehlen. Der Infocom-Markt in Brasilien verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr deutliche Rückgänge. Die Kunden von Balda haben erhebliche, für den Export bestimmte Produktionskontingente aus dem Land abgezogen und in ihre Werke nach Mexiko bzw. China verlagert. Nach Einschätzung des Unternehmens resultiert diese Entwicklung aus der wieder erstarkten brasilianischen Währung und den lang andauernden Streiks der Zollbeamten in Manaos. Diese Verlagerung hat insbesondere in Manaos große Überkapazitäten auf Seiten der Mobilfunk-Zulieferer entstehen lassen. Diese Situation trifft Balda ebenso wie seine Wettbewerber. Ob Mobilfunkhersteller ihre Werke in Manaos komplett schließen, ist nach Einschätzung von Balda heute noch nicht absehbar. Der Bad Oeynhausener Konzern prüft neben den bereits durchgeführten Kostenanpassungen die Gesamtstrategie für die Region Amerika.

Aufgrund der oben dargelegten Entwicklungen erwartet die Balda AG für das Gesamtjahr 2006 bei einer deutlichen Verfehlung des Umsatzziels ein Vorsteuer-Ergebnis von ca. 20 Mio. EUR. Für das Jahr 2007 rechnet der Konzern aber mit einem starken Wachstum im Kerngeschäft mit Mobiltelefonen. Die beschriebenen negativen Effekte in Asien sind nach Überzeugung des Unternehmens nur vorübergehender Natur. Die steigende Auslastung in Asien und die Kostensenkungs-Maßnahmen werden nach Einschätzung des Konzerns zu einer Stärkung der Ertragskraft führen.

Demgegenüber geht der Aufbau des neu akquirierten Bereichs Touchscreen-Solutions technisch planmäßig voran. In den nächsten Wochen definiert TPK mit den Kunden die detaillierten Ramp-Up Volumina. Balda hält für 2007 am anteiligen Umsatzziel von 300 bis 350 Mio. EUR und der Ergebniserwartung (EBT) von 30 bis 35 Mio. EUR bei TPK fest. Nach Meinung des Konzerns bestätigt sich in der gegebenen Marktsituation nun der hohe Stellenwert des Engagements bei TPK. Die Beteiligung bietet den deutlichen Wettbewerbsvorteil der One-Stop-Solution für die Kunden aus dem Mobilfunkmarkt, der zu klaren Synergien mit dem Kerngeschäft führen wird. Dieses Angebot wird nach Ansicht des Managements dem Unternehmen zusätzlich helfen, den Margendruck im Kunststoff-Geschäft aufzufangen.



Veröffentlichungsdatum: 26.09.2006 - 09:19
Redakteur: rpu
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz