Der Vorstand der ESCADA AG hat heute mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Weg zur finanziellen Restrukturierung der Gesellschaft beschlossen. Für das Überleben der Gesellschaft sind neben der Deckung des Liquiditätsbedarfs in Höhe von rund 30 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr eine signifikante Reduzierung der Verschuldung der Unternehmensgruppe und die Absicherung der mittel- bis langfristigen Konzernfinanzierung notwendig. Um die ESCADA Gruppe langfristig solide finanziell aufzustellen, ist die Umsetzung von vier von einander abhängigen Einzelmaßnahmen als Restrukturierungs- und Sanierungspaket dringlich und unumgänglich.
Die Details der folgenden einzelnen zu ergreifenden Maßnahmen werden derzeit noch ausgearbeitet:
1. Unter der Voraussetzung der Beschlussfassungen der Hauptversammlung am 28. April 2009 über die geplante Kapitalherabsetzung und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals sieht das Konzept eine Barkapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss von 30 Mio. Euro unter Wahrung des Bezugsrechts der Aktionäre vor. Die Bezugsfrist für die neuen Aktien ist für Ende Juni/Anfang Juli 2009 vorgesehen. Die Anteilseigner BO-DO Vermögensverwaltung GmbH (Gesellschafter: Wolfgang Herz) und MPS Erste Vermögensverwaltung GmbH (Gesellschafter: Michael Herz), die zusammen mit weiteren Aktionären einen Anteilsbesitz von 24,9 % an der ESCADA AG gemeldet haben, würden sich bereit erklären, von dem Gesamtbetrag einen Teilbetrag von bis zu 20 Mio. Euro zu investieren, wenn sie durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) von der Abgabe eines Pflichtangebots an die übrigen Aktionäre der Gesellschaft gemäß § 37 WpÜG befreit werden, der Mittelzufluss im Gesamtbetrag von rund 30 Mio. Euro tatsächlich erfolgt sowie die drei nachfolgend beschriebenen Maßnahmen umgesetzt werden. Mit weiteren Interessenten wird verhandelt.
2. Die 2005 begebene und im April 2012 zur Rückzahlung fällige Anleihe im Volumen von nominal 200 Mio. Euro soll restrukturiert werden. Zur wesentlichen Reduzierung der Schuldenlast wird die ESCADA AG allen Anleihegläubigern ein öffentliches Umtauschangebot für eine neue Anleihe unterbreiten. Als Sanierungsbeitrag würden die Gläubiger durch die Annahme des Angebots auf die Rückzahlung eines signifikanten Teils der Anleihe verzichten und einer Verlängerung der Laufzeit zustimmen. Die Konditionen des Umtauschangebots werden derzeit ausgearbeitet.
3. Darüber hinaus führt der Vorstand mit den die ESCADA AG finanzierenden Banken fortgeschrittene Verhandlungen über die weitere Absicherung der Konzernfinanzierung durch Aufrechterhaltung bestehender bzw. Bereitstellung neuer Kreditlinien. Eine entsprechende Zusage unter der Bedingung, dass die drei anderen genannten Maßnahmen umgesetzt werden, soll vor Beginn der Umtauschfrist für die Anleihe vorliegen.
4. Die steuerliche Planungssicherheit soll durch das Einholen einer verbindlichen Auskunft hergestellt werden.
Es ist geplant, die finanzielle Restrukturierung im Laufe des Monats Juli 2009 abzuschließen.
Herr Wolfgang Herz, dessen Amtszeit als Aufsichtsrat regulär am 28. April 2009 endet, wird nicht, wie bisher vorgesehen, auf der ordentlichen Hauptversammlung am gleichen Tag zur Wahl stehen.