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HV-Bericht GSC Info und Beteiligungen AG - Trotz eines miserablen Börsenumfelds zumindest ein kleiner Gewinn
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der GSC Info und Beteiligungen AG fand am 28. März 2009 in Düsseldorf statt. Veranstaltungsort war wie im Vorjahr das Hotel NIKKO in direkter Nachbarschaft zu den Geschäftsräumen der Gesellschaft. Rund 50 Aktionäre und Gäste, darunter Matthias Wahler für GSC Research, hatten sich dort eingefunden, als der Aufsichtsratsvorsitzende Guido Schmitt die Sitzung kurz nach 14 Uhr eröffnete. Dieser erläuterte kurz die Formalien und übergab dann das Wort an das Vorstandsmitglied Matthias Schrade.


Bericht des Vorstands

„Hinter uns liegt ein sehr schwieriges Börsenjahr 2008“, begann Herr Schrade seine Ausführungen. Umso stolzer war er, dass er für die Gesellschaft dennoch ein recht gelungenes Geschäftsjahr präsentieren konnte.

Bevor der Vorstand näher auf die Zahlen des Berichtsjahres einging, machte er für alle, die das Unternehmen noch nicht so gut kennen, einige Angaben über dessen Aufstellung. Die GSC Info und Beteiligungen AG hält demnach als Holding jeweils 100 Prozent an der GSC Research GmbH und der GSC Index GmbH. Die geschäftlichen Aktivitäten konzentrieren sich jedoch lediglich auf erstere Tochtergesellschaft, die GSC Index GmbH wird nicht mehr aktiv weiter ausgebaut.

Die GSC Portfolio AG ist, wie Herr Schrade an dieser Stelle anfügte, keine Beteiligung, sondern mit dieser besteht lediglich ein Beratungsvertrag. Die GSC Info und Beteiligungen AG erhält daraus als Vergütung monatlich 0,1 Prozent des Nettoinventarwerts und gegebenenfalls noch eine Erfolgsbeteiligung von 10 Prozent. Allerdings gilt hier das Prinzip der High-Water-Mark, womit es noch ein weiter Weg ist, bis daraus tatsächlich Zahlungen fließen werden.

Das wesentliche Geschäftsfeld für die GSC Info und Beteiligungen AG ist laut Herrn Schrade mit einem Umsatzanteil von knapp über 60 Prozent nach wie vor die „Kapitalmarktkommunikation“. Dieser Bereich umfasst die HV-Berichterstattung, die Erstellung von Studien und Research-Berichten sowie sonstige Dienstleistungen für Firmen. Trotz des widrigen Börsenumfelds hat sich dieses Geschäftsfeld im vergangenen Jahr mit einem Umsatzzuwachs von 20 Prozent auf 318 (Vj.: 264) TEUR sehr gut entwickelt.

Sehr positiv wertet der Vorstand, dass in diesem Bereich keine Abhängigkeit von einzelnen Kunden besteht. Insgesamt nutzen mehr als 100 Emittenten die Leistungen, und bei keinem übersteigt der Umsatzanteil 5 Prozent. Zwar bestehen nur 16 feste Coverage-Verträge, mit vielen Firmen werden aber seit Jahren feste Beziehungen unterhalten. Für das laufende Jahr erwartet Herr Schrade trotz des schwierigen Umfelds, die Kundenzahl weiter ausbauen zu können.

Der Geschäftsbereich „Content“ umfasst die Vermarktung von Inhalten an Dritte. Das Hauptprodukt ist hier wie in den Vorjahren der Börsenbrief „Nebenwerte Insider“ (NWI), dessen Inhalt komplett von GSC erstellt wird und der das auflagenstärkste Printmedium im Bereich Nebenwerte im deutschsprachigen Raum ist. Der Vertrieb erfolgt über den FID Verlag.

Das Nebenwerte Telegramm wurde, wie vor einem Jahr bereits angekündigt, zur Mitte des Jahres eingestellt. Der damit verbundene Umsatzverlust konnte durch den Abschluss eines neuen Content-Vertrags aber weitgehend kompensiert werden. Der Content-Umsatz liegt mit 131 (132) TEUR deshalb nur leicht unter dem Vorjahreswert. Für dieses Jahr geht Herr Schrade allerdings in diesem Bereich von deutlich rückläufigen Erlösen aus, nachdem das Nebenwerte Telegramm für das komplette Jahr wegfällt und beim NWI wie bei allen Printmedien im Börsenbereich von einer schrumpfenden Auflage auszugehen ist.

Das Beratungs- und Provisionsgeschäft speist sich nach Angabe von Herrn Schrade im Wesentlichen aus den Einnahmen aus dem Beratungsvertrag mit der GSC Portfolio AG. Außerdem umfasst es die Einnahmen aus der Unterstützung von Firmen bei Kapitalmaßnahmen oder Umplatzierungen und aus der Beratung von privaten und institutionellen Anlegern. In dem schlechten Börsenumfeld und der damit spärlichen Anzahl an Projekten reduzierten sich die Erlöse hier um ein Drittel auf 48 (72) TEUR. Für das laufende Jahr erwartet Herr Schrade auch keine durchgreifende Besserung, wenngleich sich einige vielversprechende neue Projekte in der Pipeline befinden.

Das vierte Geschäftsfeld ist schließlich die „Finanzinformation“, das insbesondere die Einnahmen aus den Abonnements und den Einzelabrufen der Website www.gsc-research.de umfasst. Die Pflege der Datenbank wurde im vergangenen Jahr wie angekündigt eingestellt, was zusammen mit einer rückläufigen Abonnentenzahl zu einem Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 28 (36) TEUR führte. Dieser Bereich wird nach Einschätzung von Herrn Schrade auch künftig von untergeordneter Bedeutung bleiben.

Im Konzern stiegen die Umsätze um 4 Prozent auf 526 (504) TEUR, womit sich der Vorstand angesichts des negativen Börsenumfelds recht zufrieden zeigte. Da sich die Kosten nur wenig veränderten, verbesserte sich das operative Ergebnis auf 29 (17) TEUR. Die Abschreibungen reduzierten sich, nachdem im Jahr zuvor nochmals eine umfangreichere Bereinigung bei den geringwertigen Wirtschaftsgütern vorgenommen worden war, wieder auf 14 (23) TEUR.

Nachdem außerdem keine Rückstellungen mehr für die Zahlungen an die Künstlersozialkasse gebildet werden mussten, verbesserte sich das Nettoergebnis deutlich von minus 21 auf plus 15 TEUR. Die Zielvorgabe eines positiven Ergebnisses im fünfstelligen Bereich wurde damit laut Herrn Schrade erreicht, wenngleich er eigentlich noch etwas mehr erwartet hätte. Nachdem im vierten Quartal nur ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt wurde, gelang dies jedoch nicht.

Herr Schrade sprach dann auch einige Worte zur Bilanz, in der die Barmittel bei einer Bilanzsumme von 123 (102) TEUR mit 51 (46) TEUR den größten Raum einnehmen. In der Position Wertpapiere sind mit 18 TEUR einige Aktien der Vitro Laser Technologies AG und der GSC Portfolio AG enthalten. Auf der Passivseite steht mit 65 (50) TEUR vor allem das Eigenkapital. Der Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten auf 24 (8) TEUR ist nach Angabe von Herrn Schrade auf den Eingang der Zahlungsaufforderung der Künstlersozialkasse zurückzuführen. Auf dieses Thema war er im Vorjahr bereits umfassend eingegangen (siehe hierzu auch den HV-Bericht 2008 von GSC Research).

Kurz informierte Herr Schrade auch über die Zahlen der AG. Deren Umsatz, der sich ausschließlich aus den Beratungsleistungen speist, reduzierte sich um ein Viertel auf 45 (60) TEUR. Das Ergebnis ist mit 4 TEUR zumindest leicht positiv, und unter dem Strich steht ein Bilanzgewinn von 17 TEUR, der bei unverändert 500.000 Aktien prinzipiell auch die Zahlung einer kleinen Dividende erlaubt hätte. Darauf wollten Vorstand und Aufsichtsrat aber im derzeitigen Umfeld lieber verzichten. Wichtig erschien Herrn Schrade noch der Hinweis, dass die AG ebenso wie die Töchter komplett frei von Bankschulden ist, womit sich daraus keine Schwierigkeiten ergeben können.

Bei Umsatz und Ergebnis wurden die vor einem Jahr genannten Ziele also erreicht. Neue Coverage-Verträge konnten statt der angestrebten fünf zwar nur vier geschlossen werden, es besteht aber noch eine mündliche Zusage, womit der Vorstand auch diesen Punkt zumindest als bedingt erreicht ansieht. Klar verfehlt wurde indes das Vorhaben, für 2009 bereits ein vertraglich gesichertes Umsatzvolumen von 400 TEUR präsentieren zu können. Tatsächlich sind es im Moment nur etwa 340 TEUR. Und auch der Ausbau des verwalteten Vermögens der GSC Portfolio AG auf mindestens 2,5 Mio. Euro gelang in dem schwierigen Börsenumfeld nicht.

Ein Aspekt, den Herr Schrade im Hinblick auf die teilweise Planverfehlung nicht unerwähnt lassen wollte, war der enorme Arbeitsaufwand, der für das Management mit der Sanierung der Vitro Laser AG verbunden war. Dieses Vorhaben nahm viel Zeit in Anspruch, die für andere Tätigkeiten dann nicht mehr zur Verfügung stand. In diesem Jahr will der Vorstand den Fokus jedoch wieder klar auf das Kerngeschäft legen.

Kurz sprach Herr Schrade auch das Thema White Label an. Wie er diesbezüglich ausführte, finden derzeit Gespräche mit einer Bank statt, Teile ihrer Research-Aktivitäten an GSC auszulagern. Er äußerte die Hoffnung, dass mit diesem Institut schon bald eine Rahmenvereinbarung getroffen werden kann, wenngleich sich dies im momentanen Umfeld nicht einfach gestaltet. In einem Jahr hofft er, mehr zu diesem Thema sagen zu können.

Trotz der vielen Unwägbarkeiten wollte Herr Schrade auch für das laufende Jahr eine Prognose abgeben. „Die Aktionäre haben ein Recht zu erfahren, was wir uns intern als Ziel gesetzt haben“, so seine Meinung. So will er in 2009 einen Umsatz auf Vorjahresniveau und erneut ein positives Ergebnis erreichen, die Zahl der Coverage-Verträge auf mindestens 20 ausbauen und bis zur nächsten Hauptversammlung einen gesicherten Umsatz von mindestens 400 TEUR für das Jahr 2010 generieren. Außerdem soll das Anlagevolumen der GSC Portfolio AG weiter ausgebaut werden. Diese Ziele erscheinen Herrn Schrade im derzeitigen Marktumfeld durchaus anspruchsvoll.

Mit der breiten Aufstellung über mehrere Geschäftsfelder, der Position als Marktführer im Bereich Nebenwerte und dem umfassenden Mitarbeiternetzwerk sieht Herr Schrade das Unternehmen insgesamt gut aufgestellt. Wachstumspotenzial sieht er aufgrund des guten Rufs, der hohen Bekanntheit und der skalierbaren Erträge weiterhin als gegeben. Für ein Engagement in GSC-Aktien spricht nach seiner Aussage außerdem, dass bei einer guten Ertragslage wieder eine Dividende ausgeschüttet werden wird. Und nicht zuletzt, so zitierte er die Formulierung eines Aktionärs aus einem Internet-Board, spricht für GSC "das Gefühl, bei einer guten Sache dabei zu sein".


Allgemeine Aussprache

Zuerst meldete sich in der Diskussion Marion Kostinek als Vertreterin der Investors Communication Group (ICG) aus Frankfurt mit einigen kurzen Fragen zu Wort. Bezug nehmend auf die Pressemeldung zum Jahresergebnis wollte sie zunächst wissen, welche Wertpapiere „im Zuge einer Finanzierungstransaktion günstig erworben werden konnten“ und ob der Vorstand immer noch davon ausgeht, dass dort stille Reserven vorhanden sind.

Wie Herr Schrade in seiner Antwort darlegte, handelt es sich in diesem Fall um 5.000 Aktien der Vitro Laser AG, die zu einem Kurs etwas über 1 Euro erworben werden konnten. Nachdem sich dieses Unternehmen seither eher schlechter entwickelt als ursprünglich geplant und nun eine Kapitalerhöhung zu 1 Euro angesetzt ist, sieht er die stillen Reserven inzwischen nicht mehr als gegeben an.

Bedenken äußerte Frau Kostinek betreffend die Patronatserklärung, die die GSC Info und Beteiligungen AG gegenüber der Tochtergesellschaft GSC Research GmbH ausgesprochen hat. Nach Auskunft von Herrn Schrade ist dies kein neues Thema. Dieses resultiert noch aus der Zeit, als die AG die Finanzierung der Tochter über Darlehen sichergestellt hat. Der Betrag wurde in den letzten Jahren jedoch kontinuierlich zurückgeführt. Das Volumen beläuft sich aktuell noch auf 30 TEUR und könnte über einen Darlehensverzicht prinzipiell sofort bereinigt werden, was aber keinen großen Sinn machen würde. Ein Risiko ist mit dieser Erklärung nicht verbunden.

Eine erfolgsbezogene Gehaltskomponente gibt es bei GSC, wie Herr Schrade auf eine weitere Frage von Frau Kostinek mitteilte, nicht. Eine solche wäre nach seiner Erklärung nur schwer an Umsätze zu koppeln und wäre bei den Berichterstattern auch mit Blick auf die erforderliche Unabhängigkeit nicht sinnvoll. In Abhängigkeit vom Ergebnis erhalten die festen und die wichtigen freien Mitarbeiter aber jedes Jahr eine Bonuszahlung. Im vergangenen Jahr wurde diese in Form von Aktien der GSC Portfolio AG ausgezahlt.

Das Blog, der seit einigen Wochen auf der Homepage von GSC Research abzurufen ist, gefiel Frau Kostinek grundsätzlich recht gut. Wichtig erschien ihr jedoch die Frage, wie Herr Schrade die Firmen selektiert, die er dort erwähnt. Außerdem hatte sie gehört, dass Beiträge in diesem Blog auch gekauft werden können.

Der Blog soll, wie Herr Schrade zum besseren Verständnis ausführte, dem interessierten Anleger einen besseren Einblick ermöglichen, was er und seine Kollegen eigentlich so machen. Dies könne durchaus einmal amüsant sein und trage vielleicht dazu bei, GSC noch ein bisschen bekannter zu machen. Eine direkte kommerzielle Vermarktung ist jedoch nicht vorgesehen.

Eine kurze Nachfrage hatte im Folgenden noch Herr Zukunft, der bei dieser Versammlung als Gast anwesend war. Dieser zeigte sich irritiert über den Umstand, dass GSC Beiträge an die Künstlersozialkasse abführen muss. Hier erinnerte Herr Schrade an seine ausführlichen Erläuterungen auf der letzten Hauptversammlung, als er sich ebenfalls sehr überrascht gezeigt hatte, dass sogar noch für fünf Jahre rückwirkend Beiträge gefordert werden.

Wie auch Herr Schrade erst lernen musste, ist nach Maßgabe dieser Institution offenbar jeder ein Künstler, der freiberuflich etwas tut, was auch nur entfernt mit Kreativität zu tun hat. GSC muss deshalb jedes Jahr eine Abgabe von etwa 5 Prozent auf die Honorare der freiberuflichen Mitarbeiter zahlen. „Bisher hatte ich den künstlerischen Anteil unserer Arbeit eher niedrig eingeschätzt“, fügte er augenzwinkernd an. Aufgrund der Struktur mit recht vielen freien Mitarbeitern ist GSC von dieser Regelung leider recht stark betroffen.


Abstimmungen

Vor Beginn der Abstimmungen gab Herr Schmitt die Präsenz mit 171.205 Aktien entsprechend einem Anteil von 34,24 Prozent am Grundkapital bekannt. Der Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung (TOP 2) sowie die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) wurden dann einstimmig beschlossen.

Bereits nach einer knappen Stunde konnte der Aufsichtsratsvorsitzende die Versammlung schließen.


Fazit

Angesichts des miserablen Börsenumfelds, von dem die GSC Info und Beteiligungen AG natürlich stark abhängig ist, steht das Unternehmen dennoch recht solide da. Immerhin konnten ein leichter Umsatzzuwachs und ein kleiner Gewinn erzielt werden. Dass Vorstand und Aufsichtsrat angesichts der vielen Unwägbarkeiten dennoch auf die Ausschüttung einer Dividende verzichten wollen, die ohnehin nur sehr gering ausgefallen wäre, ist verständlich. Dies sehen auch die Aktionäre so, wie der harmonische Versammlungsverlauf und die einstimmigen Abstimmungsergebnisse belegen. Im laufenden Jahr soll sich das Geschäft zumindest stabil entwickeln.


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Veröffentlichungsdatum: 29.03.2009 - 18:46
Redakteur: mwa
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