Die Evotec AG gab heute eine Restrukturierung ihrer Aktivitäten bekannt. Das Unternehmen wird sich auf zentrale Forschungs- und Entwicklungsprogramme konzentrieren und seine operativen Kosten deutlich senken. Dieser Schritt folgt dem Abschluss der zuvor angekündigten Überprüfung der Geschäftsstrategie, die zur Implementierung des "Aktionsplans Evotec 2012 - Fokus und Wachstum" geführt hat. Das Unternehmen wird die Vertriebs- und Verwaltungskosten um mehr als 10% und die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen um mehr als 30% verringern. Rechnerisch betrachtet entspricht das einer Kostenreduzierung um mehr als 14 Mio. Euro gegenüber 2008. Als Ergebnis dieser unmittelbaren Restrukturierungsmaßnahmen erwartet die Gesellschaft, dass sich der jährliche Liquiditätsverbrauch um mindestens 30% verringert und die verfügbaren Finanzmittel komfortabel über das Jahr 2012 hinaus reichen. Die Kosten der Restrukturierung werden sich voraussichtlich auf etwa 2 Mio. Euro belaufen und ausschließlich im Geschäftsjahr 2009 verrechenbar sein.
Als Konsequenz aus dieser strategischen Neuausrichtung muss Evotec den Personalbestand mit sofortiger Wirkung um etwa 50 Stellen abbauen, was die Gesamtzahl der Angestellten von 420 auf unter 370 reduziert. Dieser Personalabbau betrifft die gesamte Organisation in den USA, England und in Deutschland.
Evotec wird ihre künftigen Anstrengungen auf ausgewählte Kernprojekte und -aktivitäten konzentrieren, welche den größten Wert für ihre Aktionäre und Partner schaffen. Als Konsequenz aus diesem internen Konzentrationsprozess werden in Zukunft mehr Projekte für Verhandlungen zu strategischen Forschungspartnerschaften verfügbar gemacht werden. Ungeachtet der nicht erfolgreichen Partnerschaftsgespräche für das Schlafmittel EVT 201 stößt eine Reihe von Evotecs Forschungsprojekten in der pharmazeutischen Industrie auf großes Interesse. In strategischer Hinsicht wird Evotec weiteres Risiko aus dem Geschäftsmodell nehmen, um die Nachhaltigkeit zu steigern. Das Unternehmen beabsichtigt daher, hochwertige strategische Allianzen mit Pharmapartnern einzugehen und ihren Indikationsschwerpunkt neben Neurowissenschaften, auch auf Schmerzen und Entzündungen auszudehnen. Die im März 2009 geschlossene Entwicklungspartnerschaft mit Roche ist ein hervorragendes Beispiel für die begonnene hochwertige Partnerschaftsstrategie, welche es Evotec ermöglicht, das Risiko zu diversifizieren und gleichzeitig das Potenzial ihrer aktuellen klinischen Vermögenswerte zu bewahren. Ein Kernelement der Strategie ist es, sich die Kernkompetenzen für die Entwicklung zumindest eines möglichen eigenen Produkts zum Markt zu erhalten.
Gleichzeitig hat sich Evotec entschlossen, in ihren erfolgreichen Bereich der Forschungsallianzen strategisch zu investieren und den Bereich auszubauen. Außerdem wird das Unternehmen auch in neue, hoch innovative Forschungsprojekte, in Bereichen mit hohem medizinischem Bedarf, investieren.