Pfeiffer Vacuum, einer der führenden Hersteller von hochwertigen Vakuumpumpen, Messgeräten und kompletten Vakuumsystemen, gibt das vollständige, auditierte Ergebnis des Jahres 2008 bekannt. Dieses liegt über den Erwartungen. Mit einem Dividendenvorschlag von 3,35 Euro pro Aktie
und einer Dividendenrendite von 7,1 Prozent ist Pfeiffer Vacuum der dividendenstärkste Titel im TecDAX.
Der Umsatz stieg um 3,1 Prozent von 192,0 Mio. Euro auf 198,1 Mio. Euro. Etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes entfällt auf Kunden in der Analytikindustrie. In diesem Marktsegment stiegen die Umsätze um 5,4 Prozent von 47,9 auf 50,5 Mio. Euro. Die Hersteller von Analysegeräten in den USA, England, Japan und Deutschland verlassen sich auf die Zuverlässigkeit und Leistungsstärke der Pfeiffer-Vacuum-Produkte.
Im heterogenen Marktsegment "Industrielle Anwendungen" konnten die Umsätze ebenfalls gesteigert werden, und zwar um 4,1 Prozent von 44,7 auf 46,5 Mio. Euro. Große Pumpstände zur Stahlentgasung sind wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von hochwertigen Edelstahlprodukten ohne Lufteinschlüsse. Im Berichtsjahr wurden auch Pumpstände und Lecksuchanlagen für solarthermische Anlagen nach Spanien und New Mexico/USA geliefert. Außerdem haben Pumpen für Elektronenstrahlschweißanlagen zur Verbindung moderner Werkstoffe und für Metallurgieöfen zum Umsatzwachstum beigetragen.
Im Marktsegment Beschichtung sind die Umsätze, insbesondere durch das Wachstum in der Solarindustrie, deutlich um 15,4 Prozent von 39,3 auf 45,4 Mio. Euro angestiegen. Neben der Fertigstellung des ersten Großauftrags von Anlagen zur Herstellung von Dünnschichtsolarzellen und dem Beginn der Arbeiten an dem Folgeauftrag für die Q-Cells-Tochter Solibro wurden auch zahlreiche Bestellungen für Pumpen und Messgeräte an namhafte Photovoltaik-Anlagenbauer ausgeliefert. Der Solarsektor ist nach wie vor der größte Umsatztreiber im Marktsegment Beschichtung. Etwa 12,5 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen im Jahr 2008 auf diesen Bereich (Vorjahr: 9,0 Prozent). Aufträge im Segment Beschichtung kamen aber auch aus den Bereichen optische Beschichtung, Folienbeschichtung und Verschleißschutz.
Im Bereich Forschung&Entwicklung gingen die Umsätze vor allem wegen der niedrigeren Investitionen
der öffentlichen Hand für Forschungs- und Entwicklungs-vorhaben leicht zurück, und zwar um 2,1 Prozent von 32,2 auf 31,6 Mio. Euro.
Im insgesamt schwachen Halbleitermarkt ist der Umsatz um 22,9 Prozent von 20,1 auf 15,5 Mio. Euro zurückgegangen. Der Anteil am Gesamtumsatz betrug damit im Jahr 2008 7,9 Prozent gegenüber 10,5 Prozent im Vorjahr. Preisverfall und Umsatz-einbrüche dieser Branche sind auch an Pfeiffer Vacuum nicht vorbeigegangen. Viele Kunden in diesem Marktsegment produzieren darüber hinaus in den USA, sodass zur allgemein schwachen Entwicklung die negativen Wechselkurseffekte hinzukamen.
Im Marktsegment Chemie- und Verfahrenstechnik stiegen die Umsätze über-durchschnittlich um 11,1 Prozent von 7,7 auf 8,5 Mio. Euro an. Gasgekühlte Wälzkolbenpumpstände für die Kunststoffproduktion sowie Pumpen und Messgeräte für Beschleuniger, die in der Krebstherapie eingesetzt werden, haben zu diesem Umsatzwachstum beigetragen.
Das Betriebsergebnis liegt trotz eines negativen Wechselkurseffekts von 4,1 Mio. Euro bei 51,5 Mio. Euro und damit nur leicht unter den 52,8 Mio. Euro des Vorjahres. Die ausgezeichnete Betriebsergebnismarge von 26,0 Prozent liegt exakt im Zielkorridor der Unternehmensprognose.
Das Finanzergebnis ist unter anderem durch Wechselkursgewinne positiv beeinflusst worden. Dies in Kombination mit einer günstigeren Steuerquote von 29,7 Prozent gegenüber 37,2 Prozent im Vorjahr führte zum bisher höchsten Nachsteuerergebnis der Unternehmensgeschichte von 38,0 Mio. Euro (Vorjahr: 37,3 Mio. Euro).
Im Jahr 2008 lag der Auftragseingang in Höhe von 225,3 Mio. Euro um 12,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 200,2 Mio. Euro. Die Book to Bill Ratio - der Quotient aus Auftragseingang und Umsatz - lag am 31.12.2008 bei herausragenden 1,14 (Vorjahr: 1,04). Der Auftragseingang lag damit im Berichtsjahr deutlich über den Umsätzen, worin sich die starke Marktstellung des Unternehmens widerspiegelt. .
Die Investitionen in Maschinen und EDV-Ausrüstung sowie in Gebäude
stiegen im Jahr 2008 um fast 57 Prozent auf 10,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 6,7 Mio. Euro. Wesentlichen Anteil daran hatten die Ausgaben für den Bau des Logistikzentrums und der Umbau
der Vorpumpenfertigung.
Vorstandsvorsitzender Manfred Bender kommentiert die Zahlen wie folgt: "Mit einer Umsatzrendite von 19,2 Prozent zählen wir zu den ertragsstärksten Unternehmen in Deutschland und brauchen auch den weltweiten Vergleich nicht zu scheuen. Wir haben erhebliche Investitionen getätigt und weitere für 2009 geplant, um auch zukünftig führend zu sein. Wir werden der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 3,35 Euro pro Aktie auszuschütten. Das entspricht einer Steigerung von gut 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer Ausschüttungsquote von etwa 75 Prozent. Wir sind stolz darauf, dass wir mit diesem Dividendenvorschlag auch in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld in der Lage sind, unseren Aktionären eine kontinuierlich steigende Dividende zu bieten.
Im Januar und Februar 2009 sind die Auftragseingänge in allen Regionen und Branchen erwartungsgemäß leicht zurückgegangen. Wir sind jedoch mit vielen unserer Kunden in intensiven Gesprächen über neue Produkte und Entwicklungs-vorhaben, die mit Hilfe unserer Vakuumtechnik entstehen. Aufträge aus diesen Projekten erwarten wir ab der zweiten Jahreshälfte. Aufgrund der niedrigen Visibilität unserer Aufträge können wir - wie in den Vorjahren - zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Indikation zum Gesamtjahresumsatz oder zur Ergebnisentwicklung geben. Eine erste Prognose werden wir wie üblich bei unserer Hauptversammlung abgeben, die in diesem Jahr am 26. Mai stattfindet."
Veröffentlichungsdatum:
25.03.2009
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08:00
Redakteur:
rpu