SW Umwelttechnik kann trotz der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2008 eine Umsatzsteigerung um 14%, auf 109,8 Mio. EUR erreichen. Das EBITDA liegt mit 7,7 Mio. EUR, wegen der im 4. Quartal bereits umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen in Ungarn, um 18% unter dem Rekordwert des Vorjahres. Für das JÜ n. M. wird, wie bereits berichtet, vor allem verursacht durch die Kursschwankungen der CEE Währungen, ein Verlust von 3,8 Mio. EUR ausgewiesen. Der gute laufende Auftragseingang bestätigt die Strategie des Unternehmens der Konzentration auf kommunale Projekte und sichert die Auslastung für 2009.
Ergebnisentwicklung 2008
Nach einem ausgesprochen positiven ersten Halbjahr 2008 wurde in der zweiten Jahreshälfte der CEE Raum, der Hauptmarkt der SW Umwelttechnik, stark von den Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise getroffen. Speziell in Ungarn sind Investitionen im Sektor Industrie und Gewerbe nahezu zum Stillstand gekommen und SW Umwelttechnik musste Auftragsstornierungen im Ausmaß von 11 Mio. EUR hinnehmen. Die starke Marktposition ermöglichte trotzdem ein organisches Umsatzwachstum von 14% auf 109,8 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2008.
In der regionalen Aufteilung ist der Umsatzanteil von Ungarn mit 61 Mio. EUR auf 55% (Vj: 60%) gesunken, während der Anteil Rumäniens plangemäß mit 21 Mio. EUR auf 19% (Vj.:9%) verdoppelt werden konnte und Österreich mit ebenfalls 21 Mio. EUR und 19% (Vj.: 20%) stabil geblieben ist.
Der Geschäftsbereich Infrastruktur mit einem Umsatz von 58 Mio. EUR erhöhte seinen Anteil auf 53% (Vj.: 51%) und der Geschäftsbereich Wasserschutz mit 35 Mio. EUR auf 32% (Vj.: 30%) vor allem wegen der Umsatzzuwächse in Rumänien., während der Bereich Projektgeschäft mit 16 Mio. EUR und 15% (Vj.:19%) auf Grund des restriktiven Sparkurses der ungarischen Regierung in 2007/2008 deutlich zurückfiel.
Das Management hat das Unternehmen auf die Veränderung des Marktumfeldes im 4. Quartal mit dem Abbau von 200 Leiharbeitern und von 200 eigenen Mitarbeitern eingestellt und konzentriert sich auf die, aus den angekündigten Konjunkturpaketen zu erwartende, Steigerung der kommunalen Investitionen.
Im Betriebsergebnis (EBIT) spiegelt sich das äußerst schwierige Marktumfeld, mit negativen Auswirkungen vor allem aus Ungarn, wider. Das EBIT fiel 2008 auf 2,1 Mio. EUR (Vj.: 4,6 Mio. EUR) und enthält bereits die getätigten Maßnahmen zur Restrukturierung in Ungarn zur Anpassung an die Wirtschaftslage. Das EBITDA liegt mit 7,7 Mio. EUR um 18% unter dem Rekordwert des EBITDA von 2007 mit 9,4Mio. EUR.
SW Umwelttechnik ist durch die expansiv getätigten Investitionen in Südosteuropa der letzten Jahre verstärkt dem dortigen Wechselkursrisiko ausgesetzt. Die starken Kursabweichungen des ungarischen HUF und rumänischen RON zum Jahresende führte zu vorübergehenden und nicht Cash wirksamen Buchverlusten von 5 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2008. Das Finanzergebnis hat sich daher mit -7,2 Mio. EUR stark zum Vorjahr mit -3,3 Mio. EUR verschlechtert. Das Management der SW Umwelttechnik erwartet, dass die Volatilität dieser Währungen mittelfristig abnimmt, die Wechselkurse in die normalen Bandbreiten zurückkehren und anschließend die nun abgewerteten Positionen wieder entsprechend aufgewertet werden können.
Im resultierenden EGT muss SW Umwelttechnik damit einen Verlust von -5,0 Mio. EUR ausweisen (2007: + 1,2 Mio. EUR), und das JÜ n. M. fällt auf -3,8 Mio. EUR (2007: + 1,7 Mio. EUR.
Ergebnisentwicklung im 4. Quartal
Die schwache Entwicklung der CEE Volkswirtschaften spiegelt sich vor allem im vierten Quartal nieder. Der Umsatz lag mit 28,1 Mio. EUR, sowie das EBIT mit -0,7 Mio. EUR und das EBITDA mit + 0,6 Mio. EUR weit unter den Erwartungen. Durch die schnelle Reaktion des Managements auf die Marktgeschehnisse konnte ein Großteil der Aufwendungen für die Restrukturierung bereits 2008 abgeschlossen und so für 2009 eine gute Ausgangsposition geschaffen werden.
Auftragsstand
Der Auftragsstand per 31.12.2008 der SW Umwelttechnik ist mit 37,4 Mio. EUR zufrieden stellend. Der Rekordauftragsstand von 2007 mit 46 Mio. EUR konnte damit zwar nicht erreicht werden - aber liegt doch deutlich über den Zahlen von 2006 (25,9 Mio. EUR). Positiv sind angesichts der schwierigen Marktlage die laufenden Auftragseingänge vor allem in Rumänien und Ungarn anzumerken. In Rumänien konnten zwei Großaufträge im Bereich Projektgeschäft/ Abwasserableitung und in Ungarn ein Auftrag für Brückenträger gewonnen werden. Dies bestätigt die Strategie des Unternehmens sich auf die Investitionen der öffentlichen Hand für Infrastruktur und Umweltschutz zu konzentrieren.
Mitarbeiter
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand wurde 2008 auf 896 Mitarbeiter (2007: 797) durch den Unternehmensaufbau in Rumänien gesteigert. In Rumänien wurde der Mitarbeiterstand mit der Inbetriebnahme des Standortes Bukarest mittlerweile auf 221 Personen (2007:99) ausgebaut. Der im 4. Quartal eingeleitete Personalabbau in Ungarn um 200 eigene Mitarbeiter ist in den Aufwendungen für 2008 enthalten, wird sich aber erst 2009 auswirken.
Investitionen
Nach dem Rekordinvestitionsprogramm von 2007 in der Höhe von 26 Mio. EUR wurden 2008 noch die abschließenden Fertigstellungsinvestitionen in der beachtlichen Höhe von 9,4 Mio. EUR durchgeführt; davon wurden 5,1 Mio. EUR in Ungarn und 3,2 Mio. EUR in Rumänien eingesetzt.
Dividendenvorschlag
Der Vorstand der SW Umwelttechnik wird der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2008 aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation und dem erzielten Ergebnis die Dividende auszusetzen.
Ausblick
Mit dem expansiven Investitionsprogramm der letzten 3 Jahre hat SW Umwelttechnik in Ungarn und Rumänien eine hervorragende Marktposition geschaffen, die durch die modernen Anlagen auch die Kostenführerschaft ermöglichen.
Für 2009 wird im gesamten CEE Raum ein weiterer deutlicher Rückgang aller Investitionen aus Industrie und Gewerbe, gegenläufig dazu ein Verstärken der Investitionen der öffentlichen Hand aus den angekündigten Konjunkturförderungsprogrammen erwartet. In diesem Marktbereich ist SW Umwelttechnik ein anerkannter Anbieter, dessen Kompetenz durch den laufenden Auftragseingang bestätigt wird.
Die Entwicklung in den Hauptmärkten sieht SW Umwelttechnik folgend:
In Rumänien wird das Wirtschaftswachstum gebremst, aber mit etwa 1% noch positiv gesehen. Die von der EU cofinanzierten kommunalen Investitionen in Umweltschutz und Infrastruktur werden auch 2009 eine weitere deutliche Steigerung erfahren. In Ungarn wird mit einem GDP von - 3% gerechnet; wodurch der Bereich Industrie- und Gewerbeinvestitionen stark rückläufig gesehen wird. Der Bereich Wasserschutz und voraussichtlich auch Projektgeschäft wird sich nach derzeitigem Kenntnisstand, auch wegen eines möglichen Konjunkturpaketes, wieder verstärken. . In Österreich wird der dominierende Bereich Wasserschutz auch im nächsten Jahr, auf Grund der Produktinnovationen und des Konjunkturpaketes weiter ausgebaut werden können.
Für das Wirtschaftsjahr 2009 rechnet SW Umwelttechnik daher durch die erarbeitete ausgezeichnete Marktposition nur mit leicht rückläufigen Umsätzen und durch die bereits durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen ein ertragreiches Geschäftsjahr.
Veröffentlichungsdatum:
27.02.2009
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08:37
Redakteur:
rpu