Das Wirtschaftsjahr 2008 schließt die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG - vorbehaltlich der laufenden Prüfungen - mit einem negativen Ergebnis (gem. IFRS) von -18,4 Mio. Euro ab.
- Absatzrückgang bei Mineralwasserprodukten, jedoch nahezu konstante Umsatzentwicklung auf Grund der erfolgten Preisanpassungen
- Nachfrageveränderung hin zu den Mineralwässern mit Geschmack und Zusatznutzen sowie zu PET-Gebinden führt zu deutlich erhöhten Rohstoff- und Materialkosten
- Integration der zugekauften Fruchtsaftgruppe Tucano liegt im Plan
- Dynamische Marktveränderungen erfordern permanente Restrukturierungsaktivitäten und führen zu einem temporär höherem Aufwand von 6,4 Mio. Euro
- Vorläufiges EBIT von -20,0 Mio. Euro
- Finanzergebnis 2008 mit nur geringem negativen Effekt
- Steuerverrechnung aus dem Erwerb von Tucano wirkt verlustmindernd
Der Jahresverlauf im Mineralwassermarkt war gekennzeichnet vom Einfluss der schlechten Witterung in den Sommermonaten sowie von einem aggressiven Preiswettbewerb der Billig- und Discountanbieter. Die sich abzeichnende Wirtschaftskrise und die damit verbundene Zunahme der Preissensibilität der Konsumenten führte im 4. Quartal zu einem deutlichen Orderrückgang des Handels hinsichtlich der Markenmineralwässer. Im Konzern resultiert daraus im Bereich Mineralwässer und Süßgetränke ein Mengenrückgang von -4,2 Prozent, allerdings konnte das Umsatzniveau durch die Anfang 2008 vollzogenen Preisanpassungen gehalten werden. Der erworbene Fruchtsaftbereich verlief analog zum Gesamtmarkt und lag bei Absatz und Umsatz um rund 10 Prozent unter den Vorjahreswerten.
Auf der Kostenseite wirkten sowohl gestiegene Energie- als auch die deutlich erhöhten Rohstoff- und Materialkosten. Die Konsumenten fragen vermehrt Mineralwässer mit Aromen bzw. Fruchtsaftanteilen sowie Zusatznutzen nach und bevorzugen zunehmend die leichten PET-Gebinde. Der damit verbundene Kostenanstieg von 4,7 Mio. Euro konnte in der Preissetzung nicht kompensiert werden.
Belastend wirken zudem die strukturellen Aktivitäten, die das Unternehmen in dem sich permanent verändernden Marktumfeld vollzieht. Die Integration der Anfang des Jahres 2008 erworbenen Fruchtsaftgruppe Tucano verläuft nach Plan. Mitte des Jahres wurde der Standort Sittensen geschlossen und veräußert. Die Fruchtsaftaktivitäten werden auf den Standort Lauterecken übertragen. Im klassischen Mineralwassergeschäft wurde der Standort Beinstein mit seiner wenig zukunftsfähigen Regionalmarke geschlossen. Des Weiteren läuft gegenwärtig eine umfassende Restrukturierung einzelner Standorte, die es dem Unternehmen ermöglicht, externe Kooperationspartner in einem breiten Spektrum einzubinden, die Produktionskapazitäten optimal zu nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. So ist geplant, dass im Laufe 2009 der Produktionsstandort Bad Imnau aus dem Konzernverbund ausscheidet. Insgesamt führten diese Aktivitäten zu einem Restrukturierungsaufwand von 6,4 Mio. Euro, davon 3,3 Mio. Euro im Personalaufwand sowie in den -rückstellungen. Zudem wurden vorsorglich Buchwertanpassungen vorgenommen, die künftig entlastend wirken.
Operativ bleibt das Wirtschaftsjahr auf Grund der dargestellten Faktoren deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das vorläufige EBIT beträgt -20,0 Mio. Euro. Das Ergebnis der Finanzanlagen des Unternehmens führt - trotz des Finanzmarktumfeldes - nur zu einer geringen Belastung. Der wertorientierte Anlageansatz hat sich bewährt und macht lediglich eine minimale Abwertung von 1,4 Prozent des Anlagevolumens erforderlich. Darüber hinaus gibt es einen Sondereffekt aus dem Erwerb von Tucano. Eine Steuerverrechnung wirkt sich im Konzern verlustmindernd aus. Insgesamt schließt der Konzern gemäß IFRS das Jahr 2008 voraussichtlich mit einem Verlust in Höhe von -18,4 Mio. Euro ab.
Veröffentlichungsdatum:
27.02.2009
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07:06
Redakteur:
rpu