Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007/08 konnte die HIRSCH Servo Gruppe im abgelaufenen ersten Halbjahr 2008/09 trotz schwierigem Marktumfeld eine Umsatzsteigerung erzielen. Insbesondere die EPS-Verarbeitung konnte an ihrem Wachstumskurs festhalten und eine Umsatzsteigerung sowie eine Verbesserung des Betriebsergebnisses (EBIT) realisieren.
Das Geschäftsfeld Technologie bekam gegen Ende des zweiten Quartals die Investitionszurückhaltung der Kunden infolge der Finanzkrise und die damit verbundene Verunsicherung zu spüren, so dass sich die Ertragskennzahlen in diesem Bereich negativ entwickelten. Das Geschäftsfeld Logistik generierte noch keine Erträge im ersten Halbjahr. Der Umsatz konnte um rund 7% auf 50,4 Mio. EUR (VJ: 47,3 Mio. EUR) gesteigert werden und stellt somit den höchsten Halbjahresumsatz in der 37-jährigen Unternehmensgeschichte dar. Das EBIT ist insgesamt auf -0,25 Mio. EUR(Vorjahr: 0,64 Mio. EUR), das EGT (Ergebnis vor Steuern) auf -3,42 Mio. EUR(VJ: -1,47 Mio. EUR) zurückgegangen.
Das Ergebnis nach Steuern sank auf -2,79 Mio. EUR (VJ: -1,13 Mio. EUR), der Bilanzgewinn reduzierte sich auf 8,10 Mio. EUR (30.6.2008: 11,36 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote sank auf 20,9% (30.6.2008: 23,0%). Im Berichtszeitraum wurde ein Cash Flow aus Betriebstätigkeit von 6,6 Mio. EUR (VJ: 3,4 Mio. EUR) realisiert.
Zum Stichtag 31.12.2008 beschäftigte die HIRSCH Servo Gruppe 682 Mitarbeiter (VJ: 736 Personen). Der Jahresdurchschnitt sank auf 716 Personen (VJ: 718 Personen). Die Personalreduktion ist Folge der temporären Kapazitätsanpassung und Teil eines umfangreichen Kostensenkungsprogramms.
In Anbetracht der weltweiten konjunkturellen Abschwächung hat der Erhalt der Liquidität höchste Priorität. Daher investierte die HIRSCH Servo Gruppe im Berichtszeitraum mit rund 1,8 Mio. EUR deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (VJ: 6,7 Mio. EUR). Den Schwerpunkt bildeten Investitionen in die Werkserweiterung des slowakischen Standortes, welche im März abgeschlossen sein werden. Per 1.7. ist aus Kostenoptimierungsgründen eine Verschmelzung der slowakischen HIRSCH Porozell s.r.o. in die Polyform s.r.o. geplant.
Entwicklung der Geschäftsfelder im 1. Halbjahr 2008/09
Das Geschäftsfeld EPS-Verarbeitung mit den beiden Bereichen EPS-Verpackungen und EPS-Dämmstoffe konnte den Umsatz trotz Abschwächung der Marktentwicklung in Osteuropa, dank Investitionen in der Vergangenheit und Prozessoptimierungen um rund 10% auf 42,8 Mio. EUR (VJ: 39,0 Mio. EUR) erhöhen. Das EBIT blieb zum Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 1,76 Mio. EUR nahezu unverändert (VJ:1,75 Mio. EUR). Das EGT sank vor allem in Folge von 1,2 Mio. EUR Währungsverlusten auf -0,90 Mio. EUR (VJ: -0,06 Mio. EUR).
Im Geschäftsfeld Technologie sank der Umsatz im saisontypisch schwachen ersten Halbjahr um rund 9% auf 7,5 Mio. EUR (VJ: 8,2 Mio. EUR). Rascher als erwartet trat aufgrund der Krise an den Finanzmärkten eine Verunsicherung bei den Kunden und daraus resultierend eine Verschiebung geplanter Investitionen ein. Das EBIT verbesserte sich mit -0,92 Mio. EUR (VJ: -0,98 Mio. EUR) leicht. Das EGT verringerte sich auf -1,42 Mio. EUR (VJ: -1,23 Mio. EUR).
Das Geschäftsfeld Logistik mit den zwei Produktgruppen Satellite Plants und Palettenaktivitäten hat im Berichtszeitraum noch keine Erträge generiert. Insbesondere bei Großprojekten zeichnet sich aufgrund der Finanzierungsproblematik - auch bei bereits unterschriebenen Aufträgen - derzeit keine Belebung ab. Dieser Bereich erwartet für die Global Green Built GmbH, die mobile Fertigungsanlagen und darüber hinausgehende Leistungspakete anbietet, mittelfristig Abschlüsse aus den bestehenden Projektanfragen. Dies gilt auch für die automatischen Kunststoffpaletten-Produktionsanlagen, mit deren Vermarktung Ende 2008 begonnen wurde. Der Zeitpunkt des Break Even ist aus heutiger Sicht jedoch noch nicht vorhersehbar.
Ausblick
Aufgrund der Abschwächung der Weltkonjunktur und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung sieht sich das Management veranlasst, die zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres 2008/09 abgegebene Prognose von EBIT 5,0 Mio. EUR nach unten zu revidieren. Es wurde stets ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Prognosen aufgrund der Finanzkrise Risiken unterliegen, die dazu führen könnten, dass die tatsächlichen Ergebnisse von der Prognose abweichen. Die Entwicklung bis zum 30.6. ist aufgrund des allgemein weiterhin schwierigen Marktumfeldes und durch die daraus resultierende Verschiebung eines Großprojektes nur schwer vorhersehbar, es wird jedoch aus heutiger Sicht mit einem positiven EBIT gerechnet.
HIRSCH sieht sich als Unternehmensgruppe mit den vier Standbeinen EPS- Verpackungen, EPS-Dämmstoffe, Technologie und Logistik, die alle großes Energiesparpotential aufweisen und durch die strategisch gute internationale Positionierung gut aufgestellt, um die Krise zu meistern.
In Zusammenhang mit der im Jahresabschluss 2007/08 berücksichtigten Eventualschuld in Höhe von 1,4 Mio. EUR aus der Klage des Verkäufers einer polnischen Betriebsstätte wurde eine Vergleichszahlung in Höhe von ca. 140 TEUR vereinbart. Diese Vergleichszahlung ist im Ergebnis des ersten Halbjahres enthalten. Weitere Änderungen zu den im Jahresabschluss 2007/08 dargestellten Eventualschulden und Eventualforderungen sind nicht eingetreten.
Veröffentlichungsdatum:
25.02.2009
-
08:06
Redakteur:
rpu