Massiver Umsatzrückgang für das 1. Halbjahr 2009 erwartet
Die GRAMMER AG steigerte ihren Umsatz 2008 erwartungsgemäß um knapp ein Prozent auf 1.007 Mio. EUR und erzielte ein EBIT von rund 32 Mio. EUR, das trotz des schwierigen Umfelds auf dem Vorjahresniveau von 32,1 Mio. EUR lag. Bereinigt um Einmalaufwendungen in Höhe von rund 7 Mio. EUR konnte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Während das Segment Automotive einen Umsatzrückgang um 3% auf 638 Mio. EUR (Vj. 658 Mio. EUR) verzeichnete, legte der Bereich Seating Systems um sieben Prozent auf 390 Mio. EUR (Vj. 363 Mio. EUR) zu. Insbesondere im ersten Halbjahr 2008 wies das Segment Seating Systems deutliche Zuwächse auf, bevor sich in der zweiten Jahreshälfte - verstärkt im vierten Quartal - infolge der Finanzkrise Eintrübungen in beiden Bereichen zeigten. Im Segment Automotive war der Ertrag zudem von umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen und entsprechenden Aufwendungen geprägt. Die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten in den letzten Wochen des abgelaufenen Geschäftsjahres führten zu extremen Ausschlägen auf den Währungs- und Rohstoff-Spotmärkten und verursachten aufgrund der Stichtagsbewertung signifikante Verluste im Finanzergebnis. Aus diesem Grund rechnet das Unternehmen mit einem Jahresüberschuss in 2008 in einer Größenordnung von 12 bis 14 Mio. EUR (Vj. 17,6 Mio. EUR).
Gegenüber dem 30. September 2008 konnten die Nettofinanzverbindlichkeiten zum Jahresende von 109 Mio. EUR auf voraussichtlich 85 Mio. EUR reduziert werden.
Für das Jahr 2009 rechnet die GRAMMER AG aufgrund der Folgen der Finanzkrise mit einem schwierigen Umfeld. Bereits im vierten Quartal 2008 war im Segment Automotive ein deutlicher Auftragsrückgang zu verzeichnen, seit Anfang des Jahres ist hiervon auch das Segment Seating Systems betroffen. Für das erste Halbjahr 2009 rechnet man mit einer weiterhin niedrigen Nachfrage und mit einem Umsatzrückgang von 25 bis 30 Prozent. Neben bereits eingeleiteten Maßnahmen wie Kurzarbeit, Produktverlagerungen sowie der Reduzierung der Anzahl an Leiharbeitern und befristeten Mitarbeitern werden weitere strukturelle Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung erforderlich sein, insbesondere auch Personalanpassungen. Vor diesem Hintergrund wird im ersten Halbjahr 2009 vermutlich mit einem negativen EBIT zu rechnen sein.
Eine Prognose für das Gesamtjahr 2009 kann das Unternehmen aufgrund der immer noch fehlenden Visibilität und der hohen Unsicherheit im Hinblick auf die Entwicklung der Kundenabrufe zurzeit nicht abgeben. Mit einer schnellen und deutlichen Belebung der Märkte wird jedoch aus derzeitiger Sicht nicht gerechnet.
Trotz der positiven Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr wird der Vorstand der GRAMMER AG dem Aufsichtsrat vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2008 keine Dividende auszuschütten. Grund hierfür ist die große Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung und die zu erwartenden hohen Belastungen durch die strukturellen Maßnahmen im Jahr 2009.