Die Nemetschek AG hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz weltweiter Wirtschaftskrise behauptet und ist auch in 2008 profitabel gewachsen. Nach vorläufigen Zahlen stiegen die Umsatzerlöse um 2,9 Prozent von 146,2 Mio. Euro auf 150,4 Mio. Euro und liegen damit leicht über den zuletzt geäußerten Erwartungen.
Der Umsatzzuwachs kam 2008 vor allem aus Deutschland, wo sich die Bauindustrie auf weitgehend stabilem Niveau halten konnte. Hier erreichte Nemetschek mit 57,4 Mio. Euro ein Drittel des Gesamtumsatzes. 39 Prozent des Umsatzes erzielte das Unternehmen mit langfristigen Wartungsverträgen. Die Folgen der Finanzkrise bekam Nemetschek erstmals in den letzten drei Monaten zu spüren: Im traditionell umsatzstärksten 4. Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent von 43,4 Mio. Euro auf 41,4 Mio. Euro.
EBITDA von 31,4 Mio. Euro
Das EBITDA belief sich 2008 auf 31,4 Mio. Euro nach 33,6 Mio. Euro im Vorjahr, das entspricht einer EBITDA-Marge von 20,9 Prozent nach 23,0 Prozent in 2007. Im vierten Quartal lag die EBITDA-Marge bei 21,0 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug 21,0 Mio. Euro nach 23,9 Mio. Euro im Vorjahr, der Jahresüberschuss sank von 15,3 Mio. Euro auf 11,3 Mio. Euro. Zu Buche schlug hier vor allem die infolge des gesunkenen Zinsniveaus geänderte Marktbewertung der Zinssicherungsgeschäfte, die das Unternehmen im Zuge der Graphisoft-Übernahme eingegangen war. Diese Neubewertung führte zu einem einmaligen Zinseffekt von 2,5 Mio. Euro, der jedoch keine Auswirkung auf den Cashflow hatte.
Der Perioden Cashflow liegt mit rund 30 Mio. Euro auf Niveau des Vorjahres. Die Verbindlichkeiten aus der Graphisoft-Übernahme konnte das Unternehmen binnen zwei Jahren bereits um mehr als die Hälfte auf 49,3 Mio. Euro reduzieren. Die Eigenkapitalquote der Nemetschek AG stieg von 33,7 auf 39,7 Prozent.
Angesichts der unsicheren Weltwirtschaftslage verzichtet der Vorstand auf einen konkreten Ausblick. Der vollständige Geschäftsbericht 2008 wird am 27.3.2009 veröffentlicht.
Erläuterungen
'Trotz des Konjunktureinbruchs in der zweiten Jahreshälfte konnten wir 2008 unsere Erlöse steigern und erstmals die Umsatzschwelle von 150 Mio. Euro überschreiten', so Ernst Homolka, CEO der Nemetschek AG. Der Nemetschek Konzern habe die Krise bisher weitgehend unbeschadet bestanden, aus aktueller Sicht könne man jedoch keine tragfähige Prognose für das Jahr 2009 abgeben. Die weltweite Rezession werde auch bei Nemetschek Spuren hinterlassen. Allerdings verfüge der Konzern über einige Stärken, die in der Krise zum Tragen kämen. Dazu zählten das umfassende Produktportfolio und die breite Kundenbasis ebenso wie die Tatsache, dass das Unternehmen inzwischen fast 40 Prozent seiner Umsätze im Rahmen längerfristiger Wartungsverträge erziele. 'Nemetschek wird in jedem Fall ein deutlich profitables Unternehmen bleiben', betonte Homolka.com
Veröffentlichungsdatum:
18.02.2009
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08:01
Redakteur:
rpu