WKN:
540811
ISIN:
DE0005408116
Straße, Haus-Nr.:
Paulinenstraße 15,
D-65189 Wiesbaden, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 611 / 348 - 0

Internet: http://www.aareal-bank.com

IR Ansprechpartner:
Herr Jürgen Junginger
[email protected]
Staatshilfe
Die Aareal Bank Gruppe hat das Geschäftsjahr 2008 ungeachtet der schweren Verwerfungen an den Finanzmärkten und einer spürbaren konjunkturellen Abschwächung mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen. Das Vorsteuerergebnis des Konzerns lag trotz der Belastungen durch die Krise nach vorläufigen, nicht testierten Zahlen bei 117 Mio. EUR; der Vergleichswert des Vorjahres (380 Mio. EUR) war maßgeblich von positiven Sondereffekten in Höhe von 221 Mio. EUR geprägt. Im Schlussquartal 2008 verbuchte die Aareal Bank Gruppe ein Ergebnis vor Steuern von 11 Mio. EUR. Nach Steuern und Anteilen Dritter steht für das Gesamtjahr ein Überschuss von 60 (290) Mio. EUR und für das vierte Quartal ein Gewinn von 4 Mio. EUR zu Buche. Damit hat die Aareal Bank Gruppe in allen Quartalen seit Ausbruch der Finanzmarktkrise schwarze Zahlen geschrieben, jeweils auf Konzernebene und in jedem ihrer beiden Segmente Strukturierte Immobilienfinanzierungen und Consulting/Dienstleistungen.

Um ihr nachhaltig profitables Geschäft dauerhaft abzusichern und zugleich das sehr schwierige Marktumfeld zu überbrücken, hat sich die Aareal Bank Gruppe mit dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) auf die Eckpunkte eines umfassenden Maßnahmenpaketes geeinigt. Danach wird der SoFFin der Aareal Bank eine unbefristete Stille Einlage in Höhe von 525 Mio. EUR zur Verfügung stellen. Zudem räumt der SoFFin der Aareal Bank einen Garantierahmen für neu zu begebende unbesicherte Emissionen mit einer maximalen Laufzeit von 36 Monaten im Gesamtvolumen von bis zu 4 Mrd. EUR ein.

Unter Einrechnung der Stillen Einlage des SoFFin, die zu 100 % als Kernkapital angerechnet wird, erhöht sich die Kernkapitalquote der Aareal Bank deutlich. Ohne Berücksichtigung der Stillen Einlage betrug die Quote Ende 2008 8,0 %. Nach der Stärkung ihrer Kapitalbasis liegt die Aareal Bank nunmehr auf dem Niveau vieler internationaler Wettbewerber, die sich bereits rekapitalisiert haben, und entspricht den im Zuge der Finanzmarktkrise gestiegenen Marktanforderungen.

Die Konditionen für die Stille Einlage sind für die Gesellschaft wirtschaftlich tragbar und reflektieren die Tatsache, dass die Aareal Bank eine gesunde Bank ist. Die Einlage wird mit 9 % p.a. verzinst. Der Kupon entspricht einer jährlichen Zinszahlung von rund 47 Mio. EUR vor Steuern; die ökonomische Belastung nach Wiederanlage liegt bei rund 16 Mio. EUR. Die Einlage soll möglichst rasch zurückgeführt werden. Über die dafür in Frage kommenden Optionen wird der Vorstand in Abhängigkeit von der allgemeinen Marktlage entscheiden. Die Rückzahlungsmodalitäten sind vom Vorstand - in Abstimmung mit den Regulatoren - frei wählbar.

Die Kapitalzufuhr in Form einer Stillen Einlage berücksichtigt die Interessen der Aktionäre, weil sie zu keiner Verwässerung der Anteile führt. Die Aareal Holding Verwaltungsgesellschaft mbH, die 37,23 Prozent der Anteile an der Aareal Bank hält, wird ihren Aktienbestand für die Dauer der Stillen Einlage nicht verändern. Zwischen der Aareal Holding und dem SoFFin wird eine Stimmbindungsvereinbarung zur Aufrechterhaltung einer Sperrminorität durch die Aareal Holding abgeschlossen. Damit werden die Stabilität der Aktionärsstruktur und die Eigenständigkeit der Aareal Bank Gruppe mit der Aareal Holding als Ankeraktionär gesichert.

Durch den mit dem SoFFin vereinbarten Garantierahmen verschafft sich die Bank eine sichere Grundlage und mehr Flexibilität für ihre Refinanzierung in den kommenden Jahren. Für die Bereitstellung des Garantierahmens zahlt die Aareal Bank jährlich 0,1 % auf den jeweils nicht genutzten Betrag an den SoFFin. Im Fall der Inanspruchnahme belaufen sich die Ziehungsprovisionen auf 0,5 % p.a. bei Laufzeiten unter einem Jahr und 0,948 % bei Laufzeiten über einem Jahr. Zeitpunkt und Volumen möglicher garantierter Emissionen hängen von der Marktverfassung und dem allgemeinen Umfeld ab.

Über die gesetzlichen Regelungen hinaus gehende Auflagen des SoFFin gibt es für die Aareal Bank Gruppe nicht. Insbesondere kommt es weder zu Eingriffen in die Corporate Governance der Gesellschaft noch zu Veränderungen ihres bewährten Geschäftsmodells. Im Interesse einer zügigen Rückführung der Stillen Einlage wird die Aareal Bank ihren Aktionären für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 keine Dividende zahlen. Wenn die Aareal Bank zu einem späteren Zeitpunkt während der Stillen Einlage eine Dividende zahlt, erhöht sich die Verzinsung der Stillen Einlage um 0,5 Prozentpunkte je 0,25 EUR Dividende.

Ausblick

Der Vorstand geht davon aus, dass die Aareal Bank Gruppe durch die Maßnahmen gestärkt aus der Finanz- und Wirtschaftskrise hervorgehen wird.

In das laufende Jahr ist das Unternehmen zufriedenstellend gestartet. Im Monat Januar hat sich das operative Geschäft auf einem normalen Niveau entwickelt. Für das laufende Jahr erwartet die Aareal Bank Gruppe negative Auswirkungen auf den Zinsüberschuss infolge des rückläufigen Neugeschäftsvolumens im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen. Dieses wird sich aus heutiger Sicht auf 2 bis 3 Mrd. EUR belaufen und sich maßgeblich auf das Geschäft mit der bestehenden Kundenbasis konzentrieren.

Die Risikovorsorge wird sich nach Einschätzung des Vorstands weiterhin auf einem beherrschbaren Niveau bewegen. Für den Verwaltungsaufwand rechnet der Vorstand nach Konsolidierungseffekten mit einem ähnlichen Wert wie im Vorjahr.

Für das Segment Consulting/Dienstleistungen erwartet die Aareal Bank Gruppe eine Fortsetzung der positiven Entwicklung und eine weitere Steigerung des Ergebnisses.

Belastbare, umfassende Ergebnisprognosen für den Konzern sind vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise derzeit nicht möglich.

Veröffentlichungsdatum: 16.02.2009 - 08:48
Redakteur: rpu
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz