Deutlicher Rückgang bei Umsatz und Ergebnis im 4. Quartal 2008
Leoni erwirtschaftete nach vorläufigen Berechnungen im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von 2,9 Mrd. Euro. Das erzielte Umsatzwachstum von rund 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2007: 2,4 Mrd. Euro) resultiert ausschließlich aus der Akquisition der ehemaligen Bordnetzsparte von Valeo. Die Absatzkrise in der Automobilindustrie führte dazu, dass der Konzernumsatz im 4. Quartal 2008 etwa 25 Prozent unter dem Durchschnitt der ersten drei Quartale lag. Der Spezialist für Draht-, Kabel- und Bordnetz-Systeme erreichte gemäß den vorläufigen Zahlen für das Gesamtjahr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von rund 55 Mio. Euro (2007: 129,6 Mio. Euro). Das Unternehmen erwartet einen Jahresüberschuss im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich (2007: 86,2 Mio. Euro). Es ist geplant, eine reduzierte Dividende von 0,20 Euro auszuschütten.
Zuletzt hatte Leoni für das Gesamtjahr 2008 eine Umsatzerwartung von circa 2,9 Mrd. Euro und ein voraussichtliches EBIT von circa 95 Mio. Euro mitgeteilt. Aufgrund des dramatischen Absatzeinbruches in der Automobilindustrie und verschiedenen anderen Branchen im 4. Quartal 2008 wurde das bisher prognostizierte EBIT deutlich verfehlt. Ein weiterer und wesentlicher Grund für die Abweichung war ein negativer Ergebnisbeitrag in Höhe von rund 21 Mio. Euro aus einem extremen Kupferpreisverfall im selben Zeitraum von 4,57 auf 2,16 Euro/Kilo und den daraus resultierenden Bestandsbewertungseffekten.
Der Free Cash Flow nach Auszahlungen für Dividende, Akquisitionen und Aktienrückkauf liegt voraussichtlich bei -58 Mio. Euro und führt zu Nettofinanzschulden zum 31.12.2008 in Höhe von 531 Mio. Euro (2007: 473 Mio. Euro). Im 4. Quartal konnte trotz der Auszahlungen für den Aktienrückkauf (29 Mio. Euro) und des starken Ergebnisrückgangs ein positiver Free Cash Flow von rund 14 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Auf Basis des stark rückläufigen Jahresüberschusses werden Vorstand und Aufsichtsrat der ordentlichen Hauptversammlung am 14. Mai 2009 vorschlagen, die Dividende auf 0,20 Euro je Aktie festzulegen (2008: 0,90 Euro).
Aufgrund der anhaltenden Absatzkrise in der Automobilindustrie hat Leoni die Mitarbeiterzahl bereits im vierten Quartal 2008 um etwa 3000 auf rund 50.500 reduziert. Mit Jahresbeginn 2009 wurde weltweit an den meisten Standorten eine deutliche Kapazitätsanpassung durch Reduzierung der Wochenarbeitszeit, Einführung von Kurzarbeit sowie weiteren Personalmaßnahmen umgesetzt. Parallel dazu läuft in allen Werken und Zentralbereichen ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm an.
Leoni sieht sich trotz der für 2009 erwarteten stark rückläufigen Automobilkonjunktur nach wie vor sehr gut für die Zukunft gerüstet. Der aktuelle Hochlauf neuer Modellreihen - insbesondere im Klein- und Kompaktwagensegment sowie in der unteren und oberen Mittelklasse - wird zu einer teilweisen Abfederung des Umsatzrückgangs führen und Leonis Marktführerschaft in Europa festigen.
Mit der heutigen Meldung entfällt die ursprünglich für Mitte Februar 2009 anberaumte Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen. Eine umfassende Berichterstattung mit ausführlicheren Erläuterungen wird mit der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen 2008 im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 24. März 2009 und der Analysten- und Investorenkonferenz am 25. März 2009 erfolgen.