Die KTM Power Sports AG hat aufgrund der Verschlechterung der Marktbedingungen für die Automobil- und Motorradindustrie den Absatz auf 20.300 Fahrzeuge (-4.465 zum Vorjahr) verringert. Der Umsatz reduzierte sich daher im Vergleich zum Vorjahr um 11,5% von 149,4 Mio. EUR auf 132,2 Mio. EUR. Trotz der Wirtschaftskrise und einer rückläufigen Nachfrage am Automobil- und Motorradmarkt konnte KTM aufgrund der frühzeitig eingeleiteten Gegenmaßnahmen, wie der selektiven Produktpolitik zu margenstärkeren Fahrzeugen sowie Preiserhöhungen und Kapazitätsanpassungen, ein positives EBIT von 4,5 Mio. EUR (Vorjahr: 18,9 Mio. EUR) erwirtschaften.
Geschäftsentwicklung
In der Division Sportmotorcycle konnte ein Umsatz von 126,2 Mio. EUR (-15,5% zum Vorjahr) erzielt werden, zurückzuführen auf den Rückgang im Offroad-Bereich, vor allem bei den Enduro Modellen in den USA. Das ausgewiesene EBIT reduzierte sich um 33,7% von 19,2 Mio. EUR im Vorjahr auf 12,7 Mio. EUR; bereinigt um außerordentliche und aperiodische Erträge konnte das EBIT sogar um 13,8% von 8,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 9,9 Mio. EUR gesteigert werden. In der Division Sportcar konnte ein Umsatz von 6,5 Mio. EUR und ein EBIT von -7,9 Mio. EUR erzielt werden. Der Verlust ist auf die höher als geplanten Material- und Herstellkosten bei der bis Ende Jänner 2009 laufenden Erstserie zurückzuführen. Im 1. Quartal 2008/09 wurden 114 Fahrzeuge verkauft.
Weitere Ereignisse
Im 1. Quartal 2008/09 wurde der Prototyp des KTM Zero Emission Bikes, einem geräuschlosen und emissionsfreien Enduro-Motorrad, präsentiert. Mit diesem neuen Antriebskonzept setzt KTM einen wesentlichen Baustein für zukünftige Entwicklungen. Der Serienstart ist 2010 geplant. Der Projektverlauf zur Entwicklung der neuen kleinmotorigen Street-Motorräder gemeinsam mit Bajaj Auto Ltd. verläuft nach Plan. Bajaj Auto Ltd. hat im September 2008 ihre Anteile an der KTM auf 25,86% erhöht und damit eine Aufstockung auf 30% signalisiert.Gegen Ende des Geschäftsjahres 2007/08 wurde begonnen, vor allem das USD/EUR Exposure für einen mehrjährigen Planungszeitraum abzusichern. Durch die starke Aufwertung des USD zum Euro im 1. Quartal 2008/09 war ein Bewertungsverlust in Höhe von 28,1 Mio. EUR im Finanzergebnis zu verbuchen. Der durchschnittliche Sicherungskurs aus diesen Geschäften liegt deutlich günstiger als der, der Budgetierung zu Grunde gelegte, USD/EUR Wechselkurs.
Ausblick
Der Vorstand der KTM plant im 2. Halbjahr 2008/09 eine Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital durchzuführen, um auch bei anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen gerüstet zu sein und die Weiterentwicklung von zukünftigen Technologien im Bereich Zwei- und Dreirad vorantreiben zu können. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr angeführten Wirtschaftsprognosen von einem realen BIP Rückgang von -0,3% in den USA bzw. -0,1% in Europa für 2009 sind aus heutiger Sicht nicht mehr realistisch. KTM geht daher davon aus, dass sich die Kaufkraft im restlichen Geschäftsjahr noch weiter reduzieren wird.
Vor allem die Rahmenbedingungen für die Automobil- und Motorradindustrie könnten sich in den USA sowie Europa noch weiterhin verschlechtern. KTM stellt sich auf dieses Szenario mit einer Produktionsreduktion um mehr als 20% zum Vorjahr ein und wird die bereits laufenden Optimierungs- und Einsparungsmaßnahmen weiter forcieren, um im 2. Halbjahr die kurzfristige Kapitalbindung auf ein optimiertes Niveau zu bringen. Aus heutiger Sicht geht KTM in der Division Sportcar im Geschäftsjahr 2008/09 von 600 verkauften X-Bow's aus. Bei dieser Stückzahl wird sich das operative Ergebnis bei geplanten -14 Mio. EUR stabilisieren. In der Division Sportmotorcycle ist ein Umsatzrückgang von rund 20% vorgesehen. Aufgrund des Umsatzrückganges wird das geplante operative Ergebnis aus der Division Sportmotorcycle die operativen Verluste aus der Division Sportcar trotz schwieriger Rahmenbedingungen weitestgehend kompensieren können.
Veröffentlichungsdatum:
29.01.2009
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08:16
Redakteur:
rpu