Die Qimonda AG hat heute beim Amtsgericht Muenchen Insolvenz beantragt. Derzeit haelt die Infineon Technologies AG 77,5 Prozent der Aktien der Qimonda AG.
Im Dezember vergangenen Jahres hatten sich Infineon, der Freistaat Sachsen und das Land Portugal grundsaetzlich auf ein Hilfspaket zur Rettung von Qimonda verstaendigt. Danach sollten der Freistaat 150 Mio. Euro, das Land Portugal 100 Millionen Euro und Infineon 75 Mio. Euro Kredit fuer den Speicherchip-Hersteller bereitstellen.
Angesichts der schwierigen konjunkturellen Gesamtlage und der weiteren Verschlechterung des DRAM Geschaeftes im Dezemberquartal war es den verhandelnden Parteien nun jedoch nicht moeglich, ein tragfaehiges Rettungspaket zu schnueren. Die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Verhandlungspartner sind jeweils nachvollziehbar, waren aber letztlich nicht miteinander vereinbar.
Aufgrund des Insolvenzantrags von Qimonda koennte Infineon bestimmten erheblichen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Qimonda-Geschaeft ausgesetzt sein. Dies schliesst laufende kartell- und wertpapierrechtliche Verfahren sowie die eventuelle Rueckzahlung oeffentlicher Foerdermittel und mitarbeiterbezogene Eventualverbindlichkeiten ein. Infineon geht davon aus, dass der wesentliche Teil dieser eventuellen Verbindlichkeiten zu Zahlungen in Zeitraeumen nach dem Geschaeftsjahr 2009 fuehren koennte.
"Wir beabsichtigen die Rueckstellungen fuer laufende kartell- und wertpapierrechtliche Verfahren in unserem Quartalsabschluss fuer das erste Quartal des Geschaeftsjahres 2009 zu erhoehen und gehen davon aus, dass wir weitere Rueckstellungen im Zusammenhang mit aus heutiger Sicht wahrscheinlichen und schaetzbaren Eventualverbindlichkeiten des Qimonda-Geschaefts bilden werden. Die Gesamthoehe aller derartigen Rueckstellungen schaetzen wir auf einen niedrigen dreistelligen Millionen Euro Betrag", so der Vorstand.