Strategische Neuausrichtung und Restrukturierung beschlossen
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Weitere Ergebnisbelastungen im 4. Quartal
Vorstand und Aufsichtsrat der Hypo Real Estate Group haben die strategische Neuausrichtung und Restrukturierung der Gruppe beschlossen. Das Unternehmen passt sein Geschäftsmodell den nachhaltig veränderten Bedingungen an den Kapitalmärkten und den wachsenden Herausforderungen im Immobiliengeschäft an. Zudem ist diese Restrukturierung notwendige Voraussetzung für die bereits erfolgte Unterstützung durch die Bundesrepublik Deutschland und eine weitere Unterstützung durch den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin), die für die Fortführung des Unternehmens erforderlich ist.
Angestrebtes Ergebnis der strategischen Neuausrichtung ist die Positionierung der Hypo Real Estate Group als ein führender spezialisierter Immobilien- und Staatsfinanzierer in Deutschland und Europa mit pfandbrieforientierter Refinanzierung. Die strukturelle Kostenbasis wird gesenkt, die Bilanzstruktur und das Risikoprofil werden verbessert. Die Konzernstruktur soll weiter vereinfacht werden. Die entsprechenden Maßnahmen werden in den nächsten drei Jahren umgesetzt.
Die Gespräche mit dem SoFFin über weitreichende Unterstützungsmaßnahmen dauern an.
Geschäftsmodell und Repositionierung
Im Bereich Gewerbliche Immobilienfinanzierung wird sich die Gruppe als Partner für Immobilien-Investoren in Deutschland, den wichtigen europäischen Märkten und in den USA positionieren. Künftiges Neugeschäft in diesem Bereich wird aus München, London, New York und Paris generiert.
Im Bereich Öffentlicher Sektor konzentrieren sich die künftigen Aktivitäten auf ausgewähltes Primärmarkt-Geschäft in den pfandbrieffähigen Märkten Europas sowie auf die Bewirtschaftung des Bestandsgeschäfts. Im Zuge dieser Fokussierung werden die Standorte des Bereichs zentralisiert.
Neugeschäft im Bereich Infrastruktur-Finanzierungen ist nicht vorgesehen.
Die nicht zum Geschäftsmodell passenden Kapitalmarkt- und Handelsgeschäfte werden eingestellt. Ein Verkauf nicht strategischer Aktivitäten wird erwogen. Das kundenbezogene Derivate-Geschäft wird weitergeführt.
Kostenbasis und Konzernstruktur
Mit der Veränderung des Geschäftsmodells geht ein Rückgang der jährlichen laufenden Kosten bis 2011 um rund EUR 200 Mio. und bis 2013 um rund EUR 250 Mio. einher. Die Zahl der Mitarbeiter von derzeit rund 1.800 wird im Verlauf der kommenden drei Jahre auf etwa 1.000 sinken. Die vom Abbau betroffenen Arbeitsplätze befinden sich zu zwei Dritteln außerhalb Deutschlands. Mit Abschluss des geplanten IT-Investitionsprogramms werden bis 2013 weitere rund 200 Arbeitsplätze entfallen.
Nach der Verschmelzung der Hypo Real Estate Bank International AG auf die Hypo Real Estate Bank AG wird in einem weiteren Schritt die Verschmelzung der DEPFA Deutsche Pfandbriefbank AG auf die Hypo Real Estate Bank AG angestrebt.
Weitere Ergebnisbelastungen im 4. Quartal
Die Neuausrichtung und Restrukturierung der Hypo Real Estate Group verursacht einen Einmalaufwand von insgesamt rund EUR 400 Mio. Darin enthalten sind rund EUR 160 Mio. an IT-Investitionen. Rund zwei Drittel des gesamten Einmalaufwands von 400 Mio. EUR werden voraussichtlich in den Abschluss des 4. Quartals 2008 eingestellt. Die Bedingungen an den internationalen Kredit- und Immobilienmärkten haben sich im laufenden Quartal weiter eingetrübt. Die Hypo Real Estate Group erwartet daher im 4. Quartal weitere erhebliche Ergebnisbelastungen aus Handelsgeschäften und aus der Risikovorsorge für Immobilienfinanzierungen und strukturierte Kreditprodukte. Jedenfalls für den Konzern und die Hypo Real Estate Bank AG ist für 2008 ein negatives Jahresergebnis zu erwarten.