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Frau Brigitte Diethert
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2. GSC Small- und Micro Cap Konferenz - Zehn Unternehmen, die sich in der Krise gut behaupten
Am 3. Dezember 2008 fand im Hotel Nikko in Düsseldorf die zweite Small und Micro Cap-Konferenz der GSC Research GmbH statt. Zwischen 9 und 18 Uhr präsentierten sich insgesamt zehn Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Gemeinsam hatten diese jedoch, wie Matthias Schrade als Geschäftsführer der GSC Research GmbH in seinen einführenden Worten feststellte, dass sie sich in den derzeitigen Börsenturbulenzen durchweg recht wacker schlagen.


Bob Mobile AG

Als Erster präsentierte Vorstandsmitglied Remco Westermann die Bob Mobile AG, die sich als führender Anbieter mobiler Dienstleistungen und Applikationen versteht. Das Angebot umfasst mehr als 10.000 Inhalte, wobei mehr als 40 Prozent des Umsatzes mit Eigenprodukten erzielt werden. Besonders erfolgreich waren in letzter Zeit Handy-Anwendungen wie der Liebes-, Treue- oder Knutschtest sowie Spiele wie „Sims 2“ oder „Pop Club“. 

Angesprochen wird damit natürlich eine jugendliche Zielgruppe, was sich in der Werbung entsprechend widerspiegelt. Zur Verdeutlichung präsentierte Herr Westermann einen Werbespot, der zurzeit auf MTV und Viva läuft. Insgesamt bestehen langfristige Beziehungen zu über 15 TV-Sendern, und Bob Mobile ist jeden Monat mehr als 1.000 Stunden im Fernsehen zu sehen. 

Große Chancen sieht der Vorstand für Bob Mobile durch die zunehmende Verbreitung von Flatrates fürs Handy und durch die Verschmelzung von Mobile und Medien. Nun gilt es, die sich in dem dynamischen und schnell wachsenden Markt ergebenden Chancen zu nutzen. Unabdingbar sind in dem schnellen Geschäft die ständige Suche nach neuen Produkten und auch die Weiterentwicklung der Technikplattform. Anfang 2008 erfolgte laut Herrn Westermann die Umschaltung auf eigene Technik, was sich zunächst nicht ganz einfach gestaltete, wo sich inzwischen die Vorteile aber deutlich zeigen. 

Die Kernmärkte von Bob Mobile sind den weiteren Angaben zufolge Deutschland, Österreich, die Schweiz und Griechenland und bedingt auch die Niederlande. Mehr als 300.000 Endkunden nutzen heute das Abonnement, und das Unternehmen ist in Deutschland die Nummer zwei nach Jamba und in Griechenland sogar die Nummer eins. 

Wie Herr Westermann weiter darlegte, weist Bob Mobile seit Jahren ein konstantes Wachstum auf. So stieg der Umsatz in 2007 um 36 Prozent auf 10,7 Mio. Euro, und für 2008 erwartet er einen weiteren Zuwachs zwischen 20 und 30 Prozent. Das Ergebnis entwickelte sich von minus 1,3 Mio. Euro in 2005 über minus 0,9 Mio. Euro in 2006 auf positive 0,8 Mio. Euro in 2007, was einem Gewinn von 0,59 Euro pro Aktie entspricht. 

Zur Verdeutlichung erklärte der Vorstand, dass die Akquirierung eines Neukunden etwa 10 Euro kostet. Das Geschäft verursacht also zunächst Kosten, die nach etwa sieben bis acht Monaten wieder eingespielt sind. Dies bedeutet aber auch, dass das Unternehmen bei einem geringeren Wachstumstempo profitabler wird. Nach der starken Geschäftsausweitung der letzten Jahre liegt dies nun der Plan. 

Zur Klarstellung fügte Herr Westermann an, dass das Geschäft auch in 2008 jedes Quartal gewachsen ist, aber eben langsamer. „Die Finanzkrise trifft auch uns“, so seine Aussage. Das EBIT war trotzdem immer positiv und wird dies trotz eines deutlich spürbaren Drucks von der Marktseite auch im vierten Quartal bleiben. Grundsätzlich lautet die Strategie für das kommende Jahr nun „EBIT hat Vorrang vor Wachstum“. Die ursprünglich geplanten Zahlen werden in 2008 nicht erreicht werden, bei einem Umsatz von 13 Mio. Euro aber dennoch eine EBIT-Rendite von 10 Prozent. 

Eine erste Frage aus dem Teilnehmerkreis zielte dann auf die weitere Dividendenpolitik, nachdem für 2007 mit 0,04 Euro erstmals eine Ausschüttung vorgenommen worden war. Herr Westermann bestätigte dies, betonte jedoch, dass ein Großteil des Geldes zur Finanzierung des Wachstums in der Kasse geblieben war. Der gleiche Spagat steht nun für 2008 an; eine kleine Dividende wird es nach seiner Aussage auf jeden Fall geben, der Großteil der Mittel soll aber einbehalten werden. 

Befragt nach einer konkreteren Prognose für 2009 stellte Herr Westermann trotz der Auswirkungen der Finanzkrise ein Wachstum von 15 bis 20 Prozent in Aussicht. Zum Gewinn fiel ihm eine Aussage schwerer, dieser wird wohl etwas weniger zulegen als der Umsatz. 

Eine weitere Frage zielte auf die zum Teil sehr negative Stimmungsmache gegen die Branche. Ein spezielles Thema sind hier laut Herrn Westermann die Niederlande, wo einige Wettbewerber von Neukunden 60 bis 90 Euro im Monat abkassieren, was die allgemeine Stimmung stark negativ beeinflusst. Bei Bob Mobile legt man dagegen großen Wert darauf, dass der Kunde genau weiß, was er bestellt. In Deutschland sind nach Erkenntnis des Vorstands derartige Exzesse auch nicht zu beobachten. 

Deutlich zu groß erschien einem Teilnehmer mit mehr als 10.000 Inhalten das Produktportfolio. Wie Herr Westermann hierzu darlegte, sind aus diesem breiten Sortiment nur einige spezielle Produkte vorzugsweise für die TV-Akquisition geeignet. Um die Bestandskunden umfassend bedienen zu können, ist aber danach ein breites Angebotsspektrum vonnöten. Einige der Inhalte werden nach seiner Angabe nur einmal im Jahr abgerufen. 

Die Gefahr, dass die Netzbetreiber, die bisher nur die Abrechung für die Branche vornehmen, selbst Inhalte anbieten und damit zu Wettbewerbern werden könnten, sah Herr Westermann nicht. Nachdem diese keine Ahnung vom Mediengeschäft haben, dürfte es ihnen nach seiner Einschätzung sehr schwer fallen, aus einem Telekommunikations- ein Medienunternehmen aufzubauen. Weltweit gibt es nach Angabe des Vorstands etwa fünf Wettbewerber für Bob Mobile, der größte davon ist Jamba. 

„Es kommen ab und zu vorsichtige Anfragen“, antwortete Herr Westermann auf die Frage eines Teilnehmers, inwieweit Bob Mobile zu einem Übernahmeziel werden könnte. Er rechnete vor, dass der sich aus den genannten Akquirierungskosten von 10 Euro pro Abonnent und 300.000 Abonnenten ergebende Betrag schon fast die derzeitige Marktkapitalisierung abdeckt. Den Markt für mobile Mehrwertdienste schätzte der Vorstand für Deutschland auf etwa 130 bis 140 Mio. Euro. Der Marktanteil von Bob Mobile liegt also bei weniger als 10 Prozent, womit Herr Westermann durchaus noch einiges an Wachstumspotenzial sieht.


Essanelle Hair Group AG

Der Vorstandsvorsitzende Achim Mansen stellte den Anwesenden die Essanelle Hair Group AG vor. Diese verfügt aktuell über 670 Salons, in denen mehr als 4.000 zumeist weibliche Mitarbeiter im Jahr 2007 über 7 Millionen Kunden bedienten und einen Umsatz von 123,1 (Vj.: 117,5) Mio. Euro erwirtschafteten. Immerhin 16 Prozent davon entfielen auf Produktverkäufe, während dies in der Branche meist nur halb so viel ist. Das Vorsteuerergebnis stieg um 1,8 Prozent von 5,3 auf 5,4 Mio. Euro, und erstmals zahlte der Haarspezialist eine Dividende von 0,50 Euro. 

Nach einigen schwierigen Jahren befindet sich Essanelle seit 2005 wieder auf Wachstumskurs. Allein in 2008 wurden schon 52 neue Salons eröffnet, und für 2009 sind bereits 48 Mietverträge fest geschlossen. Vor den nächsten Schritten will der Vorstand aber nun erst einmal abwarten, wie die derzeitige Krise auf das Konsumverhalten durchschlägt. Der Effekt muss allerdings, wie Herr Mansen betonte, nicht negativ sein. In früheren Krisen stieg die Zahl der Friseurbesuche zum Teil sogar noch an. 

In der Gruppe sieht Herr Mansen klare Wettbewerbsvorteile gegenüber Einzelfriseuren. So ist Essanelle ein gefragter Partner der Industrie, da die Hersteller auf diese Weise gleich 670 Salons erreichen statt jeweils einzelne Friseure ansprechen zu müssen, was Einkaufsvorteile bei den Produkten schafft. Außerdem können innerhalb der Gruppe verschiedene Markenkonzepte angeboten werden, um die unterschiedlichen Kundenwünsche zu erfüllen und den jeweils passenden Salon für den jeweiligen Standort zu haben. 

Essanelle tritt deshalb am Markt mit verschiedenen Konzepten auf. Zunächst ist dies die Kernmarke „essanelle Ihr Friseur“, die nahezu die Hälfte aller Salons auf sich vereint und die mehr als 50 Prozent zum Umsatz beiträgt. Daneben bestehen die Discountkonzepte „TOP TEN“ und „HairExpress“, die im Moment die stärksten Wachstumsraten aufweisen. Schließlich sind da die trendigen Salons mit Namen „Super Cut“, die 16 Prozent zu den Erlösen beitragen, und zur Abrundung noch die Luxusmarke „Jürgen Tröndle - Essanelle“, die lediglich zwei Filialen im KdW in Berlin und Alstertal Einkaufszentrum in Hamburg umfasst. 

Als großen Pluspunkt sieht Herr Mansen auch die klare Struktur der Gruppe und die professionelle Unternehmensführung. So wird jeder Salon als Profitcenter geführt, und alle Salondaten werden zeitnah erfasst und ausgewertet, was eine extrem schnelle Reaktionsfähigkeit ermöglicht. Ein zentrales Marketing und professionelle Point-of-Sales-Aktionen erlauben die Ansprache von vielen Kunden ebenso wie die Nutzung der umfangreichen Datenbank mit 2,4 Millionen erfassten Kundendaten. 

Der Vorstandsvorsitzende berichtete dann noch kurz über die Entwicklung der ersten neun Monate 2008, in denen sich das Geschäft planmäßig entwickelt hat. Der Umsatz stieg demnach um 5,6 Prozent und das EBT um 1,1 Prozent, was laut Herrn Mansen so völlig normal ist. Von zentraler Bedeutung für den Geschäftserfolg ist dann das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft. Der Überschuss liegt nach neun Monaten lediglich aufgrund einer Steuernachzahlung unter dem Vorjahreswert. Die Bilanzrelationen sieht der Vorstandsvorsitzende per Ende September 208 mit einer Eigenkapitalquote von 53,4 Prozent und liquiden Mitteln von 6,8 Prozent als solide an. 

Die anschließenden Fragen zielten vor allem auf die Übernahme durch die Saxonia Holding Gesellschaft mbH & Co. KG, zu der auch der Konkurrent Frisör Klier GmbH zählt. Nach dem Übernahmeangebot hält diese Gruppe 90 Prozent der Anteile und damit schon mehr, als sie ursprünglich haben wollte, weshalb weitere Zukäufe nach Einschätzung von Herrn Mansen nicht zu erwarten sind. Vorstand und Aufsichtrat haben sich im Rahmen des Angebots von ihren Anteilen getrennt, weshalb der aktuelle Free Float bei 10 Prozent liegt. 

Dass es sich bei Klier um einen Wettbewerber handelt, bestätigte der Vorstandsvorsitzende. Beide Unternehmen sind in der Gruppe völlig selbständig aufgestellt, und es besteht ein gutes Verhältnis, operativ treten die Firmen aber zueinander in Konkurrenz - Herr Mansen verglich dies mit Media Markt und Saturn. Beim Einkauf treten die beiden Firmen jedoch als eine Einheit auf, woraus sich Größenvorteile ergeben, die auch bei Essanelle ankommen.


GPXS Services AG

Im Anschluss daran präsentierte der Vorstandsvorsitzende Hans G. Sporrel die GPXS Services AG, die sich auf Dienstleistungen im Umfeld der BlackBerry-Plattform spezialisiert hat und sich damit in einem Markt mit enormen Wachstumsraten bewegt. GPXS bietet BlackBerry Managed Services für Unternehmen mit mehr als 50 solchen Geräten an, die damit ihre Produktivität maximieren und ihre Kosten senken können. Laut Herrn Sporrel ist GPXS in diesem Bereich einer der Marktführer in Europa. In den Niederlanden, Belgien und Spanien ist bereits Platz eins erreicht, und in Deutschland und Frankreich ist der Dienstleister auf dem Weg dorthin. 

Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden ist GPXS seit Jahren ein anerkannter und zertifizierter Partner von Research in Motion (RIM). Dieses kanadische Unternehmen ist der unbestrittene Marktführer im Bereich BlackBerry. Damit profitiert GPXS direkt von der rasanten Entwicklung des Markts, zumal mit der sich rasch fortentwickelnden Technologie die Komplexität der Anwendungen ständig zunimmt und neue Applikationen hinzukommen. Zunächst war das zentrale Anwendungsfeld des BlackBerry der Abruf von E-Mails, jetzt werden Herrn Sporrel zufolge zunehmend geschäftskritische Anwendungen hinzukommen. 

Wie der Vorstandsvorsitzende anhand einer Folie aufzeigte, verfügt GPXS bereits über eine Vielzahl namhafter Kunden aus den verschiedensten Branchen und aus acht europäischen Ländern. Sie sparen nach einer Analyse mit den Dienstleistungen von GPXS 878 US-Dollar pro Gerät und Jahr, womit sich die Nutzung für Großunternehmen ganz besonders lohnt. Derzeit laufen bereits über 190 Supportverträge und über 30 Managend Service-Verträge, die sich Jahr für Jahr verlängern. Die Zahl der Endkunden geht in die Zehntausende, und einzelne Großkunden haben inzwischen schon mehrere tausend BlackBerry-Nutzer. 

Nachdem sich der Umsatz des Dienstleisters im Geschäftsjahr 2007/08 (bis 31. Juli) noch auf 1,2 Mio. Euro belaufen hat, erwartet Herr Sporrel für das laufende Jahr bereits Erlöse von 3,7 Mio. Euro und bis 2010/11 nochmals einen deutlichen Anstieg auf 9,5 Mio. Euro. Das EBITDA lag im vergangenen Jahr mit minus 0,5 Mio. Euro noch leicht im Minus, auf Quartalsbasis ist es inzwischen aber bereits positiv. In diesem Jahr wird es etwa 0,4 Mio. Euro betragen und der Planung nach bis 2010/11 auf 4 Mio. Euro ganz erheblich ansteigen. In vier bis fünf Jahren peilt der Vorstandsvorsitzende ein Umsatzziel von 40 Mio. Euro an. 

Der Börsengang ist, wie Herr Sporrel auf Nachfrage weiter mitteile, für das erste Quartal 2009 geplant. Der Emissionspreis ist noch nicht festgelegt. Derzeit verteilen sich die Aktien auf rund 50 Personen, und geplant ist nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden, 10 Prozent des Grundkapitals an die Börse zu bringen. Im Zuge des Listings soll außerdem eine Kapitalerhöhung durchgeführt werden.


NanoRepro AG

Die NanoRepro AG ist ein Spin-off des Nationalen Forschungszentrums, der TU München und der Philipps-Universität Marburg und betätigt sich im Bereich der Nano-Biotechnologie. Im Portfolio befinden sich insgesamt fünf Produkte, die der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Stiller im Folgenden vorstellte. 

Bereits am Markt angeboten wird die Kryokonservierung adulter Stammzellen. Dies geschieht über die Entnahme eines kleinen Hautstücks bei einem Vertragsarzt, dessen Aufbereitung bei NanoRepro und über die dauerhafte tiefgefrorene Einlagerung der daraus gewonnenen Stammzellen im Fraunhofer-Institut. Sinnvoll ist dies mit Blick auf die rasch voranschreitende medizinische Entwicklung, die in Zukunft vielleicht die Nachzüchtung kompletter Organe aus diesen Zellen erlaubt, bei denen es nicht zu Abstoßungsreaktionen kommt. Dr. Stiller sieht dies insofern als „Lebensversicherung des 21. Jahrhunderts“ an. 

In diesem Geschäft verfügt das Unternehmen nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden mit der Ticeba GmbH in Europa nur über einen Wettbewerber, und neue werden aufgrund der hohen Markteintrittsbarrieren aufgehalten. Potenzielle Konkurrenten sind indes auch Nabelschnurblutanbieter wie die VITA 34 AG. Die NanoRepro AG bietet ihre Dienstleistung in Deutschland seit Juli 2007 an und seit einigen Monaten zudem in Bulgarien. Über Kooperationen soll das Geschäft im kommenden Jahr dann auf Serbien, Kroatien, Slowenien, die Ukraine und Russland und außerdem Österreich und Dubai ausgeweitet werden. 

Der Hauptumsatzträger ist im Moment noch der Fruchtbarkeitstest für Frauen, genannt „OvuQuick“. Dieser richtet sich an Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch und liefert in kurzer Zeit ein sehr zuverlässiges Ergebnis. Verkauft wird dieses Produkt über die Apotheke und im eigenen Online-Shop. Für 2009 kündigte Dr. Stiller hier eine weitere Produktinnovation an. Dann nämlich wird es auch möglich sein zu bestimmen, ob der Eisprung bereits stattgefunden hat oder noch bevorsteht. Ein „Mitnahme-Artikel“ zu OvuQuick ist nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden schon heute der Schwangerschaftsschnelltest „GraviQuick“. 

Als weltweite Innovation wird NanoRepro im ersten Quartal 2009 „FertiQuick“, einen Fruchtbarkeitstest für Männer, im Markt einführen. Dieser stellt laut Dr. Stiller eine Revolution dar, da der Test zu Hause durchgeführt werden kann, während ein zuverlässiger Test bisher nur bei einem Arztbesuch möglich ist, wovor viele Männer zurückschrecken. „FertiQuick“ misst die Zahl der Spermien und deren Beweglichkeit und liefert nach höchstens zehn Minuten ein zuverlässiges Ergebnis. Wie der Vorstandsvorsitzende betonte, gibt es auf dem Weltmarkt kein vergleichbares Produkt. 

Eine weitere Innovation aus dem Hause NanoRepro ist der Zöliakie-Schnelltest „GlutenCheck“. Mit diesem kann sich der Kunde zu Hause auf Eiweißunverträglichkeit testen, wovon jeder 250. Deutsche betroffen ist, oft ohne es zu wissen, was schwerwiegende Folgen von Haarausfall über Schlaflosigkeit bis hin zu Depressionen haben kann. Die Markteinführung erfolgt voraussichtlich im Februar 2009. 

Wie Dr. Stiller anhand einer Grafik darstellte, schreibt das Unternehmen in diesem Jahr aufgrund der Investitionen in Marketing und Vertrieb noch Verluste. Den Break-even erwartet er im dritten Quartal 2009 und ab 2010 dann konstante und steigende Gewinne. Bis zum Erreichen des Break-even besteht noch ein Kapitalbedarf in Höhe von 0,5 Mio. Euro. Derzeit finden diesbezüglich Verhandlungen mit zwei strategischen Investoren statt, über die ein Mittelzufluss von bis zu 2 Mio. Euro generiert werden könnte. 

Aktuell sind 1,018 Millionen Aktien ausgegeben, die von den Gründungsaktionären, drei Finanzinvestoren und circa 20 weiteren Kleinaktionären gehalten werden. Seit dem 10. Oktober 2008 ist das Papier im Open Market gelistet. Wie der Vorstandsvorsitzende betonte, sind die Anteile des Managements zu 90 Prozent für ein Jahr gelockt, und mit Ausnahme eines Kleinaktionärs gehören alle Anteilseigner einem Poolvertrag an, der ihnen den Verkauf der Aktie zu einem Kurs unter 8,50 Euro verbietet. Insofern wird der Aktienkurs nicht unter Druck geraten. Aktuell läuft nun die Kapitalerhöhung. Angestrebt wird dabei, ausgehend vom Finanzbedarf, ein Platzierungsvolumen von mindestens 0,5 Mio. Euro. Der Preis der neuen Aktien wird laut Dr. Stiller abhängig von der Marktlage festgelegt. 

Mit drei innovativen Produkten am Markt und der Weltneuheit Fruchtbarkeits-Heimtest für Männer sieht der Vorstandsvorsitzende die NanoRepro AG als sehr interessantes Investment an. Die Entwicklung weiterer Schnelltests, beispielsweise zur Früherkennung von Tumoren, hält Dr. Stiller für gut möglich. Einen Test zur Erkennung von Aids, wie von einem Teilnehmer vorgeschlagen, hält der Vorstandsvorsitzende dagegen für nicht durchsetzbar, da hier keine Zulassung zu erhalten wäre. 

Dass NanoRepro vertriebsseitig vor allem in Osteuropa aktiv ist, begründete Dr. Stiller mit den guten Kontakten, über die das Management in dieser Region verfügt. Auch sprachlich ist das Unternehmen in diesen Ländern gut aufgestellt. Grundsätzlich sollen die Produkte aber nach und nach auch in weiteren Märkten eingeführt werden.


Mensch und Maschine Software SE

Die Mensch und Maschine SE (MuM) ist einer der führenden Anbieter von CAD/CAM-Lösungen. Die Gruppe verfügt über Marktzugang in 16 europäischen Ländern und unterhält darüber hinaus Vertriebsniederlassungen in den USA, in der Asia and Pacific (APAC) Region und in Japan. Die Kunden sind zu 50 Prozent im Maschinenbau aktiv und im Übrigen in Architektur, Garten- und Landschaftsbau und der Elektrotechnik. 

Das Produktportfolio der Gesellschaft umfasst Eigenentwicklungen, die über eine hohe Rohmarge von 90 Prozent verfügen und mit denen das Unternehmen in 2007 eine EBIT-Marge von 16,6 Prozent erzielte, die der Verwaltungsratsvorsitzende Adi Drotleff noch auf über 20 Prozent steigern will. Hinzu kommt die Value-Added-Distribution von Fremdsoftware, bei der man sich bei MuM auf den CAD-Marktführer Autodesk konzentriert. Dieses Geschäft ist umsatzstark und weist eine Rohmarge von rund 16 Prozent auf. Die EBIT-Marge lag in 2007 bei 3,2 Prozent, und 4 bis 5 Prozent hält der Verwaltungsratsvorsitzende für möglich. Etwa zwei Drittel der Umsätze erzielt MuM derzeit im Neugeschäft, worin Herr Drotleff die hohe Innovationskraft des Unternehmens bestätigt sieht. 

Angewendet wird das Computer Added Manufacturing (CAM), wie der Verwaltungsratsvorsitzende im Folgenden ausführte, unter anderem in der Teilefertigung bei der Gussteilbearbeitung und im Formenbau. Der Einsatz der Software bringt dem Kunden einen ganz erheblichen Produktivitätsvorteil. So kann sich die Bearbeitungszeit beispielsweise beim Zylinderkopffräsen durchaus auf weniger als ein Zehntel verringern. Zudem können beispielsweise bei Turbomotoren Guss- durch Frästeile ersetzt werden, was eine deutlich bessere Haltbarkeit mit sich bringt. Deshalb können, obwohl es sich um eine Standardsoftware handelt, hohe Preise verlangt werden, und dennoch beträgt die Amortisationszeit oft nur wenige Monate. 

Als wichtiges Ereignis griff Herr Drotleff dann die Ad-hoc-Meldung vom 20. August 2008 über den Verkauf der escard-Technologie an Autodesk heraus. Abgegeben wurde nach seiner Aussage jedoch nur die Entwicklung, während MuM in Vermarktung und Vertrieb weiterhin voll aktiv bleibt, womit dieses Geschäft keinen wesentlichen Einfluss auf die künftige Umsatz- und Ertragssituation hat. Aus diesem Verkauf fließen MuM in diesem Jahr 2,5 Mio. Euro zu, und im vierten Quartal 2008 fällt ein Buchgewinn von 2 Mio. Euro an. Den guten Preis nannte Herr Drotleff auch als Hauptgrund für den Verkauf. 

2007 war für MuM ein sehr erfolgreiches Jahr mit einem Umsatzsprung von 25 Prozent auf 213 Mio. Euro und einer Verdoppelung des Jahresergebnisses auf 6,1 (Vj.: 3,2) Mio. Euro. Pro Aktie betrug der Gewinn 0,47 Euro nach 0,24 Euro im Jahr zuvor, und die Aktionäre erhielten eine Dividende von 0,20 (0,15) Euro, die sogar steuerfrei gezahlt werden konnte, was auch noch einige Jahre so der Fall sein wird. 

In den ersten neun Monaten 2008 legten die Erlöse um 7 Prozent auf 171 Mio. Euro zu, und währungsbereinigt wären es sogar 10 Prozent gewesen. Der November entwickelte sich nun aber unerwartet schwach, weshalb im vierten Quartal nur noch ein leichter Zuwachs zu verzeichnen sein wird, aber es wird ein Zuwachs bleiben. Das Ergebnis erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2008 um 11 Prozent auf 4,62 Mio. Euro, was den besten Wert der Firmengeschichte bedeutet. Im Gesamtjahr wird der Gewinn indes aufgrund der verhaltenen Umsatzentwicklung des vierten Quartals nur noch leicht zulegen. 

Sehr zufrieden zeigte sich Herr Drotleff mit der Bilanz des Unternehmens. Die Nettoverschuldung liegt mit Stand 30. September 2008 nur noch bei 10,9 Mio. Euro und dürfte bei planmäßigem Verlauf in 2009 gegen Null tendieren. Die Eigenkapitalquote errechnet sich zum Ende des dritten Quartals bei Eigenmitteln von 26,4 Mio. Euro mit 32,1 Prozent. 

Die Aktie sieht der Verwaltungsratsvorsitzende nach dem Kursrückgang der letzten Monate ebenso wie viele Analysten als unterbewertet an. Das Unternehmen hat deshalb ein Rückkaufprogramm gestartet und sammelt die Anteile jetzt zu gut 3 Euro ein, die vor nicht allzu langer Zeit über die Kapitalerhöhung zu 5,65 Euro ausgegeben worden waren. Aktuell befinden sich etwa 50.000 Aktien im Besitz der Gesellschaft. Wie Herr Drotleff betonte, hat auch er selbst in den letzten Monaten 760.000 Aktien erworben und seinen Anteil auf 44 Prozent ausgebaut. 

Als Ziel für 2008 gab der Verwaltungsratsvorsitzende nach der jüngsten Gewinnwarnung einen Umsatz von 225 Mio. Euro, ein EBITA von 10,7 Mio. Euro und einen Gewinn je Aktie von 0,58 Euro an, was einer Steigerung von 23 Prozent entspricht. Darin enthalten ist allerdings der Sondereffekt aus dem Verkauf an Autodesk. Die Dividende dürfte sich nach seiner Schätzung im kommenden Jahr auf 0,25 Euro belaufen, und diese wird erneut steuerfrei ausgezahlt werden können, woraus sich eine attraktive Nettorendite von 8 Prozent errechnet. 

Eine Prognose für 2009 wagte Herr Drotleff nicht. Mittelfristig geht er aber von einem jährlichen Umsatzwachstum von rund 15 Prozent und einer Steigerung der EBITA-Rendite von aktuell 5 auf 6 bis 7 Prozent aus.


Silicon Sensor International AG

Als Vorstand der Silicon Sensor National AG begann Dr. Hans-Georg Giering seine Präsentation mit einem Überblick über die Geschäftsentwicklung der letzten fünf Jahre. In diesem Zeitraum weist der Produzent von optischen und nichtoptischen High-Quality-Sensoren bei Umsatz und Ergebnis eine kontinuierliche Verbesserung auf. In 2007 erwirtschaftete das Berliner Unternehmen Erlöse von 32,6 Mio. Euro und ein EBIT von 6,6 Mio. Euro. Der Nettogewinn lag bei 1,15 Euro je Aktie. 

In 2008 wird der Umsatz nach Einschätzung des Vorstands weiter auf knapp 40 Mio. Euro ansteigen, das EBIT wird sich aber um ein Drittel auf 4,2 Mio. Euro reduzieren, woraus sich eine Marge von „nur noch“ 11 Prozent errechnet. Als Grund hierfür nannte Dr. Giering die Verlagerung der Produktion ins neu errichtete Werk, mit dem Silicon Sensor nun für die kommenden zehn Jahre gerüstet ist. Der Umzug erforderte jedoch die Unterbrechung der Produktion für mehrere Wochen, was sich entsprechend im Ergebnis niederschlägt. 

Silicon Senor entwickelt Sensoren speziell nach den Wünschen der Kunden und verfügt über eine sehr breite Produktpalette von mehreren tausend verschiedenen Sensoren. Verwendung finden diese in nahezu allen Lebensbereichen, sie werden aber in dem jeweiligen Produkt verarbeitet und fallen dem Verbraucher nicht auf. Als Beispiel nannte Dr. Giering unter anderem die Verkehrsmessung oder auch Spezialanwendungen in Satelliten. 

Das Unternehmen verfügt über eine entsprechend breite Referenzliste mit namhaften Unternehmen. Große Bereiche sind die Sicherheitstechnik, Automotive und Industrieanwendungen, die zusammen für rund 60 Prozent des Umsatzes stehen. Wie der Vorstand hier anfügte, sind die Sensoren in der Automobilindustrie nach wie vor gefragt. Von Vorteil ist, dass diese vor allem in kleineren Fahrzeugen Verwendung finden. Sehr positiv verläuft die Entwicklung im Bereich Medical & Life Science, der im Moment 12 Prozent zum Umsatz beiträgt. 

Für die kommenden Jahre strebt der Vorstand in den vorhandenen Geschäftsfeldern ein organisches Wachstum zwischen 10 und 20 Prozent an. Erreichen will er dies durch die Stärkung des Vertriebs, die Einführung neuer Produkte und die Erschließung neuer Märkte. Als Beispiele nannte Dr. Giering hier den Ausbau des Geschäftsfelds „Elektronischer Zollstock“, die Fertigung von Kameramodulen für die Transportindustrie und die Verstärkung des Engagements im Bereich der Medizintechnik. Das Ziel, in 2010 die Umsatzschwelle von 50 Mio. Euro zu überschreiten, bleibt nach seiner Aussage bestehen. 

Dr. Giering sieht Silicon Sensor als einen der führenden Player im dynamischen Markt für optische und nichtoptische Sensoren. Die hohen Vorlaufleistungen im Entwicklungsbereich tragen nun erste Früchte, und das Ergebnis wird sich nach der neubaubedingten Delle im laufenden Jahr der Planung nach bis 2010 wieder deutlich erhöhen. Die Aktie sieht der Vorstand angesichts der Perspektiven als sehr günstig bewertet an. Wie er verdeutlichte, ist die Marktkapitalisierung inzwischen nur noch so hoch wie die Investitionen in das neu gebaute Werk. 

Auf Nachfrage einer Teilnehmerin ergänzte Dr. Giering, dass für den Neubau in Berlin-Köpenick 16 Mio. Euro aufgewendet wurden, was er als recht günstig ansieht, zumal die ersten Angebote weit darüber gelegen haben. Die Finanzierung erfolgte mit einer Mischung aus Eigenkapital, Fördermitteln und Fremdkapital. Letzteres weist mit einer Verzinsung von 4,96 Prozent fest auf sieben Jahre sehr gute Konditionen auf. 

Für das laufende Jahr geht der Vorstand von einem Ergebnis je Aktie von etwa 0,80 Euro aus. Sollten wider Erwarten noch Abschreibungen vorgenommen werden müssen, könnte es auch etwas weniger sein. In 2009 will Dr. Giering dann aber auf jeden Fall einen Wert über 1 Euro erreichen. Diese Ausführungen veranlassten einen Teilnehmer zur Nachfrage, ob die Bewertung der Aktie mit nur noch der Hälfte des Eigenkapitals und einem KGV von 5 zusammen mit dem Free Float von 100 Prozent nicht die Gefahr einer Übernahme bergen könnte. Konkret sieht der Vorstand dafür im Moment keinen Anhaltspunkt, ausschließen wollte er dies aber nicht.


Vitro Laser Technologies AG

Zur Vitro Laser Technologies AG aus Minden hat die GSC Research GmbH, wie deren Geschäftsführer Schrade vor Einstieg in diese Präsentation mitteilte, eine ganz besondere Beziehung. Er selbst ist in diesem Unternehmen Aufsichtsratsvorsitzender, die GSC Portfolio AG ist einer der größeren Aktionäre, und deren Vorstand Alexander Langhorst hat in dem Unternehmen interimsweise die Position des Alleinvorstands übernommen. 

Vitro Laser ist, wie im Folgenden deren Unternehmensgründer Rémy Renaud ausführte, weltweiter Technologie- und Marktführer im Bereich der Laser-Innengravur. Anwendungen sind unter anderem 3D-Portraits in Glas, dekorative Gravuren im Bereich der Innenarchitektur sowie fälschungssichere Markierungen in Glas und Kunststoffen. Gegründet wurde das Unternehmen als GmbH bereits im Jahr 1998 und präsentierte im April 1999 auf der Hannover Messe erstmals einen in Glas gravierten „3d Facescan“, der dort sehr gut angekommen ist. 

Das Geschäft unterteilt Vitro in drei Segmente. Dies ist zunächst der Consumer-Bereich, in dem unter anderem dekorative Geschenkartikel für die Werbeindustrie produziert werden. Diese bestehen aus einem durchsichtigen Material und können dann entsprechend den Kundenwünschen dekoriert und signiert werden. Anwendung findet die Technologie auch in der Architektur. Als Beispiel nannte Herr Renaud das Monument am Reichstag in Berlin, bei dem in jeder Scheibe ein Artikel des Grundgesetzes eingraviert ist, was wegen der Größe eine große Herausforderung darstellte. Genutzt wird die Technologie auch in beleuchteten Glastischen auf Messen oder in Diskotheken oder bei dekorativen Raumteilern. 

Anwendungen im Industriebereich sind unter anderem Barcode-Markierungen im Glas oder Mikromarkierungen in Einwegspritzen, die nicht entfernt werden können. Hier eröffnet sich nach Überzeugung der Verwaltung aufgrund der steigenden gesetzlichen Anforderungen, mit denen Fälschungen verhindert werden sollen, ein riesiger Markt. Produkte wie Brillen- oder Weingläser können auch unsichtbar markiert werden. 

Bereich Nummer drei ist schließlich die Visualisierung, die beispielsweise in der plastischen Chirurgie genutzt werden kann. Mit der Technologie von Vitro können extrem genaue 3D-Bilder erstellt werden, mit denen dann Schönheitsoperationen vorbereitet oder Prothesen gefertigt werden können. Auch in der Chirurgie, der Kieferorthopädie oder der Forensik sind Anwendungen denkbar. Der Unterschied zwischen den verschiedenen Anwendungsbereichen liegt in der unterschiedlichen Verwendung der Daten, also vor allem über die Software. 

Den Finanzteil übernahm im Folgenden Herr Langhorst. Die Planung für 2009 geht nach seiner Angabe für den Consumer-Bereich von einem Umsatz von 3,37 Mio. Euro und für die Industrieanwendungen von Erlösen von 1,57 Mio. Euro aus. Hinzu kommen noch Serviceumsätze von 0,15 Mio. Euro, während der Bereich Visualisierung sicherheitshalber überhaupt nicht in die Planung mit aufgenommen wurde. In der Summe ergibt sich damit für 2009 ein Planumsatz von 5,09 Mio. Euro. 

Bei einer vorsichtig kalkulierten Rohertragsmarge von 52 Prozent - in 2007 lag diese bei 56 Prozent - ergibt sich daraus ein Materialaufwand von 2,43 Mio. Euro. Zuzüglich der Personalkosten von 1,03 Mio. Euro, Marketing- und Vertriebskosten von 0,225 Mio. Euro, Kosten für Forschung und Entwicklung (FuE) von 0,2 Mio. Euro und weiteren Aufwendungen in Höhe von 0,6 Mio. Euro summieren sich die Gesamtkosten auf 4,5 Mio. Euro, woraus sich für die Vitro Laser Technologies AG in ihrem ersten Jahr nach der Übernahme des Geschäfts der GmbH ein EBIT von 0,6 Mio. Euro und schließlich ein Nettoergebnis von rund 0,45 Mio. Euro ergibt. 

Damit zeigte sich Herr Langhorst zuversichtlich für die Zukunft des Unternehmens, das im Bereich der Laser-Innengravur weltweiter Technologie- und Marktführer ist und über zahlreiche internationale Top-Referenzen verfügt. Als vorteilhaft sieht er an, dass das Unternehmen über keinerlei Bankschulden verfügt. Nachdem zuletzt eine Kapitalerhöhung zu 6,50 Euro je Aktie platziert wurde, ist nun binnen weniger Monate ein Börsenlisting im Open Market geplant. Insgesamt sind derzeit 200.000 Aktien ausgegeben, und es gibt etwa 30 Aktionäre mit einem Anteil von jeweils höchstens 10 Prozent.


Fortress Paper Ltd.

Die Fortress Paper Ltd. ist ein international agierender Hersteller von Sicherheits- und Spezialpapier. Das Unternehmen betreibt in Europa zwei Papierfabriken, und zwar zum einen LandQart Mill in der Schweiz. Dieses Werk ist seit 1979 für die Schweizer Notenbank der einzige Lieferant von Banknotenpapier, und der Schweizer Franken gilt bekanntermaßen als die Banknote mit dem höchsten Sicherheitsstandard. Außerdem ist das Unternehmen einer der neun autorisierten Lieferanten für Euro-Banknoten, und auch Pässe, Visa oder Tickets werden auf Papier von Fortress Paper gedruckt. 

Das zweite Werk befindet sich in Dresden. Dort produziert Fortress Paper auch Spezialpapier, allerdings für ein völlig anderes Einsatzgebiet, nämlich für sogenannte Duplex-Vliestapeten, die aufgrund der besonderen Papiermischung diverse Vorteile gegenüber herkömmlichen Tapeten bieten. In diesem Geschäft ist Fortress Paper der führende Produzent und gewinnt seit einigen Jahren kontinuierlich Marktanteile. 

Wie COO Dr. Alfonso Ciotola als Vertreter des deutsch-schweizerischen Unternehmens mit kanadischer Holding aufzeigte, weist Fortress Paper seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum auf. Nachdem das EBITDA in 2004 noch bei 6 Mio. CAD (Kanadische Dollar) gelegen hat, belief es sich in 2007 bereits auf 15,3 Mio. CAD und wird in diesem Jahr rund 21 Mio. CAD betragen. Dies bedeutet ein durchschnittliches Wachstum von 37 Prozent pro Jahr. 

Beeindruckend ist ein Blick auf die Neunmonatszahlen 2008. So erhöhten sich die Umsätze in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent auf 144 Mio. CAD, das EBITDA verdoppelte sich auf 19 Mio. CAD, und das Nettoergebnis stieg sogar um mehr als das Dreifache auf 9,8 nach zuvor 3 Mio. CAD an. 

Ein Teilnehmer fragte daran anknüpfend an die Planung für 2009. Wie daraufhin Dr. Ciotola mitteilte, ist die Nachfrage nach Banknotenpapier derzeit sehr hoch, und die Kapazitäten sind bereits bis Mitte 2009 ausgelastet. Insofern sind in diesem Bereich steigende Umsätze zu erwarten. Im Tapetenbereich fiel dem Vorstand eine Aussage dagegen schwerer. Bisher sind die Anlagen aber auch hier voll ausgelastet, und der Anteil der Vliestapeten nimmt zu. Insoweit zeigte er sich auch hier recht optimistisch. 

Eine weitere Frage zielte auf mögliche Überlegungen, den Sitz der Gesellschaft nach Europa zu verlagern. Nach Aussage von Dr. Ciotola fand der IPO im vergangenen Jahr in Kanada statt, da dort auch die Aktionäre beheimatet sind. In den nächsten Monaten ist aber zusätzlich ein Listing in Deutschland oder der Schweiz geplant, auf jeden Fall in Europa. Da sich hier die beiden Werke befinden, mache dies Sinn. Im Freiverkehr ist die Aktie bereits seit August 2008 gelistet.


GESCO AG

Vorstandsmitglied Dr. Hans-Gert Mayrose präsentierte im Folgenden die Beteiligungsgesellschaft GESCO AG. Diese legt ihren Fokus auf Nachfolgefragen und beteiligt sich in aller Regel zu 100 Prozent und langfristig an mittelständischen Nischenanbietern, die über starke Technologien, eine hohe Service- und Problemlösungskompetenz und einen hervorragenden Ruf in ihren Märkten verfügen. Für ganz wichtig hält Dr. Mayrose eine Diversifizierung durch eine breite Streuung der Abnehmerbranchen, um die Risiken zu begrenzen. „Heute sind wir froh, dass die Automobilindustrie nur weniger als 5 Prozent zum Umsatz beiträgt“, so der Vorstand. 

Eine wesentliche Komponente des Modells ist die Beteiligung des neuen Managements mit 10 bis 20 Prozent an „seinem“ Unternehmen. Die operative Freiheit bleibt voll erhalten, GESCO unterstützt jedoch die Beteiligungen insbesondere in Finanz- und verwaltungstechnischen Fragen. Aktuell umfasst das Portfolio 13 operative Tochterunternehmen, die in der Summe mit rund 1.700 Mitarbeitern einen Umsatz von 370 Mio. Euro erwirtschaften - es handelt sich also um den typischen deutschen Mittelstand. Zur Verdeutlichung des Geschäftsmodells stellte Dr. Mayrose dann die vier größten Unternehmen der Gruppe vor. 

Zunächst nannte der Vorstand die Dörrenberg Edelstahl GmbH, die GESCO 1996 erworben hat. Dieses Unternehmen ist Europas führender Full Service-Anbieter für Werkzeugedelstahl und weist seit Jahren kontinuierliche Wachstumsraten auf. Für 2008 erwartet der Vorstand einen Umsatz von 170 Mio. Euro. 

Die SVT GmbH ist Technologieführer für Verladesysteme insbesondere für Schiffe sowie für Tank- und Kesselwagen. Die Spezialität dieses Unternehmens, an dem sich GESCO in 2002 beteiligt hat, sind Verladeeinrichtungen für flüssiges Gas (LNG), was eine besondere Herausforderung darstellt. In diesem speziellen Geschäft ist die SVT weltweit Technologie- und Marktführer und verfügt über einen Marktanteil von 40 Prozent. Auch dieses Unternehmen wächst beständig und wird in 2008 mit 125 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 35 Mio. Euro erwirtschaften. 

Sehr erfolgreich entwickelt sich auch die in 2006 erworbene Frank Walz- und Schmiedetechnik GmbH. Bei dieser handelt es sich um Europas führende Schmiede für Landtechnik, die stark vom Boom der Agrartechnik in Osteuropa und dem Zukunftsthema nachwachsende Rohstoffe profitiert. Lag der Umsatz im Jahr der Übernahme noch bei knapp 20 Mio. Euro, wird dieser im laufenden Jahr voraussichtlich schon 32 Mio. Euro erreichen.

Genauso rasant entwickelt sich die MAE Maschinen- und Apparatebau Götzen GmbH, die GESCO im Jahr 1997 erworben hat. Sie ist Weltmarktführer für automatische Richtmaschinen, die insbesondere in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Der Umsatz dieses Unternehmens ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert und wird in 2008 rund 25 Mio. Euro erreichen, nachdem es 2006 erst 16 Mio. Euro waren. 

Die positive Entwicklung der Gruppe setzt sich bei GESCO trotz der Finanzkrise fort. Nachdem der Vorstand die Analysten schon bei der Bilanzpressekonferenz im Juni dieses Jahres positiv überrascht hatte, bekräftigte er nun erneut die Planzahlen für das Geschäftsjahr 2008/09, wonach der Umsatz um 11 Prozent auf 370 Mio. Euro und der Jahresüberschuss um 20 Prozent auf 21,5 Mio. Euro ansteigen werden. Pro Aktie stellte er ein Ergebnis von 7,11 Euro nach zuvor 5,92 Euro in Aussicht.

 Als gutes Signal wertete Dr. Mayrose, dass der Auftragseingang nach dem ersten Halbjahr 2008 noch immer höher als der Umsatz ausfällt. Zudem war in der Planung von Anfang an eine Beruhigung in der zweiten Jahreshälfte impliziert, wie dies nun auch eingetreten ist. Nennenswerte Probleme mit der Finanzierung kann Dr. Mayrose im Moment weder auf Ebene der AG bei der Akquisitionsfinanzierung noch bei den Tochtergesellschaften oder den Kunden erkennen. Lediglich bei der Kreditversicherung hinterließ die Krise bereits ihre Spuren. 

Ganz wichtig war Dr. Mayrose noch der Hinweis auf die im Vergleich zu einigen Wettbewerbern außergewöhnlich gesunde Bilanz der Gruppe. So beläuft sich der Goodwill lediglich auf 8 Prozent des Eigenkapitals, die Eigenkapitalquote ist mit 35 Prozent ebenso wie die Liquidität mit 27 Mio. Euro komfortabel, und die Nettoverschuldung ist nur so hoch wie das EBITDA. GESCO hat damit nach Aussage des Vorstands die volle Handlungsfähigkeit, in das bestehende Portfolio zu investieren und weitere Unternehmen zu akquirieren. 

Nachdem in 2008 aufgrund überzogener Kaufpreisforderungen keine Unternehmen akquiriert wurden, sieht Dr. Mayrose inzwischen wieder mehr Verhandlungsbereitschaft von Seiten der Verkäufer. Insofern sieht er in der derzeitigen Krise durchaus auch Chancen, mögliche Kandidaten will er gerade jetzt aber besonders gut durchleuchten, um negative Überraschungen zu vermeiden. Mit der Entwicklung des Aktienkurses zeigte sich der Vorstand mit Blick auf den positiven Geschäftsverlauf natürlich nicht zufrieden. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf die seit Jahren kontinuierlich steigende Dividende, die im vergangenen Jahr inklusive eines 10-prozentigen Jubiläumsbonus 2,42 Euro erreichte. 

Ein Teilnehmer fragte nach möglichen Risiken aus der Kreditaufnahme in Fremdwährungen. Wie Dr. Mayrose hierzu erklärte, wird für diese Geschäfte lediglich der Schweizer Franken genutzt, bei dem er aufgrund dessen enger Bindung an den europäischen Währungsraum die Risiken für überschaubar hält. Es müssen zwar immer wieder einmal Kursschwankungen verbucht werden, dagegen steht aber eine hohe und cashwirksame Zinsersparnis. Zudem sind die Verträge so geschlossen, dass jederzeit ein Ausstieg möglich wäre.


Hawesko Holding AG

Als Anbieter von hochwertigen Weinen und Champagnern ist die Hawesko Holding AG in einem Geschäft tätig, das schon seit Jahrtausenden existiert. Bei der Gesellschaft konzentriert man sich dabei, wie dies der für die Investor Relations verantwortliche Thomas Hutchinson darlegte, ausschließlich auf das gehobene Segment. Dieses beginnt bei einem Flaschenpreis von 4 Euro, während der Verbraucher im Branchendurchschnitt nur 2 Euro bezahlen muss. Mit ihrer Fokussierung auf dieses Geschäft verfügt Hawesko über ein Alleinstellungsmerkmal. In der Regel sind vergleichbare Unternehmen mit einem größeren Getränkekonzern verquickt. 

Einzigartig ist laut Herrn Hutchinson auch die Aufteilung in drei Segmente, die den jeweiligen Vertriebskanälen entsprechen. Zunächst ist dies der Facheinzelhandel, der insbesondere kaufkräftige Weinkenner anspricht und der in der Gruppe über Jacques` Wein-Depot repräsentiert wird. Hier haben die Kunden in derzeit 270 Geschäften in Deutschland und Österreich die Möglichkeit, alle Weine aus einer breiten Palette vor dem Kauf zu probieren, was in der Branche sicherlich nicht üblich ist und sehr gut angenommen wird. 

Den Großhandelsbereich deckt Hawesko mit verschiedenen spezialisierten Tochtergesellschaften ab, die in erster Linie rund 12.000 Spitzenrestaurants und Wiederverkäufer zu ihren Kunden zählen. Mehr als 1.000 Lieferanten ermöglichen in diesem Bereich ein breites Angebot von 4.000 exklusiven Weinen. 

Vertriebskanal Nummer drei ist schließlich der Versandhandel, in dem Hawesko mit 350.000 aktiven Kunden, allein 100.000 Neukundengewinnen in 2007 und einem Adressenstamm von über einer Million Kunden in Deutschland zu den führenden Häusern zählt. Der Versand erfolgt zum einen über das Hanseatische Wein- und Sektkontor, der Keimzelle und dem Namensgeber des Unternehmens, und außerdem über den Carl Tesdorpf - Weinhandel zu Lübeck. 

Wie Herr Hutchinson anhand einer Grafik darstellte, deckt das Unternehmen mit seiner Fokussierung auf hochwertige Weine 18 Prozent des gesamten Marktvolumens von 6 Milliarden Euro ab, also rund 1 Milliarde Euro. Diese strenge Ausrichtung zahlt sich aus, und so wächst Hwaesko seit Jahren deutlich stärker als der per Saldo stagnierende Markt und gewinnt damit kontinuierlich Marktanteile gegenüber dem Wettbewerb. 

Mit Blick auf das deutlich eingetrübte wirtschaftliche Umfeld präsentierte der IR-Verantwortliche dann zunächst isoliert die Zahlen des dritten Quartals 2008. Der Umsatz konnte in diesem Zeitraum mit 70 Mio. Euro immerhin auf Vorjahresniveau gehalten werden, während sich das EBIT dank der guten Entwicklung bei Jacques` Wein-Depot und dem gelungenen Turnaround im Versandhandel sogar um 72 Prozent auf 2,8 (Vj.: 1,6) Mio. Euro verbesserte. 

In den ersten neun Monaten kletterten die Erlöse, getragen von allen drei Geschäftsbereichen, um 5 Prozent auf 227,5 Mio. Euro. Damit fällt das Wachstum doppelt so stark aus wie im Gesamtmarkt. Das EBIT hat sich auf 12 (5,1) Mio. Euro sogar mehr als verdoppelt, und das Nettoergebnis drehte mit plus 6,1 nach minus 1 Mio. Euro deutlich in den positiven Bereich. Dazu beigetragen haben eine bessere Handelsmarge, ein unterproportionaler Anstieg der betrieblichen Aufwendungen, ein Rückgang bei den Marketingaufwendungen und nicht zuletzt ein niedrigerer Steueraufwand. 

Angesichts dieses Erfolgs bekräftigte Herr Hutchinson die Prognose, wonach der Umsatz im Gesamtjahr 2008 um 3 bis 5 Prozent und die EBIT-Rendite deutlich zweistellig zulegen werden. Konkret nannte er als Ziel einen Anstieg des EBIT um 30 Prozent auf 24 Mio. Euro und eine Verdoppelung des Nettoergebnisses auf 13 Mio. Euro, was einem Gewinn von 1,40 Euro je Aktie entsprechen würde. In den Folgejahren sollen weiterhin ein Umsatzwachstum über dem Gesamtmarkt und nachhaltig eine EBIT-Marge von 7 Prozent erzielt sowie eine regelmäßige und ergebnisadäquate Dividende ausgeschüttet werden.


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Veröffentlichungsdatum: 11.12.2008 - 09:31
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