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Auf Kurs – trotz Finanzkrise
Wie in den beiden Vorquartalen setzte die Celesio AG, eines der führenden europäischen Handels- und Dienstleistungsunternehmen für Arzneimittel, die angekündigte quartalsweise Erholung auch im dritten Quartal 2008 fort. Vorstandsvorsitzender Dr. Fritz Oesterle bestätigt den Ausblick für 2008: „Celesio ist auf Kurs“.



Wie erwartet hat sich Celesio im Quartalsvergleich positiv entwickelt. Das EBITDA stieg im dritten Quartal 2008 um 4,7 Prozent (10,3 Prozent ohne die negative Kursentwicklung der Beteiligung an der Andreae-Noris-Zahn AG (ANZAG)) im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2008 liegen Umsatz und Ergebnis im Konzern unter den Vorjahreswerten. Der Grund dafür sind insbesondere die anhaltenden Auswirkungen der am 1. Oktober 2007 in Kraft getretenen massiven staatlichen Maßnahmen in Großbritannien sowie neue Erstattungsmechanismen für Generika. Dazu kommt das weiterhin schwache britische Pfund, das die berichteten Eurozahlen erheblich belastet. Außerdem ebbt der Rabattwettbewerb im deutschen Großhandel langsamer ab als erwartet. Schließlich belastet die negative Kursentwicklung der Beteiligung an ANZAG.

Im Berichtszeitraum ging der Umsatz vor allem durch negative Währungseinflüsse um 2,2 Prozent (Anstieg um 1,2 Prozent in lokaler Währung) im Vergleich zur Vorjahresperiode zurück.

Der Rohertrag sank insbesondere wegen der staatlichen Sparmaßnahmen in Großbritannien und des Rabattwettbewerbs in Deutschland um 6,4 Prozent (Rückgang um 0,4 Prozent in lokaler Währung) auf 1.768,4 Millionen Euro. Die Rohertragsmarge ging von 11,34 Prozent auf 10,86 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres zurück.

Das Beteiligungsergebnis wurde maßgeblich durch die Marktbewertung der Beteiligung an ANZAG belastet. Durch die negative Börsenkursentwicklung ergab sich eine niedrigere Marktbewertung der Beteiligung von 14,0 Millionen Euro, davon entfielen allein 8,9 Millionen Euro auf das dritte Quartal.

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) nahm um 23,9 Prozent (Rückgang um 18,7 Prozent in lokaler Währung) auf 477,7 Millionen Euro ab und lag damit um 149,7 Millionen Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Belastungen des EBITDA durch staatliche Maßnahmen waren in den ersten neun Monaten 2008 um rund 139 Millionen Euro höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wechselkurseffekte machten weitere 32,6 Millionen Euro aus. Schließlich trugen der im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Ergebnisbeitrag des deutschen Celesio-Großhandels sowie das deutlich verringerte Beteiligungsergebnis zur rückläufigen Entwicklung bei.

Die Umsatzrendite, gemessen am EBITDA, sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 84 Basispunkte auf 2,93 Prozent.

Das Ergebnis vor Steuern sank im Vergleich zum Neunmonatszeitraum des Vorjahres um 34,4 Prozent (Rückgang um 29,9 Prozent in lokaler Währung) auf 296,2 Millionen Euro, der Jahresüberschuss sank um 39,8 Prozent (Rückgang um 35,3 Prozent in lokaler Währung) auf 192,7 Millionen Euro.

Der Vorsitzende des Vorstands von Celesio, Dr. Fritz Oesterle, sagte in Stuttgart: „Schon zu Beginn des Jahres haben wir angekündigt, dass 2008 ein schwieriges Jahr für Celesio werden wird. Die Belastungen werden nun sichtbar. Dazu gehören bereits bekannte und neue staatliche Maßnahmen, neue Erstattungsmechanismen für Generika, die Schwäche des britischen Pfunds, der langsamer als erwartet abebbende Rabattwettbewerb im deutschen Großhandel sowie die niedrigere Marktbewertung unserer ANZAG-Beteiligung. Wie ich schon damals sagte, müssen wir 2008 Luft holen und uns neu aufstellen. Dies tun wir mit Kraft und Dynamik.“ In diesem Zusammenhang erwähnte Oesterle die Anpassung der Organisationsstruktur auf Konzernebene sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Die Entwicklung einer neuen Organisationsstruktur im Konzern wurde im dritten Quartal abgeschlossen. Mit deren Umsetzung beginnt Celesio im vierten Quartal. Mit der neuen Struktur orientiert sich Celesio noch stärker an den Bedürfnissen der Kunden und bietet an beiden Enden der Wertschöpfungskette neue Dienstleistungen an.

Entwicklung in den Geschäftsbereichen

Celesio-Großhandel entwickelte sich in schwierigem Marktumfeld positiv. In Deutschland gewann GEHE Pharma Handel verlorene Marktanteile zurück. In Großbritannien beteiligte sich die Großhandelstochter AAH an der Umsetzung neuer Distributionsmodelle verschiedener Hersteller. Durch die Straffung ihrer Niederlassungsstruktur erreichte OCP in Frankreich eine deutliche Produktivitätssteigerung.

Celesio-Apotheken blieb auf Wachstumskurs: In der Berichtsperiode wurden in sieben europäischen Ländern 91 Apotheken gekauft oder eröffnet. Unabhängig davon hat Celesio die Vorbereitungen für die mögliche Liberalisierung einiger europäischer Apothekenmärkte vorangetrieben. Nach der erfolgten Anhörung vor dem Europäischen Gerichtshof am 3. September 2008 wird für den 16. Dezember 2008 der Schlussantrag des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshof zur möglichen Liberalisierung der Apothekenmärkte in Deutschland und Italien erwartet. Apotheke DocMorris entwickelte sich insgesamt positiv.

Celesio-Services baute die Präsenz in Europa aus und gewann neue Verträge, darunter auch erste Dienstleistungsverträge in Slowenien.

Ausblick

Ohne Berücksichtigung von weiteren Kursverlusten von ANZAG und unter dem Vorbehalt, dass es keine weiteren exogenen Belastungen aus neuen, noch nicht berücksichtigten staatlichen Maßnahmen gibt, bestätigt und konkretisiert Celesio ihre Jahresprognose für 2008:

  • Der Umsatz vor Wechselkurseffekten wird leicht um rund 2 Prozent steigen.
  • Der Rohertrag vor Wechselkurseffekten wird auf Vorjahresniveau liegen.
  • Das EBITDA wird im Vergleich zum Vorjahr – auch nach Bereinigung um Währungseffekte – deutlich unter Vorjahr liegen.
  • Jedoch wird das EBITDA im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal steigen und damit den bereits zum Halbjahr prognostizierten Trend bestätigen.


Der Ausblick für 2009 wurde in der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2008 unter den Titel „Optimismus“ gestellt – stets unter dem Vorbehalt, dass keine negativen staatlichen Maßnahmen, keine weiteren Kursverluste der ANZAG-Beteiligung und keine weiteren Wechselkursbelastungen hinzukommen.

Inzwischen haben die Finanzmarktkrise und der beginnende wirtschaftliche Abschwung abrupt ein verändertes Umfeld geschaffen. Celesio als relativ konjunkturunabhängiges Unternehmen kann sich diesem Umfeld nicht völlig entziehen: Mögliche Ergebnisbelastungen können durch rückläufigen Absatz im Bereich Nichtarzneimittel sowie durch geringere Finanzierungsspielräume für weiteres Wachstum entstehen. Celesio blickt insgesamt mit relativem Optimismus in das Jahr 2009 und wird alle verfügbaren Kräfte darauf konzentrieren, im Rahmen der kommunizierten Strategie weiteres Wachstum kundenorientiert und konsequent zu erschließen.

Veröffentlichungsdatum: 13.11.2008 - 08:07
Redakteur: rpu
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