WKN:
PET111
ISIN:
DE000PET1111
Straße, Haus-Nr.:
Fürst-zu-Salm-Salm-Str. 18,
D-46325 Borken - Burlo, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 2862 / 9100 - 19

Internet: http://www.petrotec.de

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Herr Falk von Kriegsheim
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Jahresprognose 2008 korrigiert
Die Petrotec AG, Hersteller von klimafreundlichem Biodiesel auf Basis von Altspeisefett, erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen 2008 im Konzern einen Umsatz von 65,7 Mio. EUR, ein Plus von 37,4% gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem dritten Quartal 2007 steigerte das Unternehmen den Umsatz im dritten Quartal durch erhöhte Produktions- und Absatzleistungen, zu denen auch das neue Biodiesel Werk in Emden beigetragen hat, und eine positive Preisentwicklung, deutlich um 53,8% auf 24,7 Mio. EUR.

Erheblich gestiegene Materialkosten und Drohverlustrückstellungen führten nach den ersten neun Monaten zu einem Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 14,4 Mio. EUR (Vorjahr: minus 2,3 Mio. EUR). Aufgrund von Wertberichtigungen im immateriellen Vermögen und im Umlaufvermögen errechnet sich für die Monate Januar bis September ein Ergebnis nach Abschreibungen (EBIT) von minus 29,1 Mio. EUR (Vorjahr: minus 38,9 Mio. EUR). Das Periodenergebnis nach Steuern beläuft sich auf minus 28,7 Mio. EUR (Vorjahr: minus 38,2 Mio. EUR), das entspricht einem Ergebnis pro Aktie (EPS) von minus 2,73 EUR (Vorjahr: minus 3,64 EUR). Die liquiden Mittel belaufen sich zum Ende der Berichtsperiode auf 4,1 Mio. EUR. Der Vorstand korrigiert die Jahresprognose 2008 von Ende August 2008 und geht nun von einem Umsatz in Höhe von rund 80 Mio. EUR (vorher: 90 bis 100 Mio. EUR) und einem EBITDA-Verlust von rund 18 Mio. EUR (vorher: minus 8 bis minus 9 Mio. EUR) aus.

IC Green Energy zukünftig neuer Hauptaktionär mit 42,83%

Am 31. August 2008 hat die IC Green Energy Ltd., Tel Aviv, Israel, gem. § 10 Abs. 1 i.V.m. §§ 29 Abs. 1, 34 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) bekannt gegeben, von der Hauptaktionärin der Petrotec AG, der Petrotec S.à r.l., Luxemburg, ebenfalls am gleichen Tag 4.497.431 Aktien an der Petrotec AG (entsprechen etwa 42,83 % des Grundkapitals der Petrotec AG) gekauft zu haben. Der Vollzug des Kaufvertrags stand unter der aufschiebenden Bedingung der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden zum Erwerb. Die kartellrechtliche Zustimmung ist zwischenzeitlich erfolgt.

IC Green Energy Ltd. hat mit Veröffentlichung am 22. Oktober 2008 im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gegeben, dass ein von ihr geplantes freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach § 15 Abs. 1 Nr. 1 WpÜG untersagt wurde.

Am 18. November 2008 hat die Petrotec AG eine Stimmrechtsmitteilung gemäß § 25 Abs. 1 WpHG erhalten. Demnach hält die IC Green Energy Ltd. am 17. November 2008 unmittelbar Finanzinstrumente, die ihr das Recht einräumen, Aktien an der Petrotec AG zu beziehen, die 4.497.431 Stimmrechte verbriefen. Damit wären die Schwellen von 5, 10, 15, 20, 25 und 30 % der Stimmrechte an der Petrotec AG überschritten worden. Nach der Mitteilung sind die Finanzinstrumente am 1. Dezember 2008 fällig. Die Petrotec AG hat am 19. November 2008 gemäß § 21 WpHG eine entsprechende Stimmrechtsmitteilung veröffentlicht.

Auf Grundlage der Stimmrechtsmitteilung geht die Petrotec AG davon aus, dass der Aktienerwerb am 1. Dezember 2008 vollzogen wird, was einen Kontrollerwerb nach §§ 35, 29 Abs. 2 WpÜG begründen würde und grundsätzlich zur Durchführung eines Pflichtangebots verpflichten würde.

Die Petrotec AG hat weiterhin Kenntnis davon erlangt, dass die IC Green Energy Ltd. alternativ zur Abgabe eines Pflichtangebots nach § 35 WpÜG derzeit die Erfolgsaussichten eines Befreiungsantrags nach § 37 WpÜG prüft und diesbezüglich Gespräche mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aufgenommen hat. Die Petrotec AG ist am Verfahren nicht beteiligt und kann daher weder zu einem Pflichtangebot nach § 35 WpÜG noch zu einem Befreiungsantrag nach § 37 WpÜG eine Stellungnahme abgeben.

Eigensammlung des Rohstoffs Altspeisefett um 50 % ausgebaut

Petrotec steigerte die Eigensammlung in den ersten neun Monaten um fast 50 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Petrotec Tochter Vital Fettrecycling entsorgt inzwischen europaweit bei über 16.000 Gastronomiebetrieben und Lebensmittelproduzenten gebrauchtes Brat- und Frittierfett. Das Wachstum leistet Petrotec sowohl organisch über den eigenen Vertrieb und Kooperationen als auch anorganisch über Beteiligungen und Übernahmen. Im Oktober gründete die Vital ein Tochterunternehmen in Frankreich, um den europäischen Entsorgungsservice weiter auszubauen.

Biodiesel aus Altspeisefett bringt 87% CO2-Emissions-Ersparnis

Der von Petrotec aus der veredelten Rohware Altspeisefett mit eigener Technologie hergestellte Biodiesel ist der mit Abstand klimafreundlichste und nachhaltigste produzierbare Biodiesel. Er wird aus einem Abfall gewonnen und steht nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion wie die pflanzlichen Frischöle. Ein CO2-Reduktions-Potenzial von mindestens 87 % bestätigt die von der EU Kommission in ihrem Vorschlag für die EU Direktive 'zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen' und die von der Bundesregierung in der Biomassenachhaltigkeitsverordnung verwendete Methodik dem Biodiesel aus Altspeisefett. Damit ist der Beitrag zur CO2-Vermeidung eines Biodiesels auf Basis von Altspeisefett mehr als doppelt so hoch als der eines Rapsöl basierten Biodiesels.

Beimischungsmarkt dominiert

Die Materialaufwandsquote hat sich in den ersten neun Monaten mit 99,4 % gegenüber der vergleichbaren Vorjahresquote von 87,9 % noch einmal deutlich erhöht. Primär wirken sich die für Altspeisefett und andere Rohstoffe gestiegenen Einkaufspreise aus. Den Großteil ihrer Produktion hat Petrotec in den Beimischungsmarkt (B5) an Mineralölgesellschaften verkauft. Der Absatz in den Reinkraftstoffmarkt (B100) war geringer als im Vorjahr, da zum einen die erhöhte Besteuerung auf 15 Cent pro Liter Reinkraftstoff seit 1. Januar 2008 die Nachfrage deutlich zurückgedrängt hat und zum anderen Petrotec ihre Produktionskapazitäten zum Großteil bereits für den Beimischungsmarkt kontrahiert hatte. Umsatzseitig ergibt sich für die Monate Januar bis September ein Split für den Verkauf von Biodiesel von 61 % (Vorjahr: 34 %) aus dem B5 Geschäft und 39 % (Vorjahr: 66 %) aus den B100 Kontrakten.

Vermögens- und Finanzlage

Die Eigenkapitalquote der Petrotec AG zum 30. September 2008 beträgt 44,1 % (31. Dezember 2007: 63,6 %), und die liquiden Mittel belaufen sich auf 4,1 Mio. EUR (31. Dezember 2007: 20,5 Mio. EUR). Petrotec weist zum Bilanzstichtag eine Bilanzsumme in Höhe von 51,7 Mio. EUR, das sind 29,3 Mio. EUR weniger als zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007. Petrotec investierte von Januar bis September 2,9 Mio. EUR überwiegend in ergänzende Baumaßnahmen an der neuen Biodiesel-Anlage in Emden. Das Eigenkapital reduzierte sich insbesondere durch den Periodenverlust auf 22,8 Mio. EUR (31. Dezember 2007: 51,5 Mio. EUR). Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich zum Stichtag unverändert auf 18,1 Mio. EUR.

Ausblick: Drohverluste beeinflussen Jahresergebnis

Die Märkte für Rohöl und Agrarrohstoffe haben mit Beginn des dritten Quartals zu einer deutlichen Korrektur angesetzt. Petrotec kann daher nun mit einer 'back-to-back' Strategie flexibel in allen Marktsituationen agieren, da die Ende 2007 geschlossenen Biodiesel-Lieferkontrakte Ende September 2008 ausgelaufen sind. Auch die Preise für Altspeisefette haben inzwischen deutlich auf Niveaus um 400 EUR/t nachgegeben - aufgrund des intransparenten, heterogenen Marktes reagieren sie typischerweise erst mit deutlicher Zeitverzögerung auf Änderungen der Frischölpreise. Sobald die Nachfrage nach FAME 0 für Lieferungen 2009 wieder anzieht, geht Petrotec davon aus, substanzielle Mengen veräußern zu können.

Für das Geschäftsjahr 2008 korrigiert der Vorstand aufgrund des Impairments und des herrschenden Marktumfelds die Ende August 2008 abgegebene Jahresprognose. Der Vorstand geht für das Geschäftsjahr von einem Umsatz von rund 80 Mio. EUR (vorher: 90 bis 100 Mio. EUR) und einen EBITDA Verlust von rund 18 Mio. EUR (vorher: -8 bis -9 Mio. EUR EBITDA) aus.

Veröffentlichungsdatum: 20.11.2008 - 12:53
Redakteur: rpu
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