Die PC-WARE AG blickt auf ein moderates erstes Halbjahr zurück: Vor dem Hintergrund von weltweit aufkommenden Rezessionstendenzen und den für die Branche typischerweise schwachen Sommermonaten, ist das Management mit einem Umsatzwachstum von 21,7% auf 396,0 Mio. Euro zufrieden und blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft.
Wie schon in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres, trugen auch im 2. Quartal beide Geschäftsfelder zur Umsatzsteigerung bei. Mit einem 43,7%igen Zuwachs erzielte das Unternehmen die größere Steigerung im Segment Value Business, das die gesamten Umsatzbeiträge (44,8 Mio. Euro) von Comparex beinhaltet. Das Segment Volume Business (Software- und Hardware-Handel) entwickelte sich - maßgeblich getrieben durch das Softwarelizenzierungsgeschäft - ebenfalls gut und wuchs rein organisch um 17,2%, was vor allem vor dem Hintergrund eines herausfordernden Hardware-Marktes positiv zu bewerten ist.
Ein Blick auf die Ländergesellschaften zeigt, dass auch außerhalb des deutschen Heimatmarktes beeindruckende Steigerungsraten erzielt wurden: Neben der erfreulichen Entwicklung vieler Comparex-Gesellschaften sind besonders Tschechien (+129%), Schweden (+ 67%) und Italien (+ 39 %) hervorzuheben.
Der Rohertrag (+23,1%) wuchs im 1. Halbjahr leicht überproportional zum Umsatz (+21,7%) auf 62,7 Mio. Euro, was eine leichte Steigerung der Rohertragsmarge von15,6% auf 15,8% zur Folge hatte. Maßgeblich für diesen Anstieg war neben dem gestiegenen Value Business-Anteil auch das gesteigerte Volumen direkter Enterprise Agreements (+33,3% auf 124,9 Mio. Euro) aus dem Microsoft-Umfeld. Dieser Trend verstärkte sich im 2. Quartal weiter, sodass die Rohertragsmarge um 1,2%-Punkte auf 17,5% anstieg. Bezieht man den Rohertrag hingegen auf das Geschäftsvolumen, so ergibt sich auf Halbjahresebene ein Rückgang der Marge von 12,4% auf 12,2%.
Gestiegene Personalaufwendungen (+29,1% auf 43,5 Mio. Euro) und erhöhte sonstige betriebliche Aufwendungen (+13,0% auf 16,2 Mio. Euro) beeinflussten das Betriebsergebnis (EBITDA) im 1. Halbjahr negativ, sodass die gute Entwicklung des 1. Quartals von der im 2. Quartal überschattet wurde, was für den Gesamtzeitraum einen EBITDA-Rückgang von 15,9% auf 4,6 Mio. Euro bedeutete. Im 2. Quartal betrug er 75,7% auf 650 TEuro. Der Grund für die gestiegenen Kosten, welche nicht durch einen Anstieg des Rohertrags in gleicher Höhe ausgeglichen werden konnten, sind einerseits die im 2. Quartal nun vollständig konsolidierten Beiträge der Comparex-Gesellschaften[1] sowie im Falle der Personalaufwendungen generelle Neueinstellungen.
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verzeichnete das Unternehmen im 1. Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 40,0% auf 2,0 Mio. Euro - im Wesentlichen ein Resultat der überproportional zum Rohertrag angestiegenen Abschreibungen. Dieser Effekt zeigte sich auch im 2. Quartal, wo er zudem durch die vollständige Einbeziehung der Comparex-Gesellschaften in den Konsolidierungskreis verstärkt wurde, da die im Rahmen der Akquisition entstandenen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände nun für den Gesamtzeitraum anzusetzen waren. Da der Anstieg der Aufwandspositionen nicht durch eine korrespondierende Rohertragssteigerung begleitet wurde, sank das EBIT im 2. Quartal auf -693 TEuro.
Auch beim Vorsteuerergebnis konnte der Vorjahreswert nicht erreicht werden; mit 1,6 Mio. Euro liegt der Wert um 49,9 % hinter dem des 1. Halbjahres 2007/08 zurück. Grund hierfür ist der erhöhte Finanzmittelbedarf im 2. Quartal, der sich aus der Zahlung der Earn-Out-Komponente an die Altgesellschafter von Comparex sowie dem Zahlungsmittelabfluss aus der Dividendenausschüttung ergab. Diese Entwicklung manifestierte sich in einem negativen Vorsteuerergebnis von 978 TEuro für das 2. Quartal.
Der Periodengewinn (nach Minderheitenanteilen) des 1. Halbjahres 2008/09 liegt bei 1,14 Mio. Euro und somit um 48,3 % unter dem Vorjahreswert von 2,21 Mio. Euro. Im 2. Quartal sank das Periodenergebnis auf -640 TEuro (Q.II 2007/08: 757 TEuro). Zum Halbjahr ergab sich eine Konzernsteuerquote von ca. 33 %.
Nach einem 1. Halbjahr, in welchem PC-WARE das Wachstum weiter vorantreiben und Marktanteile gewinnen konnte, jedoch ergebnisseitig leichte Einbußen verzeichnen musste, erwartet der Vorstand für das traditionell stärkere 3. Quartal trotz aller rezessiven Tendenzen ein Wachstum. Es wird nicht nur durch die anziehende IT-Markt Dynamik zum Jahresende, sondern auch durch eine erhöhte Kapitalbasis aufgrund der strategischen Beteiligung der Raiffeisen Bankengruppe begünstigt werden. PC-WARE wird unverändert nach besten Kräften auf die benannten mittel- und kurzfristigen Ziele hinarbeiten und hat den Blick nach wie vor fest auf die für das Geschäftsjahr 2008/09 gesteckten Ziele gerichtet. Vor dem Hintergrund der zurzeit unübersichtlichen Lage der Weltwirtschaft erscheint die Abgabe einer konkreten Prognose als nicht seriös.
Veröffentlichungsdatum:
10.11.2008
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09:27
Redakteur:
rpu