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Maßnahmenplanung für eine Neustrukturierung beschlossen
Der Vorstand der Schumag AG hat heute Vormittag eine Maßnahmenplanung für eine Neustrukturierung des Schumag-Konzerns mit den Kernthemen 'Neuausrichtung des Geschäftsbereichs Maschinen- und Anlagenbau', 'Stärkung des Geschäftsbereichs Präzisionsmechanik' sowie 'Erhöhung der Eigenkapitalquote' beschlossen. Diese Planung wird in den nächsten Tagen dem Aufsichtsrat zur Zustimmung vorgelegt und umfasst im Wesentlichen folgende Punkte:

(1) Zunächst ist geplant, dass die Gesellschaft bis Ende November 2008 wesentliche Teile ihres bisherigen Geschäftsbereichs Maschinenbau veräußert. Dieses Segment erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2007/2008 einen Umsatz von rund 70 Mio. EUR (Schumag-Konzern: rund 132 Mio. EUR).

Die Gesellschaft steht mit der SMS Meer GmbH, Mönchengladbach, als Kaufinteressent in intensiv geführten Vorverhandlungen, die nunmehr auf verbindliche Verträge fortentwickelt werden sollen. Das geplante Vorhaben steht dabei unter Kartellrechtsvorbehalt und soll in Kürze beim Bundeskartellamt angemeldet werden.

Vorgesehen ist, dass die Gesellschaft das zum Geschäftsbereich Maschinenbau gehörende Anlagevermögen (ohne Grundbesitz) in ein gesondertes Unternehmen (die 'NewCo') einbringt und sodann im Rahmen der Transaktion an den Kaufinteressenten sämtliche NewCo-Anteile veräußert. Die Anteile an den Tochterunternehmen MRB Schumag Ltd. (Großbritannien) sowie Schumag Kieserling Machinery, Inc. und Nolanco, Inc. (beide USA) sollen direkt von der Schumag AG an verschiedene ausländische Akquisitionsvehikel der SMS Meer GmbH übertragen werden. Von den aktuell insgesamt etwa 1.000 in Aachen beschäftigten Mitarbeitern im Schumag-Konzern werden die dem Maschinenbau zugeordneten rund 300 Mitarbeiter einschließlich der entsprechenden Personalrückstellungen von der NewCo übernommen. Das auf sie übergehende Anlagevermögen soll im Wesentlichen Produktionsanlagen aus dem Geschäftsbereich Maschinenbau sowie die Anteile an der kürzlich von der Schumag AG in China neu errichteten Schumag Machinery Taicang Co., Ltd. umfassen. Die NewCo soll die Produktion auf dem Betriebsgelände der Gesellschaft in Aachen fortführen und dazu notwendige Produktionshallen von der Gesellschaft auf zunächst 10 Jahre anmieten. Ebenfalls bei der Gesellschaft verbleiben würde das den Maschinenbau betreffende Umlaufvermögen (namentlich unfertige Erzeugnisse und Forderungen); zudem ist vorgesehen, dass die Schumag AG ihren im Maschinenbau vorhandenen Auftragsbestand und bestehende Serviceverträge behält und durch die NewCo im Werklohnverfahren bearbeiten lassen würde.

Der nach der abschließend noch vorzunehmenden Kaufpreisbemessung für den Maschinenbau erwartete Liquiditätszufluss würde bei der Gesellschaft neue finanzielle Spielräume schaffen. Diese sollen zur Konsolidierung und Stärkung des Geschäftsbereichs Präzisionsmechanik, für neue Aktivitäten im Segment Maschinen- und Anlagenbau sowie zur Rückführung von Finanzierungen durch Kreditinstitute verwendet werden.

(2) Neben dieser Transaktion im Bereich Maschinenbau ist außerdem vorgesehen, dass die Gesellschaft von ihrem Hauptaktionär, der Schumag Beteiligungsgesellschaft mbH in Berlin, Anteile an deren Tochtergesellschaft Babcock Industrierohrleitungsbau GmbH (die 'BIR') mit Sitz in Leverkusen erwirbt.

Die BIR befasst sich mit der Herstellung und Errichtung von Maschinen und technischen Anlagen, der Verlegung von Rohrleitungen sowie Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten. Zu ihrem Kundenkreis gehören die chemische und petrochemische Industrie, die Öl- und Gasindustrie, die Zucker- und Papierindustrie sowie die Bereiche Bioethanolanlagen und erneuerbare Energien. Zudem gehören der BIR alle Anteile an der im Kraftwerksbau tätigen Chemar Rurociagi Sp. z o.o. in Kielce/Polen (die 'Chemar'). Im Geschäftsjahr 2007/2008 erreichte die BIR (einschließlich Chemar) einen Konzernumsatz von rund 134 Mio. EUR und erzielte dabei bessere Renditen als dies bisher im Bereich Maschinenbau bei der Schumag AG der Fall war.

Der Vorstand erwartet, dass der Schumag-Konzern mit der BIR und nach der Veräußerung des bisherigen Maschinenbau-Bereichs auf ein geschätztes Umsatzvolumen von rund 200 Mio. EUR p.a. wachsen würde. Strategisch wird dabei insoweit darauf abgezielt, neue Wachstumspotentiale zu erschließen und durch Diversifizierung in den Geschäftsfeldern die sich aktuell verstärkenden konjunkturellen Abhängigkeiten besser abzufedern.

(3) Zur Durchführung des Erwerbs von BIR-Anteilen ist vorgesehen, dass das bei der Gesellschaft vorhandene genehmigte Kapital ausgenutzt und ihr Grundkapital durch Ausgabe von 1.999.999 neuen Aktien bei einem Bezugsverhältnis von 2 : 1 um nominal rund 5,11 Mio. EUR erhöht werden soll. Damit würde die Eigenkapitalquote der Gesellschaft weiter erhöht und der Erwerb der BIR-Anteile könnte unter Schonung von liquiden Mitteln realisiert werden. Während der Hauptaktionär zur Einbringung von BIR-Anteilen als Sacheinlage zugelassen würde, sollen andere Aktionäre unter Wahrung ihres Bezugsrechts neue Aktien gegen Bareinlage übernehmen können. Einzelheiten dieser Kapitalmaßnahme und ihrer Bedingungen bedürfen dabei jedoch noch näherer Festlegung.

Veröffentlichungsdatum: 28.10.2008 - 12:14
Redakteur: rpu
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