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Gewinnrückgang im 3. Quartal 2008 wegen Kapitalmarktturbulenzen sowie überdurchschnittlicher Großschadenbelastung
Die Hannover Rück hatte ihre Gewinnprognose unter den Vorbehalten gegeben, dass es zu einer Erholung der Kapitalmärkte kommt und die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 10% der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung übersteigt. Beide Vorbehalte sind in der zweiten Jahreshälfte nicht eingetreten.
Die gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 noch einmal verschärfte Krise an den internationalen Kapitalmärkten hat naturgemäß Spuren im Kapitalanlageergebnis der Hannover Rück hinterlassen. Trotz der Finanzmarktkrise blieben die Abschreibungen auf den weitaus größten Teil des Anlageportfolios, die festverzinslichen Anlagen, relativ gering; jedoch ist auch die Hannover Rück von den dramatisch gesunkenen Aktienkursen betroffen.
Für die ersten neun Monate 2008 hat die Hannover Rück Abschreibungen und unrealisierte Verluste in Höhe von rund 466 Mio. EUR verbucht, davon entfielen rund 360 Mio. EUR auf Aktien. Dem stand ein Nettoerlös von 77 Mio. EUR aus realisierten Gewinnen und Verlusten aus Kapitalanlagen gegenüber. Angesichts dessen wird sich das Kapitalanlageergebnis zum 30.9.2008 stark reduzieren. Die Hannover Rück, deren Aktienquote zum 30.9.2008 bei 8 % lag, hat diese im Oktober deutlich reduziert. Dennoch entstehen hier weitere Belastungen. Die selbst verwalteten Kapitalanlagen sind dank eines positiven Cashflows aus der Versicherungstechnik sowie der Erholung des US-Dollars zum 30.9.2008 angestiegen. Die Kapitalanlagenrendite liegt für die ersten neun Monate bei 2%.
Auch die Großschadenbelastung liegt über den Erwartungen. Die Hurrikanereignisse 'Gustav' und 'Ike' werden die Gesellschaft mit insgesamt rund 250 Mio. EUR belasten - bei Letzterem geht die Hannover Rück von einem versicherten Marktschaden von 15 - 20 Mrd. USD aus. Diese sowie weitere Großschäden haben dazu geführt, dass die Netto-Großschadenbelastung zum 30.9.2008 mit rund 14 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung über dem Erwartungswert von 10 % liegt.
Trotz der dargestellten Belastungen wird die Hannover Rück für die ersten neun Monate 2008 immer noch ein positives operatives Ergebnis ausweisen. Da Verluste auf Aktien in Deutschland steuerlich nicht absetzbar sind, beträgt die Steuerlast über 100 Mio. EUR. Nach Zinsen und Minderheitsanteilen wird Hannover Rück ein negatives Konzernergebnis von rund 140 Mio. EUR ausweisen, sodass das Gewinnziel einer Eigenkapitalrendite von über 15% nicht mehr erreichbar ist.
Hinsichtlich der weiteren Entwicklungen im Rückversicherungsgeschäft ist das Unternehmen verhalten optimistisch. Aufgrund des durch die Kapitalmarktkrise ausgelösten Kapitalverzehrs auch in der Versicherungsbranche geht die Hannover Rück davon aus, dass es zu einer Verhärtung der Märkte kommen wird. Dies führt in unterschiedlichen Sparten zu teilweise deutlichen Ratensteigerungen, sodass für die Erneuerungsrunde 2009 mit guten Ergebnissen gerechnet wird. Die Hannover Rück ist sehr gut aufgestellt, um von diesen Entwicklungen zu profitieren.
Wie geplant wird die Hannover Rück die Zahlen für die ersten neun Monate am 5. November 2008 sowie den Ausblick auf das gesamte Jahr 2008 veröffentlichen.