Die HYMER AG, Europas führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen, verzeichnete zum Abschluss des Geschäftsjahres 2007/2008 (31. August 2008) nur noch einen Umsatzzuwachs von rund 5 Prozent, während der Halbjahresabschluss noch ein Plus von 16 Prozent und das Ende des dritten Quartals noch einen Zuwachs von 13,3 Prozent gegenüber den Berichtszeiträumen des Vorjahres ausgewiesen haben. Das vorläufige Konzernergebnis vor Steuern, ermittelt nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches, ging zum Geschäftsjahresende am 31. August um rund 30 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr zurück.
Während die Zulassungszahlen in Europa im abgelaufenen Geschäftsjahr nur geringfügig rückläufig waren, hat sich der Absatz bei den Herstellern von Freizeitfahrzeugen dramatisch verlangsamt. Für diese widersprüchliche Entwicklung sind im Wesentlichen überhöhte Handelsbestände verantwortlich. Händler geraten zunehmend in Finanzierungsengpässe und Neubestellungen von Fahrzeugen bei den Herstellern werden zugunsten des Abverkaufs des Altbestandes durch den Handel zurückgestellt.
Zusätzlicher Marktdruck entsteht durch massive Abverkaufsmaßnahmen verschiedener Hersteller. Nicht zuletzt haben, ähnlich der Entwicklung im Automobilmarkt, die wachsende Verunsicherung durch die Finanzkrise, die hohen Kraftstoffpreise und die öffentliche Klimadiskussion Kaufneigung und Kaufbereitschaft der Kunden von Freizeitfahrzeugen negativ beeinflusst.
Der Start ins neue Geschäftsjahr blieb unter den ohnehin nach unten korrigierten Erwartungen. Die aktuelle Auftragslage liegt deutlich unter den Vorjahreswerten. Der Konzern hat seine Produktionskapazitäten bereits der bisherigen Marktentwicklung angepasst. Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Kostenstruktur sind eingeleitet.
Die von Unsicherheit geprägte Marktsituation lässt zurzeit keine verlässlichen Aussagen über das am 01.09.2008 begonnene Geschäftsjahr zu. Der Hymer Konzern erwartet Umsatzerlöse und eine Ertragssituation unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2007/08.