Am 4. August 2008 fand im Hotel „Wilder Mann“ in Aschaffenburg die dritte ordentliche Hauptversammlung der CCP AG statt, zu der sich auch Hans-Hermann Mindermann für GSC Research einfand. Die Gesellschaft befasst sich mit der Vermarktung qualitativ hochwertiger Lebensmittel vegetarischer Art, die an die Kunden zur Weiterverarbeitung vertrieben werden. Hauptkunden sind Unternehmen der Lebensmittelbranche mit den Schwerpunkten „Feinkost“, Catering-Unternehmen sowie Zwischenhändler.
Ein wichtiges Produkt der CCP sind die „Cherry Chilli Peppers“. Dies sind kleine Paprikas, die in unterschiedlicher Form zum Einsatz gelangen. Bekannt bei Verbrauchern sind beispielsweise die mit Feta oder Frischkäse gefüllten Antipasti. Die knapp 20 Teilnehmer der Hauptversammlung erhielten Gelegenheit, sich von der Qualität der Erzeugnisse an einem Büfett zu überzeugen. Die gute Stimmung der Teilnehmer wurde zudem von einem positiven Ausblick für die Gesellschaft und dem Dividendenvorschlag getragen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Wefelscheid eröffnete die Veranstaltung um 11 Uhr. Nach der Begrüßung der Teilnehmer, zu denen auch ein Vertreter des südafrikanischen Lieferanten der Gesellschaft zählte, übergab der Versammlungsleiter das Wort an den Alleinvorstand Stefan Albert.
Bericht des VorstandsEinen erfolgreichen Auftritt hatte die Gesellschaft laut Herrn Albert auf der vorjährigen ANUGA in Köln. Dabei präsentierte sich die CCP gemeinsam mit dem südafrikanischen Lieferanten und zwei wichtigen Kunden. Von besonderer Bedeutung war die Vorstellung neuer Erzeugnisse, so insbesondere von Mini-Kürbissen (PettyPans) und Jalapenos sowie italienischen Antipasti und Feinkost im Glas. Für die CCP war dieser Messeauftritt zugleich ein weiterer Schritt in der Verbreiterung des Sortiments als Zulieferer der Lebensmittelindustrie. Entsprechend wird nunmehr mit Umsatzsteigerungen gerechnet, wobei allerdings für die Resonanz durch Endverbraucher ein längerer Zeitraum von bis zu einem Jahr einzukalkulieren ist.
Vorangekommen ist die CCP ferner bei der Gewinnung von Neukunden, darunter einem Großhändler, der flächendeckend in Deutschland und dem benachbarten Ausland kleinere weiterverarbeitende Betriebe beliefert. Für die Gesellschaft bedeutet dies insbesondere Einsparungen beim Vertrieb an Kleinkunden.
Wie Herr Albert weiter berichtete, zählen inzwischen die fünf Top-Firmen im Bereich Feinkost im deutschen Markt zum Abnehmerkreis, ebenso drei weitere Kunden mit starken Positionen in Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien. Die Kunden werden ganzjährig beliefert und decken ihren vollständigen Bedarf an Cherry Chilli Peppers auf diesem Weg. Im Ergebnis beläuft sich das Volumen der Lieferverträge der laufenden Saison auf zusammen 1.094 Tonnen.
Die Ernte 2008 überstieg mit 842 Tonnen den Vorjahreswert um rund 350 Tonnen, liegt aber damit immer noch unter der Nachfrage. Entsprechend laufen die Arbeiten an einer Produktionsausweitung in Südafrika auf 1.200 Tonnen. Angesichts der gestiegenen Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse sind dabei allerdings höhere Kosten in der Warenbeschaffung nicht zu vermeiden, hinzu kommen die gestiegenen Aufwendungen für Logistik und Transport. Die damit erforderliche Anpassung der Verkaufspreise wurde nach Aussage des Vorstands von den Kunden akzeptiert. Zudem liegen bereits heute Lieferanfragen für die kommende Saison 2009 im Volumen von 525 Tonnen vor.
Der erfreuliche Geschäftsverlauf fand auch in den Zahlen Niederschlag. So konnte der Umsatz des ersten Halbjahres 2008 um 87,5 Prozent oder 1,27auf 2,72 Mio. Euro ausgebaut werden. Der Ertrag vor Steuern lag mit 106.000 um 39.300 Euro über dem Vorjahresvergleichswert. Vor diesem Hintergrund erwartet man bei der Gesellschaft für das Gesamtjahr eine deutliche Steigerung des Gewinns. Herr Albert geht dabei von einem Gesamtjahresumsatz in 2008 von 3,75 Mio. Euro und einem Ertrag vor Steuern von 190.000 Euro aus.
Allgemeine DiskussionIn der Debatte meldete sich nur ein Teilnehmer zu Wort. Dieser bat um eine detaillierte Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und der Rückstellungen. Zudem erkundigte er sich, welche Risiken die Gesellschaft im Falle von geringer als erwartet ausfallenden Produktionsmengen zu tragen hat. Ferner kritisierte er die Gestaltung des Geschäftsberichts, in dem beispielsweise der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers nicht enthalten war.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten nach Angabe von Herrn Albert insbesondere die Kosten der Warenabgabe wie Vertriebsprovisionen oder Ausgangsfrachten mit 104.000 Euro sowie 81.000 Euro an Werbe- und Reiseaufwendungen. Bei der letzteren Position ist zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft eine sehr reiseintensive Geschäftstätigkeit hat. Die wichtigste Position in den Rückstellungen betrifft mit 15.000 Euro Garantierückstellungen.
Bei Produktionsausfällen oder unter den Erwartungen liegenden Erntemengen erwartet Herr Albert Steigerungen der Preise für die Waren. Hingegen sehen die Verträge mit dem südafrikanischen Lieferanten keine Vertragsstrafen bei gegebenenfalls aus diesem Grund zu geringen Lieferungen vor, und ebenso bestehen auch keine entsprechenden Regelungen mit den Abnehmern der Gesellschaft.
AbstimmungenDie Abstimmungen erfolgten im Subtraktionsverfahren bei einer Präsenz von 244.279 der insgesamt 500.000 ausgegebenen Aktien entsprechend 48,86 Prozent. Sämtliche Tagesordnungspunkte wurden einstimmig im Sinne der Verwaltungsvorschläge verabschiedet. Im Einzelnen beschlossen wurden die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,15 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 5) und die Wahl von Dr. Christian Gans von der Bad Homburger Revisions- und Treuhand GmbH zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 6).
Fazit und eigene MeinungDie diesjährige Hauptversammlung der CCP AG geriet mit rund 30 Minuten bemerkenswert kurz. Hierzu hat sicherlich außer dem guten geschäftlichen Verlauf des vergangenen Jahres auch der positive Ausblick beigetragen. Die Maßnahmen zur Verbreiterung der Produktpalette stellen ein weiteres positives Signal dar. Interessenten an der Aktie sollten allerdings die Marktenge angesichts der überschaubaren Aktienzahl beachten.
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Veröffentlichungsdatum:
06.08.2008
-
08:28
Redakteur:
hmi