Die Papierfabrik Hermes GmbH & Cie. KG Düsseldorf, ein Hersteller von Recycling-Papier und 100prozentige Tochtergesellschaft der Curtis 1000 Europe AG wird heute beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Insolvenz stellen. Bei Hermes haben vor allem externe Faktoren wie rasant gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie der niedrige Dollarkurs bei gleichzeitig sinkenden Abgabepreisen Umsatz und Ergebnis im vergangenen Jahr stark belastet. Die Muttergesellschaft Curtis 1000 Europe AG hatte die Papierfabrik Hermes daraufhin erfolgreich neu ausgerichtet und im Zuge einer Fokussierung auf das Kerngeschäft bereits eine Veräußerung der Papierfabrik erwogen. Die Papierfabrik Hermes hat ihren Sitz seit 1911 in Düsseldorf und produziert derzeit mit rund 100 Mitarbeitern am Standort hochwertiges Druck- und Kopierpapier aus Altpapier.
Durch drastisch steigende Energiepreise blieb Hermes nach der erfolgreichen Neuausrichtung in den vergangenen Monaten stark unter Druck. Die Curtis-Gruppe forcierte daher intensive und vielversprechende Verhandlungen mit einem möglichen neuen Investor über einen Verkauf der Papierfabrik Hermes. Gespräche des Investors mit dem lokalen Energieversorger, die mit dem Ziel geführt wurden, zu einer Einigung über planbare Energiepreise zu gelangen, scheiterten bedauerlicherweise am Montag endgültig. Eine wirtschaftliche Fortführung der Papierfabrik war aufgrund der deutlich höheren Preisforderung seitens des Energieversorgers für den potentiellen Investor nicht darstellbar. Und dass, obwohl der Investor einer maßvollen Erhöhung der bereits extrem hohen Energiepreise zugestimmt hätte.
Der Insolvenzantrag ist unvermeidlich wie verantwortungsvoll, denn er sichert die finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Curtis-Gruppe. Das Kerngeschäft der Curtis-Gruppe ist weiter profitabel und wird durch diese Entscheidung gestärkt. Deshalb plant die Curtis-Gruppe die vollständige Trennung von der energieintensiven Papierproduktion.
Die Insolvenz der Papierfabrik Hermes GmbH & Cie. KG wird zu Belastungen im Konzernabschluss 2008 der Curtis 1000 Europe AG in Höhe von ca. 18,5 Mio. EUR führen. Hierdurch wird der positive Ergebniseffekt aus der Erstkonsolidierung der Papierfabrik Hermes GmbH & Cie. KG im Jahre 2003 wieder neutralisiert. Der Einzelabschluss 2008 der Curtis 1000 Europe AG könnte in Höhe von ca. 4,7 Millionen EUR belastet werden. Der Ergebniseffekt für den Einzelabschluss der Curtis 1000 Europe AG führt bei dieser nicht zum Verlust der Hälfte des Grundkapitals.