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HV-Bericht GCI Management AG - Dividendenbeschluss 2007 gekippt - wie geht´s weiter mit der Gesellschaft?

Am 25.7.2008 fand im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung in München die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der GCI Management AG statt. Rund 120 Aktionäre und Gäste, darunter Peter Guba von GSC Research, hatten sich hierzu eingefunden, um sich über die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2007 zu informieren.

Kurz nach 10 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Krach die Versammlung. Dieser handelte zunächst die Formalien ab und gab dann bekannt, dass der Gesellschaft am Vortag noch ein Gegenantrag zu Tagesordnungspunkt 2 (Verwendung des Bilanzgewinns) zugegangen ist, auf den später noch eingegangen werden sollte. Anschließend erteilte der Versammlungsleiter dem Vorstandsmitglied Dr. Andreas Aufschnaiter das Wort.


Bericht des Vorstands

Nachdem Dr. Aufschnaiter zu Beginn seiner Rede kurz eine Übersicht über die diversen Beteiligungen im GCI-Konzern gegeben hatte, ging er anschließend detaillierter auf diese ein. Die Pfaff Industrie Maschinen AG befindet sich demnach mittlerweile im dritten Jahr der Restrukturierung und hat im zweiten Halbjahr 2008 noch einen wesentlichen Schritt vor sich, nämlich den Umzug des Werks Kaiserslautern in den Neubau im Industriegelände Nord. Die kostenseitigen Anpassungsmaßnahmen, die zu Beginn des Engagements geplant waren, konnten bis jetzt nahezu ohne Abweichungen umgesetzt werden.

Deutlich schwieriger als erwartet haben sich allerdings nach Aussage des Vorstands bisher die Umsatzentwicklung und auch die Branchenentwicklung in den für Pfaff relevanten Märkten gezeigt. Die massive Lohnkostensteigerung in China seit Anfang 2008 sowie die nachteilige Dollarkurs-Entwicklung sind auch an Pfaff nicht spurlos vorübergegangen. Immerhin liegt das Unternehmen auf der Umsatzseite in etwa auf Vorjahresniveau, jedoch bisher noch unter den geplanten Zahlen. Die Nachfrage nach den Produkten der neuen Generation stimmt den Vorstand optimistisch, dass Pfaff zumindest an die gesteckten Ziele herankommen kann. Darüber hinaus befindet man sich in Gesprächen mit ausgesuchten Co-Investoren, die Interesse an einer weiteren Eigenkapitalstärkung von Pfaff signalisiert haben.

Die Dekorsy Unternehmensgruppe erwirtschaftet den weiteren Angaben zufolge ein Umsatzvolumen von rund 25 Mio. Euro. Der deutsche Standort entwickelte sich seit der Übernahme positiv, der ungarische Standort musste durch einige Restrukturierungsmaßnahmen verändert werden und benötigt aufgrund der in der Vergangenheit getätigten Investitionen in Maschinen und der Veränderungen im Kundenportfolio mehr Volumen, um in diesem Jahr den Break-even-Punkt erreichen zu können. Insgesamt hat sich die Dekorsy GmbH seit dem Einstieg erwartungsgemäß entwickelt.

Das Unternehmen Wilisch & Sohn GmbH erwirtschaftet nach Aussage von Dr. Aufschnaiter insgesamt ein Umsatzvolumen von rund 35 Mio. Euro und ist aktuell als Turnaround-Fall einzustufen. Mit dem Einstieg ist es gelungen, mit den vier größten Kunden sowie den Banken von Wilisch ein Sanierungspaket zu schnüren. Die Geschäftsführung von Wilisch arbeitet gerade ein Konzept aus, unter welchen Bedingungen und mit welchen Preisanpassungen die Gesellschaft in kurzer Zeit saniert werden kann. Wilisch hat in Kombination mit dem Unternehmen Dekorsy eine berechtigte Chance im Markt der hochwertigen Kunststoffteile für die Innenausstattung von Automobilen.

Das Risiko der GCI Management-Gruppe im Falle eines Scheiterns der Zusammenführung und Sanierung beider Unternehmen beläuft sich, wie Dr. Aufschnaiter betonte, auf unter 5 Prozent des konsolidierten Eigenkapitals.

Die EMG Zehnder-Gruppe mit Elektromotorenwerk Grünhain GmbH & Co. KG, Zehnder Pumpen und Standard Kabelkonfektion GmbH hat sich seit der Übernahme durch die GCI vor genau einem Jahr exakt entsprechend den Erwartungen entwickelt. Die Gruppe erwirtschaftet über 20 Mio. Euro Umsatz und verzeichnet ein stetiges organisches Wachstum. Die Profitabilität ist zufriedenstellend und soll über die kommenden Jahre weiter ausgebaut werden.

Wie Dr. Aufschnaiter weiter ausführte, wurden nach der Gründung der GCI Automotive Holding GmbH im April dieses Jahres - Anteil GCI 60 Prozent, ACP Capital 40 Prozent - 94 Prozent an der Maschinenfabrik Spaichingen GmbH und deren Tochtergesellschaften übernommen. Bei einem Umsatzvolumen rund 70 Mio. Euro operiert die Maschinenfabrik Spaichingen im Wesentlichen in zwei Geschäftsfeldern. Das größere - und vor allem sehr stark wachsende - Geschäftsfeld ist der Bereich Serienteile für Dieselmotoren in der Nutzfahrzeugindustrie. Das zweite Geschäftsfeld umfasst Spezial- und Sondermaschinen für das Schweißen von Kunststoffteilen in der Automobilindustrie. Auch dieses Geschäftsfeld mit einem Umsatzvolumen von rund 15 Mio. Euro hat sich seit dem Einstieg positiv entwickelt.

Insgesamt steht der Maschinenfabrik Spaichingen-Gruppe ein deutliches Wachstum über die nächsten Jahre bevor. Aufgrund bereits heute im Haus vorliegender langfristiger Verträge mit den Kunden wird ein Umsatzwachstum bis zum Jahr 2013 von 70 auf 170 Mio. Euro prognostiziert.

Die Mengele Agrartechnik hatte im Jahr 2007 nach dem Gesellschafterwechsel noch mit einem negativen Gesamtergebnis zu kämpfen. Laut Dr. Aufschnaiter ist es jedoch innerhalb der letzten Monate gelungen, das Umsatzvolumen deutlich in Richtung 12 Mio. Euro pro Jahr zu steigern. Daher wird das Ergebnis für 2008 bereits wieder positiv erwartet.

Gemeinsam mit einem strategischen Partner aus dem Bereich des gewerblichen Immobilienmanagements hat sich die GCI im April dieses Jahres an der BENO Immobilien GmbH beteiligt. Zweck dieser Gesellschaft ist die maßgeschneiderte Finanzierung von typischen gewerblichen und industriellen Objekten im deutschsprachigen Mittelstand. Für das Geschäftsjahr 2008 werden mindestens zwei bis drei Immobilieninvestitionen zu attraktiven Bewertungen erwartet.

Seit Beginn des Engagements in die Vantargis-Gruppe im Jahr 2007 haben sich Umsatz und Ergebnis sehr erfreulich entwickelt. Hinzu kommt die strategische Bedeutung der Leasingaktivitäten für das bestehende und zukünftige Geschäftsmodell. Da sich die Vantargis AG mit ihren Tochtergesellschaften weitgehend bankunabhängig eigenständig im Kapitalmarkt über sogenannte ABCP (asset backed commercial papers)-Programme refinanzieren kann, stellen die Dienstleistungen nach den Worten von Dr. Aufschnaiter eine attraktive alternative Finanzierungsform für viele mittelständische Unternehmen dar. In 2008 erwartet man bei Vantargis ein Leasing- und Factoring-Volumen von insgesamt über 150 Mio. Euro im Neugeschäft.

Die GCI-Gruppe wird sich des Weiteren in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres mehrheitlich an der Leipziger Solarpark AG beteiligen. Hierbei handelt es sich um ein Unternehmen, welches primär Photovoltaikanlagen konzipieren, bauen und betreiben wird. Die GCI-Gruppe etabliert damit auch ein Engagement im Sektor der erneuerbaren Energien.

Die Auftrags- und Projektlage des Beratungsteams der GCI Management-Gruppe, der GCI Management Consulting GmbH, entwickelt sich laut Vorstand ebenfalls sehr positiv. Das Spektrum der verschiedenen Projektarten ist sehr breit, insbesondere Corporate Finance und Restrukturierungsdienstleistungen werden im Markt nachgefragt. Das flexible und erfolgsgetriebene Honorarmodell des Beratungsteams wird auch in Zukunft zu kleineren minderheitlichen Beteiligungen an Kundenunternehmen führen.

Am „Nostalgie-Investment“ A. Hanhart GmbH & Co. KG ist die GCI Management-Gruppe nach Hereinnahme eines strategische Partners aus der Schweiz nur mehr minderheitlich mit rund 30 Prozent beteiligt und unterstützt die Strategie des Relaunches der Marke Hanhart auf der Basis einer hochwertigen Uhrenkollektion mit vollständig neuem Design. Die Chancen des neuen Sortiments stuft man bei GCI deutlich höher ein als die Risiken, die für das Investment ohnehin durch den attraktiven Einstieg im Jahr 2006 nach unten begrenzt sind.

Wie Dr. Aufschnaiter weiter ausführte, ist der Gesellschaft am gestrigen Abend ein Gegenantrag eines Aktionärs zu Tagesordnungspunkt 2 der heutigen Hauptversammlung zugegangen. So stellt der Aktionär Dr. Oliver Kraus den Antrag, dass die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2007 keine Dividendenausschüttung vornimmt. Der Vorstand hat sich mit Dr. Kraus gestern länger auseinandergesetzt. Ursprünglich wurde eine Dividende von 0,20 Euro pro gewinnberechtigter Aktie vorgeschlagen. Dies erfolgte laut Dr. Aufschnaiter auch in dem Bewusstsein, dass mit dem geplanten Managementvertrag der Beteiligungstöchter der GCI Management AG mit der Managementgesellschaft ACP Investment Management Limited des Großaktionärs ACP eine tragfähige Zusammenarbeit mit einem internationalen Partner gefunden war, aus der sich auch größere Synergien und Kosteneinsparungen herleiten können.

Inzwischen haben sich aber neue Sachverhalte ergeben. So traten bei der ACP Capital Limited nach der Veröffentlichung der Einladung zur Hauptversammlung der GCI turbulente Ereignisse ein, welche die Zusammenarbeit auf Basis der geschlossenen Verträge in Frage stellten. Auf der Hauptversammlung der ACP vom 17. Juli 2008 wurde eine fast vollständige Neubesetzung der Geschäftsführung und - ausweislich der Stellungnahmen der ehemaligen Geschäftsleitung - eine neue Ausrichtung der Strategie der ACP-Gruppe beschlossen.

Nachdem das Private Equity-Geschäft in besonderer Weise ein „People´s Business“ ist und auf der Vertrauensbasis der beteiligten Personen beruht, hat der Aufsichtsrat der GCI Management AG dem Managementvertrag keine Zustimmung erteilt, so dass dieser nicht in Kraft getreten ist. Am gestrigen späten Abend vergrößerte sich die Unsicherheit bezogen auf ACP nochmals durch die kurzfristige Absage der Teilnahme an der heutigen Hauptversammlung ohne Begründung. Zusätzlich hat das Aufsichtsratsmitglied Nikolaj Larsen seine Teilnahme abgesagt. Nach Aussage von Dr. Aufschnaiter wissen Vorstand und Aufsichtsrat im Moment nicht, wie dies zu interpretieren ist. Damit ergibt sich für die GCI Management AG eine neue strategische Lage.

Des Weiteren befinden sich die Kapitalmärkte zurzeit in einer schlechten Verfassung, auch der Aktienkurs der GCI hat darunter gelitten. Die Aufnahme von neuen Mitteln ist für alle Marktteilnehmer aufgrund der Bankenkrise schwieriger geworden. Daher kann es, wie es der Vorstand ausdrückte, durchaus interessant sein, sein Pulver trocken zu halten. Andererseits ist die vorgeschlagene Dividende auf Basis der vorgelegten testierten Jahresabschlüsse möglich. Die Aktionäre würden damit in Relation zum Aktienkurs eine erfreulich hohe Ausschüttung erhalten. Allerdings würde sich der Aktienkurs dann aber wieder um einen entsprechenden Dividendenabschlag verringern.

Der Vorstand wird sich nach reiflicher Überlegung daher auch als Aktionär, dem an der Wertsteigerung und der nachhaltigen Entwicklung der Aktie gelegen ist, dem Gegenantrag anschließen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Gesellschaft von einer langfristigen Dividendenorientierung abrücken wird. Die außerordentlichen Ereignisse der letzten Tage erfordern allerdings außerordentliche Reaktionen.

An dieser Stelle übergab Dr. Aufschnaiter das Wort an seinen Vorstandskollegen Dr. Albert Wahl. Nach dessen Aussage bewegt sich die GCI Management-Gruppe in den Geschäftsbereichen Private Equity, Finanzdienstleistungen und Consulting. Das Geschäftsjahr 2007 war in finanzieller Hinsicht, verglichen mit dem Geschäftsjahr 2006, ein eher mäßig erfolgreiches Jahr sowohl mit Blick auf das Konzernergebnis als auch auf das erzielte Umsatzwachstum. Insgesamt konnte sich die GCI aber in einem doch sehr angespannten und negativen Kapitalmarktumfeld behaupten und unter dem Strich weiterhin profitabel agieren.

Maßgeblich stand das Jahr im Zeichen der Barkapitalerhöhung in Höhe von brutto rund 26 Mio. Euro, im zweiten Halbjahr 2007 gab es eine Reihe von Investitionen in neue Beteiligungen, die ihren positiven Niederschlag in der Gewinn- und Verlustrechnung teilweise erst in den kommenden Berichtsperioden finden werden. Bilanziell gesehen änderte sich der Konsolidierungskreis der GCI Management-Gruppe dahingehend, dass die Windsor-Gruppe, die A. Hanhart GmbH & Co. KG sowie eine ausländische Tochtergesellschaft des Teilkonzerns Pfaff aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden sind.

Neu hinzugekommen im Bereich der industriellen Beteiligungen sind nach Aussage von Dr. Wahl die 75-prozentige Beteiligung an dem traditionsreichen Mittelständler Bohnacker AG in Waldstetten, einem deutschen Produzenten von Landmaschinen und Zubehör im Premium-Segment mit dem Hauptmarkennamen „Mengele“ sowie über die Tochtergesellschaft DYNAWERT AG die 100-prozentige Beteiligung an der Elektromotorenwerk Grünhain GmbH & Co. KG, Zehnder Pumpen GmbH und der Standard Kabelkonfektion GmbH, alle ansässig in Grünhain-Beierfeld. Im Finanzdienstleistungssektor erfolgte die mehrheitliche Beteiligung an der Leasinggruppe Vantargis. Diese wird als 51-prozentige Beteiligung der GCI-Tochtergesellschaft GCI FinancialServices AG die zukünftigen Aktivitäten der Gruppe im Bereich Finanzierungsleasing und Operatingleasing sowie Factoring bündeln.

Der Gesamtumsatz belief sich in 2007 auf rund 95 (Vj.: 130,6) Mio. Euro bei einem EBITDA von rund 9,7 (28,0) Mio. Euro. Im Rahmen der zum 18. Dezember 2007 erfolgten Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 2:1 erhöhte sich das Grundkapital der Gesellschaft von 12,1 auf 18,2 Millionen Stückaktien. Die Eigenkapitalquote im Konzern lag zum 31. Dezember 2007 bei rund 40 Prozent, was ein bilanzielles Bucheigenkapital auf Bewertungsbasis nach IFRS von rund 3,80 Euro pro Aktie bedeutet. Aus einer weiteren im Januar 2008 durchgeführten Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital resultierte ein Zufluss an liquiden Mitteln in Höhe von 5,4 Mio. Euro.

Durch die im Geschäftsjahr erfolgten Investitionen inklusive Anzahlungen auf Beteiligungen sind andererseits die liquiden Mittel in der Gruppe um insgesamt rund 15,9 Mio. Euro zurückgegangen. Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich, bedingt durch den Schwerpunkt in 2007 auf die Kapitalaufnahme und Vorbereitung von Beteiligungen, um 87 Prozent von 21,3 auf 2,8 Mio. Euro, ebenso ging der Konzern-Jahresüberschuss nach Minderheitsanteilen um 93 Prozent von rund 17,8 auf circa 1,3 Mio. Euro zurück.

Im weiteren Verlauf kam Dr. Wahl auf die ersten Monate des Geschäftsjahres 2008 zu sprechen. Demnach haben sich die geschäftlichen Aktivitäten trotz des eher widrigen Umfelds durchaus positiv entwickelt. So betrugen der Gesamtumsatz im ersten Quartal 2008 rund 48,4 (20,0) Mio. Euro, das EBITDA rund 6,1 (3,9) Mio. Euro und das EBIT rund 4,1 (3,2) Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich nahezu unverändert auf rund 2,4 (2,5) Mio. Euro, das Ergebnis pro Aktie betrug rund 0,11 Euro nach 0,13 Euro im Vergleichszeitraum.

Zum 31. März 2008 beliefen sich die liquiden Mittel im Konzern auf 17,7 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote betrug 37 Prozent entsprechend einem bilanziellen Bucheigenkapital auf Bewertungsbasis nach IFRS von 3,90 Euro je Aktie. Die konsolidierte Bilanzsumme hat laut Dr. Wahl erstmals die Marke von 200 Mio. Euro überschritten.

Am 18. Januar 2008 wurde eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von 1.448.818 neuen Stückaktien gegen Bareinlage beschlossen, die im Rahmen einer Privatplatzierung ACP Capital zur Zeichnung zu 3,72 Euro je Aktie angeboten wurden. Durch diese Transaktion erhöhte sich das Grundkapital der GCI Management AG von 18.169.551 auf aktuell 19.618.369 Euro. Im Hinblick auf die Zielerreichung bestätigt die Geschäftsentwicklung des ersten Quartals die Unternehmensplanung für das Gesamtjahr 2008, so Dr. Wahl zum Abschluss seiner Ausführungen.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Dr. Kraus zu Wort und erläuterte seinen Gegenantrag zu Tagesordnungspunkt 2. Hintergrund für ihn sind die Vorgänge beim Großaktionär ACP und die Turbulenzen auf den Finanzmärkten.

Anschließend sprach Andreas Breijs von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dieser bemerkte, dass die Gesellschafterbasis im Augenblick etwas labil und die weitere Entwicklung schwer abzuschätzen sind. Wissen wollte er dann, ob der Kaufpreis für Windsor bereits bezahlt wurde. Dies verneinte der Vorstand und erklärte, dass Windsor an einen Wirtschaftstreuhänder verkauft und die Zahlung der rund 11 Mio. Euro bis zum Jahresende gestundet wurde.

Weiter erkundigte sich Herr Brejis, ob man sich nicht von Pfaff trennen sollte, wenn der Turnaround nicht gelingt. Wie Dr. Aufschnaiter in seiner Antwort ausführte, steht das Thema auf der Watchlist, zudem spricht die Unternehmensführung im Augenblick mit potenziellen Co-Investoren. Hinsichtlich der Dividende schloss sich Herr Breijs seinem Vorredner an und warf die Frage auf, warum der Vorstand nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen ist. Nach dessen Aussage hängt dies damit zusammen, dass zum Zeitpunkt der Einladung zur Hauptversammlung die Welt bezüglich des Großaktionärs ACP noch anders aussah.

Herr Stauffenberg wollte dann gerne wissen, ob es rechtlich zulässig ist, dass der Gegenantrag Berücksichtigung findet, was von Dr. Wahl bejaht wurde. Weiter interessierte den Aktionär, ob eine eventuelle Dividendenzahlung wie im Vorjahr steuerfrei wäre, was verneint wurde, da das dafür im letzten Jahr zur Verfügung stehende steuerliche Auszahlungskonto dieses Jahr nicht mehr zur Verfügung steht.

Thomas Höder, der fremde Aktien vertrat, wollte wissen, warum Windsor verkauft wurde, da dies ja angeblich eine Perle im Portfolio war. Hierzu erklärte Dr. Aufschnaiter, dass man bei der GCI Beteiligungen rund fünf bis sieben Jahre hält und Windsor aufgrund der guten Entwicklung auf "Exit" gestellt wurde. Außerdem wolle man sich bei der Gesellschaft künftig mehr auf Gewerbe- statt Wohnimmobilien konzentrieren. Weitere Fragen von Herrn Höder betrafen die Verzinsung des gestundeten Kaufpreises, vorhandene Sicherheiten dafür und ein eventuelles Rücktrittsrecht. Wie der Vorstand diesbezüglich ausführte, wird der Kaufpreis nicht verzinst, außer den Aktien gebe es auch keine weiteren Sicherheiten, ein Rücktrittsrecht wurde ebenfalls nicht vereinbart.

Im Anschluss kritisierte Aktionär Dr. Bernd Appel den geplanten Dividendenausfall und fühlte sich schwer geschädigt. Des Weiteren sieht er in dieser Maßnahme einen weiteren Vertrauensverlust, verbunden mit einem weiteren Kursverfall der Aktie. An die Adresse der Banken- und Schutzvereinigungsvertreter richtete er die Worte, diese hätten von ihren Stimmrechtsgebern den Auftrag bekommen, für die Dividendenzahlung zu stimmen, weshalb es nicht in Ordnung sei, dagegen zu stimmen. Genaue Angaben zu den von ihm erbetenen Zahlen für das zweite Quartal 2008 erhielt er nicht.


Abstimmungen

Bei Beginn der Abstimmungen waren vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 19.618.369 Euro, das in ebenso viele Stückaktien eingeteilt ist, insgesamt 2.873.926 Stückaktien entsprechend 14,65 Prozent vertreten. Der Gegenantrag zu TOP 2, der Verwendung des Bilanzgewinns, wurde mit 86,33 Prozent der Stimmen angenommen, so dass keine Dividende für das Geschäftsjahr 2007 ausgeschüttet wird. Alle weiteren Beschlüsse wurden mit der erforderlichen Mehrheit der Stimmen gefasst.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Deloitte & Touche GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 5), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 6), die Änderung von §16 der Satzung (TOP 7), die Änderung der Satzung in Anpassung an das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) (TOP 8), die Aufhebung des bestehenden Genehmigten Kapitals 2007/I und die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals nebst Satzungsänderung (TOP 9) sowie die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien (TOP 10).

Der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Krach beendete die Hauptversammlung gegen 14:50 Uhr.


Fazit

Turbulenzen an allen Ecken und Enden - bei der GCI Management AG läuft es im Augenblick alles andere als rund. Die Ergebnisse der Beteiligungen, insbesondere der wichtigsten, nämlich der Pfaff Industrie Maschinen AG, lassen noch zu wünschen übrig, der Kapital- und Finanzmarkt spielt nicht in die Karten, und als Krönung die plötzlichen Veränderungen beim knapp 30-Prozent-Großaktionär ACP Capital Limited und das Kippen des Dividendenbeschlusses. Dass zum Verlauf des ersten Halbjahres bzw. des zweiten Quartals 2008 auch auf Nachfrage keine Zahlen genannt wurden, trägt auch nicht wirklich zu mehr Vertrauensbildung bei.

Dass der Großaktionär womöglich neue Pläne hat, ist - könnte man ja sagen - doch sein gutes Recht. Vielleicht möchte er ja als angelsächsischer Investor das Unternehmen mehr auf Rentabilität trimmen und den Aktienkurs, der zurzeit nicht einmal mehr die Hälfte des Buchwerts repräsentiert, so wieder nach oben bringen.

Wie üblich im Leben gibt’s auch in Sachen Dividende Pro und Contra. Natürlich ist es vielleicht besser, in so einer Situation das Geld zusammenzuhalten, andererseits drängt sich die Frage auf, ob aktuell die nötige Liquidität überhaupt noch vorhanden ist. Da mit 5 Mio. Euro in der AG nur die Zahl für das erste Quartal 2008 genannt wurde und der Antrag quasi über Nacht noch schnell gestellt wurde, sind auch hier der Spekulation Tür und Tor geöffnet, denn die Hauptversammlung der ACP hat ja laut Aussage bereits am 17.7.2008 stattgefunden. Vielleicht will die ACP aber mit ihrem Verhalten ja auch den Aktienkurs noch weiter drücken und dann auf Schnäppchen-Einkaufstour gehen, Wer also den Spieltrieb für sich entdeckt hat, dem bietet sich hier gerade eine schöne Spielwiese.


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Veröffentlichungsdatum: 28.07.2008 - 13:33
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