Im Juli dieses Jahres hatte Dialog angekündigt, dass die ungünstigen Marktbedingungen, denen das Unternehmen in Q2 ausgesetzt war, bis in Q3 hinein Umsatz und Profitabilität belasten würden. Wie bei Bekanntgabe der Ergebnisse für Q2 erwartet, hat der Umstieg von der 2G- zur 3G-Technologie sowie der Wettbewerbsdruck im Bereich der Displaytreiber-Chips in Q3 zu einem Rückgang der Umsätze auf 14,9 Mio. EUR geführt (Q3 05: 39,9 Mio. EUR).
Auch der operative Verlust hat sich wie erwartet entwickelt. Berichtigt um geringere Q3-Umsätze und zwei Einmalbelastungen beläuft sich der Verlust auf 6,2 Mio. EUR (Q2 06: 5,1 Mio. EUR). Diese Zahlen unterstreichen nach Unternehmensangaben, wie wichtig die Maßnahmen sind, die im Berichtzeitraum zur Neuausrichtung der Kostenbasis ergriffen wurden. Der Nettoverlust für das Quartal beträgt dagegen 18,1 Mio. EUR und spiegelt die Auswirkungen der beiden folgenden Einmalbelastungen wider:
Zum einen hat Dialog in diesem Quartal die in Q2 angekündigten Kostenreduzierungsmaßnahmen in seinem Fertigungsbereich umgesetzt. Einmalige Umstrukturierungsaufwendungen in Höhe von 4,5 Mio. EUR sind im Nettoverlust für das dritte Quartal berücksichtigt. Diese Maßnahmen werden den erforderlichen Investitionsaufwand über die nächsten drei Jahre reduzieren und lassen für das Unternehmen erhebliche Kosteneinsparungen sowie eine Senkung der Fertigungszeiten erwarten.
Zum anderen ist ein hoher Anteil des Nettoverlustes (7,6 Mio. EUR) auf die Insolvenz von BenQ Mobile GmbH, Deutschland zurückzuführen. Eine Forderung von Dialog an BenQ Asia in Höhe von 2,1 Mio. EUR zum 30. September 2006 ist in dieser Zahl nicht enthalten, da dieser Kunde von der Insolvenz nicht betroffen ist und sämtliche vertraglichen Zahlungen bei Fälligkeit geleistet wurden. Per 30. September 2006 beliefen sich die flüssigen Mittel auf 41,3 Mio. EUR, gestärkt durch einen Nettozufluss von 4,2 Mio. EUR. Dialog bleibt weiterhin schuldenfrei.
Geschäft und Ausblick
Dialog investiert nach wie vor in erheblichem Umfang in seine erklärte Strategie, das Unternehmen neu aufzustellen, damit es 2007 und darüber hinaus wieder zum Wachstum zurückkehren kann. Im Rahmen dieser Strategie wird das Unternehmen seine Produkte und Vertriebsbemühungen verstärkt auf profitablere Bereiche ausrichten. Wie die in diesem Quartal ergriffenen operativen Umstrukturierungsmaßnahmen zeigen, arbeitet Dialog zudem weiterhin an einer Senkung der Kostenbasis zur Verbesserung der Margen.
Die Produkte von Dialog für die Automobilbranche und den industriellen Bereich stellen nach wie vor eine stabile Einnahmequelle auf Basis langfristiger Vertragsbeziehungen dar. Die vom Unternehmen erstmals unternommene Entwicklung eines intelligenten Motorsteuerungsprodukts für elektrische Fensterheber verläuft den Angaben zufolge planmäßig; die Auslieferung erfolgt voraussichtlich ab 2008.
In anderen Bereichen hat Dialog kürzlich einen kombinierten Powermanagement- und Audio-Chip eingeführt, der die neueste Generation von Anwendungsprozessoren in jungen Wachstumsbranchen unterstützen soll. Diverse Dialog-Kunden haben dieses Produkt in Q3 getestet, und auch in Q4 finden weitere Kundenerprobungen statt.
Des Weiteren erfolgte unlängst die erste Kundenauslieferung eines innovativen Displaytreibers für E-Ink-Displays. Außerdem hat der erste Tier-1 3G-Kunde von Dialog für 2007 Bedarf an mehreren neuen Modellen erkennen lassen. Mit Beginn der Auslieferung der Powermanagement- und Audioprodukte an diesen Kunden wird im ersten Halbjahr 2007 gerechnet.
Dr. Jalal Bagherli, der Chief Executive von Dialog, kommentierte die Ergebnisse mit folgenden Worten: ´Wie im Juli prognostiziert, haben ungünstige Marktbedingungen - verursacht u.a. durch den Umstieg der Industrie von 2G- zu 3G-Technologien - bis ins dritte Quartal angehalten. Die Insolvenz von BenQ hat unsere Profitabilität in diesem Quartal belastet und wird, wie bereits gemeldet, auch Q4 negativ beeinflussen, jedoch 2007 nur noch begrenzte Auswirkungen haben."
´Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass Dialog dank unserer Strategie 2007 zum Wachstum zurückkehren wird. Wir werden unser Unternehmensmodell verfeinern, unsere Kosten senken und uns verstärkt auf die Entwicklung neuer, profitablerer Produkte konzentrieren. Auf diese Weise möchten wir eine nachhaltige Plattform für langfristige Erträge schaffen, wie sie die verbesserten Aussichten bei 3G-Produkten erwarten lassen."
Veröffentlichungsdatum:
25.10.2006
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08:20
Redakteur:
rpu