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HV-Bericht Impreglon AG - Nahtlos an das erfolgreiche erste Jahr an der Börse angeschlossen
Die Impreglon AG hatte für den 11. Juli 2008 zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in das Veranstaltungszentrum Ritterakademie in Lüneburg eingeladen. Das für 9 Uhr anberaumte Aktionärstreffen wurde dann um 9:20 Uhr durch den Vorstandsvorsitzenden Henning J. Claassen eröffnet, der die Verspätung mit der Präsenzerfassung für die Wahl des Versammlungsleiters erklärte. Vor der Wahl stellte Herr Claasen noch das Podium vor und begrüßte die rund 200 erschienenen Aktionäre, Gäste und Medienvertreter, unter ihnen auch Mario-David Balda für GSC Research.

Die Wahl von Rechtsanwalt Dr. Michael Leue aus Hamburg zum Versammlungsleiter fand dann breite Zustimmung, es wurden lediglich elf Gegenstimmen gezählt. Dieser konnte dann um 9:30 Uhr seinerseits die Hauptversammlung eröffnen und nach der Verlesung der üblichen Formalien und der Tagesordnung das Wort an den Vorstandsvorsitzenden übergeben.


Bericht des Vorstands

Herr Claassen begann seine Ausführungen mit einem Verweis auf die Firmengeschichte und das enorm breit gestreute Kunden- und Branchenportfolio der Impreglon AG. Bezüglich der Umsatzstruktur teilte er mit, dass jeweils rund die Hälfte des Konzernumsatzes mit Maschinenherstellern und deren Kunden, den Produktionsbetrieben, erzielt wird. Mit dem größten Einzelkunden werden nur drei Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet, besondere Bedeutung haben aber die Automobilzulieferer, und hier vor allem das Thema Korrosionsbeschichtungen. Insgesamt verfügt das Unternehmen also über einen sehr sicheren Mix, als Beispiele nannte Herr Claassen hier die Lebensmittelindustrie, Fahrzeugtechnik und Nanobeschichtungen.

Im weiteren Verlauf betonte Herr Claassen auch die Bedeutung des Umweltschutzes für die Impreglon AG. So verzichtet das Unternehmen bereits seit der Gründung im Jahr 1983 bewusst auf umweltschädliche Beschichtungsprozesse und schwermetallhaltige Galvanik.

Mit Blick auf das Geschäftsmodell bekräftigte der Vorstandsvorsitzende, dass kein Wettbewerber die komplette Produktpalette der Impreglon und deren Standortvielfalt anbietet. Das Unternehmen operiert weltweit als „One Stop Shop“ für sämtliche Industriebranchen. Das kombinierte Geschäftsmodell beinhaltet sowohl operative Erträge als auch Franchise-Lizenzen. Hinsichtlich der Strategie wird die Schaffung einer dominanten Marktstellung mit starken Marken durch die Verbreitung eines weltweit einheitlichen Qualitätsstandards angestrebt.

In der Folge ging Herr Claassen auf die „besonderen Ereignisse“ im Geschäftsjahr 2007 ein. Dies war demnach ein Jahr der großen Investitionen, insbesondere in die Werke in Lüneburg und Ungarn, und auch ein Jahr der Akquisitionen. Die Impreglon Schweiz wies einen Betriebsverlust von 500 TEUR auf, bei den Gesellschaften in den USA und England belasteten Wechselkursverluste. Frankreich hingegen entwickelte sich mit einer operativen Umsatzsteigerung von 34 Prozent sehr gut. Die Eigenkapitalquote lag nach der Kapitalerhöhung Anfang des Jahres 2008 mit 54,3 Prozent wieder etwas höher.

Mit Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung erläuterte der Vorstandsvorsitzende, dass eine große Umsatzsteigerung um 127 Prozent gelang, das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 0,40 Euro auf 0,86 Euro. Insgesamt nach Meinung von Herrn Claassen „sehr, sehr schöne Zahlen“, für Details verwies er auf den Geschäftsbericht.

Auch das erste Quartal 2008 brachte eine ordentliche Umsatzsteigerung, vor allem bedingt durch die Akquisitionen der letzten Quartale. Das Wachstum wird sich hier demnach im zweiten Halbjahr abflachen, da ja im Vorjahreszeitraum die übernommenen Unternehmen bereits konsolidiert wurden. Ebenfalls in 2008 wurden 245.000 eigene Aktien als Akquisitionswährung erworben.

Die Produktion der defizitären Impreglon Schweiz wurde nach Aussage von Herrn Claasen in den neuen Werksanbau der Impreglon France verlegt, nachdem zuvor an dieser Tochter die außenstehenden Anteile übernommen wurden. Der Maschinenbauer MBJ wurde zu 100 Prozent akquiriert, so dass hinsichtlich des Themas „One Stop Shop“ nun auch die Produktion und Beschichtung von Bauteilen angeboten werden kann.

Zu guter Letzt ging CEO Claassen auch noch auf den Kursverlauf der Aktie ein. Hier konnte er über einen Anstieg bis zum 30.6.2008 auf 16,15 Euro berichten, der Ausgabepreis der Aktien beim IPO lag bei 6,50 Euro. Somit errechnet sich eine Performance von plus 148 Prozent. Mit seinem persönlichen Kursziel von „20“ und der Bitte um weiteres Vertrauen endete der Bericht des Vorstandsvorsitzenden.


Allgemeine Diskussion

Auch in diesem Jahr eröffnete die Aktionärin Beate Sander die Generaldebatte. Diese lobte die Impreglon als vorbildliches mittelständisches Unternehmen und verwies auf die sehr gute Performance der Aktie gegen den Markttrend. Leise Kritik übte sie allerdings an der frühen Ansetzung der Hauptversammlung, die für Aktionäre außerhalb Lüneburgs große Anreiseprobleme bringt. Ihre Fragen betrafen dann eine mögliche weitere Kapitalerhöhung, das Thema Pfannenbeschichtungen und die Märkte China und Russland.

Wie Herr Claassen in seiner Antwort darlegte, ist in 2008 nicht mit einer Kapitalerhöhung zu rechnen, in 2009 sei dies aber durchaus denkbar. Pfannenbeschichtungen sind kein Thema, da Impreglon nicht im Konsumentenbereich tätig ist und diese Beschichtungen von den Pfannenherstellern selbst in deren Werken durchgeführt werden. Im chinesischen Markt ist nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden der Markenschutz für einen Beschichtungsdienstleister wie die Impreglon AG problematisch. Daher wird hier eher das Know-how an die Kunden geliefert, und diese beschichten dann selbst. In Russland stellt sich die Lage ähnlich dar, daher konzentriert man sich in Osteuropa auf das ungarische Werk, auch Polen wäre ein näherliegender Markt.

Aktionärsvertreter Koslowski erkundigte sich nach den Auswirkungen der steigenden Rohstoff-, Öl- und Energiepreise. Hierzu wurde erläutert, dass diese Steigerungen naturgemäß vor allem den Kunden Schwierigkeiten bereiten. Andererseits gebe es aber auch positive Auswirkungen, denn die Oberflächentechnik von Impreglon erlaube den Einsatz von billigeren Stählen.

Danach wollte Anteilsinhaber Wolfgang Horn wissen, ob es auch börsennotierte Aktiengesellschaften unter den Wettbewerbern gibt und ob Windkraft ein Thema ist. Letzteres wurde bestätigt, die Beschichtung von Bremseinheiten für große Windkraftturbinen ist laut Herrn Claassen ein interessantes Thema. Direkte Wettbewerber dieser Art gibt es nicht, aber große Unternehmen wie Sulzer Metco sind ebenfalls auf dem Gebiet der Beschichtungen tätig. Der Börsenneuling ROPAL Europe AG wurde auch genannt, auch wenn dieses Unternehmen keine klassischen Beschichtungen anbiete.

Dr. Steffen Kraus von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) konstatierte in seiner Wortmeldung eine stimmige Unternehmensstory, die Substanz zeige, Kennzahlen und Aktienkursentwicklung nannte er erfreulich. Auch die Dividende von 0,30 Euro je Aktie ist in den Augen des DSW-Vertreters erfreulich, wobei ihn hier die zukünftige Dividendenpolitik interessierte. Weitere Fragen betrafen die Planzahlen 2008, die mittelfristige Eigenkapitalquote, konkrete Akquisitionspläne, die Garantieerklärung für die Tochter Te Strake, den Fair Value der Aktie und die letzten Auftragsstudien.

Hinsichtlich der Dividendenpolitik wurde bekräftigt, dass diese aktionärsfreundlich bleiben wird, zu den Planzahlen wurde mitgeteilt, dass die 50 Mio. Euro beim Umsatz überschritten werden sollen und die Ertragsziele im zweistelligen Bereich liegen. Die mittelfristige Eigenkapitalquote soll nach Angabe von Herrn Claassen über 50 Prozent liegen, bezüglich der Akquisitionspläne verwies dieser darauf, dass sehr viele Investments bereits getätigt wurden, daher sei die Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Zukäufe eher gering, aber die USA nannte er als ein interessantes Ziel, wofür noch ein bisschen Kapital zur Verfügung stehe.

Die Garantieerklärung für die Tochter Te Strake betraf den weiteren Angaben zufolge 5 Mio. Euro für ein neues Werk. Beim Fair Value der Aktie werden die 19,54 Euro einer Analystenstudie als sehr realistisch angesehen. Bei den Studien gab es drei Firmen, die solche erstellten, nur die erste wurde bezahlt, die Kosten beliefen sich hier auf insgesamt 8.500 Euro für ein Jahr Betreuung. Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden handelt es sich in keinem Fall um Gefälligkeitsstudien, und die letzte Studie, die ein Kursziel von über 21 Euro sah, wurde auch nicht bezahlt.

Aktionär Schwarzlos aus Hamburg schloss sich der Kritik an dem frühen Beginn der Hauptversammlung um 9 Uhr an und erkundigte sich dann nach den Anteilen von Lohn- und Materialkosten bei der Beschichtung sowie nach den Kosten für die externe Versammlungsleitung. Hinsichtlich des frühen Termins erklärte der Vorstandsvorsitzende, die Diskussion habe ihn „überzeugt, es später zu machen“. Der Materialkostenanteil ist nach seiner Angabe je nach Bereich stark unterschiedlich und bewegt sich in einer Bandbreite von 12 bis 40 Prozent.

Wie Herr Claassen abschließend ausführte, hat die Situation mit den Anfechtungsklagen bei der ersten Hauptversammlung im Vorjahr bestätigt, dass die Lösung mit dem externen Versammlungsleiter die richtige Wahl war. Die Kosten für die erste Hauptversammlung bezifferte er mit 1.500 Euro, die außerordentliche brachte hingegen keine Kosten.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Diskussion konnte in die Abstimmungsvorgänge eingetreten werden. Zuvor gab der Versammlungsleiter die Präsenz bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 5.205.903 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, waren demnach 3.072.814 Aktien entsprechend 59,03 Prozent vertreten. Nachfolgend wurden sämtliche Tagesordnungspunkte nahezu einstimmig im Sinne der Verwaltungsvorschläge verabschiedet. Aufgrund langwieriger Präsenzerfassungs- und Auszählungsvorgänge zog sich die Abstimmung trotz der kurzen Tagesordnung und der nicht erwähnenswerten Anzahl von Gegenstimmen und Enthaltungen über mehr als 60 Minuten hin und wurde somit zur regelrechten Geduldsprobe.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,30 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der MIRA Audit AG zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 5) und eine Satzungsänderung (TOP 6).

Die Hauptversammlung endete offiziell um 12:40 Uhr.


Fazit

Mussten wir schon im Vorjahr über ein reichlich missglücktes Abstimmungsprozedere bei der Hauptversammlung der Impreglon AG berichten, können wir in diesem Jahr leider keine Verbesserung bescheinigen. Dieser Ablauf ist mit dem Wort „mühsam“ noch eher freundlich umschrieben, und hoffnungsfroh stimmt einzig die Ankündigung des Vorstandsvorsitzenden, der den genervten Aktionären versprach: „Ich kann Ihnen versichern, dass das mit diesem Prozedere das letzte Mal ist“.

Sehr positiv ist auch die Einsicht zu bewerten, dass ein 9-Uhr-Termin in Lüneburg den Aktionären kaum zuzumuten ist. Zwar wurde angeführt, dass ein Großteil des Aktionariats aus dem Raum Lüneburg stammt, andererseits sei darauf verwiesen, dass nahezu alle Redner im Rahmen der Generaldebatte mehr oder weniger weite Anreisen zu bewältigen hatten und wir im inoffiziellen Teil der Veranstaltung feststellten, dass ein erheblicher Teil aus Hamburg angereist war.

Dabei wollen wir es bewenden lassen, was die Kritik am Organisatorischen betrifft, vor allem da ja Besserung in den neuralgischen Punkten zugesagt wurde. Hinsichtlich der operativen Entwicklung des Unternehmens gibt es, wie bereits der DSW-Sprecher positiv herausstrich, viel Erfreuliches zu berichten. So wurden die beim Börsengang kommunizierten Ziele erreicht, und das Zahlenwerk überzeugt mit durchwegs beeindruckenden Steigerungsraten. Hinzu kommt eine attraktive Dividende, so dass es nicht verwundern darf, dass Impreglon die Turbulenzen des Kapitalmarkts in den letzten Monaten so gut überstanden hat wie kaum ein anderer Nebenwert.


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Veröffentlichungsdatum: 14.07.2008 - 10:03
Redakteur: mba
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