WKN:
540066
ISIN:
DE0005400667
Straße, Haus-Nr.:
Max-Planck-Ring 48,
D-46049 Oberhausen, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 208 / 62000 - 55

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IR Ansprechpartner:
Herr Fabian Lorenz
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HV-Bericht NanoFocus AG - Break-even soll nunmehr im Geschäftsjahr 2008 erreicht werden
Die in Oberhausen ansässige NanoFocus AG geht auf eine Unternehmensgründung im Jahre 1994 zurück und ist heute in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von 3D-Oberflächenanalysetools im Mikro- und Nanometerbereich (ein Nanometer (nm) ist der Millionste Teil eines Millimeters) aktiv. Kernbestandteil der von NanoFocus angebotenen Lösungen und Produkte ist ein innovatives optisches Messverfahren mit Auflösungen bis in den Nanometerbereich. Hierdurch werden neben der mikrogeometrischen Untersuchung von Parametern wie z.B. Form, Kontur und Ebenheit sowie der Rauheit vor allem auch strukturelle und topologische Eigenschaften moderner Funktionsflächen untersucht und bewertet. Die Einsatzgebiete der Produkte von NanoFocus sind ausgesprochen vielfältig, Verwendung finden diese in allen Branchen, die mit optischen Systemen ausgerüstet werden können.

Zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung hatte die NanoFocus AG ihre Anteilseigner für den 26. Juni 2008 wie bereits in den Vorjahren in das Technologiezentrum in Oberhausen eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ralf Terheyden begrüßte die rund 60 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Hans Hermann Schreier das Wort.


Bericht des Vorstands

Nach der Begrüßung der Teilnehmer ging Dr. Schreier zunächst kurz auf die Highlights des Geschäftsjahres 2007 ein. Auf der Umsatzseite konnte demnach die eigene Zielmarke von 5 Mio. Euro mit einem Wert von 5,3 Mio. Euro deutlich übertroffen werden, und diese erfreuliche Tendenz soll sich auch im laufenden Jahr weiter fortsetzen. Ebenfalls zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende mit den Erfolgen bei der Produkteinführung sowie der früher als geplant vollständig umgesetzten Maßnahmen zur Optimierung der Finanzierungsstruktur.

Die vier verschiedenen Maßnahmen waren zum einen die Umwandlung eines von der TBG gewährten Darlehens inklusive der fälligen Endvergütung im Rahmen eines Debt-to-Equity-Swaps in Eigenkapital, ferner die Platzierung einer Barkapitalerhöhung im Volumen von über 1 Mio. Euro. Mit den daraus zugeflossenen Mittel wurden die bestehenden Darlehen vorzeitig abgelöst und eine neue Finanzierung über die Sparkasse Oberhausen aufgenommen, wodurch die Zinslast deutlich vermindert werden konnte. Ferner wurde noch ein weiteres Darlehen zum Auf- und Ausbau des Lagerbestands aufgenommen.

Für das laufende Jahr 2008 stellte Dr. Schreier den Break-even auf HGB-Basis in Aussicht, zudem soll das zweistellige organische Wachstum auf der Umsatzseite weiter fortgeschrieben werden. Ein weiterer wichtiger und vor der Vollendung stehender Schritt ist außerdem die Umstellung der Bilanzierung von HGB auf IFRS.

Als wichtigste Erfolgsfaktoren der NanoFocus AG nannte der Vorstandsvorsitzende die Mitarbeiter, die Produkte, den bereits vorhandenen Kundenstamm mit einer installierten Basis von mehr als 450 Systemen weltweit sowie die gute finanzielle Basis. Ausgehend hiervon sieht er gute Chancen, auch in der Zukunft ein überproportionales Wachstum realisieren zu können. Insbesondere die Vielfalt der angebotenen Applikationen am Markt sowie die Einsetzbarkeit der Technologie in den verschiedensten Branchen und Bereichen ist nach Meinung von Dr. Schreier eine gute Basis, um diese Zielsetzung zu erreichen. Auf der Vertriebsseite setzt NanoFocus nach seiner Angabe neben einer gezielten Clusterung des Leistungsangebots in verschiedene Produktkategorien auch auf eine multiplikative Vertriebsstrategie.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die NanoFocus AG ihre Umsatzerlöse auf 5,3 (Vj.: 4,5) Mio. Euro ausweiten und damit die eigene Zielmarke von 5 Mio. Euro übertreffen. Die Umsätze sind nach Angabe des Vorstandsvorsitzenden bezogen auf die Produktgruppen, die Abnehmerbranchen und Zielregionen sehr diversifiziert, und auf diese Weise ist das Geschäft auch vergleichsweise gut gegen Risiken abgesichert. Die Umsatzausweitung basiert vor allem auf Innovationen. Auch auf der Kundenseite bestehen keine Abhängigkeiten von einzelnen Abnehmern, der größte Einzelkunde kommt auf ein Umsatzvolumen von rund 1 Mio. Euro. Nicht ganz zufrieden zeigte sich Dr. Schreier mit dem Verfehlen des eigentlich bereits für 2007 in Aussicht gestellten Break-even.

Auf der Ergebnisseite konnte den weiteren Angaben zufolge ein EBITDA von 145 (273) TEUR erwirtschaftet werden entsprechend einer EBITDA-Marge von 2,7 (6,0) Prozent. Das EBIT verschlechterte sich auf minus 372 nach zuvor minus 113 TEUR, hierin enthalten sind jedoch einmalige Belastungen aus den Maßnahmen zur Optimierung der Finanzierungsstruktur im Volumen von 597 TEUR. Unter dem Strich wird damit ein Jahresergebnis von minus 955 nach zuvor minus 401 TEUR ausgewiesen, was einem Ergebnis je Aktie von minus 0,42 Euro nach minus 0,21 Euro im Vorjahr entspricht. Nach wie vor ist die NanoFocus AG mit einer von 61,9 auf 70,4 Prozent verbesserten Eigenkapitalquote sehr solide finanziert. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich auf 35 nach zuvor 31.

Gewisse zusätzliche Belastungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auch aus der laufenden Umstellung der Bilanzierung auf IFRS ergeben, diese ist jedoch für den angestrebten Segmentwechsel in den General bzw. Prime Standard zwingend erforderlich. Auf Basis der Zahlen nach IFRS wurde in 2007 bereits der Break-even erreicht, hier liegt das EBIT bei plus 416 TEUR im Vergleich zu minus 372 TEUR nach HGB, und auch das Jahresergebnis ist mit 112 TEUR im Vergleich zum Verlust nach HGB von 955 TEUR bereits positiv.

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen gab Dr. Schreier noch einen kurzen Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten der Produkte und Lösungen aus dem Hause NanoFocus. Hierzu zählen unter anderem die Bereiche Ultrapräzisionsbearbeitung, Funktionsoberflächen, Mikrogeometrie, 3D-Strukturmerkmale von Oberflächen und andere. Einsatzgebiete hierfür finden sich unter anderem in der Automobilindustrie sowie der Materialverarbeitung. Mit den beiden Hauptproduktgruppen µsurf und µscan setzt das Unternehmen auf die weiter voranschreitende Miniaturisierung und die sich daraus ergebenden Wachstumschancen. Besondere Chancen eröffnet dabei die gezielte Nutzung der Nanotechnologie im Bereich der optischen 3D-Systeme und deren Einsatz im Produktionsprozess. Als wichtigstes Alleinstellungsmerkmal und Unterscheidungskriterium von NanoFocus im Vergleich zum Wettbewerb bezeichnete Dr. Schreier die Positionierung als One-Stop-Shop sowie als der führende Anbieter und Ausrüster von prozessnahen 3D-Oberflächenanalysetools.

Die Messergebnisse der 3D-Analyseverfahren von NanoFocus sind dabei nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden so gut wie die aus dem Rasterelektronenmikroskop, bieten aber im Vergleich hierzu neben der dreidimensionalen Verfügbarkeit auch den immensen Vorteil, dass keine Probenvorbereitung mehr erforderlich ist, sondern die Analyse im laufenden Prozess erfolgen kann. Weitere Einsatzgebiete liegen im Bereich der Photovoltaik - hier arbeitet NanoFocus mit dem Fraunhofer Institut zusammen - sowie auch im Bereich der Sicherheitstechnologie und der Analyse von Beweismitteln. Ein wichtiger Kunde ist hier die US-amerikanische Forensic Technology Inc. (FTI Inc.), da die Technologie von NanoFocus und die eingesetzten optoelektronischen Verfahren es ermöglichen, belastbares Beweismittel für Gerichtsverhandlungen bereitzustellen. Unter den Kunden befinden sich eine Vielzahl bekannter Unternehmen wie beispielsweise ThyssenKrupp, Epcos, Daimler, Evonik, Siemens, General Motors, BASF und EADS.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Dr. Schreier eine Fortsetzung des Umsatzwachstums und ein Überschreiten der 6 Mio.-Euro-Marke. Überdies soll auf der Ergebnisseite auch nach HGB-Bilanzierung der Break-even erreicht werden. In den Jahren 2009 und darüber hinaus soll sich das Wachstum überproportional weiter beschleunigen. Unterstützend soll sich hierbei auch die Vertriebsstrategie der Gesellschaft auswirken. So setzt man bei NanoFocus neben einer eigenen Vertriebsorganisation zur Betreuung der Key Accounts und der Blue Chips beim Vertrieb von Standardprodukten auch auf externe Vertriebsorganisationen. Diese sollen das Geschäft vor allem in den USA und Asien, aber auch in den europäischen Märkten weiter voranbringen.

Eine dritte wichtige Säule bilden Kooperationen mit branchenspezifischen Partnern für bestimmte Industrien. Beispielsweise wird der Markt der japanischen Automobilindustrie zusammen mit der Firma Olympus erschlossen, im Fall der Druckindustrie erfolgt dies über Heimann, beim Maschinenbau über die Werth-Gruppe und im Bereich Sicherheit über FTI Inc.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Rechtsanwalt Hans-Richard Schmitz als Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort und stellte mit Blick auf das 2007er Zahlenwerk und die vom Vorstand in der Vergangenheit abgegebenen Prognosen fest, dass die NanoFocus AG das „Klassenziel“ nach seiner Einschätzung klar verfehlt hat und insbesondere das schwache operative Ergebnis aus seiner Sicht ausgesprochen bedenklich ist.

Vorstandschef Dr. Schreier führte in seiner Antwort aus, dass die Umsatzprognose im Berichtszeitraum sogar übererfüllt werden konnte, ebenfalls wurde die Neustrukturierung der Unternehmensfinanzierung in 2007 vollständig umgesetzt und abgeschlossen. Zustimmung signalisierte er dem Redner in Bezug auf das eigene Ergebnisziel, welches klar verfehlt worden ist. Dr. Schreier gab jedoch zu bedenken, dass es durch den vorzeitigen Abschluss der Umstrukturierung der Unternehmensfinanzierung auf der Ergebnisseite zu einmaligen Belastungen gekommen ist, ohne die ein besseres Ergebnis hätte ausgewiesen werden können. Der bereits für 2007 angestrebte Break-even soll nunmehr in 2008 erreicht werden, und zugleich soll dann auch ein positiver operativer Cashflow erwirtschaftet werden.

Nähere Erläuterungen erbat der Aktionärsschützer auch in Bezug auf die offenbar veränderte Strategie der Gesellschaft bei der Inanspruchnahme von öffentlichen Fördermitteln und der Teilnahme an geförderten Programmen. Als Grund für die weitgehende Verabschiedung der NanoFocus AG aus diesem Bereich nannte Dr. Schreier die dort zunehmend um sich greifende Bürokratie und die teilweise bestehenden Vorgaben, welche des Öfteren dazu führen, dass nach Einschätzung des Mittelgebers eine Richtung einzuschlagen ist, welche der Führung der NanoFocus AG nicht gefällt bzw. die dazu führt, dass eine Teilnahme nur noch sehr geringe bis keine Vorteile mehr für das Unternehmen bietet.

Seine kritische Einschätzung sieht Herr Schmitz auch durch den Kursverlauf der NanoFocus-Aktie seit dem Listing im Entry Standard bestätigt, und ausgesprochen erklärungsbedürftig erschien dem Redner zudem das inzwischen eingestellte Designated Sponsoring der Aktie. Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden wurde diese Entscheidung im Zusammenwirken mit den Konsortialbanken getroffen, und das frei gewordene Budget von 40 TEUR wird stattdessen in Research investiert, um auf diese Weise die NanoFocus AG und ihr Geschäftsmodell in der Financial Community bekannter zu machen.

Überhaupt nicht nachvollziehbar erschien dem DSW-Sprecher die vom Vorstand in der Vergangenheit einmal genannte Umsatzgrößenordnung von rund 100 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2010, und so erkundigte er sich danach, wie diese Zielsetzung angesichts einer Umsatzerwartung von rund 6 Mio. Euro in 2008 überhaupt noch erreicht werden kann.

Wie Dr. Schreier in seiner Antwort darlegte, handelt es sich bei der vom Redner zitierten Zahl um das gesamte erreichbare Marktpotenzial für die vom Unternehmen angebotenen Produkte und Lösungen, nicht jedoch um eine Umsatzplanung. Angesichts des vorhandenen Marktvolumens bewegt sich die Gesellschaft in einem aussichtsreichen und potenzialstarken Markt, von dem sie auf Sicht einen entsprechenden Anteil erobern will. Auf die ergänzende Frage nach den Umsatzzielen für das Jahr 2010 verwies Dr. Schreier auf das auf der Hauptversammlung erhältliche Research, wonach die beiden Häuser Independent Research und Dr. Kalliwoda Research 9,3 bzw. knapp 8,1 Mio. Euro erwarten.

Ferner erkundigte sich Herr Schmitz nach einer Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden zu den weiteren Aussichten der Produktreihe µscan. Laut Dr. Schreier ist die Reihe µscan in der Tat unter technologischen Gesichtspunkten älter als Produkte wie z.B. µsurf, der Produktlebenszyklus ist nach seiner Angabe jedoch noch nicht an seinem Ende angelangt ,da die Produkte um leistungsfähige Sensoren ergänzt werden. Aktuell befindet sich überdies eine neue Technologie in Zusammenarbeit mit einem großen industriellen Anwender aus der Stahlindustrie in der Entwicklungs- und Erprobungsphase, so der Vorstandsvorsitzende weiter. Im Erfolgsfall wird hier mit einem Absatz im dreistelligen Stückzahlbereich gerechnet.

Besorgt zeigte sich Herr Schmitz auch in Bezug auf die Aussagen im Geschäftsbericht, dass die Umsatzerlöse in den USA und Asien unter dem Marktniveau gewachsen sind. In diesem Zusammenhang erkundigte er sich vor allem nach den Auswirkungen des anhaltend schwachen US-Dollars. Nach Angabe des Vorstandsvorsitzenden ist der wichtigste Erfolgsfaktor für ein Unternehmen wie NanoFocus bei der Erschließung weiterer Märkte, vor Ort die entsprechenden Multiplikatoren zu finden und von seinen Produkten und Lösungen zu überzeugen. Hierbei sieht Dr. Schreier die NanoFocus AG auf einem guten Weg. Bei den angebotenen Produkten handelt es sich nicht um ausgesprochen preissensitiv reagierende Güter, da neben dem Produkt bzw. der Lösung selbst auch eine entsprechende Beratung erfolgt. Die Schwäche in Asien ist nach seiner Angabe auf den schwachen US-Dollar infolge der schwierigen Situation an den Finanzmärkten zurückzuführen.

Des Weiteren erkundigte sich der DSW-Vertreter nach der Umsatzverteilung auf die Bereiche Forschung und Fertigung. Den Angaben von Dr. Schreier zufolge entfallen rund 25 Prozent der Umsatzerlöse auf Geschäft mit Forschungseinrichtungen, die übrigen 75 Prozent werden mit der Industrie erzielt. Aktuell überwiegen in der Industrie noch die sogenannten Offline-Anwendungen, künftig will die NanoFocus AG den Inline-Einsatz ihrer Produkte noch stärker ausweiten. Hierunter versteht man die direkte Einbindung in den laufenden Produktionsprozess, welche auch den Absatz einer höheren Stückzahl ermöglicht.

Abschließend bat der Aktionärsschützer noch um eine genaue Erläuterung der Verbuchung des Debt-to-Equity-Swaps beim Darlehen der TBG. Laut Dr. Schreier valutierte das gewährte Darlehen mit 910 TEUR, ein weiterer Betrag von rund 440 TEUR war vertraglich als sogenannte Endvergütung vereinbart. Die auf diese vertraglich vereinbarte Endvergütung fällig gewordene Steuerlast in Höhe von gut 143 TEUR wurde direkt von der Nanofocus AG in bar an das zuständige Finanzamt überwiesen, der gesamte Restbetrag von rund 1,2 Mio. Euro wurde in Aktien der Gesellschaft umgewandelt, welche an die TBG ausgegeben wurden. Die Ausgabe dieser Aktien erfolgte aus dem bestehenden genehmigten Kapital. Rückblickend betrachtet war dieser Schritt laut Dr. Schreier absolut richtig, und es war nach seiner Einschätzung auch absolut richtig, die Finanzierungsfragen im vergangenen Jahr und schneller als ursprünglich geplant vollständig zu lösen. Im aktuellen Kapitalmarktumfeld würde sich eine solche Maßnahme deutlich schwieriger gestalten.

Aktionär Kuchejda erkundigte sich im Rahmen seiner Wortmeldung unter anderem nach der Strategie des Unternehmens bei Patenten und Schutzrechten. Nach Angabe des Vorstandsvorsitzenden werden Patente und/oder Schutzrechte, sofern diese für wichtig und relevant erachtet werden, auch angemeldet. Bei der Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden im Entwicklungsbereich werden diese entweder gemeinsam angemeldet, oder aber NanoFocus erhält für diese die uneingeschränkten Nutzungsrechte.

Nähere Informationen erbat Herr Kuchejda auch in Bezug auf mögliche weitere Einsatzmöglichkeiten der Technologie von NanoFocus und erkundigte sich dabei auch explizit nach Nutzungsmöglichkeiten in der Medizintechnik. Laut Auskunft von Vorstandsmitglied Jürgen Valentin, zuständig für den Bereich Forschung und Entwicklung (F&E), werden derzeit lediglich rund 7 Prozent der Umsatzerlöse in diesem Sektor erzielt. Auch wenn die Möglichkeiten der Technologie zum Beispiel bei der Erkennung von Hautkrebs usw. durchaus interessant erscheinen und gegeben sind, ist ein Einsatz der Systeme in der Praxis wohl zu teuer. Als Preisrange für ein derartiges Gerät nannte Herr Valentin einen Betrag zwischen 50 und 100 TEUR.

Deutlich aussichtsreicher ist nach Aussage des Entwicklungsvorstands die aktuell sich in Arbeit befindende Erweiterung der Shape from Shading-Technologie um die räumliche Dimension. Ein besonders wichtiger Punkt ist dabei, dass hierdurch auch die schnelle Erfassung von Informationen zur Feinstruktur möglich wird und sich diese Technologie damit auch zum Einbau in Fertigungsmaschinen, also für sogenannte Inline-Anwendungen, eignet.

Ferner erkundigte sich der Aktionär nach Planungen für einen Wechsel des Börsensegments in den Regulierten Markt. Eine solcher Schritt ist nach Verwaltungsangabe für das kommende Jahr vorgesehen, eine wesentliche Vorraussetzung hierfür ist jedoch noch die sich aktuell in der Umsetzung befindende Umstellung der Bilanzierung auf IFRS. Auf die Fragestellung nach der individualisierten Offenlegung der Vorstandsbezüge teilte die Unternehmensleitung mit, dass sich die Bezüge des Vorstandsvorsitzenden auf 120 TEUR pro Jahr belaufen, die beiden weiteren Vorstandsmitglieder erhalten einen Fixbetrag von jeweils 76 TEUR. Eine erfolgsbezogene Vergütung wurde für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht gewährt.

Im weiteren Debattenverlauf meldete sich noch Aktionär van Vetten zu Wort und erkundigte sich nach möglichen Absprachen der Organ- und Gründungsaktionäre bei anstehenden Abstimmungen. Dr. Schreier bestätigte, dass entsprechende Poolsitzungen stattfinden. Befragt nach den Gründen für den Ausstieg der Nanostart AG aus dem Aktionariat der Gesellschaft antworte der Unternehmenschef, dass Nanostart ein Venture Capital-Unternehmen ist und dass es bei diesen zum gewöhnlichen Geschäft gehört, sich nach einer gewissen Zeit auch wieder aus ihren Investments zu verabschieden, um die frei werdenden Mittel für neue Investitionen einsetzen zu können.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 14:20 Uhr wurde die Präsenz mit 946.272 Aktien oder 42,07 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Nahezu alle Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit sehr großer Mehrheit bei zumeist nur wenigen tausend Gegenstimmen verabschiedet, einzig bei TOP 6, der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, war eine Opposition von 100.500 Gegenstimmen - dies entspricht 10,66 Prozent des vertretenen Kapitals - zu verzeichnen.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Susat & Partner OHG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 4), die Aufhebung des bestehenden und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals nebst entsprechender Satzungsänderungen (TOP 5) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6).


Fazit

Wenngleich sich das Umsatzwachstum bei der NanoFocus AG im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut positiv und besser als von der Geschäftsleitung prognostiziert entwickelt hat, ist das Verfehlen des Ergebnisziels nicht als sonderlich erfreulich zu bewerten. Zur Ehrenrettung muss hier jedoch auf die umgesetzten Maßnahmen zur Optimierung der Finanzierungsstruktur und daraus resultierende ergebniswirksame Einmalbelastungen in Höhe von 597 TEUR verwiesen werden. Entscheidend für die weitere Entwicklung und vor allem auch die Wahrnehmung der NanoFocus-Aktie am Kapitalmarkt wird es nunmehr sein, die 2008er Prognose auch einzuhalten. Sofern dies gelingt, sollte unter dem Strich nicht nur ein leicht positives Ergebnis erzielbar sein, sondern auch die Talfahrt des Aktienkurses ein Ende finden.

Angesichts der unverändert intakten Marktchancen der angebotenen Produkte sowie der Potenziale aus einem verstärkten Einsatz derselben im laufenden Produktionsprozess, verbunden mit deutlich steigenden Absatzzahlen, können risikofreudige Anleger das aktuelle Kursniveau um die 3 Euro zum Einstieg nutzen.


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Veröffentlichungsdatum: 01.07.2008 - 11:12
Redakteur: ala
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