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HV-Bericht Deutsche Grundstücksauktionen AG - Als Dienstleister nur wenig von der Subprime-Krise betroffen
Am 26. Juni 2008 fand im Rathaus Schöneberg in Berlin die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Deutsche Grundstücksauktionen AG statt. Um 10:30 Uhr begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende Günter Ansorge die anwesenden Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Martina Schäfer von GSC Research. Beurkundender Notar war Martin Heidemann. Nach der Abhandlung der Formalien übergab der Versammlungsleiter das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Hans Peter Plettner.


Bericht des Vorstands

Zu Beginn seines Vortrags berichtete Herr Plettner, dass das vergangene Geschäftsjahr außerordentlich erfolgreich war. So konnten auf 53 Auktionen 2647 Objekte verkauft werden. Damit stärkt die Deutsche Grundstücksauktionen AG erneut ihre Position als Marktführer in Deutschland. Unterstützt wurde dieser Erfolg auch durch den Immobilienboom in Deutschland, der sich vor allem bei Renditeimmobilien in den Städten, Freizeitimmobilien an Nord- und Ostsee sowie bei land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken zeigt.

Obwohl in Deutschland mit Ausnahme der Städte München und Stuttgart immer noch niedrige Immobilienpreise im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erzielt werden, stiegen die erzielten Werte hier in 2007 steil an. Besonders interessant waren nach Aussage von Herrn Plettner Engagements am deutschen Markt damit für ausländische Investoren, die die Preise entsprechend im Blick hatten. Allerdings wuchs auch das Interesse inländischer Käufer, die jedoch nicht bereit waren, dieselben Preise zu zahlen wie ausländische Investoren. Aus diesem Grund wickelte die Gesellschaft im vergangenen Jahr ein Drittel ihres Geschäfts mit Käufern aus dem Ausland ab.

Weiterhin ging Herr Plettner dann auf die Immobilien- und Finanzkrise ein, die sich ab Herbst 2007 auf den Markt auswirkte. Er unterstrich hier deutlich, dass diese von den Banken verursacht wurde und vor allem auf nicht sachgerecht vergebenen Krediten basierte. Obwohl sich durch die Krise dann ab dem Spätherbst und im Winter eine Rezession abzeichnete und auch dieses Jahr die Auswirkungen voll durchschlugen, sieht sich die Gesellschaft weiterhin einer starken Nachfrage gegenüber. Problematisch gestaltet sich für die Käufer häufig aber die Finanzierung, da die Banken nun übervorsichtig geworden sind.

An dieser Stelle wie der Vorstandsvorsitzende noch einmal auf den hervorragenden Geschäftserfolg im Jahr 2007 hin. Besonders hob er dabei die Sächsische Grundstücksauktionen AG und die Deutsche Internet Immobilien Auktionen AG hervor. Die gesamte Gruppe erzielte im vergangenen Jahr einen Objektumsatz von 126 Mio. Euro und eine Nettocourtage von 12 Mio. Euro. An diesem herausragenden Erfolg möchte die Gesellschaft ihre Aktionäre entsprechend beteiligen und hat daher erneut eine gegenüber dem Vorjahr gestiegene Dividende von 1,20 Euro zur Beschlussfassung vorgeschlagen.

Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 100 angestellte und freiberufliche Mitarbeiter. Dazu kommt ein umfassendes Netzwerk an Repräsentanzen und Niederlassungen in Deutschland, so dass es bundesweit kaum Alternativen zur Deutschen Grundstücksauktionen AG gibt. In diesem Zusammenhang betonte Herr Plettner, dass damit auch der Name der Gesellschaft und der Name der Tochtergesellschaften einen bedeutenden Vermögenswert darstellen.

Das Auftraggeberprofil blieb im vergangenen Jahr gegenüber den Vorjahren nahezu unverändert. Allerdings verzeichnete die Gesellschaft eine Zunahme bei den privaten Verkäufern. Gut entwickelte sich aber ebenfalls die Auftragssituation von Seiten der öffentlichen Hand. Positiv zu dieser Entwicklung trägt weiterhin auch die gute Medienpräsenz des Unternehmens bei. So erschienen im vergangenen Jahr zahlreiche Artikel über die Deutsche Grundstücksauktionen AG. Dazu kamen noch TV-Berichte. An dieser Stelle betonte Herr Plettner nochmals die marktbeherrschende Stellung der Gesellschaft und wies darauf hin, dass lediglich zwei Konkurrenten mit geringen Anteilen im Markt aktiv sind.

Danach ging der Vorstandsvorsitzende erneut auf die Irritationen im Zusammenhang mit der Finanzkrise ein. Wie er hierzu berichtete, agieren die Banken im Gegensatz zu vorher nun übervorsichtig bei der Finanzierung von Projekten. So verlangen sie zum Beispiel derzeit eine wesentlich höhere Eigenkapitalquote. Im angelsächsischen Raum ist der Markt für Hypothekenkredite zurzeit sogar beinahe dicht, so dass der Umsatz von Maklern vor Ort um bis zu 80 Prozent zurückgegangen ist. Herr Plettner betonte jedoch, dass die Deutsche Grundstücksauktionen AG von dieser Situation nur in geringem Maße betroffen ist, da sie eine breitere Klientel bedient. Allerdings ging auch ihr Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 bis jetzt um etwa 20 Prozent zurück. Hier wies der Vorstandsvorsitzende aber auch darauf hin, dass sich die Krise jetzt zum Teil in den Köpfen der Menschen abspielt, die durch die Berichterstattung verängstigt reagieren.

Inzwischen gingen jedoch die Preise am Immobilienmarkt durch die Krise wieder auf das Niveau der Zeit vor dem Boom zurück. Herr Plettner verglich die derzeitige Entwicklung am Markt mit der ersten Zeit nach der Wiedervereinigung, in der ebenfalls zunächst die Preise nach oben sprangen, bevor es zur Korrektur kam. Der Vorstandsvorsitzende betonte jedoch, dass die Gesellschaft hervorragend aufgestellt ist und derzeit auch zahlreiche Anfragen vorliegen hat. Wie er berichtete, ist eine Baisse am Immobilienmarkt für das Haus wegen günstiger Limits durchaus optimal. Aus dieser Situation lassen sich dann gute Preise und ein gutes Ergebnis erzielen.

Feststellen lässt sich bei der Deutschen Grundstücksauktionen AG aber eine Verschiebung der Käufer von West nach Ost, denn derzeit tätigen vor allem osteuropäische Investoren hohe Engagements. Abgesehen von Käufern aus Großbritannien sind nach wie vor jedoch auch andere ausländische Investoren am deutschen Markt aktiv. Dazu kommt eine gute inländische Nachfrage, die sich auf die Inflationsängste der Käufer stützt.

Weiterhin informierte Herr Plettner, dass die Gesellschaft jetzt auch über ein Auktionshaus im Westen Deutschlands verfügt. Hier wurde im Frühjahr 2008 die Westdeutsche Grundstücksauktionen AG mit Sitz in Köln eingetragen. Die erste eigenständige Auktion wird dort im Herbst oder Winter 2008 durchgeführt. Kosten sind dem Unternehmen durch die neue Tochtergesellschaft bisher außer der gesetzlich vorgeschriebenen Mindesteinzahlung keine entstanden, da der Vorstand und der Aufsichtsrat bis zur ersten erfolgreichen Transaktion auf ihre Entlohnung verzichten.

Wie der Vorstandsvorsitzende dann berichtete, können Interessierte quartalsweise die aktuellen Ergebnisse der Geschäftstätigkeit des Unternehmens im Internet verfolgen. Hier wies Herr Plettner dann insbesondere darauf hin, dass die Aktien der Deutschen Grundstücksauktionen AG keine Immobilienaktien sind. Vielmehr agiert die Gesellschaft als Dienstleister auf dem Markt und verfolgt daher ein völlig anderes Geschäftsmodell mit einem anderen Risikoprofil. Er betonte auch, dass das Ziel des Unternehmens ist, die Gewinne an die Aktionäre auszuschütten. Außerdem unterstrich der Vorstandsvorsitzende, dass die Gesellschaft schuldenfrei ist, über viel Liquidität verfügt und aus Eigenmitteln weiter wachsen will.

Abschließend dankte Herr Plettner dann den Mitarbeitern und dem Aufsichtsrat für die geleistete Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr. Er dankte auch den Aktionären für ihr Engagement und wünschte, dass dies auch in Zukunft so fortgesetzt wird.


Bericht des Aufsichtsrats

Wie Herr Ansorge kurz berichtete, wurden der Jahresabschluss und der Lagebericht von Diplom-Kaufmann Martin Kowert - Wirtschaftsprüfer geprüft und haben den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Auch der Aufsichtsrat hat die vorgelegten Berichte innerhalb der festgelegten Fristen gebilligt und festgestellt.

Weiterhin erläuterte der Aufsichtsratsvorsitzende, dass der Aufsichtsrat im vergangenen Jahr drei Sitzungen abhielt. Daran schlossen sich dann jeweils Sitzungen mit dem Vorstand an. Erörtert wurden die wirtschaftliche Situation des Unternehmens, das Vermögen und die Liquidität der Gesellschaft, die Ergebnisse der Auktionen, die Ergebnissituation bei der Sächsischen Grundstücksauktionen AG und der Deutschen Internet Immobilien Auktionen AG, die Neugründung der Westdeutschen Grundstücksauktionen AG, die Personalsituation und die Entwicklung des Aktienkurses.

Abschließend berichtete Herr Ansorge, dass sich die Aufsichtsratsvergütung nicht geändert hat und dass die Mitglieder des Aufsichtsrats keine weiteren Mandate ausüben. Außerdem betonte auch er, dass sich die Gesellschaft auf einem guten Weg befindet. Er dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit im Jahr 2007.


Allgemeine Diskussion

Als erster Redner zeigte sich ein Aktionär besorgt über die Entwicklung des Aktienkurses. Er ergänzte, dass sich bereits vor vier Jahren ein Aktionär besorgt über die Immobilienblase geäußert hatte und dann vom Vorstand beruhigt worden war. Weiterhin sprach er an, dass Herr Plettner vor zwei Jahren auf der Hauptversammlung über einen Designated Sponsor berichtet hatte, der die Kurspflege bei der Gesellschaft übernimmt. Hier interessierte ihn, ob die Zusammenarbeit immer noch besteht und was unternommen wurde, um den Kurs zu stützen.

Außerdem wollte der Redner wissen, wie sich die letzte Auktion des Unternehmens im Juni 2008 entwickelt hat. Dazu wies er auf Gerüchte hin, die besagten, dass ein Drittel der angeboten Immobilien nicht versteigert wurden. Schließlich erkundigte sich der Aktionär noch, ob die Andeutungen in Bezug auf den Rückzug des Vorstandsvorsitzenden stimmen. Zudem sprach er die enorme Anspannung der Geschäftsleitung durch die Krisensituation am Markt an und erkundigte sich, wie weiteres Wachstum bewerkstelligt werden soll.

Hierauf erklärte Herr Plettner, dass die Deutsche Grundstücksauktionen AG nach wie vor bei der Kurspflege mit dem Designated Sponsor Close Brothers Seydler AG zusammenarbeitet. Er führte aus, dass diese bereits seit acht oder neun Jahren erfolgreich etabliert wurde.

Dann berichtete der Vorstandsvorsitzende, dass bei der Auktion im Juni dieses Jahres tatsächlich 28 Prozent der Objekte nicht versteigert wurden. Allerdings wird etwa die Hälfte davon im Nachverkauf veräußert, so dass die Durchfallquote insgesamt wohl 10 bis 15 Prozent betragen wird. Als Grund für diese Situation vermutete Herr Plettner, dass zahlreiche Interessenten erwartet hatten, die Objekte im Nachverkauf billiger erwerben zu können. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Weiterhin erläuterte Herr Plettner, dass sein Vertrag bis zum 31. Dezember 2009 läuft. Er berichtete auch, dass die Nachfolgesituation geregelt ist. Allerdings wies er darauf hin, dass es Sache des Aufsichtsrats ist, diese Personalsituation zu erklären. Der Aufsichtsratsvorsitzende ergänzte dann, dass zunächst geplant war, Herrn Plettner in den Aufsichtsrat zu wählen. Diese Möglichkeit schied dann aber aus, da im Unternehmen noch wichtige Aufgaben auf ihn warten. Aus diesem Grund wird Herr Plettner der Deutschen Grundstücksauktionen AG nach seinem Ausscheiden als Vorstandsvorsitzender als Berater zur Verfügung stehen und bei einer oder zwei Tochtergesellschaften weiter als Vorstand aktiv sein. Die Gesellschaft selbst wird dann von zwei Vorständen, den Herren Michael Plettner und Gerd Fleischmann, geleitet. Herr Ansorge betonte hier, dass durch die Neuorganisation keine Mehrkosten auf das Unternehmen zukommen.

Als nächster Redner äußerte dann Herr Schwarz sein Bedauern über das Ausscheiden von Herrn Plettner Ende 2009. Zudem bedankte er sich für die ausführliche Information in Bezug auf das weitere Vorgehen der Gesellschaft. Dann sprach er eine deutliche Änderung der Auftraggeberstruktur in den letzten drei Jahren an und erkundigte sich nach der Entwicklung hinsichtlich Anzahl der Objekte und Umsatz. Außerdem fragte er nach den Courtageerlösen der AG.

Außerdem bat der Aktionär um nähere Informationen zum Hintergrund der bei der Sächsischen Grundstücksauktionen AG außerhalb von Auktionen veräußerten Immobilien. Zusätzlich wollte er wissen, wie sich die weitere Zusammenarbeit mit der Jewish Claim Conference im Hinblick auf das erwartete Geschäftsvolumen gestaltet. Weitere Informationen erfragte Herr Schwarz auch zum Kredit der Gesellschaft an Herrn Plettner. Außerdem erkundigte er sich nach den weiteren Wettbewerbern der Gesellschaft und sprach die weitere Entwicklung bei der Einlieferung von Immobilien durch private Verkäufer an.

Abschließend fragte der Aktionär, warum die Deutsche Grundstücksauktionen AG der Hauptversammlung keinen möglichen Aktienrückkauf zur Beschlussfassung vorlegt. Im Hinblick auf die Kursentwicklung sah er hierin ein gutes Mittel, diesen künftig stützen zu können.

In seinen Ausführungen wies der Vorstandsvorsitzende zunächst darauf hin, dass er keine Details über die Einlieferer bekannt geben wird, da es sich dabei um entscheidende Geschäftsinterna handelt. Hierzu verwies er auf die Angaben im Geschäftsbericht. Dann erklärte er, dass die Zusammenarbeit mit der Jewish Claims Conference (JCC) nach wie vor ausgezeichnet abläuft. Auch in Zukunft werden sich hieraus weitere Geschäfte ergeben, da noch viele Objekte von Seiten der JCC angeboten werden. Dazu tragen in großer Zahl Prozesse zur Eigentumsfeststellung bei, die jetzt nach langer Zeit abgeschlossen werden.

Als Wettbewerber nannte Herr Plettner dann Karhausen, die jedoch nur 8 Prozent des Umsatzes der Deutschen Grundstücksauktionen AG erzielen. Weitere Wettbewerber sind vor allem Einzelpersonen, die vor allem vor Ort Versteigerungen durchführen. Dabei handelt es sich dann meist um besondere Objekte wie zum Beispiel Weinberge oder große Wald- und Wiesenbestände in Schleswig-Holstein. Die Umsätze dieser alteingesessenen Auktionatoren sind jedoch nicht mit denen der Deutschen Grundstücksauktionen AG vergleichbar.

Im Folgenden wies der Vorstandsvorsitzende dann darauf hin, dass die Hauptversammlung in der Vergangenheit immer gegen Aktienrückkäufe war. Auch der Designated Sponsor hat von einem derartigen Vorgehen abgeraten. Außerdem befinden sich etwa 50 Prozent der Aktien in den Händen der Gründer, so dass ein Rückkauf den Umlauf an der Börse drastisch beeinflussen würde. Weiter führte Herr Plettner dann aus, dass die Gesellschaft in der Vergangenheit zweimal eine kleinere Anzahl Aktien wieder ins Portfolio genommen und dann den Mitarbeitern angeboten hatte. 60 bis 70 Prozent wurden auch von den Mitarbeitern übernommen, der Rest wurde an die Börse zurückgegeben. Der Vorstandsvorsitzende erklärte dann, dass die Unternehmensführung aber auf Wunsch der Aktionäre gerne nochmals über diese Möglichkeit nachdenkt. Dazu müsste dann ein Antrag und ein Beschluss der nächsten Hauptversammlung erfolgen.

Weiterhin berichtete Herr Plettner, dass das Geschäft mit Privaten in gesundem Umfang zugenommen hat. Insgesamt hält sich dies nun mit der öffentlichen Hand die Waage.

Danach informierte Herr Harder, dass die Courtage im vergangenen Jahr 6,8 Mio. Euro betragen hat. Außerdem gab er an, dass der Kredit des Unternehmens an Herrn Plettner bis Ende März 2008 auf 377.000 Euro zurückgeführt wurde.

Anschließend informierte Michael Plettner als Vorstand der Sächsischen Grundstücksauktionen AG darüber, dass es sich bei den ohne Auktion veräußerten Immobilien um eine Zweitverwertung handelt. Dabei wurden vor allem von Investoren aus Großbritannien und Irland erworbene Objekte weiterveräußert. Da sich die gesetzlichen Bedingungen für Auktionen in Großbritannien von den deutschen unterscheiden, hat die Gesellschaft eine Hilfestellung angeboten und einen Kooperationsvertrag mit Kunden geschlossen. Berechnet wird diese Dienstleistung zum Teil pauschal und zum Teil über Provisionen. Der Geschäftsumfang belief sich in 2007 auf 132 Immobilien und einen Umsatz von 4,42 Mio. Euro.

Weitere Angaben wollte Herr Plettner wegen der Gefahr von Nachahmern nicht machen. Die weitere Entwicklung dieses Geschäfts lässt sich aufgrund der Situation am angelsächsischen Markt zudem zurzeit nur schwer abschätzen. Als Grund für dieses Geschäftsangebot nannte Herr Plettner Kundenbindung und die Generierung möglicher Folgeaufträge.

Als nächster Redner erkundigte sich Raike Schuldt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) nach der Präsenzliste. Außerdem vermisste er einen Wortmeldetisch und bemängelte die Position des Mikrofons für die Redner. Dazu verwies er auf eingespielte Standards bei Hauptversammlungen und gab zu bedenken, dass deren Einhaltung auch eine Werbung für die Aktie darstellt und damit Umsatz erzeugen könnte. Weiterhin erkundigte er sich nach den Druckkosten für den Katalog der Deutschen Grundstücksauktionen AG. Zudem fragte Herr Schuldt, ob die Gesellschaft hier auch das Interesse der Empfänger abfragt und nach welchen Kriterien der Versand des Katalogs erfolgt.

Abschließend erklärte der DSW-Vertreter, dass er die Vergütung des Aufsichtsrats bei einem Unternehmen dieser Größe für angemessen, aber am oberen Rand angesiedelt hält. Dabei ging er von einer monatlichen Vergütung von 2.000 Euro aus.

Herr Plettner wies dann anschließend darauf hin, dass die Präsenzliste auslag und von den Aktionären eingesehen werden konnte. Im Folgenden berichtete er, dass sich die Druckkosten des Katalogs bei etwas unter einem Euro pro Stück bewegen. Als Grund für diesen niedrigen Preis nannte er die hohe Auflage. Im Abstand von zwei Jahren liegt dem Katalog zudem eine Antwortkarte bei, deren Portokosten die Deutsche Grundstücksauktionen AG übernimmt. Auf dieser Karte kann der Empfänger der Gesellschaft dann problemlos mitteilen, wenn er an weiteren Katalogen kein Interesse hat.

Der Vorstandsvorsitzende betonte jedoch, dass die hohe Auflage und Verbreitung des Katalogs für die Gesellschaft wichtig ist. Dadurch genießt diese auch die Aufmerksamkeit bei Gericht, was bedeutet, dass die Gerichte die auf Auktionen erzielten Preise als Verkehrswerte betrachten. Somit gibt es dann bei zustimmungspflichtigen Verkäufen zum Beispiel aus Nachlässen oder Vormundschaften keine zeitliche Verzögerung durch weitere Gutachten. Die Auflage des Katalogs beträgt 72.000 Stück, womit etwa 250.000 Leser erreicht werden. Schließlich wies Herr Plettner noch darauf hin, dass die Vergütung des Aufsichtsrats monatlich 1.000 Euro beträgt.

Ein weiterer Redner regte anschließend an, einen erneuten Aktiensplit durchzuführen und danach den Rückkauf zu ermöglichen. Diese Vorgehensweise sah er zum einen in Bezug auf die Abgeltungssteuer als positiv an, zum anderen soll dadurch die Liquidität der Aktie sichergestellt werden.

Der letzte Redner erkundigte sich dann, wie groß der Etat für Werbung im Immobilienteil der Zeitungen ist und fragte, ob die Werbung in Zeitungen besser intensiviert werden sollte.

Hierzu wies Herr Plettner darauf hin, dass die Anzeigen in Zeitungen in den letzten fünf Jahren um etwa 35 Prozent gesunken sind. Er betonte, dass für die Gesellschaft der Katalog und die Internetpräsenz wichtig sind. Das Unternehmen schaltet daher wenige Anzeigen und wird dies auch weiter zurückfahren, da diese zur Verkaufsförderung nicht nötig sind. Die Anzeigen, die die Deutsche Grundstücksauktionen AG schaltet, dienen vor allem dem Image und sollen Immobilieneinlieferer auf die Gesellschaft aufmerksam machen.


Abstimmungen

Vor Beginn der Abstimmungen erläuterte Herr Ansorge kurz das Abstimmungsprozedere. Abgestimmt wurde im Subtraktionsverfahren bei einer Präsenz von 64,9 Prozent.

Nachfolgend wurden sämtliche Tagesordnungspunkte einstimmig im Sinne der Verwaltungsvorschläge verabschiedet. Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) sowie über die Wahl von Diplom-Kaufmann Martin Kowert - Wirtschaftsprüfer zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 5).


Fazit

Die Deutsche Grundstücksauktionen AG ist ein Unternehmen, das den Aktionären wirklich Freude macht. Weiteres Wachstum und ein erneuter Anstieg der Dividende fallen positiv auf. Das Unternehmen ist im schwierigen Immobilienmarkt gut aufgestellt und kann sich als Dienstleister von der derzeitigen Krise in großem Maße abkoppeln. Schließlich überzeugen die weiteren strategischen Schritte wie die Betonung des Internets und die Gründung der Westdeutschen Grundstücksauktionen AG auch hinsichtlich der Unternehmensführung.


Kontaktadresse

Deutsche Grundstücksauktionen AG
Kurfürstendamm 206
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Tel.: +49 (0) 30 / 884 68 - 80
Fax: +49 (0) 30 / 884 68 - 888

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Veröffentlichungsdatum: 27.06.2008 - 15:35
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