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HV-Bericht Silicon Sensor International AG - Herausforderungen auf dem weiteren Weg nach vorn

Am 18. Juni 2008 fand im Hotel Hilton in Berlin die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Silicon Sensor International AG statt. Dieses Unternehmen produziert optische und nichtoptische Präzisionssensoren. Um 10 Uhr begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst Hofmann die anwesenden Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Martina Schäfer von GSC Research. Beurkundende Notarin war Karin Arnold.


Bericht des Aufsichtsrats

Nach der Abhandlung der Formalien berichtete der Versammlungsleiter kurz über Veränderungen im Aufsichtsrat. Nach der Hauptversammlung im letzten Jahr waren demnach zwei Mitglieder aus dem Gremium ausgeschieden, neue waren hineingewählt worden. Im Mai 2008 musste dann auch der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Edgar Most sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Kurze Zeit später schied auch Dr. Michael Altwein aus den gleichen Gründen aus dem Aufsichtsrat aus. In einer telefonischen Sitzung wurde im Anschluss Herr Hofmann zum neuen Vorsitzenden des Gremiums gewählt.

Weiter erläuterte der Versammlungsleiter, dass der Jahresabschluss und der Lagebericht von der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft wurden und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten haben. Auch der Aufsichtsrat hat die vorgelegten Berichte innerhalb der festgelegten Fristen gebilligt und festgestellt.

In fünf Aufsichtsratssitzungen verschaffte sich der Aufsichtsrat einen Überblick über die Geschäftsvorgänge bei der Silicon Sensor International AG. Mit Blick auf die Vorgaben des Corporate Governance-Kodex berichtete Herr Hofmann, dass im gesamten Geschäftsjahr 2007 keine Interessenkonflikte auf Seiten des Aufsichtsrats vorlagen. Außerdem erläuterte er, dass die Vergütung des Vorstands aus einer fixen und einer variablen Komponente besteht. Ansonsten verwies der Versammlungsleiter auf die weiteren Angaben des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht.

Nach diesen Ausführungen erteilte Herr Hofmann dem Vorstandsmitglied Dr. Bernd Kriegel das Wort.


Bericht des Vorstands

Zu Beginn seines Vortrags betonte Dr. Kriegel, dass man bei der Gesellschaft erneut auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken kann und das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielen konnte. So konnte die Silicon Sensor International AG im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 13 Prozent auf 37 Mio. Euro steigern. Auch das EBIT wurde gegenüber dem Vorjahr verbessert und erhöhte sich um 21 Prozent auf 6,6 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von 18 Prozent.

Anschließend wies Dr. Kriegel darauf hin, dass die Gesellschaft im Jahr 2007 über ihren Bedarf hinaus produziert hat. Grund hierfür war der in diesem Jahr anstehende Umzug des Unternehmens. Um auch während dieser Zeit die Kunden beliefern zu können, wurden ausreichende Lagerbestände bereitgestellt. Außerdem wurde die Anzahl der Mitarbeiter im vergangenen Jahr von 240 auf 303 erhöht. Damit hat die Silicon Sensor International AG die Voraussetzungen geschaffen, die zunehmenden Anforderungen der Kunden zu befriedigen und auch weiteres Unternehmenswachstum zu meistern.

Weiterhin erläuterte Dr. Kriegel, dass die Gesellschaft in 2007 erfolgreich die Silicon Micro Sensors GmbH aus der MPD heraus gründete. Mit dieser Ausgründung sollte sichergestellt werden, dass beim Vertrieb von Produkten keine Konkurrenz zu Kundenprodukten entstehen kann. Wie der Vorstand dann berichtete, ist die Liquidität im Unternehmen deutlich gestiegen, womit auch das weitere Wachstum gesichert ist. Allerdings wies er darauf hin, dass die Liquidität durch den Umzug in diesem Jahr wieder zurückgehen wird.

Im Folgenden gab Dr. Kriegel dann einen Überblick über die Gesellschaft. Wie er in diesem Zusammenhang erklärte, agiert die Silicon Sensor International AG als Nischenanbieter, womit sie auch höhere Margen erzielen kann. Dabei wies er allerdings auch darauf hin, dass diese Nische gleichzeitig das Geschäftsfeld des Unternehmens begrenzt. Aufgeteilt ist die Gesellschaft in fünf Tochtergesellschaften in Deutschland und eine in den USA.

Mit dem Umzug in das neue Gebäude erreicht das Unternehmen voraussichtlich dieses Jahr im August einen weiteren Meilenstein in seiner Geschichte. Vorausgegangen waren hier jedoch zahlreiche Herausforderungen durch Verzögerungen beim Erhalt der Baugenehmigung und unerwartete Anforderungen durch den Denkmalschutz. Neben den gestiegenen Kosten musste die Silicon Sensor AG dadurch zeitliche Verschiebungen in Kauf nehmen.

Inzwischen ist der Bau des neuen Gebäudes jedoch sehr weit fortgeschritten und stellt nach Aussage von Dr. Kriegel ein Juwel am Spreeknie dar. Das Gebäude gliedert sich in drei Teilgebäude und lässt sich bei Bedarf erweitern. Der Umzug dorthin wird etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Allerdings wird es insgesamt ungefähr drei Monate dauern, bis die Produktion am neuen Standort wieder vollständig in Betrieb ist. Als Grund hierfür nannte der Vorstand die notwendigen Zertifizierungen und Prüfungen, die von Seiten der Kunden gefordert werden.

Im Folgenden erklärte Herr Dr. Kriegel dann nochmals das Geschäftsmodell der Silicon Sensor International AG. Demnach produziert das Unternehmen Sensoren und Sensorsysteme. Es beliefert dabei die Kunden mit spezifischen Lösungen und tritt somit wie ein Dienstleister auf. Auf die bekannten und üblichen Vertriebskonzepte kann die Gesellschaft nicht zurückgreifen, da die Produkte im Gespräch mit dem Kunden erst spezifiziert werden und somit bei den Verhandlungen noch nicht existieren. Die Entscheider auf der Kundenseite kommen daher auch meist aus dem Bereich Forschung und Entwicklung.

Hier unterstrich der Vorstand, dass insbesondere die Zuverlässigkeit und gute Kundenbeziehungen wichtig sind. Denn nur, wenn Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Unternehmens besteht, kann die Silicon Sensor International AG unter diesen besonderen Bedingungen einen Auftrag erhalten. Entsprechend ist auch das gute Verhältnis zu den Zulieferern wichtig, um von dieser Seite die optimale Qualität bei guten Preisen zu erhalten.

Abschließend erläuterte der Vorstand kurz die Verteilung des Umsatzes auf einzelne Branchen. So erzielt die Gesellschaft mit Kunden aus dem Bereich Medizintechnik 12 Prozent ihres Umsatzes, mit Kunden aus dem Bereich Automotiv 20 Prozent, der Bereich Sicherheit brachte 25 Prozent, die Luft- und Raumfahrt 12 Prozent und die Industrie 16 Prozent. Allerdings wies Dr. Kriegel hier auch darauf hin, dass sich die Situation für das Unternehmen derart entwickelt hat, dass die gleichen Ergebnisse nur mit mehr Aufwand erzielt werden können.

Im Anschluss betonte Vorstand Dr. Hans-Georg Giering, dass die Silicon Sensor International AG in ihrer Unternehmensgeschichte bei Umsatz und Nettogewinn eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung erlebt hat. Wie er weiter berichtete, hat die Gesellschaft von einer deutschen Großbank auf Basis der Geschäftszahlen aus dem vergangenen Jahr ein Rating von 2 erhalten. Dies entspricht einem A- in den bekannten Ratingstrukturen. Dr. Giering unterstrich hier, dass nur wenige Unternehmen besser als die Silicon Sensor International AG abgeschnitten haben.

Auch die Eigenkapitalquote bewegt sich mit 60 Prozent weiterhin in einem gesunden Bereich. Und der operative Cashflow stieg ebenfalls über die gesamte Lebensdauer der Gesellschaft stetig an. Schlechter zeigt sich zurzeit allerdings die Entwicklung des Aktienkurses. Seit dem 14. November 2007 ist dieser ständig gefallen, was laut Dr. Gieging zum einen auf die gesamte Situation am Kapitalmarkt zurückzuführen ist. Zum anderen trugen aber auch zwei große Verkäufe von Fonds, die liquidiert wurden, zu diesem Trend bei. Der Vorstand erklärte hier, dass sich das Unternehmen aufgrund seiner Größe nur schwer dieser Entwicklung von außen entgegenstemmen kann.

Weiterhin berichtete Dr. Giering über die Kapitalerhöhung im vergangenen Geschäftsjahr und ging auf die Beteiligung der Kairos Investment Management Ltd. ein, die eine Beteiligung von mehr als 10 Prozent am Unternehmen hält. Außerdem informierte er darüber, dass von den Mitarbeitern bisher 181.500 Aktienoptionen ausgeübt wurden, weitere 256.500 Aktienoptionen wurden noch nicht ausgeübt.

Danach ging der Vorstand auf die Entwicklung der Gesellschaft in den ersten fünf Monaten 2008 ein. In diesem Zeitraum stieg der Umsatz gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 13 Prozent, die EBIT-Marge belief sich im Durchschnitt auf 17 Prozent. In diesem Zusammenhang wies Dr. Giering darauf hin, dass diese Werte erreicht wurden, obwohl die MPD in 2007 einen großen Kunden nach Asien verloren hatte. Daneben ging noch ein weiteres Großprojekt verloren, und bei einem anderen liegt die Gesellschaft derzeit hinter der ursprünglichen Planung. Der Vorstand ergänzte dann aber, dass ein neuer Kunde aus dem Bereich Automotive in Dresden den ausgefallenen Kunden kompensiert. Weiteres Wachstums erwartet man bei der Silicon Sensor International AG daher für die Jahre 2009 und 2010.

Abschließend versicherte Dr. Giering nochmals, dass der durch den Umzug bedingte Produktionsausfall bereits durch die Vorproduktion abgedeckt ist. Allerdings wird sich dadurch die EBIT-Marge für 2008 auf 11 Prozent reduzieren. In den Jahren 2009 und 2010 soll diese aber wieder deutlich im zweistelligen Bereich liegen. Die Umsatzsteigerung wird für diese Jahre zwischen 15 und 22 Prozent erwartet.


Allgemeine Diskussion

Als erster Redner lobte Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) den erneuten erfolgreichen Geschäftsverlauf im Jahr 2007 und die kontinuierliche Entwicklung der Gesellschaft. Allerdings machte ihm der Verlauf des ersten Quartals 2008 Sorgen. Hierzu bat er daher um weitere Details. Dazu wies er besonders darauf hin, dass sich der Auftragsbestand in diesem Zeitraum nicht so gut wie im Jahr 2007 entwickelt hat. Weitere Information erbat er auch im Zusammenhang mit der Entwicklung der MPD.

Dann interessierte Herrn Kunert, wie die neu eingestellten Mitarbeiter vor dem Hintergrund des Auftragsrückgangs künftig ausgelastet sind. Außerdem erwähnte er, dass die Silicon Sensor International AG in der Vergangenheit stets über ihre Zulieferungen für die Marsprojekte berichtet hat. Nun wollte er wissen, ob auch beim letzten Marsprojekt erneut Zulieferteile der Gesellschaft eingesetzt wurden. Weiterhin fragte der Vertreter der SdK nach Märkten und Geschäftsfeldern, die das Unternehmen in der Zukunft neu für sich entdecken könnte.

Im Folgenden sprach der Aktionärsschützer den Umsatz in den USA und in Asien an. Hierzu bat er ebenfalls um ergänzende Informationen und Details. Außerdem ging Herr Kunert auf die drei neuen Vertriebspartner des Unternehmens in China ein. Insbesondere interessierten ihn in diesem Zusammenhang die dadurch entstandenen Kosten und die Erwartungen an diese Partner. Aufgrund der zuletzt häufig bekannt gewordenen Fälle von Plagiaten erkundigte er sich auch nach der Zuverlässigkeit dieser Partner. Schließlich wollte er noch wissen, ob die Silicon Sensor International AG bereits in Indien aktiv tätig ist.

Weiterhin interessierte den Aktionärsvertreter, ob die Gesellschaft den Durchbruch bei der Zusammenarbeit mit der Automotivebranche bereits geschafft hat oder ob dort noch Spielraum besteht. Dann sprach er auch an, dass im Geschäftsbericht von einem Übergang von der Zulieferung von Grundkomponenten auf die Lieferung von kompletten Systemen oder Systemkomponenten die Rede ist. Hierzu bat er um eine Erläuterung.

Anschließend ging Herr Kunert auf das Ausscheiden von zwei Aufsichtsratsmitgliedern ein. Da dies kurz hintereinander jeweils aus gesundheitlichen Gründen erfolgte, wollte er wissen, ob vielleicht Strukturprobleme dahinterstehen könnten. Positiv erwähnte er aber auch, dass der Kandidat für einen vakanten Posten bei der Hauptversammlung persönlich anwesend ist. Hier regte er an, dass sich der Kandidat doch selbst vorstellen möge.

Danach sprach der Vertreter der SdK den angestrebten Beschluss zum Aktienrückkauf an. Diesbezüglich verwies er darauf, dass die vorhandene Liquidität als gerade ausreichend für das Wachstum angesehen wird. Somit stufte er einen möglichen Aktienrückkauf als problematisch ein. Weiterhin sah er die genannte Grenze von 20 Prozent und die dadurch entstehen Einflussmöglichkeiten als kritisch an. Konkret wollte Herr Kunert daher wissen, wie dies in der Vergangenheit gehandhabt wurde und welche Gründe die Unternehmensführung zu dieser Beschlussvorlage veranlassten.

Als Nächstes ging Herr Kunert auf das zur Abstimmung stehende Sitzungsgeld des Aufsichtsrats ein. Dabei wies er darauf hin, dass bei der vergangenen Hauptversammlung erst die Vergütung des Aufsichtsrats erhöht wurde. Dies sah er auch als gerechtfertigt an, fragte aber, warum nach so kurzer Zeit erneut eine Erhöhung angestrebt wird. Abschließend erkundigte sich der Vertreter der SdK danach, ob die Silicon Sensor International AG zurzeit Akquisitionen plant.

Als nächster Redner lobte Eike Schuldt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zuerst den übersichtlichen Vortrag des Vorstands und die gute Darstellung. Danach regte er an, eine derartige Darstellung auch in den Geschäftsbericht zu übernehmen und diesen damit informativer zu gestalten. Nach seinen Worten wirkt der Geschäftsbericht wie eine Visitenkarte, und vor diesem Hintergrund sei die Präsentation von Produkten interessant und hilfreich.

Danach fragte der DSW-Vertreter nach dem weltweiten Bedarf an Sensoren und erkundigte sich nach den Wettbewerbern und dem Alleinstellungsmerkmal der Silicon Sensor International AG. Außerdem interessierte ihn, ob asiatische Unternehmen die Produkte der Gesellschaft kopieren können und warum der Kunde von der MPD nach Asien abgewandert ist. Weiterhin wies Herr Schuldt darauf hin, dass der Markt für das Unternehmen schwer abzuschätzen ist. Daher wollte er wissen, wo die neu eingestellten Mitarbeiter konkret eingesetzt werden.

Dann ging der Aktionärsvertreter auf die speziellen Qualifikationen ein, die das Unternehmen bei seinen Mitarbeitern benötigt. Dazu erkundigte er sich auch, wie schwer es für die Gesellschaft ist, neue Mitarbeiter mit den notwendigen Qualifikationen zu finden und ob hier ein entsprechend hohes Gehalt gefordert wird.

Im Folgenden sprach er dann die Zukunftsstory der Silicon Sensor International AG an und bat um Beispiele, woran die Gesellschaft zurzeit forscht. Außerdem wollte er wissen, wie das Unternehmen den Bedarf für seine Produkte und Lösungen ermittelt. Ferner erkundigte er sich, ob die Entwicklungen vor allem durch Anregungen der Kunden oder durch Eigeninitiative entstehen.

Zum Abschluss wollte Herr Schuldt wissen, ob mit den Vertretern der Fonds vor den jeweiligen Verkäufen Gespräche geführt worden waren und ob diese vielleicht durch die Gesellschaft an andere Interessenten vermittelt wurden. Außerdem fragte er, ob sich die Silicon Sensor International AG auf Roadshows oder bei Eigenkapitalforen präsentiert und für die Aktien geworben hat.

Als nächster Redner wies der Vertreter eines institutionellen Investors darauf hin, dass der Vorstand in seinen Vorträgen in den Jahren 2006 und 2007 andere Erwartungen auf Seiten der Aktionäre geweckt hat. Außerdem betonte er, dass die Nebenwerte sich zurzeit besser als der DAX entwickeln, was somit den Rückgang des Aktienkurses bei der Silicon Sensor International AG nicht erklärt. Vielmehr vermutete er einen strategischen Umbruch hinter diesen Schwierigkeiten.

Weiterhin zitierte der Redner dann eine Ankündigung aus dem Jahr 2004, in der berichtet wurde, dass das Unternehmen weltweiter Marktführer werden und die Märkte Asien und Amerika erschließen will. Dazu sprach er Versuche an, mit größeren Serien in die Märkte einzudringen. Allerdings vermisste er daraus entstandenen Umsatz.

Im Folgenden bat der Vertreter des Investors um Informationen zum jeweiligen Stand der Projekte mit Hella und Infineon. Dabei erkundigte er sich konkret danach, ob die Verträge Klauseln vorsehen, nach denen auch bei fehlenden Abrufen zu den vereinbarten Stückzahlen Zahlungen an die Gesellschaft fällig werden.

Danach erklärte der Redner, dass auch das vierte Quartal 2007 hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, zumal dieser Zeitraum in den Vorjahren hervorragende Ergebnisse gebracht hatte. Weiter bat er um Informationen zum angekündigten Auftrag über Nachtsichtgeräte. Konkrete Details interessierten ihn außerdem zum angesprochenen Auftrag über Drucksensoren. Hier wollte er auch wissen, ob die Zertifizierung dazu noch im Jahr 2008 abgeschlossen wird.

Weiterhin ging der Vertreter des Investors auf die Expansion in den USA und die dort in der Vergangenheit vermeldete Einstellung eines Geschäftsführers ein. Da die Ziele dort nicht erreicht wurden, bat er um eine genauere Erklärung. Auch zur Entwicklung bei der MPD und den hier genannten Verlusten eines Kunden und eines Großprojekts wollte er nähere Detailangaben.

Dann sprach der Redner den Impairment-Test bei der Lewicki GmbH an. Hier wollte er wissen, ob der Zenit dort bereits erreicht wurde oder ob die Kunden entsprechend preissensibler reagieren und der Umsatz daher zurückgegangen ist. Außerdem erkundigte er sich, was die Gesellschaft sich von ihren Sponsoringaktivitäten beim Fußballclub Union Berlin verspricht und welche Kosten dadurch verursacht werden.

Schließlich betonte der Vertreter eines Investors nochmals, dass die geweckten Erwartungen von Investoren antizipiert wurden. In Bezug auf den Aktienkurs bedeutet dies, dass ein Wert von mehr als 20 Euro angesetzt wurde. Irritiert zeigte er sich dann aber auch davon, dass Kairos Investment ein Mitglied zur Wahl in den Aufsichtsrat vorschlägt und gleichzeitig seine Anteile halbiert. Hier wollte er wissen, wie der Aufsichtsrat dieses Verhalten einschätzt.

Ein weiterer Aktionär und Vertreter eines institutionellen Investors äußerte den Eindruck, dass das Auftreten der Gesellschaft Probleme andeutet. Er erkundigte sich hier nach den Hintergründen und wollte wissen, ob grundsätzliche Probleme im Unternehmen bestehen oder ob es sich um Einzelfälle handelt.

Der nächste Redner regte an, künftig eine stetigere Kennzahl als die Marge zu verwenden. Zudem wollte er wissen, wie sich die Eigenkapitalrendite entwickelt und wies darauf hin, dass diese nicht besonders hoch ist. Außerdem erkundigte er sich nach der Anzahl der Laser-Distanzmesser, die im Jahr 2008 ausgeliefert werden sollen. Dann sprach er an, dass nach seinen Informationen künftig von der EU Drucksensoren und Spurhaltesysteme für Lkw vorgeschrieben werden sollen. Hierzu erkundigte er sich nach den möglichen Auswirkungen für die Silicon Sensor International AG. Weiterhin wollte er wissen, welcher Sensor in der Golfplattform eingesetzt wird.

Abschließend fragte der Aktionär, ob es Interessenten gibt, die die Gesellschaft übernehmen wollen. Zudem sprach er noch die stillen Reserven im Vorratsbestand an.

Ein weiterer Aktionär regte dann an, öffentlich Aktienkäufe durch Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats bekannt zu machen und dadurch das Vertrauen ins Unternehmen zu stärken.

Der letzte Redner zeigte sich dann irritiert über die Berichterstattung der Silicon Sensor International AG. Er vermutete, dass die Gesellschaft in ihr unbekannten Märkten aktiv wurde und wollte wissen, wie sie sich die notwendigen Informationen hierüber beschaffte. Konkret sprach er dabei den Bereich Automotive an. Dann wies er darauf hin, dass im Aufsichtsrat nur Finanzfachleute vertreten sind. Daher wollte er wissen, wer gleichzeitig auch Kenntnisse vom eigentlichen Geschäft des Unternehmens hat und wie damit eine wirksame Kontrolle des Vorstands durchgeführt wird. Weiterhin fragte er, wie die Gesellschaft künftiges Wachstum realisieren will und wie sie sich vor Plagiaten am asiatischen Markt schützt.

Abschließend bat der Aktionär, auf den Ausschluss des Bezugsrechts für Altaktionäre zu verzichten. Außerdem sah er die Kommunikationspolitik im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung und deren Durchführung kritisch. Er unterstrich dann noch, dass dieses Vorgehen nicht zum angestrebten Beschluss über einen möglichen Aktienrückkauf passt.


Antworten

Zunächst betonte Dr. Kriegel, dass die Situation bei der Silicon Sensor International AG nichts mit einer Umstellung der Strategie zu tun hat. Die Gesellschaft ist ein Nischenanbieter und wird dies auch bleiben. Bei der MPD dagegen ist auch die Fertigung mittlerer und größerer Serien möglich. Allerdings weht dem Unternehmen insgesamt zurzeit von Seiten des Markts ein schärferer Wind entgegen.

Der Vorstand wiederholte auch, dass die Produkte der Gesellschaft bei den Verhandlungen mit Kunden noch nicht existieren. Erst nach gemeinsamer Festlegung des Lastenhefts werden diese dann entwickelt und hergestellt. Die Phase, bis der erste Umsatz aus einem Projekt erzielt wird, dauert meist etwa eineinhalb Jahre. Dadurch, dass dieser Markt sehr spezialisiert ist, sind hier höhere Margen erreichbar. Allerdings sind die Kosten für das Unternehmen ebenfalls gestiegen, da die Produktion sehr energieintensiv ist und auch derzeit teure Rohstoffe wie Gold und Silber benötigt werden.

Zusätzlich hat die Silicon Sensor International AG einen höheren Bedarf an Personal, der jetzt schon schwierig zu decken ist. Da eine Ausbildung, die die vom Unternehmen benötigten Qualifikationen bietet, in Deutschland nicht existiert, muss die Gesellschaft eigene Wege gehen. Hierzu arbeitet sie bereits jetzt eng mit Universitäten zusammen und entwickelt begabte Studenten weiter. Allerdings ist das Gehaltsniveau auf diesem Gebiet dann auch recht hoch.

In den USA hat die Gesellschaft inzwischen einen Umsatz von 2 Mio. US-Dollar erzielt. Dr. Kriegel betonte, dass das Unternehmen somit auf diesem Markt Fuß gefasst hat. Aufgrund der Veränderungen im Wechselkurs schlägt sich dies jedoch nicht entsprechend nieder. Außerdem ist ein großer Teil der für die Silicon Sensor International AG interessanten Industrie aus den USA nach Asien abgewandert. Gute Projekte scheiterten dann auch an den Unwettern in New Orleans. Wichtig ist für die Gesellschaft trotzdem die Vertretung vor Ort, um Informationen zu erhalten. Allerdings zählt in den USA vor allem die Reputation der Tochtergesellschaft selbst, die jedoch eher klein ist und somit nicht so stark auf sich aufmerksam machen kann wie nötig.

In Asien arbeit die Silicon Sensor International AG mit drei Vertriebsgesellschaften auf Provisionsbasis zusammen. Selbst nehmen Vertreter der Gesellschaft an Messen teil. In Asien beläuft sich der Anteil am Umsatz derzeit auf 10 Prozent. Der Vorstand erläuterte auch, dass der Markt dort zweigeteilt ist. Sitz der größten Wettbewerber ist Japan. Die Erschließung der dortigen Märkte wird allerdings wegen der langen Entwicklungsphase noch ein wenig Zeit beanspruchen. Dr. Kriegel unterstrich hier, dass es sich um einen schwierigen Markt handelt, in den die Gesellschaft jedoch immer mehr eindringt. Aus Indien gab es ebenfalls schon Anfragen, dies ist jedoch derzeit kein Zielmarkt.

Anschließend berichtete der Vorstand, dass ein von der Silicon Sensor International AG geliefertes Teil in der Technik der alten Marssonden eingesetzt wurde. Nach seiner Erkenntnis war dies aber beim neuesten Projekt nicht der Fall. Er verwies jedoch darauf, dass Lewicki gute Erträge aus dem Bereich Raumfahrt erwirtschaftet hat.

Zu neueren Projekten konnte sich Dr. Kriegel wegen Geheimhaltungsvereinbarungen mit den Kunden nicht äußern. Aus dem gleichen Grund kann das Unternehmen auch im Geschäftsbericht keine Produkte abbilden. Er unterstrich aber nochmals, dass die Gesellschaft den neueren Anforderungen durch Investitionen wiederum gerecht wird und ansehnliche Margen erzielen kann. Hier erklärte er auch nochmals, dass dies auch für den Bereich Automotive gilt .Er betonte ebenfalls, dass die Anforderungen der Kunden stetig steigen.

Der im Geschäftsbericht erwähnte Übergang zu kompletten Systemen und Systemkomponenten war nach Aussage des Vorstands lediglich als Beispiel gedacht. Dies betrifft vor allem den medizinischen Bereich und bewegt sich auf kleinerem Niveau. Der Sensormarkt ist insgesamt ein Milliardenmarkt, und die Silicon Sensor International AG kann einen Teil davon bearbeiten. Die vier größten Wettbewerber des Unternehmens kommen dabei aus Asien. Dr. Kriegel betonte hier wiederum, dass die Gesellschaft keine Massenfertigung hat. Allerdings wird jeder gewünschte Sensor gebaut und geliefert.

Wichtig für das Unternehmen sind vor allem Innovationen. Damit lassen sich dann die entsprechenden Margen sichern. Bei einer größeren Stückzahl ist außerdem die Preisgestaltung anders. Der Vorstand wies aber auch darauf hin, dass die Gesellschaft entsprechende Fixkosten hat. Problematisch gestaltet sich zurzeit jedoch vor allem die Auslastung der Märkte, so dass diese Situation Schritt für Schritt gestaltet werden muss.

Weiterhin ging Dr. Kriegel auf das Projekt mit Hella ein. Hier hat das Unternehmen einen Letter of Intent, der die üblichen Bedingungen der Automobilindustrie enthält. Vereinbart wurde ein rollender Forecast von drei Monaten. Terminiert ist das Ganze bis Frühjahr 2009. In harten Verhandlungen übte die Silicon Sensor International AG inzwischen Druck auf Hella aus. Der Vorstand geht daher davon aus, dass weitere Abnahmen aus dem Projekt erfolgen. Seit längerem war dies allerdings zuletzt nicht mehr der Fall. Zudem ist Hella an einem weiteren Projekt interessiert, bei dem die Silicon Sensor International AG die Bedingungen jedoch noch entsprechend aushandeln wird.

Im Bereich der Abstandssensorik hat die Silicon Sensor International AG einen großen Marktanteil und beliefert einen großen Teil der Anbieter. Somit trägt dieser Bereich erfolgreich zum Unternehmensumsatz bei. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft durch mögliche neue Vorgaben aus Brüssel bei Drucksensoren und Spurhaltesystemen hängen von vielen Parametern ab. Chancen ergeben sich auf diesem Gebiet sicherlich, und bei Interesse wird auch die Lieferung möglich sein.

Der Vorstand betonte aber an dieser Stelle, dass die Gesellschaft die MPD wegen ihrer Erfahrung im Bereich Automotiv gekauft hat. So ist zum Beispiel der für Hella produzierte Sensor weltweit einzigartig. Daher ist es der Silicon Sensor International AG auch möglich, entsprechend bei den Verhandlungen mit der Automobilbranche aufzutreten und nicht auf deren Knebelverträge einzugehen. Für besondere Fragestellungen kann die Gesellschaft aber auch auf Spezialisten bei der MPD und der Silicon Micro Sensors zurückgreifen.

Dann erklärte Dr. Kriegel, dass im Geschäftsfeld der Silicon Sensors International AG Imitationen nach dem üblichen Verständnis nicht möglich sind. Es würde sich dann eigentlich immer um neue Produkte handeln. Außerdem ist das Gesamtpaket, das das Unternehmen anbietet, umfassender und beinhaltet auch Qualität und Service.

Wie der Vorstand dann erläuterte, ergab sich der Hinweis im Geschäftsbericht auf eine mögliche Übernahme daraus, dass der Vorstand das Unternehmen derzeit für unterbewertet hält. Konkrete Angebote oder Verhandlungen gibt es aber nicht.

Außerdem berichtete Dr. Kriegel, dass zurzeit zum Beispiel in China zahlreiche Unternehmen an den Markt drängen. Dies lässt sich jedoch nicht mit Zahlen belegen und ist auch kurzfristig nicht relevant. Für die Zukunft können hieraus aber Wettbewerber entstehen. Voraussetzung dafür ist, dass diese Unternehmen nicht nur die Fähigkeit, sondern auch die finanziellen Mittel für eine Produktion haben.

Im Folgenden ging Dr. Kriegel auf die stillen Reserven ein und erläuterte, dass die Vorratsbestände zu Herstellkosten bewertet werden. Die Bewertung dazu erfolgt konservativ. In jedem Fall muss jedoch bei der Betrachtung berücksichtigt werden, dass die Verträge mit Kunden bestimmte Vorgaben enthalten.

Zum Sponsoring des Fußballclubs Union Berlin erklärte der Vorstand zunächst, dass dies nicht die AG, sondern die Silicon Sensor GmbH betrifft. Dem Unternehmen ist es dabei wichtig, sich zu engagieren und sich mit der Region Köpenick/Oberschöneweide zu identifizieren. Ein möglicher Effekt aus dem Sponsoring ist aber nur schwer messbar. Allerdings erzielte das Unternehmen dadurch möglicherweise bessere Konditionen bei Verhandlungen mit dem Energieversorger und wurde bevorzugt bei der Verlegung der Telefonanschlüsse behandelt. Die Kosten für das Sponsoring liegen über 100.000 Euro.

Abschließend betonte Dr. Kriegel nochmals, dass die Gesellschaft in allen Bereichen positive Erträge erzielt. Er unterstrich, dass die Probleme nicht im eigenen Haus liegen. Die Margen können jedoch nur durch Innovationen angehoben werden. Voraussetzung dafür ist eine Forschung auf weltbestem Niveau. Allerdings gab der Vorstand zu bedenken, dass auch die Kunden Kosten reduzieren wollen und daher versuchen, die Einkaufspreise zu drücken.

Im Anschluss erklärte Dr. Giering, dass der Wechsel in der Geschäftsführung der MPD nicht im Zusammenhang mit Problemen steht. Vielmehr hatte das Unternehmen den Mitgründer gebeten, über sein eigentliches Pensionsalter hinaus aktiv im Geschäft zu bleiben. Dies war dann eine Zeit lang so erfolgt. Im Mai 2007 ist dann ein neuer Geschäftsführer bei der MPD eingetreten, der zunächst noch mit seinem Vorgänger gemeinsam geplant und gearbeitet hat. Dann wurde auch die Silicon Micro Sensors ausgegründet, wobei die daraus entstehenden Folgen vom Unternehmen wohl unterschätzt wurden.

Weiterhin berichtete der Vorstand, dass der verlorene Kunde der MPD einen jährlichen Umsatz von 5 Mio. Euro erzeugt hatte. Dies konnte vom Unternehmen auch kompensiert werden. Allerdings entstand hierdurch dann kein ergänzender Umsatz. Außerdem ist die Gesellschaft bei ihren Planungen durch die Erfahrung mit den rückständigen Projekten inzwischen vorsichtiger geworden. Als Beispiel führte Dr. Giering hier das Infineon-Projekt an. Dort wurde die Abnahme von 20 Millionen Stück für das Jahr 2008 vereinbart. Inzwischen liegt Infineon mit den Abrufen aber bereits 60 Prozent zurück, was somit nicht mehr aufzuholen ist.

Zu den Night-Vision-Systemen erklärte der Vorstand, dass dort Lieferungen erfolgen. Dies wird auch in Zukunft so sein. Im Fall der Drucksensorik sind die Bedingungen ähnlich wie beim Projekt mit Hella. Auch hier wurden rollende Forecasts vereinbart. Die Zertifizierung in Dresden wurde inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Geplant ist die erste Lieferung von 20.000 Stück im Herbst 2008. Die Stückzahlen für 2009 und 2010 sind höher angesetzt. Die Silicon Sensor International AG geht hier von 500.000 beziehungsweise 1.000.000 Stück aus, obwohl die Ankündigungen von Seiten der Automobilindustrie noch höher ausfallen.

Auch Dr. Giering unterstrich nochmals, dass es im Unternehmen keine Probleme gibt. Er betonte, dass die Gesellschaft alles daran setzt, die Marge wie geplant einzuhalten. Außerdem wies er darauf hin, dass hier immer eine Marge von 15 Prozent angegeben wurde.

Dann erklärte der Vorstand, dass es durch die Fonds vor dem Verkauf keine Anfragen zu einer möglichen Vermittlung an andere Interessenten gegeben hat. Die Ursache für die Halbierung der Position der Kairos Investment liegt in einer Änderung des internen Risikomanagements der Londoner. Die entsprechenden Aktivitäten wurden von der Silicon Sensors International AG erfolgreich unterstützt, so dass die Aktien zu einem börsennahen Kurs an einen anderen Fonds verkauft werden konnten. Eine weitere Reduzierung ist von Kairos Investment nicht geplant.

Ebenso plant die Silicon Sensor International AG derzeit keine Akquisitionen. Interessante Angebote werden jedoch stets geprüft und würden dann entsprechend weiterverfolgt.

Weiterhin betonte Dr. Giering, dass die Gesellschaft für 2008 einen Umsatz von 39 Mio. Euro und ein EBIT von mehr als 4,9 Mio. Euro plant. Der Umsatz im ersten Quartal 2008 entsprach auch dem vergleichbaren Vorjahreswert. Allerdings wies der Vorstand darauf hin, dass die Kosten für Material und Personal inzwischen gestiegen sind und sich so auf den Umsatz auswirken. Außerdem warnte er, den Auftragsbestand als Maßstab zu nehmen, da dieser zu sehr stichtagsbezogen ist. Die Aufträge sind im wesentlichen Rahmenverträge, bei denen an einem bestimmten Stichtag weitere Anforderungen des Kunden nicht mehr erfasst werden und so das Bild beeinflussen.

Wie der Vorstand dann erläuterte, betrug der Firmenwert der Lewicki GmbH im Konzernabschluss 1,8 Mio. Euro. Laut Impairment-Test ist das Ergebnis ausreichend, diesen Wert zu rechtfertigen. Ein leichter Umsatzrückgang in diesem Bereich ist zwar möglich, stellt jedoch keine Gefahr dar. Bis heute ist dieser Rückgang allerdings auch nicht eingetreten.

Abschließend ging Dr. Giering noch auf den angestrebten Beschluss zum Aktienrückkauf ein. Wie er diesbezüglich erklärte, hat sich die Gesellschaft bei der Grenze von 20 Prozent am möglichen Rahmen orientiert. Er betonte auch, dass der Vorstand sich darin einig ist, dies nicht zu einer Blockvereinbarung mit Großaktionären auszunutzen. Den übrigen Aktionären würden somit keine Nachteile bei einer eventuellen Durchführung entstehen.

Außerdem handelt es sich um einen Vorratsbeschluss, der mit ähnlichem Wortlaut auch im Aktienrückkaufprogramm 2006 stand und in vielen Unternehmen gefasst wird. Von der letzten Ermächtigung wurde im Übrigen bis jetzt kein Gebrauch gemacht. Allerdings erhält die Gesellschaft so mehr Flexibilität. Weiterhin erklärte der Vorstand, dass die Silicon Sensor International AG in 2007 gute Erfahrungen mit dem Ausschluss des Bezugsrechts gemacht hat. Dies ermöglichte eine schnelle Durchführung und hielt die Kosten überschaubar.

Danach erläuterte der Aufsichtsratsvorsitzende kurz, dass die Vergütung des Aufsichtsrats durch die Einführung des Sitzungsgeldes auf ein angemessenes Niveau gehoben werden sollte. Er verwies hierzu auf den Kienast-Bericht, nach dem die Aufsichtsratsvergütung im Unternehmen weit unter dem üblichen Niveau liegt. Da jedoch der Aufwand und die Verantwortung auf Seiten des Kontrollorgans stetig wachsen, soll hier eine Anpassung erfolgen. Über das Sitzungsgeld würde dies dann dem Aufwand entsprechend geregelt. Außerdem folgt dieses Vorgehen dem Corporate Governance-Kodex.

Wie Herr Hofmann dann noch ausführte, ist der Aufsichtsrat von seiner Expertise her breit aufgestellt. Die Mitglieder haben Erfahrung in den Bereichen Finanzen, Industrie, Vertrieb und Technik. Der auf dieser Hauptversammlung zur Wahl stehende Kandidat bringt zudem Kenntnisse aus dem Bereich Automotive mit.


Abstimmungen

Zunächst stellte sich hier der bereits zuvor durch Herrn Hofmann vorgestellte Kandidat für den Aufsichtsrat nochmals kurz selbst vor. Dabei wies Dr. Rieger auch Vermutungen zurück, dass er lediglich die besonderen Interessen eines Aktionärs wahrnehmen wird. Vielmehr unterstrich er durch seinen Werdegang seine besondere Qualifikation für diese Tätigkeit.

Vor Beginn der Abstimmungen erläuterte Herr Hofmann dann kurz das Abstimmungsprozedere. Abgestimmt wurde im Subtraktionsverfahren bei einer Präsenz von 35,77 Prozent. Nachfolgend wurden die Beschlüsse zu den TOP 2 bis 5 und zu den TOP 7 bis 9 mit einer Zustimmung von 85,92 bis 99,99 Prozent gefasst. Nicht zugestimmt wurde TOP 6, der mit einem Ergebnis von 72,98 Prozent nicht die erforderliche Anzahl der Stimmen erreichte.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,10 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 5), die Schaffung neuen genehmigten Kapitals (TOP 6), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 7), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 8) sowie die Wahl von Dr. Harald Rieger in den Aufsichtsrat (TOP 9).


Fazit

Die Entwicklung der Silicon Sensor International AG verläuft insgesamt positiv. Auch wenn derzeit Herausforderungen von außen auf das Unternehmen zukommen und auch der anstehende Umzug einige Unwägbarkeiten mit sich bringt, sollte doch die vorsichtige Herangehensweise des Managements die Gesellschaft auf Kurs halten. Für das Unternehmen sprechen zudem die einzigartigen Produkte und die hohe Qualifikation der Mitarbeiter.

Insgesamt wird das Jahr 2008 wohl einen Einschnitt in der bisherigen kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung bringen. Da dies jedoch so angekündigt und erwartet wurde, sollte dies die Aktionäre nicht schrecken. Vielmehr sollte dieses Jahr damit die Grundlagen für den weiteren Erfolg ab 2009 legen.


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Veröffentlichungsdatum: 20.06.2008 - 19:14
Redakteur: msh
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