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HV-Bericht KSB AG - Gesellschaft steht vor einem erneuten Rekordergebnis
Am 12. Juni 2008 fand in Frankenthal die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der KSB AG statt. Knapp 200 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im CongressForum eingefunden, um sich nach den hervorragenden Ergebnissen des letzten Jahres über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hans-Joachim Jacob eröffnete die Hauptversammlung und teilte dann die verschiedenen Änderungen in den Organen mit, wobei er kurz den neuen Vertriebsvorstand Jan Stoop vorstellte. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien übergab Dr. Jacob das Wort an den Vorstandssprecher Dr. Wolfgang Schmitt.


Bericht des Vorstands

Wie Dr. Schmitt einleitend erklärte, hatte er auf der letzten Hauptversammlung "noch bessere Nachrichten" angekündigt und dies glücklicherweise auch einhalten können. Man hätte im Vorjahr das Zukunftsbild sogar noch mit mehr Farbtupfern versehen können, denn aufgrund der guten Konjunktur fiel das Ergebnis noch besser aus, als man sich das bei der KSB selbst ausgemalt hatte. Anschließend stellte er kurz den beruflichen Werdegang von Herrn Stoop vor, mit dem die Gesellschaft nach seinen Worten einen kapitalen Fang gemacht hat. Insbesondere im Geschäft mit Standardpumpen und -armaturen habe sich Herr Stoop schon wirkungsvoll einbringen können.

Nach Aussage von Dr. Schmitt kann man bei der KSB auf ein weiteres Rekordjahr zurückblicken. Sowohl beim Auftragseingang mit 12,9 Prozent auf 1,93 Milliarden Euro als auch beim Umsatz mit 10,2 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro verzeichnete die Gesellschaft zweistellige Zuwachsraten. Da der Umsatz weniger stark zulegte wie der Auftragseingang, verfügt die KSB noch über ein respektables Auftragspolster. Auch das Ergebnis vor Steuern konnte noch einmal um 43 Prozent auf rund 129 Mio. Euro ausgeweitet werden. So verbesserte sich die Umsatzrendite auf 7,3 Prozent, womit die KSB dem Renditeziel von 8 Prozent, das erst für 2010 vorgesehen war, schon sehr nahe kam.

Die gute Entwicklung hat sich laut Vorstandssprecher auch in der Mitarbeiterzahl niedergeschlagen. Dabei entfielen von den 504 neu geschaffenen Arbeitsplätzen 234 auf Deutschland, insgesamt stieg die Mitarbeiterzahl auf 13.927. Trotz der Ausweitung konnte die Leistung pro Mitarbeiter von 122 auf 131 TEUR gesteigert werden.

Zur positiven Entwicklung haben den weiteren Angaben zufolge sowohl alle Regionen als auch Marktsegmente beigetragen. Im Heimatmarkt Europa stieg der Auftragseingang um 8,1 Prozent, die KSB AG verzeichnete sogar ein Auftragsplus von 10,0 Prozent. Die Region Asien/Pazifik realisierte beim Auftragseingang einen Zuwachs von 19,1 Prozent, übertroffen wurde dieser Anstieg aber noch von der Region Amerika, die ein Plus von 26,0 Prozent aufwies. Durch die Bestellungen der ölfördernden Betriebe erreichte die brasilianische Gesellschaft das stärkste Wachstum.

Aufgrund hoher Preise für Energieträger entwickelte sich auch der Auftragseingang in der Region Mittlerer Osten/Afrika positiv. Dabei legte der Auftragseingang stärker zu als der Umsatz, da speziell in der Energietechnik aus Kapazitätsgründen auch Aufträge mit späteren Lieferterminen hereingenommen wurden, berichtete Dr. Schmitt.

Starke Zuwächse beim Umsatz erzielten nach Aussage des Vorstandssprechers die Gesellschaften in Europa und Amerika. Da im Vorjahr die KSB Shanghai mehrere Großaufträge fakturiert hatte, fiel der Zuwachs in 2007 in der Region Asien/Pazifik etwas geringer aus. Zu Jahresbeginn 2007 hatte die KSB vier Gesellschaften nun in den Konzern integriert, ohne diese Neukonsolidierungen hätte der Zuwachs beim Auftragseingang 11,1 Prozent und beim Umsatz 8,3 Prozent betragen.

Wie Dr. Schmitt weiter ausführte, erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern um 38,5 auf 128,7 Mio. Euro. Da die Steuerquote etwas niedriger ausfiel, stieg der Jahresüberschuss sogar um 44,1 Prozent auf 89,9 Mio. Euro. Nach Minderheiten lag der Konzern-Jahresüberschuss mit 76,8 Mio. Euro um 55,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dies bedeutete für die Stammaktie ein Ergebnis von 43,73 Euro je Aktie und für die Vorzugsaktie ein Ergebnis von 43,99 Euro. Sehr erfreulich entwickelte sich auch das Ergebnis der KSB AG vor Steuern, das von 5,9 auf 21,8 Mio. Euro kletterte.

Trotz eines kräftigen Wachstums der Bilanzsumme verbesserte sich die Eigenkapitalquote auf 40,2 Prozent, so Dr. Schmitt. So hat sich dann auch die Nettofinanzposition von 93,3 auf 127,6 Mio. Euro erhöht. Kräftig gestiegen ist ebenfalls der Cashflow aus operativer Tätigkeit, der in 2007 ein Niveau von 123,8 Mio. Euro erreichte.

Nach den Worten des Vorstandssprechers zeigte die Aktie doch eine recht bewegte Entwicklung. Bis zum Oktober 2007 hat sich der kräftige Kursanstieg fortgesetzt, danach folgte eine kräftige Kurskorrektur. Seit Februar 2008 konnte die Aktie aber wieder an Wert zulegen. Trotz der Abwärtsbewegung zum Jahresende blieb bei den Stämmen noch ein Plus von 21 Prozent, und bei den Vorzügen waren es 14 Prozent. Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung soll nach dem Vorschlag der Verwaltung die Dividende um 7 Euro auf 9,00 Euro je Stamm- und 9,26 Euro je Vorzugsaktie angehoben werden.

Bereits im laufenden Jahr wolle man bei der KSB dem eigentlich für 2010 geplanten Umsatzziel von 1,9 Milliarden Euro sehr nahe kommen, betonte Dr. Schmitt. Auch die Umsatzrendite von 8 Prozent könnte bereits im laufenden Jahr erreicht werden. Darüber hinaus sind ein überproportionales Wachstum im Standardgeschäft und eine Stärkung des globalen Produktions- und Vertriebsnetzes vorgesehen.

Weiterhin gute Chancen sah Dr. Schmitt im Bereich Industrie, der Energietechnik und der Wasserwirtschaft, aber auch die Segmente Gebäudetechnik, Abwassertechnik und Bergbau sollten sich weiterhin positiv entwickeln. Risiken könnten auf der anderen Seite aus der Finanzkrise, der schwachen Dollar- und Rupien-Entwicklung und den hohen Preisen für Rohstoffe entstehen.

In den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres stieg der Auftragseingang weiter um 10,9 Prozent an, was vor allem auf Großaufträge aus der Wasserwirtschaft und auf ein lebhaftes Industriegeschäft zurückzuführen war. Besonders starke Zuwächse zeigte die KSB AG, hier lag das Plus bei 17,3 Prozent. Auch der Umsatz verbesserte sich um 10,4 Prozent, und der Personalbestand wurde weiter um 2,7 Prozent auf 14.062 Personen aufgestockt. Angesichts des bisherigen Verlaufs ging Dr. Schmitt davon aus, die Jahresziele erreichen zu können.

Neben den Jahreszielen hat sich das Management der KSB auch noch vier Arbeitsschwerpunkte gesetzt. Dazu zählen die Erweiterung der Fertigung, die Schaffung neuer Produkte, internationale Kooperationen und die Weiterentwicklung der Konzernstrategie. Hierbei plant man bei der KSB die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Indien und den Bau einer modernen Stahlgießerei. Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt aber in Deutschland, da die Gesellschaft an die Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. Laut Dr. Schmitt sollen in Deutschland insgesamt 70 Mio. Euro investiert werden.

Zur Gewinnung neuer Produkte wurden die Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) verstärkt. Wichtig dabei ist nach Aussage des Vorstandssprechers, die Pumpen mit einer höheren Energieeffizienz und verbesserten Wirkungsgraden auszustatten. Für einige Zukunftsfelder sah Dr. Schmitt aber auch Kooperationsmöglichkeiten. So startet zum 1. Juli 2008 mit einem japanischen Partner das Joint Venture Nikkiso-KSB GmbH, in dem Spaltrohrmotorpumpen für Kunden in Europa und im Mittleren Osten entwickelt werden.

Trotz der aktuell guten Entwicklung hat die Unternehmensführung der KSB bereits in 2007 begonnen, die bestehende Strategie auf zukünftige Chancen zu überprüfen, berichtete Dr. Schmitt. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden in den meisten Tätigkeitsfeldern auch noch attraktive Zukunftsmärkte identifiziert. Über mögliche Veränderungen soll voraussichtlich Ende des Jahres entschieden werden. Wie Dr. Schmitt am Ende seiner Ausführungen betonte, wird man alle erfolgversprechenden Chancen nutzen und weiterhin an der Zukunft des KSB-Konzerns arbeiten.


Allgemeine Diskussion

Zu Beginn seiner Wortmeldung begrüßte Dr. Schlüchter von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), dass die meisten Aufsichtsratsmitglieder in der Mitte der Aktionäre sitzen. Nach seiner Meinung lassen der Aktienkurs "Partystimmung" aufkommen und die Dividende das "Aktionärsherz höher schlagen". Allerdings profitiere auch der Aufsichtsrat in Form von Tantiemen durch die deutliche Anhebung der Dividende.

Dann kündigte der DSW-Vertreter an, er werde aber auf jeden Fall gegen die vorgeschlagene Beschneidung des Rede- und Fragerechts stimmen, zumal dieser Punkt auch die Gefahr von Anfechtungsklagen mit sich bringe, wenn nicht genügend Informationen gegeben werden. Des Weiteren bat Dr. Schlüchter, im Aufsichtsratsbericht auch gleich die Themen der jeweiligen Sitzungen und im Geschäftsbericht auch wieder den Auftragsbestand anzugeben.

Laut Dr. Schmitt hat die KSB über Jahre hinweg immer den Auftragsbestand berichtet, obwohl dieser gar nicht so leicht zu ermitteln sei. Denn die KSB betreibe auch viel langfristige Auftragsfertigung, bei der sich die genaue Erfassung über Zeiträume schwierig darstellt. Außerdem komme es teilweise zu Änderungen in den Aufträgen während der Abarbeitung, was dann aber nicht mehr im Auftragsbestand berücksichtigt wird. Im Geschäftsbericht müsse man sich wegen der schwierigen Ermittlung auf ungefähre Angaben beschränken.

Etwas verwundert zeigte sich Dr. Schlüchter über die Höhe der Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen, die Dr. Schmitt jedoch auf einen Sondereffekt zurückführte. Extra lobend hob der Aktionärsvertreter hervor, dass der Wirtschaftsprüfer nur 19 TEUR für sonstige Tätigkeiten erhielt. Schon seit vielen Jahren werde bei der KSB genau darauf geachtet, dass der Wirtschaftsprüfer nicht auch noch für Steuerberatung eingesetzt wird, erklärte hierauf der Vorstandssprecher.

Weitere Fragen von Dr. Schlüchter drehten sich um die Verweildauer der Vorstandsmitglieder, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie die Geschäfte mit dem Großaktionär. Laut Dr. Schmitt laufen die Geschäfte mit dem Großaktionär unter marktkonformen Bedingungen ab, da dies sonst auch zu Problemen mit dem Wirtschaftsprüfer führen würde. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betragen ähnlich wie bei Wettbewerbern rund 3 Prozent. Wie Vorstandsmitglied Prof. Dr. Dieter-Heinz Hellmann, zuständig für Forschung, Entwicklung und Produktmanagement, ergänzend hinzufügte, kamen aber auch noch Aufwendungen im Rahmen von Aufträgen hinzu, die sich auf eine zweistellige Millionensumme belaufen.

Wie der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Jacob dann erklärte, wird schon mit den Laufzeiten der Vorstandsverträge geplant oder ansonsten nur mit dem Ausscheiden aus Altersgründen. Hier sucht der Aufsichtsrat dann auch schon rechtzeitig entsprechende Nachfolger. Bei den Vorstandsverträgen wird laut Dr. Jacob immer versucht, diese mit kürzeren Laufzeiten als fünf Jahren auszustatten, auch wenn die Gesellschaft natürlich an einer langfristigen Zusammenarbeit mit dem Vorstand interessiert ist. Zukünftig wird es immer mal wieder vorzeitige Trennungen geben, auch wenn dies natürlich nicht die Regel darstellt.

Auf die Frage nach der Größenordnung beim Erwerb von Softwarelizenzen erklärte Dr. Schmitt, dass im letzten Jahr für den Wechsel eines Programms und für den Tausch von SAP R3 zu MySAP insgesamt Kosten von rund 9 Mio. Euro angefallen sind. Interesse bekundete Dr. Schlüchter auch an der Höhe der liquiden Mittel. Nach Aussage des Vorstandssprechers schwanken die liquiden Mittel, haben im vergangenen Jahr aber um rund 40 Mio. Euro zugenommen. Die durchschnittliche Verzinsung dieser Mittel gab er mit 4 Prozent an. Abschließend bekundete Dr. Schlüchter noch einmal seine ablehnende Haltung gegen die geplante Begrenzung des Frage- und Rederechts.

Als nächster Redner sah Volker Westerborg von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) die KSB in einer ausgezeichneten Verfassung. Da sich der Aktienkurs sehr gut entwickelt hat, konnten auch alle Aktionäre davon profitieren. Nähere Auskünfte erbat der Aktionärssprecher dann zum zwischenzeitlich starken Kurseinbruch der Aktie und den Investor Relations-Aktivitäten, auch im Hinblick auf eine mögliche Indexmitgliedschaft.

Die Aktie war, wie Dr. Schmitt erklärte, in den letzten zwei Jahren sehr volatil, nachdem Anfang 2006 einige Analysten angefangen hatten, die KSB zu covern. Dabei sahen die Analysten großes Potenzial und gaben Kursziele von 500 Euro und später sogar 700 Euro aus. Mit der Subprime-Krise kam dann aber der Kurs deutlich zurück, zumal auch der allgemeine Maschinenbauindex mit 33 Prozent deutlich stärker nachgab als der DAX. Des Weiteren war da die Meldung eines Schweizer Fonds über mehr als 3 Prozent Anteilsbesitz, der dann in der Krise die Papiere wieder verkauft hat. Im Bereich IR hat die Gesellschaft, wie der Vorstandssprecher anfügte, keine Aktivitäten gestartet. Früher war die KSB im MDAX und SDAX gelistet, das Ganze habe sich aber nicht gerechnet. Derzeit fühle man sich neben Porsche im General Standard ganz wohl.

Auf die Frage nach der Währungssicherung meinte Dr. Schmitt, die Gesellschaft sei von den Währungsveränderungen nicht so stark betroffen, da sie das meiste vor Ort produziert. Sonst treten bei der KSB eigentlich nur Translationseffekte auf. Zusätzliche Fragen von Herrn Westerborg drehten sich um die weitere Strategie und mögliche Anleihen zur Finanzierung des Wachstums. Hinsichtlich der Strategie befinde man sich noch in der Überprüfung der Optionen, so der Vorstandssprecher. Nachdem sich die Nettofinanzposition auf 150 Mio. Euro verbessert hat, werde die KSB den Kapitalmarkt sicherlich nicht in größerem Umfang in Anspruch nehmen.

Große Bedenken äußerte Herr Westerborg hinsichtlich der vorgeschlagenen Wahl der BDO zum Wirtschaftsprüfer aufgrund der Vorgänge bei Thielert. Auch bei der KSB kenne man die Einwände gegen diese Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, weshalb man den Vorstand der BDO um einen ausführlichen Bericht gebeten habe, erklärte hierauf der Aufsichtsratsvorsitzende. Nach seiner Aussage ist man bei der BDO den Vorwürfen sehr schnell nachgegangen, und es gebe bisher auch nur ein Versäumnisurteil, aber kein Urteil in der Sache. Somit sieht man laut Dr. Jacob bei der KSB aktuell auch keine Veranlassung, an der Bestellung der BDO etwas zu ändern.

Auf die Kritik an der geplanten Begrenzung des Frage- und Rederechts meinte Dr. Jacob, der Grund für den Vorschlag liege darin, dass man bei der Gesellschaft vorbereitet sein möchte, falls einzelne Aktionäre gezielt versuchen sollten, die Hauptversammlung zu stören. Beim Beschlussvorschlag handle es sich also um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Im weiteren Verlauf sprach Herr Rissler den Mitarbeitern seinen Glückwunsch zu dem guten Ergebnis aus, und er war auch mit der vorgeschlagenen Dividende vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen zufrieden.

Herr Ziegler zeigte sich zunächst mit der Terminwahl für die Hauptversammlung nicht besonders zufrieden, da bei der Einladung am 30. April schon bekannt war, dass an diesem Abend ein Deutschland-Spiel stattfindet. Da seiner Meinung nach auch nicht form- und fristgerecht eingeladen wurde, erklärte er Widerspruch zu Protokoll. Zudem sollte man bei der Gesellschaft überlegen, die Begrenzung des Frage- und Rederechts von der Tagesordnung zu nehmen.

Auch Caterina Steeg widersprach der ordnungsgemäßen Einladung zur Hauptversammlung. Scharfe Kritik übte diese zudem daran, dass die Berufsbezeichnungen bei den Aufsichtsratskandidaten weggelassen wurde. Des Weiteren verlangte Frau Steeg ausführliche Informationen zum Wechsel des Abschlussprüfers vor dem Hintergrund der früheren Vorstandstätigkeit von Dr. Jacob bei der BDO.

Wie Dr. Jacob in seiner Antwort darlegte, war er 18 Jahre lang Mitglied im Vorstand der BDO, was auch im Geschäftsbericht angegeben sei. Zuvor war er 25 Jahre bei der KPMG, und die war ebenfalls Wirtschaftsprüfer bei der KSB. Zu keiner Zeit habe es aber einen Interessenkonflikt gegeben, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende. Bei der BDO sei er schon 2001 aus dem Vorstand ausgeschieden, in den Jahren 2005 und 2006 sei er nur mit einem speziellen Auftrag in den Vorstand berufen worden. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende anfügte, hält er auch keine Aktien an der BDO oder hat auch keinerlei Beraterverträge.

Dr. Jacob teilte aber durchaus die Meinung, dass ein Störgefühl entstehen könnte. Nachdem jedoch die KPMG zehn Jahre lang bei der KSB im Amt war, hat man hier Ausschau nach einem neuen Wirtschaftsprüfer gehalten. Zwischen den großen Gesellschaften wurde dann ein Ausschreibungsverfahren durchgeführt, und auf Basis einer ersten Bewertung wurden alle vier zur Präsentation eingeladen. Bei der Auswertung war er selbst nicht anwesend, dies haben der Leiter Rechnungswesen und die Vertreter des Prüfungsausschusses übernommen. Das Ergebnis war nach Angabe von Dr. Jacob zwar relativ eng, am Ende aber trotzdem eindeutig für die BDO. Persönlich fühle er sich hier auf keinen Fall voreingenommen. Um diesen Punkt gab es anschließend aber noch einige Diskussionen mit Frau Steeg.

Herr Grevenkamp bemängelte die Investor Relations-Aktivitäten und verlangte hier deutlich mehr Engagement. Aufgrund des hohen Aktienkurses regte er zudem einen Aktiensplit an. Dr. Schmitt hielt einen Split in den nächsten Jahren durchaus für denkbar, wenn sich der Kurs auf dem jetzigen Niveau stabilisieren sollte. Hinsichtlich der BDO meinte Dr. Schlüchter, man müsse beide Seiten sehen, immerhin habe diese schon den Mut gehabt, bei Klöckner das Testat zu verweigern. Auch andere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften hätten schon kritische Fälle gehabt, und deshalb solle man hier auch einmal ein Auge zudrücken.


Abstimmungen

Vor Beginn der Abstimmungen gab der Versammlungsleiter die Präsenz bekannt. Von den 886.615 ausgegebenen Stammaktien waren demnach 749.023 entsprechend 84,48 Prozent vertreten, während die Präsenz bei den Vorzugsaktien mit 28.523 lediglich bei 3,30 Prozent lag. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen im Sinne der Verwaltung gefasst.

Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 9,26 Euro je Vorzugs- und von 9,00 Euro je Stammaktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der BDO Deutsche Warentreuhand AG zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 5), die Wahl der Herren Dr. Hans-Joachim Jacob, Ludwig Udo Kontz, Klaus Kühborth, Richard Lederer und Werner Stegmüller in den Aufsichtsrat (TOP 6) sowie über eine Satzungsänderung im Hinblick auf die Amtsperiode des Aufsichtsratsvorsitzenden (TOP 7) und die Begrenzung des Frage- und Rederechts (TOP 8).

Vor dem Ende der Hauptversammlung gaben noch einige Aktionäre Widerspruch zu Protokoll.


Fazit und eigene Meinung

Die KSB AG kann auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Nach den schon deutlichen Steigerungen in 2006 konnte die Gesellschaft noch einmal einen kräftigen Schlag draufpacken und den Jahresüberschuss um 55 Prozent steigern. Damit wies KSB einen Gewinn je Aktie von knapp 44 Euro auf. Im laufenden Jahr ist mit einer Fortsetzung des positiven Trends zu rechnen.

Die Zahlen in den ersten Monaten des laufenden Jahres deuten daraufhin, dass KSB in 2008 das Umsatzziel von 1,9 Milliarden Euro schon erreichen kann. Bei einer weiteren Verbesserung der Umsatzrendite Richtung 8 Prozent, sollte das Ergebnis je Aktie im laufenden Jahr erstmals die Grenze von 50 Euro durchbrechen, was auch noch Spielraum für weitere Dividendenanhebungen lässt. Vor dem Hintergrund der äußerst günstigen Bewertung und den weiter positiven Zukunftsaussichten erscheinen Kurse von 600 Euro auf Sicht eines Jahres erreichbar, so dass sie auf dem jetzigen Niveau einige Stücke ins Depot legen sollten.


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Veröffentlichungsdatum: 17.06.2008 - 20:46
Redakteur: tre
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