Am 30. Mai 2008 fand in Frankfurt die achte ordentliche Hauptversammlung der Syzygy AG statt. Bei sommerlichen Temperaturen hatten sich knapp 100 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, in der Deutschen Nationalbibliothek eingefunden, um sich über die weitere Entwicklung der Gesellschaft nach den Zukäufen der letzten Monate zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Mädel eröffnete die Hauptversammlung und wies auf den eingegangenen Gegenantrag zur Gewinnverwendung hin. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien übergab er das Wort an den Vorstand Frank Wolfram.
Bericht des VorstandsNach Aussage von Herrn Wolfram erlebt die Werbewelt aufgrund der veränderten Mediennutzung gerade eine Revolution. In nur elf Jahren ergab sich in Deutschland ein Anstieg der Online-Nutzer von 6,5 auf 63,7 Prozent. Die höchsten Zuwächse werden dabei bei Frauen und über 50-jährigen erzielt. Wie Herr Wolfram weiter informierte, liegt die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer bereits bei zwei Stunden. Daraus folgt für die Werbeindustrie, dass man versuchen muss, die Menschen online zu erreichen.
Vor allem bei jungen Menschen entwickelt sich das Internet nach Aussage des Vorstands auch immer mehr zum Unterhaltungskanal. Zudem wird das Internet verstärkt zum "Mitmach-Web", in dem die Menschen von passiven Mediennutzern zu aktiven Entscheidern und Gestaltern werden. Laut Herrn Wolfram organisieren sich die Menschen zunehmend in sozialen Netzwerken. Als Konsequenz daraus müssen die Marken ihren Elfenbeinturm verlassen. In dieser Revolution will Syzygy ein Helfer für die Marken sein.
Im Folgenden bezeichnete Herr Wolfram Syzygy als Agenturgruppe für das digitale Zeitalter. Speziell mit den getätigten Übernahmen im vergangenen Jahr hat sich die Gesellschaft breiter aufgestellt. Neben dem klassischen Bereich Webdesign hat Syzygy im Dezember 2006 mit der GFEH einen Online-Marketing-Spezialisten übernommen. Im März 2007 erfolgte dann die Übernahme der Unique Digital in London, die das gleiche Geschäftsmodell wie die GFEH betreibt, allerdings auf dem britischen Markt. Schließlich konnten vor einigen Monaten mit Hi-ReS! einige der kreativsten Köpfe weltweit in der Branche mit an Bord geholt werden, so Herr Wolfram. Anschließend gab er anhand zweier Beispiele einen kurzen Überblick über die Leistungsfähigkeit der Gruppe.
Rückblickend nannte dann der Vorstandsvorsitzende Marco Seiler noch einmal die Ziele für 2007. Dies waren ein Umsatzwachstum von 25 Prozent, die Verdoppelung des operativen Ergebnisses und weitere Mergers & Acquisitions (M&A)-Aktivitäten. Die im letzten Jahr investierten Finanzmittel haben sich laut Herrn Seiler auch schon positiv auf das operative Ergebnis ausgewirkt. So verzeichnete Syzygy bei den Umsatzerlösen einen Zuwachs von über 30 Prozent auf 27,35 Mio. Euro, aber auch das organische Wachstum lag dabei im zweistelligen Bereich.
Das operative Ergebnis konnte von 1,4 auf 3,37 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden. Erstmals seit der Börsennotierung lag das operative Ergebnis damit deutlich höher als das Finanzergebnis. Auch in London hat die Gesellschaft ein sehr erfolgreiches Jahr hinter sich. Nach der Übernahme von Unique Digital im März 2007 erfolgte im Juli 2007 die Gründung einer Niederlassung in Hamburg. Zudem gelang zum Jahresanfang die Übernahme von Hi-ReS!, berichtete Herr Seiler.
Nachdem Syzygy nun sechs Jahre keine Akquisitionen getätigt hatte, wurden jetzt nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden innerhalb von 18 Monaten drei Übernahmen geschultert. Insgesamt haben die Akquisitionen aber einen äußerst positiven Effekt auf die Gesellschaft. Durch das Pooling im Mediageschäft ergaben sich im letzten Jahr Vorteile von 0,4 Mio. Euro, die im laufenden Jahr sogar auf 0,8 Mio. Euro klettern sollen. Im Zusammenspiel mit den neuen Gesellschaften konnte in einer Wettbewerbspräsentation gegen neun internationale Konkurrenten Jägermeister als Neukunde gewonnen werden. Ebenfalls gemeinsam mit Hi-ReS! gelang es, einen weiteren Großkonzern als neuen Kunden zu gewinnen. Zusammen werden die beiden neuen Kunden der Gesellschaft einen zusätzlichen Honorarumsatz von 1,5 bis 2,0 Mio. Euro bescheren.
Der Finanzdirektor von Syzygy, Herr Greiner, erläuterte dann eingehender die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Wie dieser berichtete, weist die Gesellschaft nun auch die Bruttoumsatzerlöse aus, die die Kosten für die Werbeplätze beinhalten. Diese sind jedoch lediglich als durchlaufende Posten zu betrachten. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Jahr um 35 Prozent auf 27,35 Mio. Euro, davon stammten 10 Prozent aus organischem Wachstum und 25 Prozent aus Akquisitionen.
Nach Aussage von Herrn Greiner arbeiten die neuen Gesellschaften hoch profitabel. So realisierte das Unternehmen beim EBIT ein Wachstum von 140 Prozent auf knapp 3,4 Mio. Euro, was eine EBIT-Marge von 12 Prozent bedeutete. Das Finanzergebnis lag deutlich unter dem Niveau des Jahres 2006, da aufgrund der Sonderausschüttung deutlich weniger liquide Mittel zur Verfügung standen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil des Finanzergebnisses bei 30 Prozent und der operative Anteil bei 70 Prozent. Dieser Trend hin zum operativen Teil wird sich auch in Zukunft fortsetzen, betonte Herr Greiner. Nach dem Minderheiten-Abzug für die alten Gesellschafter bei der GFEH wies Syzygy für 2007 einen Zuwachs beim Ergebnis je Aktie von 0,19 auf 0,21 Euro aus.
Wie Herr Greiner weiter berichtete, hat sich die Bilanz im letzten Jahr gravierend geändert, liquide Mittel und Wertpapiere machen nun nur noch gut 40 Prozent der Bilanzsumme aus. Die Forderungen kletterten deutlich um rund 7 Mio. Euro, was jedoch mit den Effekten beim Bruttoumsatz in Verbindung stand. Im Anlagevermögen waren vor allem die Firmenwerte der akquirierten Gesellschaften ausgewiesen. Auf Seiten des Eigenkapitals ergaben sich dagegen kaum Veränderungen.
Die Verbindlichkeiten sanken leicht von 23,4 auf 20,8 Mio. Euro, allerdings war Ende 2006 schon die Summe von rund 18 Mio. Euro für die Sonderausschüttung enthalten. Bereinigt um diesen Effekt kletterten die Verbindlichkeiten im Jahresverlauf von etwa 5 auf gut 20 Mio. Euro. Trotz dieser vielen Veränderungen ergab sich bei der Bilanzsumme dennoch kaum eine Änderung, so Herr Greiner. Auch im vergangenen Jahr hat Syzygy auf die liquiden Mittel eine Rendite von 5 Prozent erwirtschaftet, womit sich der Finanzdirektor zufrieden zeigte.
Der Umsatz je Mitarbeiter erhöhte sich im Geschäftsjahr 2007 um 2 Prozent auf 0,13 Mio. Euro. Mit den zehn größten Kunden erzielte Syzygy 60 Prozent des Umsatzes, im Vorjahr waren es noch 77 Prozent. Sehr zufrieden zeigte sich Herr Greiner auch mit dem operativen Cashflow, der um 40 Prozent auf 2,69 Mio. Euro zulegte.
Mit dem Verlauf des ersten Quartals 2008 war Herr Seiler sehr zufrieden, die Führung sei sogar selbst positiv überrascht worden. So lag das organische Wachstum in den ersten drei Monaten bei über 20 Prozent. Zudem wurde eine EBIT-Marge von 17 Prozent erwirtschaftet, die damit über der eigentlichen Zielrendite von 12 bis 15 Prozent lag. Während das Finanzergebnis wieder deutlich geringer ausfiel, zeigte sich ein sehr starkes operatives Geschäft. So kletterte das Konzernergebnis im ersten Quartal um 51 Prozent auf 1,2 Mio. Euro.
Mit der Entwicklung des Aktienkurses war der Vorstandsvorsitzende dagegen keineswegs zufrieden. Trotz der guten Zahlen hat die Aktie von März 2007 bis März 2008 rund 20 Prozent an Wert verloren. Aktuell weist Syzygy ein deutlich niedrigeres KGV als die Wettbewerber auf. Auch die TecDAX-Unternehmen besitzen eine deutlich höhere Bewertung, selbst unter Herausrechnung der Solaraktien. Seit Dezember 2007 läuft die Syzygy-Aktie fast parallel zum SDAX, da es kleine Unternehmen derzeit sehr schwer haben, meinte Herr Seiler. Als Gesellschaft könne man sich derzeit dem Markt nur durch gute Ergebnisse empfehlen und dann auf eine entsprechende Kursentwicklung hoffen. Im vergangenen Jahr wurden die Investor Relations-Aktivitäten noch einmal verstärkt, und auch in 2008 wird Syzygy wieder auf mehreren Konferenzen vertreten sein. Zudem soll der eigene Investor Relations-Bereich auf der Homepage überarbeitet werden.
Laut Herrn Seiler rücken zukünftig drei strategische Felder in den Mittelpunkt des Geschehens. Neben dem Online-Marketing ist dies auch die kreative Exzellenz, und hier hat die Gesellschaft in den vergangenen Jahren viele Auszeichnungen erhalten. Auch die Internationalisierung wird immer wichtiger, zumal man auch von den Kunden gedrängt wird, auch im Ausland vor Ort präsent zu sein. wie Herr Seiler erklärte, ist Syzygy nach wie vor auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten und besitzt dabei eine Vielzahl an Optionen.
Durch die Übernahmen hat die Gesellschaft nun schon fünf Marken in der Gruppe, weshalb eine neue Markenarchitektur angedacht ist. Hierbei erwartete der Vorstandsvorsitzende schon in den nächsten Monaten erste Veränderungen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnete Herr Seiler mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und einem Anstieg beim Ergebnis je Aktie von 0,21 auf 0,26 Euro. Im ersten Quartal 2008 konnte Syzygy denn auch schon 0,07 Euro je Aktie erreichen.
Darüber hinaus fängt die Gesellschaft laut Herrn Seiler im Rahmen einer klaren Strategie damit an, wieder eine Dividende auszuschütten. Vom Gewinn je Aktie in Höhe von 0,21 Euro sollen rund 50 Prozent, also 0,10 Euro, als Dividende ausgeschüttet werden. Angesichts der letzten Zukäufe und weiterer Optionen hielt der Vorstandsvorsitzende die Ausschüttung einer höheren Dividende für völlig falsch. Zudem müssten je nach Geschäftsentwicklung der Übernahmen auch noch Earn-out-Verpflichtungen im Umfang von rund 9 Mio. Euro getragen werden. Vor diesem Hintergrund sei hier keine höhere Dividende und schon gar nicht eine weitere Sonderausschüttung möglich, betonte Herr Seiler.
Allgemeine DiskussionAls erster Redner meldete sich Christian Retkowski von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu Wort und blickte noch einmal auf den Verlauf der letztjährigen Hauptversammlung zurück. Bei einem Anteil des Cash- und Wertpapierbestands von 80 Prozent der Bilanzsumme war die Kritik damals an der fehlenden Dividende sicherlich berechtigt, zumal das Finanzergebnis immer deutlich über dem operativen Ertrag lag. Nun scheine die Zeit des passiven Anlegens aber vorbei zu sein, meinte Herr Retkowski.
Mit den Akquisitionen wurde die Profitabilität, wie der SdK-Sprecher feststellte, nachhaltig gesteigert, und die positive Entwicklung scheint sich auch in 2008 fortzusetzen. In diesem Zusammenhang interessierte ihn, ob sich noch weitere Akquisitionsobjekte in der Planung befinden. Um ein Unternehmen zu akquirieren, wurde im Vorfeld sicherlich mit drei oder vier Kandidaten gesprochen, erklärte Herr Seiler. Derzeit befinden sich noch weitere Objekte im Blick, kurzfristig dürfte aber keine Vollzugsmeldung kommen.
Des Weiteren erkundigte sich der SdK-Sprecher nach der geplanten regionalen Expansion und den Forderungsausfällen. Den russischen Markt hielt Herr Seiler für sehr interessant, und Syzygy habe einen Mitarbeiter vor Ort, um den Markt erst einmal kennen zu lernen. Auch in Polen hat man sich seitens Syzygy schon intensiver mit einem börsennotierten Unternehmen beschäftigt. Allerdings wächst diese Gesellschaft langsamer mit einer geringeren Marge und weist zudem noch eine höhere Bewertung auf. Insgesamt drängen die Kunden schon darauf, dass man sie vor Ort direkt unterstützt. Man werde dies aber mit Bedacht angehen. Laut Herrn Greiner beliefen sich die Forderungen auf 8 Mio. Euro, die Ausfallquote lag jedoch auch nach den Akquisitionen bei Null, da auch diese fast nur Großkunden haben.
Weitere Fragen von Herrn Retkowski drehten sich um den hohen Liquiditätsbestand, die durchschnittliche Rendite der Wertpapiere, die Umsatz- und Ergebnisverteilung zwischen Web-Design und Online-Marketing sowie die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Bei den Online-Marketing-Gesellschaften liegt der Cashbestand traditionell höher, so Herr Greiner. Die durchschnittliche Rendite der Wertpapiere bezifferte er auf 5 Prozent bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 6,5 Jahren. Beim Umsatz zwischen Online-Marketing und Web-Design ergibt sich eine Verteilung von 40 zu 60 Prozent, während sich beim Ergebnis eine Gleichverteilung einstellt. Wie Herr Seiler weiter ausführte, erzielt Syzygy bereits seit 15 Monaten zweistellige EBIT-Margen bei einem Zielkorridor von 12 bis 15 Prozent. Da derzeit noch keine wirtschaftlich negativen Auswirkungen zu spüren sind, will Syzygy organisch um 20 Prozent wachsen.
Auf die Frage, ob man die Option auf die restlichen Anteile bei GFEH ausüben will, erklärte Herr Seiler, er gehe davon aus, dass man die Option wahrnehmen wird. Herr Retkowski bat dann noch um eine Aussage zu den Aktienkäufen des Aufsichtsrats Beeck. Daraufhin teilte dieser mit, er habe die Gesellschaft gut kennen gelernt und 120.000 Aktien gekauft. Auf dem jetzigen Niveau empfand er die Aktie als unterbewertet und sah somit sehr wenig Risiken bei guten Kurschancen.
Im weiteren Verlauf zeigte sich Herr Henrich sehr enttäuscht über die präsentierten Zahlen und bezeichnete es als Katastrophe, was man in den letzten Jahren hier erlebt hat. Die vorgeschlagene Dividende von 0,10 Euro sollte man seiner Ansicht nach ablehnen und zumindest für die 0,20 Euro des Gegenantrags stimmen. Sollte Dr. Ulrici nicht anwesend sein, dann werde er den Gegenantrag stellen. Nach Meinung von Herrn Henrich sollte die Dividende deutlich erhöht oder noch einmal eine Sonderausschüttung vorgenommen werden. Hierauf erklärte Herr Seiler, das Management vertrete hier eine unterschiedliche Auffassung zur Dividende. Dieses wolle die Mittel in der Gesellschaft behalten, um weitere Akquisitionen finanzieren zu können.
Herr Hoffmann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) wollte sich kurz fassen, da die "vorherigen Redner den Saal schon fast leergeredet haben". So stellte der fest, in früheren Jahren sei immer kritisiert worden, dass die Gesellschaft nicht investiert, nun werde investiert, und jetzt wolle man Geld entziehen, was er persönlich für falsch halte. Deshalb könne er auch den Vorschlag der Verwaltung nachvollziehen.
Auf die Frage des DSW-Vetreters nach den gestiegenen Investitionen berichtete Herr Seiler, dass in London ein Umzug in andere Räumlichkeiten stattfand, was erhöhte Investitionen nach sich gezogen hat. Im Zusammenhang mit den Übernahmen bat Herr Hoffmann um eine Aussage, ob dabei auch Mitarbeiter verloren wurden. Laut Herrn Seiler kam es durch die Akquisitionen nicht zum Verlust von Mitarbeitern, man versuche nämlich auch, die Kultur der Gesellschaften zu wahren.
Angesprochen auf die Markenpolitik meinte der Vorstandsvorsitzende, bei Syzygy werde man in Zukunft wohl noch mehr als eine Marke haben, fünf sollten es aber auch nicht mehr sein. Dazu komme, dass die Änderung von Marken auch erst rechtlich abzuklären ist. Herr Hoffmann äußerte Bedenken, ob der Aufsichtsratsbericht den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Herr Mädel nahm die Anregungen auf und versprach für das nächste Jahr Verbesserungen.
Schließlich erkundigte sich noch Dr. Bussmann nach der Anmeldung des Großaktionärs WPP, die laut Herrn Greiner am 23. Mai 2008 erfolgte, eine Kopie des Schreibens sei auch am Wortmeldetisch ausgelegt. In der Forderung, dass die Gesellschaft eine schriftliche Vollmacht von Aktionären verlangt, die nicht auf der Hauptversammlung anwesend sind, sah Dr. Bussmann einen Einladungsmangel. Den Aktionär interessierte dann, ob der Gegenantrag von Dr. Ulrici als weitergehender Antrag bei der Abstimmung über TOP 2 vorgezogen wird. Herr Mädel betonte jedoch, er wolle zunächst über den Vorschlag der Verwaltung abstimmen lassen.
AbstimmungenVom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 12.078.450 Euro waren 3.537.908 Euro entsprechend 29,29 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden bei maximal 97.470 Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst. Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,10 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5) und die Wahl der BDO Deutsche Warentreuhand AG zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 6).
Nachdem Dr. Bussmann monierte, dass unter TOP 2 nicht auch über den weitergehenden Antrag abgestimmt wurde, ließ der Versammlungsleiter nach einigen Diskussionen auch über den Gegenantrag zur Ausschüttung einer Dividende von 0,20 Euro abstimmen. Dieser Antrag fand bei 40.300 Jastimmen und 751.259 Gegenstimmen jedoch nicht die erforderliche Mehrheit.
Vor dem Ende der Hauptversammlung gaben noch mehrere Aktionäre Widerspruch zu Protokoll.
Fazit und eigene MeinungManche Unternehmen haben es nicht leicht, hier hat es die Syzygy AG getroffen. Jahrelang wurde kritisiert, die Gesellschaft verwalte nur ihr Bankvermögen und betreibe das operative Geschäft nur nebenher. Nun hat sich die Gesellschaft auf Akquisitionstour begeben, und den Aktionären ist es auch wieder nicht recht. Auch wenn das Unternehmen immer noch über eine stattliche Position liquider Mittel verfügt, so muss doch gesehen werden, dass Syzygy im Rahmen von Sonderausschüttungen den Aktionären zwei Drittel des damaligen Emissionserlöses schon wieder zurückgegeben hat.
Erstmals seit dem Börsengang hat die Gesellschaft ein operatives Ergebnis erwirtschaftet, das über dem Finanzergebnis lag. Im laufenden Jahr wird sich dieser Trend noch deutlicher abzeichnen. Erstens liefen die Geschäfte in den ersten drei Monaten glänzend, und zweitens ist das Unternehmen immer noch auf Ausschau nach neuen Übernahmekandidaten. Mit den Zahlen des ersten Quartals im Rücken befindet sich die Syzygy AG auf einem guten Weg, die Planzahlen zumindest zu erfüllen.
Damit weist das Papier gerade einmal ein KGV von 11 auf, und dies, obwohl immer noch rund 65 Prozent der Börsenkapitalisierung durch Cash oder Wertpapiere abgedeckt sind. Zudem bietet die Gesellschaft trotz der Ausschüttung von "nur" 0,10 Euro Dividende eine Rendite von gut 3 Prozent. Vor dem Hintergrund der hervorragenden Wachstumschancen im operativen Geschäft und des immer noch hohen Bestands an liquiden Mittel weist die Aktie auf dem aktuellen Niveau tatsächlich kaum Risiken auf. Sollte sich erst einmal am Markt durchsetzen, dass Syzygy keine Bank mehr ist, dann dürften der Gesellschaft auch deutlich höhere KGV’s zugebilligt werden. Somit sollte das Papier auf dem jetzigen Niveau eine hervorragende Einstiegschance bieten.
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Veröffentlichungsdatum:
03.06.2008
-
09:55
Redakteur:
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