Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hatte die net AG infrastructure, software and solutions für den 27.5.2008 zu ihrer ordentlichen Hauptversammlung in die Räume der Deutschen Nationalbibliothek nach Frankfurt eingeladen. Eigentlich fand die Veranstaltung schon am 8.4.2008 statt, die damalige Einladung wies aber einen Formfehler in Gestalt eines fehlenden Gewinnverwendungsbeschlusses auf, weshalb die Vertagung beschlossen wurde (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research).
Der erneuten Einladung waren etwa 40 Aktionäre und Gäste gefolgt, darunter Matthias Wahler für GSC Research. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Niebergall eröffnete die Sitzung um 10 Uhr, erläuterte die Formalien und übergab dann das Wort nach einigen weiterführenden Informationen zum Bericht des Aufsichtsrats und der Struktur der Vorstandsvergütung an den Alleinvorstand Dr. Stefan Immes.
Bericht des Vorstands2006/2007 war, wie Dr. Immes noch einmal ausführte, für die net AG das beste Geschäftsjahr seit dem Börsengang. Der Konzernumsatz erhöhte sich um knapp 25 Prozent auf 51 Mio. Euro, und das EBIT konnte von 1,1 auf 3 Mio. Euro fast verdreifacht werden. Die net AG hat sich seinen Ausführungen zufolge als wichtiger internationaler Player im Bereich Software Publishing etabliert und ist inzwischen ein gefragter Lösungsanbieter für komplexe Fragestellungen im Bereich IP Communications, Storage und Physical Security. Wie der Vorstand betonte, trugen alle Aktivitäten zu der guten Geschäftsentwicklung bei, die sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzt.
Als großen Erfolg wertete der Vorstand die im September 2007 umgesetzte Akquisition der spanischen Micronet S.A., mit der der Geschäftsbereich Publishing weiter gestärkt und die internationale Expansion in die spanisch sprechende Welt vollzogen wurde. Letzteres sieht er als wichtigen Schritt an, da der Bereich Publishing bisher zu einseitig auf Deutschland fixiert war und die Kunden eine internationale Präsenz erwarten.
Finanziert wurde der Zukauf bei einem Gesamtvolumen von 7,6 Mio. Euro mit 2 Mio. Euro über ein Schuldscheindarlehen und mit 5,6 Mio. Euro über einen Konsortialkredit. Der Zinssatz liegt 1 Prozent über dem EURIBOR, und als Sicherheit wurden laut Dr. Immes die Geschäftsanteile der Tochtergesellschaften verpfändet. Er sieht es als großen Erfolg und Vertrauensbeweis an, dass die Finanzierung in dem derzeit schwierigen Umfeld zu diesen Konditionen realisiert werden konnte.
Die Bilanzsumme erhöhte sich durch den Zukauf deutlich auf 44,2 (Vj.: 29,8) Mio. Euro. Dies resultiert in erster Linie aus der Ausweitung der Verbindlichkeiten, aber auch die Eigenmittel haben sich auf 24,1 (20,3) Mio. Euro kräftig erhöht, und die Eigenkapitalquote ist mit 54,5 (68) Prozent zwar niedriger, aber nach wie vor solide. In diesem Zusammenhang erwähnte der Vorstand die kräftige Ausweitung des Working Capitals, die sich insbesondere in der Verdoppelung des Forderungsbestands auf 12,1 (6,4) Mio. Euro widerspiegelt. Dieser Umstand resultiert aus den langen Zahlungszielen im Handel und notwendigen Vorabzahlungen an die Lizenzgeber im Konsolenbereich.
Sehr gerne präsentierte Dr. Immes im Anschluss die wichtigsten Zahlen aus der Gewinn- und Verlustrechnung. So hat der bereits erwähnte kräftige Zuwachs bei Umsatz und EBIT auch auf den Jahresüberschuss durchgeschlagen, der sich um 147 Prozent auf 3,35 (1,36) Mio. Euro erhöhte. Die Umsatzrendite stieg damit auf 6,5 (3,3) Prozent, und die Gesamtkapitalrentabilität stieg ebenfalls kräftig auf 7,7 (4,8) Prozent. Pro Aktie wurden im vergangenen Jahr 0,15 Euro nach zuvor 0,08 Euro verdient.
Nach einem kurzen Überblick über die Aufstellung der Gesellschaft kam der Vorstand dann zum Ausblick und der weiteren Strategie. Die net AG soll nach seiner Aussage künftig als klares Pure Play mit einem skalierbaren Geschäftsmodell positioniert werden. Dies bietet nach seiner Einschätzung mehr Transparenz am Kapitalmarkt, womit sich höhere Bewertungsmultiples erzielen lassen müssten.
Obwohl Dr. Immes beiden Geschäftsbereichen ein hohes Wachstumspotenzial zutraut, werden deshalb aktuell Gespräche über den Verkauf des Segments IT-Solutions geführt. Nachdem bereits verschiedene potenzielle Käufer Interesse bekundet haben, die strategische Zielsetzungen verfolgen könnten, könnte sich diese Transaktion seiner Meinung nach zu einer für die net AG attraktiven Bewertung durchführen lassen. Noch befindet sich, wie er betonte, diesbezüglich aber nichts in trockenen Tüchern.
Für sinnvoll hält der Vorstand die Trennung vom Bereich IT Solutions auch deshalb, weil das Segment Publishing skalierbarer und grundsätzlich höhermargiger ist. Die Fokussierung der Ressourcen und der finanziellen Möglichkeiten erlaubt dann die optimale Unterstützung des Ausbaus dieses Geschäfts auch durch die Wahrnehmung von Opportunitäten bei hoher finanzieller Unabhängigkeit. Dr. Immes sieht damit die Chance, die net AG zu einem internationalen Player auszubauen, der weniger abhängig vom wirtschaftlichen Umfeld eines Landes ist.
„Kern unserer Wachstumsstrategie ist die Realisierung von attraktivem und ertragreichem, sowohl organischem als auch anorganischem Wachstum“, brachte Dr. Immes seine Überlegungen auf den Punkt. Als wichtiges Ziel sieht er zudem an, möglichst schnell eine Dividende an die Aktionäre auszuzahlen und diese damit unmittelbar am Erfolg zu beteiligen. Geplant ist nach seiner Aussage eine Ausschüttungsquote von rund 50 Prozent des operativen Konzern-Jahresüberschusses.
Sollte der Verkauf des Bereichs IT-Solutions wider Erwarten doch nicht zustande kommen, sieht der Vorstand dies ebenfalls nicht als dramatisch an. In diesem Fall will er den bisherigen, ebenfalls erfolgreichen Weg weitergehen. Im Falle des Verkaufs erwartet er sich hingegen einen einmaligen, hohen außerordentlichen Ergebnisbeitrag; danach müssten die Ergebnisse jedoch zunächst auf einer schmäleren operativen Basis erwirtschaftet werden, bis sich die Früchte der Wachstumsstrategie zeigen.
„Das operative Ziel ist der zügige Ausbau unserer Position als führender Software-Publisher“, erläuterte der Vorstand. Konkreter konnte er die Maßnahmen noch nicht benennen, da diese auch von den laufenden Verhandlungen bezüglich des Verkaufs der IT-Sparte abhängen. Durch organisches und anorganisches Wachstum soll der Umsatz dann möglichst schnell deutlich über 30 Mio. Euro ausgeweitet und eine 10-prozentige Umsatzrendite erzielt werden.
Allgemeine AusspracheHerr Hoffmann von der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erinnerte zunächst noch einmal an die Hauptversammlung vom 8. April 2008, die aufgrund eines Formfehlers abgebrochen werden musste. Dies wertete er zuvorderst als große Blamage für die damals beratende Kanzlei. Ihm hatten die damaligen Geschehnisse aber auch deutlich gezeigt, dass das Verhältnis der Verwaltung zu einigen Aktionären schon seit längerem stark gestört ist.
Für den weiteren Geschäftserfolg hielt es der DSW-Vertreter indes für unabdingbar, dass sich Vorstand und Aufsichtsrat wieder ausschließlich auf das operative Geschäft konzentrieren können. Dafür schien es ihm absolut notwendig, alle möglicherweise kritischen Punkte endgültig zu klären und dann ad acta zu legen.
Aus diesem Grund beantragte Herr Hoffmann eine Sonderprüfung, in der geklärt werden sollte, inwieweit Organmitglieder oder deren Angehörige in der Vergangenheit Zahlungen erhalten haben und ob gegebenenfalls hierzu entsprechende, im Vorhinein abgeschlossene Verträge vorliegen. Auch die vertraglichen Vergütungsvereinbarungen mit dem Vorstand sollten überprüft und gegebenenfalls Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden. Als Sonderprüfer schlug er die Warth und Klein GmbH vor.
Dr. Immes hatte zu diesem Thema bereits zum Abschluss seines Berichts Stellung genommen. „Offenbar gibt es ein gewisses Bedürfnis, einige Punkte auf diesem Weg zu klären“, meinte er. Zwar konnte er keinen Grund für eine Sonderprüfung erkennen, und ihn schreckten auch etwas die zu erwartenden Kosten. „Es wäre aber sicherlich kein gutes Zeichen, wenn es so aussähe, als wollte die Verwaltung diesen Beschluss verhindern“, so seine Aussage. Deshalb erklärte er, dass die Verwaltung den Sonderprüfungsantrag der DSW unterstützen wird.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft fand Herr Hoffmann mit Blick auf das hohe Umsatz- und Gewinnwachstum dagegen sehr erfreulich. Da in dem Umsatzwachstum auch Akquisitionen enthalten sind, wollte er jedoch wissen, wie hoch die Zuwächse rein organisch ausgefallen sind. Bereinigt um die Micronet S.A. und die im Vorjahr neu erworbene bhv Software GmbH waren dies nach Auskunft von Dr. Immes 5,9 Prozent.
Als weniger erfreulich empfand der Sprecher der DSW den Aktienkurs, nachdem die Aktie seit der letztjährigen Hauptversammlung konträr zur Geschäftsentwicklung rund 40 Prozent an Wert verloren hat. Daher wollte er wissen, inwieweit der Vorstand die zur Beschlussfassung anstehende Ermächtigung nutzen will, um auf dem gedrückten Kursniveau eigene Aktien zurückzukaufen. Hierzu gibt es den Ausführungen des Vorstands zufolge keine konkreten Pläne.
Aufgefallen war Herrn Hoffmann eine Formulierung im Lagebericht, wonach im Bereich IT-Solutions mit einem zunehmenden Margendruck gerechnet wird. Diesbezüglich wollte er wissen, wie der Vorstand dem entgegenwirkt und wie stark die Auswirkungen im laufenden Jahr bereits zu spüren sind. In seiner Antwort erklärte Dr. Immes, dass der Preisverfall in diesem Bereich vor allem die Basistechnik wie Router und Switcher betrifft, bei höherwertigen Produkten aber nicht in diesem Maß zu beobachten ist. Die net AG sei deshalb nicht so stark davon betroffen, gleichwohl müsse dieser Umstand im Geschäftsbericht Erwähnung finden.
Nicht recht verstehen konnte der DSW-Sprecher außerdem, wieso mit der Micronet S.A. gerade eine Beteiligung im Non-Games-Bereich erworben wurde, der ausweislich des Geschäftsberichts derzeit stagniert. Hier bestätigte Dr. Immes, dass in diesem Segment eine gewisse Stagnation zu beobachten ist. Die einzelnen Teilbereiche entwickeln sich aber natürlich unterschiedlich, und einige Nischenmärkte, wie auch der, in dem Micronet tätig ist, weisen interessante Wachstumsraten auf. Als wichtig erachtet der Vorstand diese Übernahme, wie er bereits in seinem Bericht dargelegt hatte, auch aufgrund der damit erreichten Expansion in die spanisch sprechende Welt.
Etwas unwohl war Herrn Hoffmann bei dem Hinweis im Geschäftsbericht, wonach die Finanzierung der Akquisition mit einem Swap unterlegt ist. Hier befürchtete er, dass daraus neue Risiken entstehen könnten, was laut Dr. Immes nicht der Fall ist. Nach seiner Aussage handelt es sich ausschließlich um eine Zinsabsicherung, und es ist kein spekulatives Element vorhanden.
Die zweite Wortmeldung hatte Matthias Möst, der ebenfalls einen Antrag auf Sonderprüfung stellte. Auch dieser wollte mögliche Verfehlungen der Organmitglieder überprüfen lassen, um gegebenenfalls Schadensersatz geltend machen zu können, hatte die Formulierung aber noch etwas weiter gefasst als die DSW. Zusätzlich wollte Herr Möst überprüfen lassen, ob Aktionären mit einem größeren Aktienanteil wie der Commit GmbH oder der Universal Investment GmbH unerlaubte Informationen oder Sondervorteile gewährt wurden. Als Prüferin schlug er Frau Marion Kostinek vor, und zusätzlich wollte er Herrn Roland Rothkopf als besonderen Vertreter einsetzen lassen.
Aktionärsvertreter Bernd Köhler monierte dann, dass der Bilanzgewinn der AG von 1,8 Mio. Euro in voller Höhe in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt werden soll. Wie er eruiert hatte, darf ausweislich der Regelung in der Satzung höchstens die Hälfte des AG-Jahresüberschusses dort eingestellt werden. Bei einem Jahresüberschuss von 1,87 Mio. Euro müssten also etwa 0,93 Mio. Euro zur Ausschüttung vorgeschlagen werden. Dr. Immes bestätigte, dass nach dieser Regelung ohne Hauptversammlungsbeschluss nur ein Teil des Überschusses in die Rücklagen eingestellt werden darf. Die Hauptversammlung sei aber frei, über den restlichen Betrag zu beschließen.
Weiter interessierte Herrn Köhler, wer die Gesellschaft nach dem Lapsus bei der letzten Hauptversammlung in diesem Jahr berät. Nach Auskunft von Dr. Immes ist dies die Kanzlei Linklaters. Bezüglich Regressansprüchen befindet sich die Verwaltung nach seiner Aussage in Kontakt, und die Versicherung habe mündlich auch bereits die Erstattung der Kosten zugesagt bekommen. Ein förmliches Verfahren wurde deshalb bisher nicht eingeleitet.
Eine weitere Wortmeldung kam von Hans-Hermann Mindermann, der sich als Vertreter der VIP Vereinigung institutioneller Privatanleger e.V. und auch der Universal Investment GmbH vorstellte, die mit 500.000 Aktien angemeldet war. Dieser hatte die Ausführungen des Vorstands als positiv empfunden und führte die Unzufriedenheit und Kritik einiger Aktionäre vor allem auf die Entwicklung des Aktienkurses zurück, der eine andere Sprache spreche.
Herr Mindermann kündigte an, allen Tagesordnungspunkten zuzustimmen, aber auch den Sonderprüfungsantrag der DSW zu unterstützen. Eine Prüfung hielt er zwar nicht für erforderlich, mittelfristig müsste es sich nach seiner Überlegung aber positiv auf das Geschäft und den Aktienkurs auswirken, wenn die kritisierten Punkte geklärt sind und danach Ruhe einkehrt. Insofern schloss er sich der Argumentation von Herrn Hoffmann an.
Den Antrag von Herrn Möst wollte Herr Mindermann dagegen ablehnen. Ihm missfiel vor allem die Formulierung, dass „größere Aktionäre“ wie die Universal mit einbezogen werden sollen. Erstens hielt er dies für nicht zielführend, da die Universal Investment GmbH ein klassischer Investmentfonds ist, für den die Gewährung von Sondervorteilen noch mehr ein Problem darstellen würde als für die Gesellschaft selbst. Vor allem stellte sich für ihn aber die Frage, wer bei einer Gesellschaft, deren Aktien sich praktisch komplett im Free Float befinden, als größerer Aktionär zu definieren wäre. Ihm drängte sich der Verdacht auf, dass mit dieser Formulierung lediglich verhindert werden sollte, dass er selbst an der Abstimmung teilnehmen kann.
Daran anknüpfend meldete sich auch noch Frau Kostinek zu Wort, die für den zum besonderen Vertreter vorgeschlagenen Herrn Rothkopf sprach. Sie votierte für den Sonderprüfungsantrag von Herrn Möst, der ihrer Meinung nach umfassender ist und der sicherstellt, dass Schadenersatzansprüche gegebenenfalls auch schnell realisiert werden können. Ihre zentrale Frage betraf dann den hohen Forderungsbestand, zu dem sie eine genauere Aufteilung wünschte.
Wie Dr. Immes in seiner Antwort darlegte, resultiert der hohe Wert daraus, dass ein relativ großer Teil der Umsätze mit dem Einzelhandel erwirtschaftet wird. Üblich ist dort ein Zahlungsziel von 90 Tagen ab Beginn des folgenden Monats, woraus sich letztlich meist 110 Tage ergeben. Man arbeite bei der Gesellschaft zwar permanent an diesem Thema, angesichts der großen Marktmacht dieser Unternehmen müsse man mit diesem Umstand aber leben.
Ein mögliches Problem sah Frau Kostinek bei dem geplanten Verkauf der Sparte IT-Solutions. Ihrer Meinung nach könnte diese Transaktion die Voraussetzungen für „Holzmüller“ erfüllen. Dies ist laut Dr. Immes nicht der Fall, da auch im Falle der Durchführung der Transaktion noch ein beträchtliches Vermögen im Unternehmen verbleibt. Dies habe er im Vorfeld mehrfach prüfen lassen.
AbstimmungenIm Rahmen der Abstimmungen stellte der Aufsichtsratsvorsitzende die Präsenz mit 4.084.934 Aktien oder 18,57 Prozent des Grundkapitals fest. Sämtliche Tagesordnungsordnungspunkte wurden daraufhin mehrheitlich verabschiedet, allerdings mit unterschiedlichen Zustimmungsquoten.
Bei der Einstellung des Bilanzgewinns in die anderen Gewinnrücklagen (TOP 2), der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6), bei der Zustimmung zum Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der net systems GmbH (TOP 7) und der Zustimmung zum Gewinnabführungsvertrag mit der INFOMEDIAR GmbH (TOP 8) sowie bei der Satzungsänderung bezüglich der Informationsübermittlung an die Aktionäre im Wege der elektronischen Datenfernübertragung (TOP 9) lag die Zustimmungsquote jeweils bei mehr als 97 Prozent, während es bei der Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) sowie bei der Wahl der Rödl & Partner GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2007/2008 (TOP 5) lediglich zwischen 75 und 77 Prozent waren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende ließ im Anschluss zudem über beide Sonderprüfungsanträge abstimmen. Für den Antrag der DSW stimmten 3,45 Millionen Aktien, was eine Zustimmung von knapp 77 Prozent bedeutete, womit dieser beschlossen war. Beim Antrag von Herrn Möst wurden dagegen nur 909.000 Jastimmen gezählt, womit dieser mit großer Mehrheit abgelehnt war. Verschiedene Aktionäre gaben noch Widerspruch zu Protokoll, bevor Herr Niebergall die insgesamt etwas zähe Hauptversammlung gegen 16:30 Uhr schloss.
FazitBekanntermaßen blickt man bei der net AG auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2006/2007 zurück. Umsatz und Ergebnis konnten deutlich gesteigert werden, und im laufenden Jahr setzt sich die positive Entwicklung fort. Die Aktie kann davon bisher jedoch nicht profitieren. Im Gegenteil notiert diese mit weniger als 0,90 Euro nahe ihren Tiefstständen und trotz der überaus günstigen Bewertung mit einem KGV von 6 sogar weit unter dem Buchwert von knapp 1,10 Euro.
Schuld daran sind wohl in erster Linie die Querelen im Aktionariat. Einige Aktionäre konnten zunächst keine klare Strategie erkennen, was mit der Ankündigung, den Bereich IT-Solutions zu verkaufen und sich voll auf das margenstarke Segment Publishing zu konzentrieren, aber nun obsolet sein sollte. Mit einer Sonderprüfung soll nun noch geklärt werden, ob es in der Vergangenheit irgendwelche Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Die Verwaltung unterstützte diesen Beschluss sogar, damit dieses leidige Thema endlich abgehakt werden kann.
Nach Abschluss der Untersuchung dürfte dann endlich Ruhe einkehren und der Blick der Anleger wieder auf das operative Geschäft gerichtet sein. Damit sollte der Aktienkurs dann endlich die schon lange fällige Aufwärtsbewegung beginnen. Angesichts der günstigen Bewertung sollte das Papier über einiges Potenzial verfügen, zumal auch bald mit der Aufnahme der Dividendenzahlung gerechnet werden kann.
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Veröffentlichungsdatum:
29.05.2008
-
08:04
Redakteur:
mwa