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HV-Bericht HWA AG - Klein, aber fein!
Am 23. Mai 2008 in Affalterbach fand die erste ordentliche Hauptversammlung der HWA AG nach dem Börsengang im letzten Jahr statt. Rund 70 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich in der Reitanlage im Rotland eingefunden, um sich zu informieren, ob die Zukunftsaussichten die gleiche Rasanz wie die Autos von HWA versprechen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Jürgen Hubbert eröffnete die Hauptversammlung und begrüßte aus dem Fahrerkreis Bruno Spengler. Anschließend stellte der Aufsichtsratsvorsitzende den Anwesenden kurz die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat vor. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien erteilte Prof. Hubbert dann dem Vorstandssprecher Hans-Jürgen Mattheis das Wort.


Bericht des Vorstands

Auch Herr Mattheis begrüßte zunächst die erschienenen Aktionäre zur ersten öffentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft und erklärte dann, man habe bei der HWA kräftig dafür gearbeitet, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird. Sollte es doch noch leichtere Probleme geben, so bat er hierfür bei der Premierenveranstaltung um Nachsicht. Wie er dann ausführte, war 2007 für die HWA ein sehr erfolgreiches Jahr, das mit einem Rekordergebnis abgeschlossen wurde. Dieser Erfolg beruhe auch auf der sehr guten Marktstellung des Unternehmens, so Herr Mattheis.

1998 erfolgte die Gründung der H.W.A. GmbH in direkter Nachbarschaft zur AMG, und damals wurden auch 80 Mitarbeiter aus der AMG mit übernommen. In den ersten Jahren beschäftigte sich die Gesellschaft mit der Entwicklung und Fertigung von Fahrzeugen für Mercedes-Benz. Laut Herrn Mattheis erfolgte im Jahr 2003 die Produktion des CLK-GTR. Nach der Umwandlung der Gesellschaft in eine AG im Jahr 2006 kam es dann am 19. April 2007 zum Börsengang im Entry Standard. Damit war die HWA das erste Rennsportunternehmen an der Börse. Allerdings kam es beim Börsengang nur zu einer Notierungsaufnahme und nicht noch zu einer begleitenden Kapitalerhöhung, so dass der Gesellschaft beim Börsengang keine neuen Mittel zuflossen.

Das Geschäft der HWA verteilt sich den weiteren Angaben zufolge auf die beiden Bereiche Automobilrennsport sowie Fahrzeuge und Fahrzeugkomponenten. Im Bereich Motorsport übernimmt die HWA für Daimler die komplette Entwicklung und den Aufbau der Rennfahrzeuge sowie alle sonstigen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Betrieb des Teams AMG Mercedes in der DTM. Insgesamt betreut die Gesellschaft zehn Fahrzeuge. Im letzten Jahr wurden in verschiedenen Serien mit insgesamt über 120 Rennen 22 Titel gewonnen.

Darüber hinaus führt die HWA im Bereich Fahrzeuge auch Entwicklungsaufträge für Kunden aus der Automobilindustrie durch. Das Unternehmen ist hierbei Dienstleister für das Premium-Segment bei exklusiven Sportwagen. So wurde beispielsweise der CLK-GTR als absolute Rarität entwickelt. Laut Herrn Mattheis ist die Gesellschaft ein geschätzter Entwicklungspartner der Automobilindustrie, zumal sie nahezu jeden Kundenwunsch erfüllen kann. Zusätzlich entwickelt das Unternehmen auch Formel-3-Rennmotoren, wobei der Marktanteil bei mehr als 90 Prozent liegt.

Obwohl die HWA als schwäbisches Unternehmen sehr konservativ sei, wurden im vergangenen Jahr neue Bestmarken eingefahren. So stieg der Umsatz laut Herrn Matteis um 5,6 Prozent auf über 60 Mio. Euro und übertraf damit deutlich das Umsatzziel von 58 Mio. Euro. Auch das EBITDA verbesserte sich um 23,7 Prozent auf über 12 Mio. Euro. Beim EBIT verzeichnete dieHWA einen Zuwachs von 31,7 Prozent auf 9,1 Mio. Euro und lag damit ebenfalls kräftig über dem Ziel von rund 7 Mio. Euro. Im Zuge des kräftigen Anstiegs wurde auch die mittelfristige Zielmarge beim EBIT von 15 Prozent bereits erreicht.

Wie Herr Mattheis weiter ausführte, kletterte der Jahresüberschuss um über 34 Prozent auf 5,6 Mio. Euro, was einer Rendite von 9,2 Prozent entspricht. Im gleichen Maße wuchs auch das Ergebnis je Aktie, das von 0,82 Euro auf 1,10 Euro zulegte. Damit wurden die Planungen für 2007 mehr als erfüllt, zeigte sich der Vorstandssprecher zufrieden.

Aus dem Gewinn werde die Ausschüttung einer Dividende von 0,75 Euro vorgeschlagen, dies entspreche beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent. Auch bedingt durch die erneut sehr guten Zahlen stehe die Gesellschaft auf extrem soliden Beinen, meinte Herr Mattheis. Als Beleg dafür nannte er eine auf 61,8 Prozent angewachsene Eigenkapitalquote, eine Eigenkapitalrendite von 21 Prozent und einen Bestand an liquiden Mitteln von über 11 Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Der operative Cashflow von 8,5 Mio. Euro war erneut erfreulich, lag aber unter dem Niveau des Vorjahres.

Nach Aussage von Herrn Mattheis profiliert sich das Segment Fahrzeuge seit 2004 als Wachstumstreiber. Im vergangenen Jahr erhöhten sich die Einheiten in der Formel-3-Motorenentwicklung um über 44 Prozent auf 78 Triebwerke. Insgesamt verbesserten sich EBIT und EBIT-Marge seit 2004 beständig und erreichten im abgelaufenen Jahr neue Rekordwerte. Seit 2004 erhöhte sich auch das Ergebnis je Aktie von 0,23 Euro auf 1,10 Euro, wovon knapp 70 Prozent als Dividende ausgeschüttet werden. Aber auch in den kommenden Jahren sollen zumindest 50 Prozent des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden, kündigte Herr Mattheis an.

In den letzten Jahren konnten die Eigenkapitalquote stets ausgebaut und die Bankverbindlichkeiten abgebaut werden. Dies sei um so erfreulicher, da parallel auch noch hohe Investitionen am Standort Affalterbach getätigt wurden. Aufgrund der guten Perspektiven erwartete Herr Mattheis weitere Umsatz- und Ergebnissteigerungen. Man werde bei der Gesellschaft alles daran setzen, um auch auf der nächsten Hauptversammlung gute Ergebnisse berichten zu können.

Bereits im ersten Jahr des Börsengangs werden die Aktionäre, wie der Vorstandssprecher betonte, signifikant am Gewinn beteiligt. Insgesamt hielt er eine EBIT-Marge von 15 Prozent für realistisch. Nachdem die Steuerquote in 2007 bei fast 40 Prozent lag, dürfte diese im laufenden Jahr fast auf 30 Prozent sinken, was sich im Nettoergebnis niederschlagen wird, erklärte Herr Mattheis. Bei der HWA werde man nicht vor Akquisitionen zurückschrecken, allerdings werde man auch keine Abenteuer eingehen. Mit der jetzigen Aufstellung könne die Gesellschaft schnell auf Veränderungen reagieren und so die Erfolgsgeschichte weiterschreiben.

Zum 10-jährigen Unternehmensjubiläum weist die Gesellschaft nach Aussage des Vorstandssprechers volle Auftragsbücher auf. Auch die Aktie befinde sich auf einem guten Kurs, nachdem sie mit rund 25 Euro gestartet war. Herr Mattheis zeigte sich erfreut, dass sich die Aktie von der negativen Entwicklung der Nebenwerte abkoppeln konnte. Mit dem jetzigen Börsenwert von etwa 140 Mio. Euro fühle man sich im Entry Standard durchaus wohl. Im letzten Jahr hat sich die Nasser Bin Khaled Holding (NBK) mit 25 Prozent beteiligt und die Beteiligung nun weiter leicht ausgebaut. Zusammen mit der NBK sollen zukünftig auch Geschäftsmöglichkeiten im arabischen Raum genutzt werden, berichtete Herr Mattheis zum Ende seiner Ausführungen.


Abstimmungen

Da keiner der Anwesenden das Wort wünschte, konnte Prof. Hubbert direkt zu den Abstimmungen überleiten. Hierbei kam er dann auf die Vorschläge für die Aufsichtsratswahl zu sprechen. In der Einladung war nach Aussage des Versammlungsleiters Norbert Haug als Kandidat vorgeschlagen worden, dieser dürfe nun aber das Mandat nicht wahrnehmen, nachdem die Genehmigung seitens der Daimler AG wieder zurückgezogen wurde. Da die HWA in engen geschäftlichen Verbindungen mit Daimler steht, habe der Compliance Officer Bedenken gegen die Aufsichtsratstätigkeit von Herrn Haug angemeldet.

Prof. Hubbert bedauerte diesen Vorgang sehr, zumal dies erst vor einer Woche entschieden worden sei. Als Folge davon habe man Herrn Krissler gebeten, doch erneut für den Aufsichtsrat zu kandidieren.

Neben Herrn Krissler wurde dann auch noch Herr Ayman Abbasi als Vertreter der NBK Holding als Kandidat vorgeschlagen. Dieser stellte zunächst die NBK und dann sich selbst den Anwesenden vor. Demnach fungiert Herr Abbasi als Finanzvorstand der NBK, die im laufenden Jahr ihren Anteil an der HWA auf 26 Prozent ausgebaut hat. Die NBK sei schon seit 1957 Partner von Mercedes in Katar, beschäftige sich aber auch mit anderen Geschäftsbereichen. Im vergangenen Jahr habe die NBK Holding bei einem Umsatz von rund 800 Mio. US-Dollar eine Rendite von etwa 10 Prozent erwirtschaftet.

Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 5.115.000 Euro waren 4.629.375 Euro entsprechend 90,51 Prozent vertreten. Sämtliche Beschlüsse wurden mit Ausnahme von TOP 6, bei dem 180.900 Gegenstimmen gezählt wurden, immer nahezu einstimmig gefasst.

Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,75 Euro je Aktie(TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5), die Aufhebung des bestehenden und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals nebst Satzungsänderung (TOP 6), die Wahl von Wirtschaftsprüfer Joachim Lutz zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2008 (TOP 7) sowie die Wahl der Herren Ayman Abbasi und Rolf Krissler in den Aufsichtsrat (TOP 8).


Fazit und eigene Meinung

Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen feierte die HWA AG in 2007 ein gelungenes Börsendebüt. Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung konnte sich die Aktie auch dem allgemeinen Abwärtstrend im Nebenwertebereich entziehen. Für das laufende Jahr rechnet man bei der Gesellschaft ebenfalls mit einer Fortsetzung des positiven Ergebnistrends. Auch die deutlich sinkende Steuerquote wird dem Jahresüberschuss auf die Sprünge helfen. Bei unveränderten Zahlen hätte dies bereits einen rund 10-prozentigen Ergebniseffekt.

Allerdings ist die Aktie unter KGV-Gesichtspunkten mit einem Wert von 20 nicht gerade ein Schnäppchen, hier gilt aber durchaus der Spruch "klein, aber fein". Bei einem Engagement sollt jedoch der oft geringe Umsatz in der Aktie beachtet werden, da viele Stücke in festen Händen liegen.


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Veröffentlichungsdatum: 27.05.2008 - 11:12
Redakteur: tre
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