Die Jenoptik hat in der Sparte Verteidigung & zivile Systeme die Entwicklung und Fertigung von elektronischen, mechanischen und optischen Komponenten im Rahmen des europäischen Erdbeobachtungsprogramms GMES (Global Monitoring for Environment and Security) begonnen. Die ESA hat dem Programm insgesamt nun grünes Licht gegeben und diese Woche die ersten konkreten Verträge mit den beiden Hauptauftragnehmern für die Satelliten, Thales Alenia Space sowie Astrium Deutschland, unterzeichnet.
Bereits im Jahr 2000 wurde von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der Europäischen Union die gemeinsame Initiative GMES zur Umwelt- und Sicherheitspolitik beschlossen. Als neue Systeme für zukünftige GMES-Dienste ist eine Reihe von operativen Satelliten geplant. Drei von fünf dieser Satellitenfamilien, Sentinels genannt (englisch: Wächter), sind bereits definiert. Die Jenoptik-Tochter Jena-Optronik GmbH ist Teil des Kernteams innerhalb der zwei Satellitenfamilien Sentinel-2 zur optischen Erdbeobachtung und Sentinel-3 zur Beobachtung der Ozeane. Bis ins Jahr 2010 ist für Jenoptik daraus ein Auftragsvolumen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zu erwarten.
Mit der Wahl ins GMES-Kernteam für zwei der fünf Satellitenfamilien führt der Jenaer Technologiekonzern seine Aktivitäten im Bereich der Instrumente zur Erdbeobachtung erfolgreich fort. 2004 hatte die Jenoptik-Tochter Jena-Optronik den Auftrag für die Entwicklung, Fertigung und Lieferung von fünf identischen Multispektralkameras für das kommerzielle Satellitenprojekt RapidEye erhalten, der erfolgreich abgearbeitet ist. Mit der erneuten Beauftragung und Einbindung in eines der aktuell weltgrößten Satellitenprojekte unterstreicht das Jenaer Unternehmen seine Kompetenz als Spezialist für die Entwicklung und Fertigung optoelektronischer Instrumente und Komponenten für die Raumfahrt.
Die GMES-Initiative will bereits existierende Erdbeobachtungssatelliten nutzen und ein leistungsstärkeres globales Satellitensystem zur kontinuierlichen Beobachtung des globalen Klimawandels aufbauen. Aus den erfassten Daten sollen konkrete Lösungen und Gegenmaßnahmen für Umweltveränderungen erarbeitet werden.
Zur Jenoptik-Raumfahrttechnik
In der Sparte Verteidigung & zivile Systeme kombiniert Jenoptik Lasersensorik, Optik, Optoelektronik, Mechanik und Elektronik zu komplexen Komponenten, Systemen und Anlagen. Schwerpunkte sind Fahrzeug- und Flugzeugausrüstung, optoelektronische Instrumente und Systeme für die Sicherheits- und Raumfahrtindustrie sowie Software, Mess- und Regeltechnik. Mit knapp 1.100 Mitarbeitern betrug der Spartenumsatz 2007 rund 180 Millionen Euro. Produktionsstandorte sind Wedel bei Hamburg, Jena, Essen und Altenstadt. Die Sparte geht auf die ESW GmbH sowie die Jena-Optronik GmbH und die Geschäftsbereiche Laser- und Infrarotsensorik der JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH zurück.
Im Geschäftsbereich Optronik (Jena-Optronik GmbH) entwickelt, fertigt und vertreibt Jenoptik optoelektronische Instrumente und Systeme für verschiedene Anwendungen im Bereich der Raumfahrttechnik, Nachrichtengewinnung und Aufklärung. In den vergangenen Jahren hat sich Jenoptik zu einem der führenden Instrumenten- und Systemanbieter auf dem internationalen Luft- und Raumfahrt-Markt entwickelt, ist im Bereich optoelektronischer Systeme für die Militärtechnik etabliert und bietet darüber hinaus umfassende Dienstleistungen für die Auswertung erfasster Daten. Schwerpunkte des Geschäftsbereiches sind die Satellitentechnik, multispektrale Aufnahmesysteme, die Bilddatenverarbeitung und Beobachtungsplattformen.
Veröffentlichungsdatum:
18.04.2008
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16:36
Redakteur:
rpu