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Analystenkonferenz CeWe Color Holding AG - Dividende bleibt unverändert bei 1,20 Euro
Am 16. April 2008 hielt die CeWe Color Holding AG in Frankfurt ihre Analystenkonferenz für das Geschäftsjahr 2007 ab. Rund 20 Analysten, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Hotel Frankfurter Hof eingefunden, um sich vom gesamten Vorstand die weitere Entwicklung der Gesellschaft erläutern zu lassen, nachdem diese den größten Weg auf dem Strukturwandel von der klassischen Filmentwicklung hin zu Digitalfotos schon hinter sich gebracht hat.


Bericht der Unternehmensleitung

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Rolf Hollander begrüßte die erschienenen Analysten und berichtete kurz von der gestrigen Bilanzpressekonferenz, die mit einer anschließenden Betriebsbesichtigung in Oldenburg stattgefunden hatte. Auf dem aktuellen Kursniveau und mit einer 6-prozentigen Dividendenrendite versehen, hielt er die Aktie von CeWe Color für einen klaren Kauf. Da einige Analysten anwesend waren, die noch keine Präsentation der Gesellschaft kannten, übergab der Vorstandsvorsitzende zunächst das Wort an das Mitglied der Geschäftsführung Michael Wefers, der einen kurzen Überblick über das Unternehmen gab.

Die CeWe Color ist demnach der europäische Foto-Dienstleister für den stationären Handel sowie für Internet-Unternehmen. Im Produktportfolio befinden sich neben Digitalfotos auch Internet-Dienstleistungen, Fotobücher, Foto-Geschenke und Fotos von Filmen, die aber immer mehr verschwinden. Die Bilder kommen dabei über stationäre Geschäfte und Internet Webshops zur CeWe Color. Nach der industriellen Fertigung werden die Bilder entweder per Post versandt oder zur Abholung durch den Konsumenten wieder in die Geschäfte gebracht.

Insgesamt verfügt die Gesellschaft über 50.000 Handelspartner in Europa aus den Bereichen Drogeriemärkte, Fotofachhändler, Internet-Händler, Elektronikfachmärkte, Systempartner sowie Lebensmitteleinzelhandel und Warenhäuser. Dabei investieren die Handelspartner in Distribution und Marketing, und zunehmend kommen Internet- und Systempartner hinzu. Die CeWe Color hat derzeit rund 3.000 Mitarbeiter und 15 Produktionsbetriebe. Zudem gehören zum Unternehmen auch 189 Einzelhandelsgeschäfte in Mittelosteuropa und Norwegen. Wie Herr Wefers berichtete, sorgt die Neumüller CeWe Color Stiftung bereits seit 1992 für Stabilität und eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Einen großen Vorteil sah Herr Wefers in den identischen industriellen Produktionsprozessen in allen Labors.

Dr. Olaf Holzkämper, ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung, erläuterte dann die Highlights und Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres und gab danach auch einen Ausblick auf die Zukunft. Im letzten Jahr wurden demnach erstmals mehr Digital- als Analogfotos produziert. Zu den Highlights zählte Dr. Holzkämper auch die Entwicklung bei den Fotobüchern, das erweiterte Produktportfolio, das besonders erfolgreiche Internetgeschäft mit einem Wachstum von 58,9 Prozent und das hohe Wachstum bei Digitalfotos.

Das Ergebnis vor Restrukturierung und Sonderkosten lag mit 27,8 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau, und mit 1,20 Euro wird auch eine konstante Dividende vorgeschlagen. Während die Restrukturierung in Frankreich planmäßig verläuft, wurde die Expansion in Polen und Tschechien fortgesetzt. Bei Fotos von Filmen ergab sich ein Rückgang von 27,6 Prozent auf 1,28 Milliarden, und da die Digitalfotos um 35,9 Prozent auf 1,51 Milliarden zulegten, wurden erstmals mehr Digital- als Analogfotos verkauft. Insgesamt ergab sich aber noch ein leichter Rückgang auf 2,79 Milliarden Fotos.

Obwohl sich die Anzahl der Fotos um 3,0 Prozent verringerte, stieg der Umsatz nach Aussage von Dr. Holzkämper im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf 413,5 Mio. Euro. Der Umsatzzuwachs resultierte dabei vor allem aus dem Einzelhandel, Geschenkartikeln und einem starken vierten Quartal. Wie Dr. Holzkämper weiter ausführte, erhöhten sich die Investitionen um 9,3 Prozent auf 35,5 Mio. Euro. Das abgelaufene Jahr brachte noch einmal Restrukturierungs- und Sonderkosten von 14,9 Mio. Euro mit sich, wovon allein 2,8 Mio. Euro auf die Hauptversammlung entfielen.

Nach Steuern sank das Ergebnis von 17,9 auf 5,9 Mio. Euro, womit sich Dr. Holzkämper aber trotzdem sehr zufrieden zeigte. Immerhin war das Ergebnis in 2007 durch 14,9 Mio. Euro Restrukturierungskosten belastet, und in 2006 ergaben sich positive steuerliche Effekte in Höhe von 9,7 Mio. Euro. Nach Aussage von Dr. Holzkämper blieb Zentraleuropa der Hauptertragsbringer, während Mittelosteuropa andererseits starke Zuwächse bescherte. Benelux war aber noch einmal durch Sonderrückstellungen in Höhe von 2,7 Mio. Euro belastet.

In Frankreich und Großbritannien fiel zwar in 2007 noch ein Verlust an, trotzdem konnten dort operativ deutliche Fortschritte erzielt werden. Vor Sondereffekten konnte in Frankreich sogar schon ein Ergebnis von 0,1 Mio. Euro ausgewiesen werden. Während die Umsätze bei Fotofinishing leicht über dem Vorjahreswert lagen, erzielte der Einzelhandel trotz einer Reduzierung der Standorte von 207 auf 189 einen Umsatzanstieg von 19,8 Prozent. Wie Dr. Holzkämper mitteilte, nimmt das Internetgeschäft auch im Einzelhandel eine zunehmende Bedeutung ein.

Im Geschäftsjahr 2007 wurde das Net Working Capital um 13,5 auf 30,2 Mio. Euro reduziert, und auch die zinstragenden Verbindlichkeiten verringerten sich um 10 Prozent. Laut Dr. Holzkämper beschäftigte die CeWe Color im Jahresdurchschnitt 3.124 Mitarbeiter, zum Jahresende lag deren Zahl aber darunter. Nach zunächst spekulativ hohen Kursen zeigte die Entwicklung der Aktie einen negativen Trend. Allerdings konnten in der Aktionärsstruktur weitere langfristig orientierte Anleger gewonnen werden, wobei die Erbengemeinschaft des Firmengründers mit derzeit 27,1 Prozent nach wie vor den Hauptaktionär stellt. Die Dividende soll bei 1,20 Euro unverändert bleiben, so dass die Aktie nach Meinung von Dr. Holzkämper derzeit ein attraktives Dividendenpapier darstellt.

Für 2008 stehen die Fortsetzung der Restrukturierung und die Förderung der Vermarktung der neuen Produkte Fotobuch und Fotogeschenke auf der Tagesordnung. Bei Fotos von Filmen wird wieder mit einem Rückgang von 35 Prozent auf 800 Millionen gerechnet, während der Bereich Digitalfotos um 23 Prozent auf 1,9 Milliarden zulegen soll. Insgesamt dürfte damit die Zahl der Fotos noch einmal leicht auf 2,7 Milliarden nachgeben.

Durch den Verkauf von mehr hochwertigen Produkte soll der Umsatz aber trotzdem wieder um 3 Prozent auf 426 Mio. Euro ansteigen. Für das operative Ergebnis vor Restrukturierung prognostizierte Dr. Holzkämper einen Anstieg von 12 Prozent auf 31,0 Mio. Euro, und bei Restrukturierungskosten von 14 Mio. Euro soll das Ergebnis vor Steuern um 33 Prozent auf 17,0 Mio. Euro klettern. Beim Ergebnis nach Steuern erwartete Dr. Holzkämper einen Zuwachs von 53 Prozent auf 9,0 Mio. Euro.

Geschäftsführungsmitglied Dr. Reiner Fageth kam in seinen Ausführungen zunächst auf den Technologiewandel zu sprechen. Der Absatz von Analogkameras geht demnach zwar gegen Null, der Verkauf von Kameras hat aber insgesamt neue Höhen erreicht. So sanken auch schon die Filmverkäufe seit 2001 um 78 Prozent auf nur noch 41 Millionen, womit schon gut drei Viertel des möglichen Filmrückgangs erfolgreich bewältigt wurde. Nach Aussage von Dr. Fageth dürfte der Fotomarkt durch die Digitalfotografie ab 2009 wieder wachsen. Insgesamt hat sich aufgrund des Technologiewandels die Produktstruktur dramatisch verändert. Auch bei den Digitalfotos spielt die Bestellung in Läden mit rund 80 Prozent aber immer noch die dominante Rolle.

Wie Dr. Fageth weiter berichtete, bietet die CeWe Color eine Vielzahl an personalisierten Fotoprodukten und nun auch Foto-Leinwände an. Sehr erfolgreich entwickelten sich im vergangenen Jahr ebenfalls die neuen attraktiven Kalender und die Grußkarten. Der Verkaufsschlager blieb aber weiterhin das Fotobuch, das den Kunden in einer breiten Palette vom Heft bis zu Leinen- und Ledercover angeboten wird. Zudem können die Digitalfotos auch mit professionellen Inhalten kombiniert werden, und hier bietet die Gesellschaft ebenfalls eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten.

Den weiteren Angaben von Dr. Fageth zufolge läuft die Internet-Werbung über Google- und Bannerwerbung sowie über Kooperationen. Darüber hinaus werden auch häufig Fotobuch-Gewinnspiele, sowohl online als auch offline, veranstaltet. Im Bereich des Marketings stehen zudem Kooperationen mit TV- und Radio-Sendern sowie Print-Kampagnen auf der Tagesordnung. Auch Promotionaktivitäten in den Geschäften oder auf Messen werden stark wahrgenommen.

Das geplante Wachstum benötigt nach Aussage von Dr. Fageth auch Investitionen, und so will man bei der Gesellschaft in den kommenden fünf Jahren noch einmal 150 bis 200 Mio. Euro investieren. Dabei sollen die Investitionen in die Bereiche Produktentwicklung, Forschung und Entwicklung, Warenpräsentation in Geschäften, Produktionskapazitäten und Firmenakquisitionen fließen. Mit diesen Mitteln will die CeWe Color in 2012 deutlich über 500 Mio. Euro umsetzen, wobei die neuen Produkte zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Das größte Wachstums- und Ertragspotenzial sah Dr. Fageth denn auch im Internet und mit personalisierten Foto-Mehrwertprodukten.


Allgemeine Aussprache

Auf die Frage nach der Umsatzverteilung auf die beiden Bereiche erklärte Dr. Hollander, dass rund 65 Prozent des Umsatzes auf den Bereich Digitalfotos entfallen und rund 35 Prozent auf die analogen Bilder. Eine weitere Frage betraf das Wachstum bei Digitalfotos, das nach Angabe von Dr. Hollander über das Internet deutlich schneller erfolgt als im Geschäft. Zudem sind durch die Ausweitung der Kameraanzahl neue Konsumentenschichten hinzugekommen. Auch wenn einige Nutzer sicherlich gar keine Digitalfotos drucken lassen werden, so biete aber speziell das Fotobuch ein komplett anderes Konsumerlebnis für den Kunden, zumal sich das Fotobuch auch sehr gut als Geschenk eigne, weshalb das Wachstum auch in Zukunft weitergehen werde.

Den größten Raum in der Diskussion nahm das Fotobuch ein. Ein Scheitern des Fotobuchs könne man komplett ausschließen, zumal das Produkt sogar ein internationales Thema sei, das weltweit für Furore sorgt. Man müsse es nur schaffen, das Produkt zu einem Markenartikel zu machen, was dann auch die Bindung an die Handelspartner verstärke, betonte Dr. Hollander. Bezüglich der Marge seien die Fotobücher ebenfalls sehr interessant, da der Druck auf normalem Papier und nicht auf Fotopapier erfolgt. Dies ermögliche einen Rohertrag von 85 Prozent, jedoch müsse man auch sehen, dass die Gesellschaft im Vorfeld sehr hohe Investitionen hatte. Zudem benötigt man, wie der Vorstandsvorsitzende anfügte, in er Anfangsphase auch einen höheren Personaleinsatz. Dauerhaft wird das Produkt aber deutlich ertragreicher sein.

Angesprochen auf den Markenschutz erklärte Herr Wefers, dies sei sehr wohl ein Thema und werde im Hause auch genau verfolgt. Die Algorithmen wolle man aber nicht preisgeben, da dies absolut kontraproduktiv wäre. Wie Dr. Hollander ausführte, werden Fotobücher aber auch zunehmend für Unternehmens- oder Produktpräsentationen eingesetzt.

Ein weiterer Analyst erkundigte sich nach der operativen Zielmarge in den kommenden Jahren und nach möglichen Preissteigerungen bei Papier. Dr. Hollander wollte zur Planung jedoch keine Angabe machen, da die Gesellschaft keine langfristigen Zielgrößen veröffentliche. Beim Papier sah der Vorstandsvorsitzende keine zusätzlichen Belastungen auf die Gesellschaft zukommen, da der schwache Dollar auch Vorteile beim Einkauf beschere. Eine weitere Frage drehte sich um die Anzahl der Fotos bei Fotobüchern, die Dr. Hollander aus Wettbewerbsgründen jedoch nicht nennen wollte. In 2006 habe man aber angekündigt, in 2007 mehr als 1 Million Fotobücher zu verkaufen, und dieses Ziel habe die Gesellschaft auch erreicht.


Fazit und eigene Meinung

Die CeWe Color Holding AG befindet sich immer noch im Transformationsprozess hin zur digitalen Fotografie. Auch das laufende Jahr wird wieder Restrukturierungskosten von rund 14 Mio. Euro mit sich bringen, die damit nur unwesentlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Durch Verbesserungen im operativen Bereich soll der Jahresüberschuss aber um gut 50 Prozent auf 9,0 Mio. Euro zulegen.

Damit würde dann auch wieder die Dividende komplett verdient, die für 2007 bei 1,20 Euro konstant gehalten wird. Auch wenn ein Teil der Dividende aus den Rücklagen gezahlt wird, unterstreicht dies aber doch die anlegerfreundliche Ausschüttungspolitik der Oldenburger. Positiv ist sicherlich die Entwicklung bei Produkten wie Fotobuch oder Kalendern zu werten, da hier bessere Margen erzielbar sind. Auch im Aktionärskreis ist nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr nun wieder verstärkt Ruhe eingekehrt. So lange die Transformation aber noch zu solch hohen Belastungen wie in 2008 führt, bleibt die Aktie eine Halteposition.


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Veröffentlichungsdatum: 18.04.2008 - 20:39
Redakteur: tre
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