Die PAION AG beabsichtigt, das in Cambridge (Großbritannien) ansässige Unternehmen CeNeS Pharmaceuticals plc (London, AIM: CEN.L) zu übernehmen. CeNeS Pharmaceuticals plc ist ein an der Londoner Börse notiertes biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Arzneimittelentwicklung für Erkrankungen des zentralen Nervensystems spezialisiert ist. Darüber hinaus wird PAION die klinische Entwicklung von Enecadin einstellen und hat sich dazu entschlossen, seinen Mitarbeiterstab um ca. 20 Angestellte zu reduzieren.
Der Vorstand von PAION hat sich mit der Geschäftsleitung von CeNeS auf die Vertragsbedingungen der beabsichtigten Übernahme geeinigt. Diese werden durch das sogenannte "Scheme of Arrangement" (einen gerichtlich gebilligten Vereinbarungsrahmen gemäß des United Kingdom Companies Act 2006) implementiert. Durch die Übernahme soll ein neues internationales biopharmazeutisches Unternehmen entstehen. Die Unternehmensvision ist die Entwicklung, Verpartnerung und mögliche Kommerzialisierung von innovativen Wirkstoffen zur klinischen Behandlung von thrombotischen und ZNS-Erkrankungen im Krankenhausbereich.
Gemäß den Übernahmebedingungen werden die Aktionäre von CeNeS 0,3521 neue Aktien von PAION für jede Aktie von CeNeS erhalten. Auf Basis des Xetra-Schlusskurses der PAION-Aktie von 1,74 EUR am 9. April 2008 und des Wechselkurses von 1,2536 EUR =1 GBP wird jede CeNeS-Aktie mit 48,9 Pence und das vollständig verwässerte Aktienkapital von CeNeS mit ca. 10,9 Mio. GBP bewertet. Gemäß den Übernahmebedingungen entspricht dies einer Prämie von 32% zum Schlusskurs der CeNes Aktie von 37 Pence am 9. April 2008 und einer Prämie von 53% in Relation zum Schlusskurs der CeNeS-Aktie von 32 Pence am 4. Februar 2008. Dies war der letzte Werktag vor der Bekanntgabe durch CeNeS, dass es sich in Gesprächen befände, die möglicherweise zu einem Übernahmeangebot führen könnten.
Laut Übernahmeverfahren sollen den CeNeS-Aktionären ca. 7,85 Mio. neue PAION-Aktien angeboten werden, was etwa 32% des ausgegebenen und durch die Übernahme erweiterten Aktienkapitals von PAION entspricht. Der Vorstand der PAION AG hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, das Kapital des Unternehmens gegen Sacheinlage auf der Grundlage der von der Hauptversammlung am 10. Mai 2006 ausgesprochenen Ermächtigung zu erhöhen, wobei Bezugsrechte ausgeschlossen bleiben. Die Kapitalerhöhung wird erst durchgeführt, nachdem das Übernahmeverfahren abgeschlossen und PAION im Besitz des vollständigen Aktienkapitals (als Sacheinlage) von CeNeS ist.
Das Übernahmeverfahren erfordert neben der Erfüllung weiterer Bedingungen die Zustimmung der Aktionäre von CeNeS sowie die Billigung durch das zuständige Gericht. PAION erwartet, dass die Übernahme bis Ende Juni 2008 abgeschlossen ist.
Alle Aktien von PAION, inklusive der neuen Aktien, werden am Regulierten Markt der Frankfurter Börse (Prime Standard Segment) notiert und sollen am Alternative Investment Market der Londoner Börse (AIM) für den Handel zugelassen werden.
PAION und CeNeS haben sich darauf verständigt, dass Gavin Kilpatrick (derzeitiger Chief Scientific Officer von CeNeS) nach dem Abschluss der Übernahme in den Vorstand von PAION berufen wird. Des Weiteren ist beabsichtigt, dass Alan Goodman (derzeitiger Chairman von CeNeS) nach dem Abschluss der Übernahme Mitglied des Aufsichtsrates von PAION wird.
Indem Lundbeck die alleinige Verantwortung für die künftige Entwicklung von Desmoteplase übernommen hat, wurde der Beitrag, den PAION zu diesem Entwicklungsprojekt liefert, deutlich verringert.
Darüber hinaus wird PAION die klinische Entwicklung von Enecadin einstellen. Dabei handelt es sich um ein Neuroprotektivum, das ursprünglich in Verbindung mit Desmoteplase zum Einsatz kommen sollte. PAION traf diese Entscheidung vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Daten, die die Erfolgsaussichten dieser Medikamentenklasse in Frage gestellt haben.
Angesichts dieser Entwicklungen und der beabsichtigten Übernahme hat sich PAION dazu entschlossen, den Mitarbeiterstab um ca. 20 Angestellte zu reduzieren. Für die erweiterte Gruppe wird sich die Personalreduktion über das Jahr 2008 voraussichtlich auf ungefähr 24 Arbeitskräfte belaufen.
Diese Entscheidung spiegelt unter anderem die Erwartung des Managements wider, dass die technische Expertise von CeNeS der erweiterten Gruppe von Nutzen sein wird. Darüber hinaus erfordert die Produktpipeline der vergrößerten Firma eine weniger komplexe organisatorische Struktur als jene der Einzelunternehmen. Neue Struktur und verbreiterte Pipeline führen nach Ansicht des Managements dazu, dass die vergrößerte Firma in der Lage sein wird, signifikante präklinische, klinische und kommerzielle Meilensteine zu erreichen und bis 2010 über eine solide Finanzierung verfügt.
Die erweiterte Gruppe wird über zwei Projekte in Phase III (Desmoteplase bei akutem ischämischem Schlaganfall, sowie M6G bei post-operativen Schmerzen), über ein Projekt in Phase II (CNS 5161 bei neuropathischen bzw. krebsbedingten Schmerzen) sowie über ein Projekt in Phase I (Solulin bei Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen) verfügen. Ein weiteres Präparat (CNS 7056, ein kurz wirkendes Narkosemittel) soll in naher Zukunft in die Phase I eintreten.
Darüber hinaus überlegt PAION zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Zukauf eines Produkts innerhalb der definierten therapeutischen Gebiete, welcher möglicherweise in naher Zukunft zum Abschluss kommen kann. Sollte der Zukauf stattfinden, werden PAIONs initiale Aufwendungen dafür niedrig ausfallen und keine wesentliche Auswirkung auf PAIONs Finanzposition haben.
Das erweiterte Unternehmen verfügte zum 31. Dezember 2007 auf Pro-forma-Basis über liquide Mittel in Höhe von 49 Mio. EUR. Die 8 Mio. EUR als Vorabzahlung im Rahmen der neuen Vereinbarung vom Februar 2008 mit Lundbeck hat die Cashposition von PAION weiter gestärkt.
Veröffentlichungsdatum:
10.04.2008
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13:29
Redakteur:
rpu