Am 31. März 2008 hielt die Silicon Sensor International AG ihre diesjährige Bilanzpressekonferenz in den Geschäftsräumen der Gesellschaft in Berlin ab. Das Unternehmen produziert optische und nichtoptische Sensoren. Über die Bilanzkennzahlen und das abgelaufene Geschäftsjahr berichtete den Anwesenden, unter denen sich auch Martina Schäfer von GSC Research befand, das Vorstandsmitglied Dr. Hans-Georg Giering.
Bericht des Vorstands
Zu Beginn seiner Ausführungen betonte Dr. Giering, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr sein bisher erfolgreichstes Geschäftsjahr erlebte. So erzielte die Silicon Sensor International AG in 2007 einen Umsatz in Höhe von 37 Mio. Euro und ein EBIT in Höhe von 6,6 Mio. Euro. Die EBIT-Marge betrug dabei 18 Prozent. Hinsichtlich der Entwicklung des Aktienkurses in der jüngeren Vergangenheit verwies Dr. Giering dann auf das derzeitige Börsenumfeld, von dem sich Silicon Sensor nicht abkoppeln konnte. Wie er jedoch betonte, stehen die Großinvestoren dem Unternehmen weiterhin treu zur Seite.
Im Folgenden ging Dr. Giering kurz auf das Geschäftsmodell der Silicon Sensor International AG und auf die Kunden des Unternehmens ein. Dabei verwies er darauf, dass aufgrund der kundenspezifischen Produkte das Vertrauen auf Seiten der Kunden für die Auftragsvergabe entscheidende Bedeutung hat. Allerdings ist es dem Unternehmen durch seine qualitativ hochwertige Arbeit und die Zuverlässigkeit inzwischen gelungen, sich diese Basis zu erarbeiten. Weiterhin setzt die Gesellschaft auf die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Branchen, um unabhängig von bestimmten Konjunkturzyklen agieren zu können. Umsatzzuwachs wurde im vergangenen Geschäftsjahr über alle Branchen verteilt erzielt.
Außerdem stieg der Auftragsbestand der Silicon Sensor International AG weiter auf aktuell 22,9 Mio. Euro. Die deutlich gestiegene Liquidität in Höhe von 10 Mio. Euro sichert dazu das weitere Wachstum der Gesellschaft. Der Vorstand wies an dieser Stelle auch darauf hin, dass im Unternehmen die Bestände ab dem vierten Quartal nach neuen Regeln bewertet werden. Daraus ergibt sich ein um etwa 1 Mio. Euro niedrigerer Wert. Zur besseren Vergleichbarkeit sollte dieser rechnerisch über alle vier Quartale verteilt werden.
Durch die Erweiterung des Werks in Dresden und den Neubau mit Vergrößerung des Werks in Berlin hat das Unternehmen die Anzahl seiner Mitarbeiter auf 303 erhöht. Je nach Entwicklung des Geschäfts werden in Berlin noch etwa 30 weitere Mitarbeiter hinzukommen. Die Konzerntochter Silicon Micro Sensors GmbH startete bereits erfolgreich in ihre Geschäftstätigkeit und hat sich bisher gut entwickelt. Wie Dr. Giering betonte, sieht die Unternehmensleitung in diesem Bereich gute Ansätze für das weitere Wachstum. Nach Abschluss von Zertifizierungsmaßnahmen wird das Werk in Dresden voraussichtlich Ende September 2008 die Automobilindustrie beliefern.
Für das neue Werk in Berlin feierte die Silicon Sensor AG am 28. März 2008 Richtfest. Die Fertigstellung sollte im August dieses Jahres erfolgen. Bedingt durch den damit zusammenhängenden Umzug sieht die Unternehmensführung das Jahr 2008 als ein Übergangsjahr an. Lieferausfälle wird es jedoch trotz des umzugsbedingten Produktionsstopps nicht geben. Hierzu hat die Gesellschaft schon im Vorfeld ihre Bestände entsprechend ausgebaut und wird die Kunden während des Umzugs daraus beliefern. Dieses Vorgehen ist, wie Dr. Giering betonte, mit den Kunden abgestimmt.
Weiterhin verfolgt die Silicon Sensor AG ihre Wachstumsziele, die Dr. Giering auf 10 bis 20 Prozent pro Jahr bezifferte. Aufgrund des Umzugs als Sonderfaktor wird das Wachstum allerdings erst ab 2009 wieder den oberen Bereich des genannten Zielkorridors erreichen. Mit dem Abschluss der Erweiterungsinvestitionen und dem Vorhalten weiterer Kapazitäten sind die Voraussetzungen zu diesem Zeitpunkt vollständig gegeben. Damit wird das Kerngeschäft weiter ausgebaut und die Vertriebskraft in den Tochtergesellschaften gestärkt. Zusätzlich plant das Management die Einführung neuer Produkte und die Erschließung neuer Märkte.
Als neue Märkte nannte Dr. Giering den Ausbau des Geschäftsfelds „elektronischer Zollstock“ und die Erschließung des Geschäftsfelds „Infrarot-Sensor“. Dazu erfolgte der Einstieg in die Serienproduktion der Automobilindustrie mit einem APD-Zeilensensor. In diesem Bereich ist Silicon Sensor Technologieführer. Allerdings sieht sich das Unternehmen als einziger Lieferant derzeit einer Art Markteintrittsbarriere gegenüber. Langfristig sollte sich hier jedoch nach Einschätzung von Dr. Giering ein stabiles Geschäftsfeld ergeben. Dies gilt auch für die Night Vision Systems, die bei Verlassen der Fahrbahn Alarm geben oder bei der Fahrgastüberwachung eingesetzt werden können. Und schließlich wurden die Entwicklungsarbeiten für neue Röntgensensoren im Bereich der Fluggastkontrollen abgeschlossen.
Abschließend stellte der Vorstand die Umsatzziele des Unternehmens vor. Bedingt durch den Umzug verschiebt sich das Umsatzziel 50 Mio. Euro auf das Jahr 2010. Insgesamt erwartet man bei der Silicon Sensor International AG aufgrund der guten Positionierung in den folgenden Jahren auch weiterhin steigende Umsätze. Hier betonte Dr. Giering nochmals, dass die Gesellschaft seit 2001 keine Verluste geschrieben hat, sondern ihre Gewinne in jedem Jahr weiter steigern konnte.
Fazit
Die Entwicklung bei der Silicon Sensor International AG verläuft weiterhin erfolgreich. Auch die Marktstellung und das inzwischen erarbeitete Vertrauen in der Zusammenarbeit mit den Kunden werden dem Unternehmen auch in Zukunft Vorteile bei Projekten bieten. Dazu kommt die Schaffung weiterer Kapazitäten in den neuen Werken, die gute Voraussetzungen für das weitere Wachstum schaffen. Da das Unternehmen damit auch die Erwartungen der Investoren erfüllt, sollten auch die Aktionäre in Zukunft wieder viel Freude an Silicon Sensor International haben.
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