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Analystenkonferenz FUCHS PETROLUB AG - Ampeln stehen weiterhin auf "dunkelgrün"
Am 28. März 2008 hielt die FUCHS PETROLUB AG ihre Analystenkonferenz für das Geschäftsjahr 2007 in Frankfurt ab. Gut 30 Analysten, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich in der Villa Bonn eingefunden, um sich vom Vorstand die erneuten Rekordzahlen und die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft erläutern zu lassen.


Bericht des Vorstands

Der Vorstandsvorsitzende Stefan Fuchs erläuterte zunächst noch einmal kurz die Strategie des Unternehmens. Die klare Fokussierung liegt demnach auf Schmierstoffen, wobei man bei FUCHS eine Spezialisierungs- und Nischenstrategie verfolgt. Durch den flächendeckenden Vertrieb wird eine ausgeprägte Kundennähe ermöglicht, und dies bei einer globalen Präsenz. Zudem ist FUCHS Technologieführer in strategisch wichtigen Bereichen. Als wichtigen Erfolgsfaktor sah Herr Fuchs die hohe Mitarbeitermotivation im Unternehmen an.

Innerhalb der letzten zehn Jahre steigerte die Gesellschaft nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden den Umsatz von rund 0,8 auf knapp 1,4 Milliarden Euro, wobei sich der Anteil der Spezialitäten weiter erhöhte. Dagegen verringerte sich erfreulicherweise der Anteil des sonstigen Bereichs, da dieser nicht zum Kerngeschäft zählt. So benötigt beispielsweise ein Stahlwerk eine Vielzahl von Schmierstoffspezialitäten. Deshalb befinden sich dort auch immer mehrere Verkäufer für die verschiedenen Bereiche im Einsatz. Immerhin sind 37 Prozent der Konzernbelegschaft im Vertrieb beschäftigt, und 75 Prozent des Umsatzes werden direkt mit dem Anwender getätigt, so Herr Fuchs.

Als wichtigen Punkt erachtete der Vorstandsvorsitzende auch lokales Personal, und zwar sowohl im Vertrieb als auch in der Anwendungstechnik. Im vergangenen Jahr erzielte FUCHS 62,9 Prozent der Umsätze in Europa, nachdem das Geschäft, vor allem in Deutschland und Osteuropa, hervorragend lief. Der Anteil in der Region Asien-Pazifik/Afrika lag bei 21,1 Prozent und konnte in den letzten zehn Jahren etwa verdoppelt werden. In Nord- und Südamerika lag der Anteil bei 16,3 Prozent, man habe auch hier beim Umsatz gelitten. Trotzdem war diese Region auch im vergangenen Jahr hoch profitabel, so der Vorstandsvorsitzende.

Als Beispiel für Technologieführerschaft nannte Herr Fuchs das Segment Stoßdämpferöle. Nach seiner Aussage verfügt FUCHS über ein motiviertes Team weltweit mit einer hohen Loyalität. Jeder Einzelne müsse Verantwortung übernehmen, werde dann aber aufgrund seiner messbaren Leistung auch am Erfolg beteiligt.

Die vergangenen zehn Jahre bescherten FUCHS PETROLUB ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 6,3 Prozent, während das EBIT in diesem Zeitraum um durchschnittlich 21,5 Prozent zulegte. So konnte auch die EBIT-Marge von 6,5 auf 14,3 Prozent verbessert werden. Im Zuge der verbesserten Ergebnisse wurden die Nettofinanzschulden seit 2001 von rund 350 Mio. Euro auf nahezu 0 zurückgefahren.

Parallel dazu legte das Eigenkapital auf jetzt schon über 300 Mio. Euro zu, und dies, obwohl im letzten Jahr bereits 50 Mio. Euro in den Aktienrückkauf investiert wurden. Das Ergebnis nach Steuern kletterte den weiteren Angaben zufolge erneut um 23,8 Prozent auf 120,3 Mio. Euro, und auch der Cashflow entwickelte sich äußerst erfreulich und sprang um 46,8 Prozent auf 128,4 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich dabei um weitere 2,9 Prozentpunkte auf 47,1 Prozent. Wie Herr Fuchs zusammenfassend feststellte, hat sich die Lage der Gesellschaft weiter gebessert.

Auch das vergangene Jahr 2007 zeigte ein sehr robustes Wachstum von weltweit 3,7 Prozent, berichtete im Anschluss Finanzvorstand Dr. Alexander Selent. Allerdings haben sich die Wechselkurseinflüsse deutlich erhöht, denn immerhin 54 Prozent der Umsätze werden in Auslandswährungen erwirtschaftet. Das abgelaufene Jahr brachte einen Umsatzanstieg von 3,2 Prozent oder 42,0 Mio. Euro. Laut Dr. Selent lag das interne Wachstum bei 5,5 Prozent entsprechend 72,7 Mio. Euro. Negativ wirkten sich das externe Wachstum mit 5,3 Mio. Euro und auch die Währungseffekte mit 25,4 Mio. Euro aus.

Während Europa und Asien deutliches Wachstum verzeichneten, musste die Gesellschaft in Amerika neben dem negativen Währungseinfluss auch so einen Umsatzrückgang hinnehmen. Allerdings war dies kein Problem des Unternehmens, sondern durch die Konjunkturschwäche bedingt, erklärte Dr. Selent.

Auf der Umsatzseite legte FUCHS um 3,2 Prozent auf 1,365 Milliarden Euro zu. Das EBITDA erhöhte sich dabei um 17,9 Prozent auf 215,9 Mio. Euro, und das EBIT verbesserte sich um 21,0 Prozent auf 195,2 Mio. Euro, womit eine Marge von 14,3 Prozent erreicht wurde. Wie Dr. Selent ausführte, liegt FUCHS damit im Vergleich mit den Konkurrenten deutlich besser. Auch die Umsatzrendite von 8,8 Prozent bei einem Jahresüberschuss von 120,3 Mio. Euro empfand der Finanzvorstand als sehr beachtlich.

Das Gewinnwachstum wurde bereits beim Rohertrag realisiert, nachdem dieser aufgrund der Margensteigerung stärker zulegte als der Umsatz. Im letzten Jahr beliefen sich die Impairment-Abschreibungen lediglich auf 1,9 Mio. Euro, wobei diese nach Meinung von Dr. Selent schon sehr großzügig bemessen waren. Trotz des EBIT-Rückgangs in Amerika lagen die EBIT-Margen in allen Regionen im zweistelligen Prozentbereich. Sehr erfreulich entwickelten sich Europa mit einem EBIT-Zuwachs von 31,6 Prozent und Asien mit einem Anstieg von 45,7 Prozent.

Die Steuerquote erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 35,5 Prozent. Von den Steuern in Höhe von 66,4 Mio. Euro waren auch 4,4 Mio. Euro für latente Steuern. In 2008 werde die Steuerquote jedoch wieder unter 35 Prozent fallen, betonte der Finanzvorstand. Nach dem erneuten Erfolg im letzten Geschäftsjahr weist FUCHS eine äußerst solide Bilanz auf. Trotz Aktienrückkaufs gelang eine Steigerung des Eigenkapitals, während die Nettofinanzschulden mit 7,7 Mio. Euro eigentlich keine Rolle mehr spielten.

Einen nochmaligen Sprung vollzog der Free Cashflow, der von 86,4 auf 128,4 Mio. Euro kletterte. Allerdings sei der Cashflow im vergangenen Jahr auch positiv in der Größenordnung von rund 15 Mio. Euro beeinflusst gewesen, so der Finanzvorstand. Beim net operating working capital trat im vergangenen Jahr eine leichte Verschlechterung ein, die aber auch der Erweiterung des Geschäfts geschuldet war. Bei den Investitionen ergab sich in 2007 schon ein Anstieg auf 24,4 Mio. Euro, was einer Investitionsquote von 1,8 Prozent entsprach. In den kommenden Jahren dürfte diese Quote aber wieder auf 2,0 bis 2,5 Prozent steigen, prognostizierte Dr. Selent.

Nur marginal veränderte sich die Mitarbeiterzahl im Konzern, die um 22 Personen auf 3.787 zulegte. Während der Zuwachs allein auf Europa entfiel, kam es in den übrigen Regionen sogar zu einer leichten Mitarbeiterreduktion. Bei angesetzten Kapitalkosten von 11,5 Prozent erwirtschaftete FUCHS PETROLUB im Geschäftsjahr 2007 wieder einen FUCHS Value Added in Höhe von 136,5 Mio. Euro und einen ROCE (Return on Capital Employed) von 38,3 Prozent. Wie Dr. Selent betonte, konnte damit die Ertragskraft des Konzerns weiter ausgebaut werden. So kletterte auch der Unternehmenswert in den vergangenen Jahren beträchtlich und erreicht nun schon ein Niveau von über 1,6 Milliarden Euro.

Aber auch im Bereich Investor Relations erhielt die Gesellschaft einige Auszeichnungen, was die gute Kommunikation mit dem Kapitalmarkt und den Aktionären belege, so Dr. Selent. Auf Basis des deutlich gestiegenen Ergebnisses und der hervorragenden Kapitalausstattung wird eine Anhebung der Dividende je Gattung um 0,50 Euro vorgeschlagen. Damit sollen die Vorzugsaktionäre 1,50 Euro und die Stammaktionäre 1,44 Euro je Aktie erhalten. Wie Dr. Selent betonte, unterstreicht dies die aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik, der sich FUCHS schon seit Jahren verschrieben hat.

Nachdem die Hauptversammlung die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien erteilt hat, startete FUCHS im Mai 2007 mit dem Aktienrückkauf. Bis zum Jahresende wurden gut 770.000 Aktien für 50,7 Mio. Euro erworben, was einem Anteil von 3 Prozent am Grundkapital entspricht. Mittlerweile wurden nun schon 1,07 Millionen Aktien für 66,6 Mio. Euro erworben entsprechend einem Anteil von 4,1 Prozent. Bis zum Jahresende 2008 dürfte sich die Zahl der zurückgekauften Aktien auf rund 8 Prozent erhöht haben, meinte Dr. Selent.

Abschließend gab der Finanzvorstand noch einen kurzen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008. Die ersten beiden Monate brachten demnach der FUCHS PETROLUB AG eine positive Geschäftsentwicklung, die sich in einer Umsatz- und Ergebnissteigerung niederschlug. Da auch der März bisher vernünftig lief, rechnete Dr. Selent mit einem guten ersten Quartal. Aufgrund der globalen Präsenz und des diversifizierten Produktprogramms erwartete er auch für das Gesamtjahr ein organisches Umsatzwachstum, verbunden mit einer erneuten Steigerung beim EBIT, wenn auch mit geringeren Zuwachsraten als in den Vorjahren.


Allgemeine Aussprache

Aufgrund der hervorragenden Kapitalausstattung brachte es der erste Analyst auf eine einfache Formel, nämlich: "Wohin mit dem Geld?" Laut Herrn Fuchs wrd man versuchen, die Mittel in Akquisitionen anzulegen, allerdings werde es kaum große Übernahmen, sondern eher kleinere Akquisitionen geben, da die größeren Kandidaten uninteressant oder nicht verkäuflich seien. Zudem werden die Investitionen im laufenden Jahr etwa doppelt so hoch ausfallen wie in 2007, und die Mittel werden speziell am Standort Kaiserslautern und bei der Fertigstellung des Werks in China eingesetzt. Darüber hinaus hat die Gesellschaft in ein Grundstück in Indien investiert und wird auch bei Labors investieren. Für den Aktienrückkauf werden rund 70 Mio. Euro veranschlagt, und die Dividende wird mit rund 35 Mio. Euro zu Buche schlagen. Trotz all dieser Punkte habe man aber sicherlich noch finanziellen Spielraum für die Zukunft, meinte Herr Fuchs.

Auf die Frage nach einer möglichen Anpassung der Prognose bei einem weiter fallenden Dollar - im Geschäftsbericht hatte FUCHS einen Kurs von 1,40 veranschlagt - erklärte Dr. Selent, er glaube nicht, dass die Entwicklung des Dollarkurses die Prognose gefährden kann. Allerdings bestehe allgemein eine gewisse Unsicherheit in der Wirtschaft, die zu einem Problem führen könnte. Da FUCHS das in Amerika herstellt, was man dort verkauft, besteht somit nur das Translationsrisiko. Im ersten Quartal hatte man zudem auch schon Kurse um 1,50 und trotzdem eine gute Entwicklung.

Angesprochen auf eine Konkretisierung der Prognose wollte man sich von Seiten der Verwaltung nicht zu einer genaueren Aussage hinreißen lassen, auch wenn Herr Fuchs bestätigte, dass man aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Jahren schon anspruchsvoller wird. Zudem werde es bei einer EBIT-Marge von 14,3 Prozent schwieriger, weitere Steigerungen zu erzielen. In den USA ist das Geschäft nach seiner Aussage derzeit wirklich schwierig, und man sei noch nicht sicher, dort den Umsatz halten zu können. Wie der Vorstandsvorsitzende jedoch weiter ausführte, stehen die Ampeln in Europa und Asien weiterhin auf "dunkelgrün".

Weitere Fragen betrafen die Kostenentwicklung und die Aufteilung des organischen Wachstums nach Preis und Volumen. Nachdem sich der Ölpreis in 2007 recht stabil entwickelt hat, ging es 2008 wieder steil nach oben. Auch bei sonstigen Produkten wie Ester zeichnen sich stark steigende Kosten ab. Zudem werde auch die Lohnkostenentwicklung noch Belastungen mit sich bringen, zeigte sich Herr Fuchs überzeugt. Nach Angabe von Dr. Selent war das organische Wachstum hauptsächlich auf höhere Preise zurückzuführen, ein kleiner Teil entfiel auch auf einen verbesserten Produktmix, während Volumeneffekte keine Rolle spielten.

Die nächsten Themen, die von Analystenseite angesprochen wurden, waren die SAP-Implementierung und die Lubritech-Investition. Wie Herr Fuchs mitteilte, wird SAP in diesem Jahr in Mannheim anlaufen, die Schulungen für die Mitarbeiter befinden sich schon in vollem Gange. Das Heimwerk von FUCHS Lubritech befand sich in Weilerbach, man unterhielt aber schon eine kleine Produktion in Kaiserslautern. Nun zieht FUCHS Lubritech aber komplett nach Kaiserslautern um, und durch die Bündelung an einem Standort werde man auch einige Einsparungen realisieren können, war Dr. Selent überzeugt.

Interesse bekundete ein Analyst an den Auswirkungen der aktuellen Pfundschwäche. Auch wenn es bisher noch ganz gut aussieht, stellt sich nach Aussage von Herrn Fuchs das Geschäft in England aufgrund der Pfundschwäche sehr schwierig dar. Angesprochen wurde auch der Saarbergbau, wobei der Vorstandsvorsitzende hier zunächst einmal schmunzeln musste. FUCHS habe das Geschäft erst vor einem Jahr vom Konkurrenten gewinnen können, und nun scheine dieses zum Erliegen zu kommen. Allerdings habe das Ausmaß des Geschäfts absolut keine Bedeutung für den FUCHS-Konzern.

Ein weiterer Analyst bat um eine Aussage zur Suche nach geeigneten Ingenieuren, die Herr Fuchs als Problem ausmachte. Die Gesellschaft würde mehr Leute einstellen, wenn sie denn geeignete Ingenieure finden würde.


Fazit und eigene Meinung

Einmal mehr kann man bei der FUCHS PETROLUB AG auf ein ausgezeichnetes Jahr zurückblicken. Trotz eines nur leichten Umsatzanstiegs konnte das Ergebnis deutlich ausgeweitet und somit das sechste Rekordergebnis in Folge erwirtschaftet werden. Da die Gesellschaft die Verschuldung nahezu abgebaut hat, sollen nun die Aktionäre noch stärker am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Ihre Dividende soll um rund 50 Prozent auf 1,50 Euro für Vorzüge und auf 1,44 Euro für Stämme erhöht werden.

Die globale Aufstellung hat dem Unternehmen auch geholfen, die etwas schwächere Entwicklung in den USA unbeschadet zu überstehen. Für das laufende Jahr wollte man bei FUCHS noch keine konkrete Guidance abgeben, nach einem guten Start ins neue Jahr zeichnet sich aber das siebte Rekordergebnis in Folge ab. Vor allem der Aktienrückkauf und positive Auswirkungen aus der Steuerreform werden den Gewinn je Aktie auf neue Höhen bringen. Vor diesem Hintergrund bleibt FUCHS ein Basisinvestment im Nebenwertebereich.


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Veröffentlichungsdatum: 01.04.2008 - 20:44
Redakteur: tre
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