Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG hat im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2007 beim Umsatz erneut zugelegt und durch weitgehend organisches Wachstum die neue Konzernrekordmarke von 54 Mio. EUR überschritten. Im Dezember wurde dabei erstmals ein Quartalsumsatz von über 15 Mio. EUR registriert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht die Steigerung des Jahresumsatzes einem Zuwachs von 8%. Um Wechselkurseffekte bereinigt lagen die Gesamtkonzernumsätze bei etwa 56,4 Mio. EUR und damit um 12% höher als im Vorjahr.
Das Konzernergebnis lag mit 2,2 Mio. EUR um 12% unter dem Ergebnis von 2006 (2,5 Mio. EUR) und damit um 0,28 EUR pro Aktie unter der von der Konzernleitung zu Jahresanfang vorgestellten Prognose. Ursache für die Differenz war im Wesentlichen die nach der Planveröffentlichung verabschiedete Unternehmensteuerreform, die eine Neubewertung der latenten Steuern des Konzerns und damit nicht-auszahlungswirksame Wertberichtigungen in Höhe von 0,27 EUR pro Aktie erzwang. Die Wertberichtigungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns in der Zeile Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten.
Ohne den Sondereffekt aus der Unternehmensteuerreform hätte das Ergebnis wie prognostiziert rund 2,8 Mio. EUR und damit 0,89 EUR pro Aktie betragen. Es hätte sich somit gegenüber dem Vorjahr (0,71 EUR) um 25% erhöht. Ein wesentlicher Anteil an dieser Verbesserung kam dem Umstand zu, dass im Berichtsjahr keine Sonderabschreibungen für aufgegebene Entwicklungsprojekte vorzunehmen waren. Sie hatten im Vorjahr das Ergebnis mit 0,6 Mio. EUR belastet. Zudem entwickelten sich das Finanzergebnis und die Minderheitenanteile für den Konzern zusammen um 0,2 Mio. EUR günstiger als 2006.
Beim Ergebnis vor Ertragsteuern und Minderheiten ergab sich für den Konzern 2007 ein Wert von 4,9 Mio. EUR, ein Zuwachs von 4% auf das Vorjahresergebnis (4,7 Mio. EUR). Bei im Vergleich zu 2006 etwa gleicher Zinslast (0,8 Mio. EUR) errechnete sich 2007 so ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,7 Mio. EUR. Es entspricht im Verhältnis zum Umsatz einer EBIT-Marge von ca. 10%.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 9,4 Mio. EUR. Ursache hierfür waren im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Mio. auf 3,7 Mio. EUR gesunkene Abschreibungen. Sie resultierten daraus, dass 2007 im Therapiesegment eine Reihe von kapitalintensiven Fertigungslinien vollständig selbstfinanzierend geworden ist. Zudem war 2006 ein Jahr mit einem besonders hohen Abschreibungsvolumen, das aus der Zeitreihe der Vorjahre heraussticht. Die Werte für 2005 und 2004, nämlich 3,9 und 3,7 Mio. EUR, entsprechen dagegen in etwa dem oben benannten Wert von 2007.
Segmententwicklungen
Hauptwachstumsträger beim Umsatz 2007 war das Radiopharmaziesegment, das um etwa 59% von 5,4 Mio. EUR auf 8,6 Mio. EUR zulegte. Die Umsatzsteigerung ging zur Hälfte auf die neue Synthesegerätefamilie Modular Lab zurück, die andere Hälfte resultierte aus der erfolgreichen Ausweitung des Kontrastmittelgeschäfts nach Polen sowie den Umsätzen des neuen Tochterunternehmens Eckert & Ziegler EURO-PET Köln/Bonn GmbH (vormals MC Pharma GmbH). Gut entwickelten sich auch die Umsätze im Therapiesegment und erreichten 20,8 Mio. EUR, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 5% entspricht.
Das größte Konzernsegment, das Segment Nuklearmedizin und Industrie, ist überwiegend im Dollarraum aktiv und erreichte nominell gleichbleibende Umsätze (25,0 Mio. EUR). Wechselkursbereinigt ergab sich für das Segment ein Umsatzplus von ca. 7% und eine rechnerische Steigerung der Verkäufe auf 26,9 Mio. EUR. Das Segment trug 0,90 EUR je Aktie vor Minderheiten zum Konzernergebnis bei und war somit wieder das ertragreichste Segment im dreispartigen Konzern. Im Therapiesegment wurden 0,24 EUR je Aktie erwirtschaftet. Im Segment Radiopharmazie konnte der Verlust bei einem fast ausgeglichenen operativen Ergebnis um 45% von 0,53 EUR auf 0,29 EUR je Aktie verringert werden.
Bilanz und Kapitalfluss
Die Veränderungen in der Bilanz waren 2007 relativ gering und geprägt vom Erwerb des neuen Tochterunternehmens Eckert & Ziegler EURO-PET Köln/Bonn GmbH. Bei der Bilanzsumme ging es um 3,4 Mio. EUR oder 5% auf 67,6 Mio. EUR leicht nach oben, bei der Eigenkapitalquote um 3 Prozentpunkte auf 54% leicht nach unten. Die Schwankungen bewegten sich undramatisch im Rahmen der letzten Jahre, auch bei der Eigenkapital- und Gesamtkapitalrendite, die jeweils einen Prozentpunkt niedriger als im Vorjahr ausfielen und 5% bzw. 3% erreichten.
Die Liquiditätskennzahlen des Konzerns entwickelten sich hervorragend. Insbesondere der Kapitalfluss aus betrieblicher Tätigkeit sprudelte lebhaft und erreichte eine Rekordmarke von 6,6 Mio. EUR, den höchsten Wert der letzten vier Jahre. Er lag um 2,0 Mio. EUR oder 45% über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Ausblick
Im Rahmen einer Zusammenlegung der Implantatsparten von Eckert & Ziegler und der belgischen International Brachytherapy S.A. (IBt) ist Eckert Ziegler im Februar 2008 zum Hauptaktionär seines früheren Konkurrenten avanciert. Da Eckert & Ziegler nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften IBt künftig konsolidieren muss, rechnet der Konzern für 2008 daraus mit zusätzlichen Umsätzen von etwa 10 Mio. EUR. Zusammen mit dem eigenen organischen Wachstum und dem Umsatzschub aus der Erstkonsolidierung der im Laufe des vergangen Jahres erworbenen MC Pharma wird eine Gesamtleistung von etwa 70 Mio. EUR erwartet. Beim Ertrag geht der Vorstand von einem Ergebnis von 1 EUR pro Aktie aus.
Sowohl die Umsatz- als auch die Ertragsprognose stehen unter dem Vorbehalt, dass der Dollar seinen Wert im Vergleich zum Euro in etwa halten kann, und dass keine ergebniswirksamen Einmaleffekte aus der Kaufpreisverbuchung bzw. Erstkonsolidierung von IBt erfolgen.
Veröffentlichungsdatum:
28.03.2008
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09:10
Redakteur:
rpu