Celesio hat im Geschäftsjahr 2007 zum 21. Mal in Folge Umsatz und Ergebnis vor Steuern gesteigert. Das Vorsteuerergebnis ist von 590,1 Mio. EUR auf 608,8 Mio. EUR gewachsen, teilte Celesio heute auf ihrer Bilanzpressekonferenz mit.
Der Umsatz von Celesio wuchs um 3,6% von 21,6 Mrd. EUR in 2006 auf 22,3 Mrd. EUR in 2007. Das EBITDA, also das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern, stieg um 4,8% und damit stärker als der Umsatz. „Das positive operative Resultat haben wir erreicht“, unterstrich Vorstandsvorsitzender Fritz Oesterle, „obwohl das Ergebniswachstum durch massive staatliche Maßnahmen und schwierige Wettbewerbsbedingungen im Großhandel deutlich gebremst wurde.“ Dazu zählen vor allem der scharfe Rabattwettbewerb im deutschen Großhandel sowie die von Apothekerverbänden geschürte Reaktion deutscher Apotheker auf den Erwerb von DocMorris. In der Folge hatte der deutsche Celesio-Großhandel Marktanteile verloren. Seit dem vierten Quartal 2007 hat sich diese Situation wieder gekehrt. Ebenfalls belastend wirkten sich die in ihrer Höhe unerwartet starken Preiskürzungen zum 1. Oktober 2007 in Großbritannien aus.
Mit 149 gekauften Apotheken hat der Geschäftsbereich Celesio-Apotheken sein Apothekennetz im Jahr 2007 deutlich ausgebaut. Zusätzlich zu diesen erworbenen Apotheken wurden noch 41 Apotheken neu eröffnet. Der Jahresüberschuss wuchs um 2,3% von 425,6 Mio. EUR in 2006 auf 435,4 Mio. EUR in 2007. Der Gewinn je Aktie stieg von 2,49 EUR in 2006 auf 2,53 EUR in 2007. Die Umsatzrendite, gemessen am EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), erhöhte sich im vergangenen Jahr um vier Basispunkte auf 3,77%. Vor allem der höhere Rohertrag von Celesio-Apotheken hat das EBITDA auf 842,5 Mio. EUR verbessert.
Dividende soll auf 0,77 EUR je Aktie steigen
Vorstand und Aufsichtsrat von Celesio schlagen der Hauptversammlung am 30. April 2008 vor, die ordentliche Dividende je Aktie auf 0,77 EUR zu erhöhen. Das entspräche einer Steigerung von 2,7% gegenüber der ordentlichen Vorjahresdividende. Damit bleibt Celesio ihrer langjährigen Ausschüttungsquote von rund 30% des Jahresüberschusses treu.
Ausblick 2008: Markt im Wandel fordert heraus
„Celesio ist gut im Markt positioniert“, bekräftigte Vorstandsvorsitzender Fritz Oesterle. „Mit dem Erwerb von Apotheke DocMorris haben wir uns im vergangenen Jahr auf die von Experten erwartete Liberalisierung des deutschen Apothekenmarktes vorbereitet.“ Strukturelle Marktveränderungen in ganz EURpa würden Celesio spezifische, mittel- und langfristige Wachstumschancen bieten.
Die im Jahr 2007 angekündigten beziehungsweise eingeführten staatlichen Maßnahmen, vor allem die massiven Eingriffe in die Profitabilität des britischen Apothekengeschäftes, werden sich 2008 ganzjährig auswirken und das Unternehmen besonders belasten. Dies wird in den beiden ersten Quartalen 2008 wegen des Basiseffektes 2007 zu einer besonders verzerrten, negativen Ergebnisentwicklung führen.
Zusätzlich, so Fritz Oesterle, würde der schwache Kurs des britischen Pfundes das Ergebnis in EUR belasten, sofern sich der Pfund-Kurs im Laufe des Jahres nicht deutlich erhole. Währungsbereinigt will Celesio, bezogen auf das ganze Jahr 2008, den Umsatz im niedrigen einstelligen%bereich und parallel dazu den Rohertrag steigern.
Das operative Ergebnis EBITDA soll das des Jahres 2007 - vor Währungseffekten - in etwa erreichen. Wegen der Finanzierungskosten für die Akquisitionen des Jahres 2007 sowie wegen leicht höherer Abschreibungen könne aber das währungsbereinigte Vorsteuerergebnis des Jahres 2007 voraussichtlich nicht erreicht werden. Für das Jahr 2009 äußerte sich Oesterle optimistisch.
Veröffentlichungsdatum:
12.03.2008
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10:38
Redakteur:
rpu