Die BIOPETROL INDUSTRIES AG hat im Geschäftsjahr 2007 (1.1. bis 31.12.) Umsatz und Rohertrag deutlich gesteigert. Der Konzern-Umsatz, bereinigt um die Mineralölsteuer, kletterte um 71% auf 218,1 (Vorjahr: 127,6) Mio. EUR. Das Rohergebnis stieg um fast 33% auf 23,8 (17,9) Mio. EUR, bei einer Rohertragsmarge von 10,9 (14,1)%. Das EBITDA behauptete sich mit 8,3 (8,6) Mio. EUR. Der Reingewinn sank hingegen um 23% auf 4,4 (5,7) Mio. EUR. Hintergrund dieser Entwicklung sind die anhaltend steigenden Preise für Rohstoffe, die Besteuerung der Biokraftstoffe in Deutschland sowie Billigimporte aus den USA (B99), die das Marktumfeld zusehends eingetrübt und zu anhaltendem Margendruck bei allen deutschen Biodieselherstellern geführt haben.
„Mit Blick auf das negative Marktumfeld sind wir mit Umsatz und Ergebnis des Geschäftsjahres 2007 durchaus zufrieden. Wir haben sogar unter diesen Umständen und trotz der Vorlaufkosten in Rotterdam noch ein positives Ergebnis erwirtschaftet, und das ist im Vergleich zum Wettbewerb ein grosser Erfolg. Das gibt uns auch die Zuversicht, dass wir aus der politisch gewollten Marktbereinigung in Deutschland als Sieger hervorgehen werden“, so Klaus Henschel, Chief Executive Officer der BIOPETROL INDUSTRIES AG.
Umsatzanteil ausserhalb Deutschlands erhöht
Im Geschäftsjahr 2007 konnten bereits mehr als 36% der Erlöse ausserhalb Deutschlands erzielt werden. Im Vorjahr lag die Exportquote noch unter 5%. Somit hat sich die Abhängigkeit vom deutschen Biodieselmarkt deutlich verringert. Mit dem logistisch hervorragend gelegenen Standort in Rostock konnten neue Märkte, vorrangig in Nord- und OstEURpa, erschlossen werden. Das im grössten Raffineriezentrum EURpas gelegene neue Werk im Hafen von Rotterdam soll sich nach der Inbetriebnahme nahtlos in die Internationalisierungsstrategie einfügen und der Wachstumstreiber für 2008 werden.
Mit einem Anteil von 94,4% entfällt der Grossteil der Umsätze auf das Hauptprodukt Biodiesel nach der Qualitätsnorm EN 14214. Das hochmargige Geschäft mit Bioglycerin trug mit 3,2%, das Handelsgeschäft mit Pflanzenölen und sonstigen Rohstoffen mit 2,4% zum Gesamtumsatz bei.
Umsatz im Schlussquartal mehr als verdoppelt
Im vierten Quartal 2007 konnte der Umsatz um 105,6% auf 62,7 (30,5) Mio. EUR mehr als verdoppelt werden. Durch enorme Preissteigerungen beim Rohstoffeinkauf reduzierte sich das Rohergebnis hingegen auf 4,8 (5,4) Mio. EUR. Das entspricht einer Marge von 7,6 (17,8)%. Vorlaufkosten im Rahmen des Aufbaus von Personal und im administrativen Bereich für das Werk in Rotterdam haben das EBITDA um gut 13% auf 2,8 (3,2) Mio. EUR gedrückt, der Reingewinn sank auf 0,9 (3,0) Mio. EUR.
Solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur
Die BIOPETROL INDUSTRIES AG hat alle Voraussetzungen geschaffen, um die Finanzierung der zukünftigen Investitionen zu sichern. Die Basis hierfür wurde bereits im Februar 2007 mit der Platzierung einer Wandelanleihe im Volumen von 75 Mio. EUR gelegt. Zum Bilanzstichtag 31.12.2007 lag die Eigenkapitalquote plangemäss bei 38,4%. Die liquiden Mittel betrugen zum Jahresultimo 30,6 Mio. EUR. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit lag bei – 7,0 Mio. EUR, nach einem Plus von 10,0 Mio. EUR im Vorjahr. Diese Entwicklung ist massgeblich auf Veränderungen im Umlaufvermögen zurückzuführen.
Ausblick
Die BIOPETROL INDUSTRIES AG plant auch für das Jahr 2008 die Fortsetzung der Wachstums- und Internationalisierungsstrategie. Mit dem neuen Werk in Rotterdam wird der Konzern über Biodieselkapazitäten von insgesamt 750.000 t im Jahr verfügen und zu den 5 führenden Biodieselproduzenten in EURpa gehören. Neben der Biodieselproduktion wird die Herstellung und Vermarktung von Koppelprodukten forciert. Für das Beiprodukt Bioglyzerin, das in der Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie stark nachgefragt wird, stehen in Schwarzheide Kapazitäten von 30.000 t bereit, in Rotterdam kommen 2008 weitere 60.000 t hinzu. Eine dritte im Bau befindliche Anlage in Rostock wird im 2. Halbjahr 2008 in Betrieb gehen. BIOPETROL wird damit zum grössten Hersteller von raffiniertem Bioglycerin in EURpa und verfügt zudem über ein Ausgleichspotential zur Sicherung einer kontinuierlichen Geschäftsentwicklung.
Die aktuelle Steuerpolitik, Billigimporte und steigende Preise für Pflanzenöle belasten den Biodieselmarkt in Deutschland. Die Strategie, den Konzern früh international auszurichten und so die Abhängigkeit vom deutschen Markt zu reduzieren, hat sich als richtig erwiesen. Zuletzt wurden bereits etwa 36% der Erlöse ausserhalb Deutschlands erzielt, in 2008 sollen 60% der Umsätze vorwiegend im europäischen Ausland erwirtschaftet werden. Mit Investitionen in erstklassige Anlagen an besten Standorten, der fortschreitenden Internationalisierung und der Nutzung von Grössenvorteilen will BIOPETROL als einer der Gewinner aus der aktuellen Konsolidierung des deutschen Biodieselmarktes hervorgehen.
Veröffentlichungsdatum:
11.03.2008
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08:33
Redakteur:
rpu